Impfen lassen gegen Schweinegrippe?

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Sabi
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Beitragvon Sabi » 08.11.2009 18:55

Hi Roro,

auf mich macht dieser "Bericht" einen nicht gerade seriösen Eindruck, ich kenn jetzt auch diesen Pharmareferenten nicht und von daher kann ich nur das "Geschriebene" beurteilen. Der Zusatz "Geben sie dieses Email an möglichst viele ihrer Bekannten weiter" erwarte ich zumindest nicht von jemand der seriös und wissenschaftlich auftritt - hier würde ich doch eher eine Veröffentlichung in den Medien (Fachzeitschriften etc.) erwarten und nicht die Notwendigkeit dies mehr Mail (also quasi unter der Hand) zu verbreiten.

Die Seite der Frau Dr. ruft bei mir zumindest ein wenig Bauchschmerzen hervor, alles ein bischen zu "naturheilkundlich" - "Krebsbehandlung durch Ernährung" und "Biologische Krebshandlung" ... naja, da ist bei mir schon Schluß mit der "Ernsthaftigkeit" dieser Frau Dr. - ich reagier auf solche Seiten eher "skeptisch", für mich erinnern diese Seiten doch zu sehr an den "berühmten" Dr. H**** und seine Wunderpillchen.

Das Squalen als Verstärker in Impfungen diese Nebenwirkungen hervorrufen kann ist wohl unbestritten, allerdings denke ich muss man das im Kontext sehen. Es ist halt noch nicht völlig klar wie "heftig" die Schweinegrippe (insbesondere bei den Risikogruppen - die ebenfalls noch nicht genau definiert sind) wird. Ebenfalls bin ich der Meinung, das jetzt insbesondere bei der Schweinegrippe (durch das hohe Interesse) solche Impfnebenwirkungen insbesonders "groß" hervorgehoben werden. Diese Nebenwirkungen gibt es auch bei anderen Impfungen, nur besteht hier halt nicht dieses große Interesse, deswegen wird dies auch in den (allgemeinen) Medien nicht so publiziert.

Ich persönliche lasse mich nicht gegen die Schweinegrippe impfen, da ich immer diesen Satz "jede Stimulation des Immunsystem ist lebenslang zu vermeiden" meines Onkologen im Ohr habe. Da ich ich der Meinung bin, das durch diese Impfung evtl. mein Immunsystem künstlich stimuliert werden könnte, lass ich diese Impfung bleiben.
Für mich sind somit nicht die evtl. Nebenwirkungen ein Ausschlußkriterium für die Impfung, sondern die Gefahr einer Immunmodulation.

Ich denke eine allgemeine Aussage zu "Pro" oder "Contro" Impfung gegen die Schweinegrippe lässt sich hier nicht treffen. Ich denke jeder hat hier ein individuell unterschiedliches Risiko und sollte vielleicht dies mit seinem Onkologen besprechen, der mit Sicherheit darüber aufklären kann.

VG

Astrid1961
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Beitragvon Astrid1961 » 09.11.2009 13:38

Hallo,

ich habe grad heute mit meiner Onkologin telefoniert, nachdem auch bei mir so langsam Unsicherheit aufkam...meine Hausärztin war komplett für alle Impfungen, unser Arzt in der Firma wollte mích auch bei der normalen Grippeimpfung nicht dabei haben...Schweinegrippeimpfung wird in unserer Firma nicht gemacht, man hält es für noch nicht ausgegoren ... und meine Onkologin sagt, jetzt, ein Jahr danach, nur normaler Grippeschutz und den Rest vergessen wir, bis der Impfstoff besser ist...
Also.... zum Hausarzt und pieksen lassen...

LG Astrid
Diagnose C81.9 Mischtyp Initalstadium III b m. Verd. auf Milzbefall, Mediastinaltumor am 29.02.2008
8 x nach BEACOPP eskaliert.
17.09.2008 fertig mit der Chemo!!!!
Lungenentzündung, Gürtelrose - Stopp der Therapie
20.01.09 endlich PET in Bremen
Danach ???
27.01.2009 Nix leuchtet!!! Therapie zu Ende!!!!
1 NU 16.04.2009 Alles okay!
12 NU 04.2015 Alles schick!

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yoda
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Beitragvon yoda » 09.11.2009 13:45

Zuerst muss mal der Impfstoff vorhanden sein. In der Schweiz ist da gerade das Chaos ausgebrochen. Keiner weiss wo wieviele Dosen vorhanden sind. Soviel zum wohlorganisierten Kleinstaat.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Mariechen
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Beitragvon Mariechen » 09.11.2009 15:03

Also Meinung aus dem inneren, Mama ist biologin und die mussten den Impfstoff vorher untersuchen, bevor er auf den Markt kam. Für uns Hodgkies und Ex hodgkies ist es ziemlich schlecht, da durch die Wirkmittelverstärker die Leukos produktion so angeregt wird, dass es in eine Leukämie ausarten kann. (Vor allem bei PostChemo Patienten!)
Also jeder sollte es sich überlegen, alles birgt risiken.
Ich mache es nicht.
24.01.08 Diagnose MH 4A , Mischtyp, Milz und Knochenmarkbefall
26.02.08 Chemoanfang
Kölner Studie HD15, BEACOPP-esk 8x
SCHWANGEEEEEER!
9. Nachsorge Januar 11, Schilddrüsen UF
Über mich:
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 09.11.2009 15:14

@Mariechen:

Ja, das wurde mir auch so ähnlich gesagt bzw. war mir auch selber klar. Hatt ich ja bereits geschrieben.

Eine Immunmodulation ist immer sehr schlecht und hochriskant bei Hodgki's und Ex-Hodgki's und halt wirklich nicht kontrollierbar. Die Gefahr das die Lymphozyten als Untergruppe der Leukozyten (insbesondere die B-Lymphozyten, aus denen sich die "Hodgkin-Zellen" entwickeln) vermehren und entarten (im Regelfall sind die B-Lymphozyten bei Ex-Hodgki's immer zu hoch) ist sehr hoch.

VG

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roro
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Beitragvon roro » 12.11.2009 15:19

Noch eine Ergänzung bzw. andere Quelle zum Thema Wirkverstärker:

"Wirkverstärker mit Nebenwirkungen

Dazu kommt, dass für den neuen Impfstoff sogenannte immunanregende Wirkverstärker verwendet werden. Das hat den Vorteil, dass pro Impfdosis wesentlich weniger Virusmaterial nötig ist. Der Impfstoff kann so schneller in größerer Stückzahl hergestellt werden. Für den Patienten aber bedeutet das mehr Nebenwirkungen, wie Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Unwohlsein, leichtes Fieber und Müdigkeit. Die Erfahrungen mit Impfstoffen mit Wirkverstärkern sind noch relativ gering. Der Herausgeber des Arznei-Telegramms, Arzt und Apotheker Wolfgang Becker-Brüser warnt deshalb vor einer massenhaften Verimpfung nach nur so kurzer Testung und spricht in aller Deutlichkeit von „einem bedenklichen Großversuch an 25 Millionen Bundesbürgern“. Becker-Brüser warnt: „Kommt es bei schlagartig breiter Anwendung zu unerwarteten Nebenwirkungen, können sehr viele Menschen betroffen sein, bevor gegengesteuert werden kann.“ Vor allem für Schwangere ist das Risiko ungewiss.

Anders als in den USA, die auf die bewährte wirkverstärkerfreie Technologie gesetzt haben, stehen für Schwangere hierzulande – wie auch dem Rest der Bevölkerung - nur die neuen Impfmittel mit Verstärker zur Verfügung. „Dies führt zur unhaltbaren Situation, dass klinische Tests bei Schwangeren „aus ethischen Gründen nicht durchgeführt“ werden, andererseits aber empfohlen wird, Schwangere zu impfen -, also unkontrolliert und ohne Absicherung durch Studien,“ gibt der Experte zu bedenken."

Den vollen Text gibt es hier: http://www.biallo.de/finanzen/Steuern_Recht/massenimpfung-chancen-und-tuecken-3.php

Für mich persönlich heißt es nun definitiv, dass ich mich auf Grund der immunanregende Wirkverstärker nicht gegen Schweinegrippe impfen lassen werde. Gegen die normale Grippe wahrscheinlich schon.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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Sane
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Beitragvon Sane » 12.11.2009 15:45

Ich bin geimpft und das ist gut so. Für alle, die das noch vorhaben: Die Einstichstelle ist einige Tage rot und warm, also kühlen. Sauna ist tabu, aber das ist warscheinlich klar.
Grippeähnliche Symtome sind bei mir aufgetreten, bei einem Freund von mir, der sich am gleichen Tag hat impfen lassen, nicht.

Ansonsten hatte ich mehr Probleme mit der saisonalen Impfung vor ein paar Wochen.

Das Gute ist: Für mich ist das Thema beendet!
Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

Sina
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Beitragvon Sina » 13.11.2009 13:05

Meiner Meinung nach geht es nicht um die akuten Nebenwirkungen, wie Fieber, Rötung an der Einstichstelle sondern um die langfristigen.

Stichwort: immunanregend!

Ob das für (Ex-)Hodgies gut ist, finde ich fraglich.

LG
Sina
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 13.11.2009 15:14

Ich habe mich auch schon vor einiger Zeit entschieden, mich nicht gegen die H1N1-Grippe impfen zu lassen. Ausschlaggebend hierfür war auch die Geschichte mit den überschießenden Immunreaktionen (bei dem Wirkstoffverstärker), vor dem auch die FDA (amerkanisches Gesundheitsamt) gewarnt hat. Dort werden sie ja eben nicht verwendet.

Außerdem ist die Volksverdummung die seitens der Pharmakonzerne und der Politiker hier betrieben wird, nicht zu ertragen. Bei uns in der Umgebung bekommen die Apotheken z.B. nur Impfstoff, wenn sie mindestens 500 Portionen abnehmen. Ob das was mit Geschäftemacherei zu tun hat? :evil:
Und dann wird von vornherein jeglicher Regress ausgeschlossen.
Ich habe einige Ärzte im Bekanntenkreis, und die gestehen, dass sie auch nicht wissen, was richtig ist.

Letztendlich muss jeder selber entscheiden, wie er sich verhält. Das Problem ist nur, so finde ich, dass man eigentlich keine verlässliche Basis für eine emotionsfeie Entscheidungsfindung hat.

LG
Elisabeth
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
08/2015 alles ok
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

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Boris666
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Beitragvon Boris666 » 13.11.2009 15:40

Ich hab die Diskussion hier von Anfang auch mit verfolgt und geht es eigentlich ähnlich wie die Meisten. Die Tendenz geht klar gegen Nein, wie auch sonst, hab mich noch nie gegen Grippe impfen lassen und hatte die letzte schätzungsweise vor rund 20 Jahren (okay, heisst nix, da Immunsystem nicht mehr das gleiche ist).

Aber ich hab am Montag Termn bei meinem Onkologen für die erste Nachbesprechung nach der Bestrahlung. Ich werde ihn mal darauf ansprechen, bin gespannt was er zu dem Thema meint, event. haue ich auch mal den Hausarzt deswegen an und sei aus nur aus Neugier über die Ansichten ;)

Nice Greetz
Lymphozytenprädominantes Hodgkin-Lymphom (LPHD) IIA (stark Positiv auf CD20)
3 x (R)-ABVD vom 03.06.09 bis 02.09.09
Zwischen PET/CT am 28.08.09 --> Vollständige Remission
Bestrahlung (IMRT) 18x 2 Gray vom 15.10.09 bis 9.11.09
2024 still here ^^
About me

Ich will lieber stehend sterben als knieend Leben, lieber tausend Qualen leiden als einmal aufzugeben


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