Beitragvon Aquarius » 11.06.2013 21:24
HAllo Petra,
leider muß ich mich noch immer unter Aquarius melden, aber das ist ein anderes Thema.
Ich habe den ganzen Schei... auch zwei Jahre mit machen müssen. Ich verstehe deine Ängste, Sorgen, Hoffnungen, auch die Ohnmacht nichts tun können. Du kannst was tun: ermögliche ihn ein Leben, als wäre er nicht krank. Helfe ihm, wenn er dich um Hilfe bittet, ansonsten nimm ihn so wie er ist. Dadurch hilft Du ihm mehr, als wenn Du ihn durch deine Ängste erdrückst. Ich weiß, es ist sehr schwer.
Aber ich selbst weiß wie es ist, wenn man an Krebs erkrankt ist. Das Umfeld reagiert geschockt darauf, obwohl man selber guter Hoffnung ist.Oh Gott, du hast Krebs. warum Du? Du Armer.... Das zieht ein selbst tief runter
Ich habe Emanuel am ersten Tag seiner Chemo begleitet. Erstens wollte ich wissen, wie dieses abläuft(ich war stationär, Emanuel ambulant) und ich wollte ich für ihn dasein.
Ich habe ihn morgens um halb neun(für Emanuel mitten in der Nacht) in seinem Wohnheim abgeholt. Wir fuhren mit der S-Bahn(Emanuel mit ner Pizza in der Hand, die Reste von einer Feier)nach S-Stadtmitte. In der onkologischen Praxis war es voll. Emanuel bekam seinen Platz und los gings mit seiner BEHACOP. Überall Tannenbäume mit vielen Beuteln.
Die Schwester meinte, es dauert mindestens drei Stunden. Ich holte ihn danach wieder ab.
Das war das einzige mal, wo ich ihn begleitete. Ich habe ihn oft zur Behandlung, in die Klinik, ins Wohnheim gefahren, aber dabei war ich nicht mehr. Ich habe ihn auch am Sylvester nach der HD-Chemo aus dem KH geholt.
Emanuel ist leider gestorben, aber nur sekundär am MH. Er war seit fast zwei Jahren an Mh erkrankt, sein Immunsystem war am Arsch und so hat er sich eine Influenza eingefangen, die sich voll auf die Lunge gesetzt hat.
Auch Emanuel hat viele Ratschläge bekommen(z,b Gerstengras, Heilpilze uä) Er hat sich gefreut, wenn seine Tanten kamen, die konnte er dann in Grund und Boden diskutieren.....
Überlass Deinem Sohn, ob er Ratschläge annimmt. wenn er Hilfe braucht, fragt er danach. Dränge ihn nicht.
Emanuel wollte nie Mitleid.
Wir haben einen großen Freundes und Bekanntenkreis. Und mit Absprache mit Emanuel haben wir seine Erkrankung öffentlich gemacht(per mail).
So wußte fast jeder seinen aktuellen Krankheitsstand. Es hat uns und auch Emanuel viel entlastet.
Wie geschrieben wollte er kein Mitleid. er wollte sein Leben so normal wie möglich führen. Meine Frau meint, er hätte kürzer treten sollen, aber er sein Leben so gelebt wie er es wollte, und nicht wie andere dachten, so ist es richtig.
Unterstütze deinen Sohn, hilf ihm, sei für ihn da, aber betränge ihn nicht irgendwas zu tun, wo du meinst, das daß das gut für ihn sein könnte.
ich wünsche Dir viel Kraft, daß richtige zutun.
Mille
10.5.2011: Erster Arztbesuch
19.5.2011: Diagnose: MH Stadium 3 AE mit 4 RF, Lungenbefall und 16-cm-Bulk.
24.5.2011: Start der Chemo: 8xBEACOPP esk
Sept. 2011: Pneumocystis-Lungenentzüngung (PCP) zw 5. und 6. Zyklus
14.2.2012: Start Bestrahlung Mediastinum mit insg 20 Gy
15. bis 20.10.2012: Diagnose Rezidiv 4b, diffuser Lungenbefall
Okt/Nov 2012: 2xDHAP
12.12.2012: Start von HD-BEAM
März 2013 Bestrahlung am Hals 30,6 Gy
April 2013 Influenza mit folgender Lungenentzündung
08.05.2013 Abschalten der Lungenmaschine.
18:16 sanftes entschlafen
Hodgkin-Lebenslauf:
Erstbehandlung und
Rezidiv