Lympknoten entfernen lassen - ohne vorherige Untersuchungen?

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Lympknoten entfernen lassen - ohne vorherige Untersuchungen?

Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 14:20

Ich weis nicht genau, ob ich hier richtig bin - aber ich eventuell kennt sich hier jemand aus.

Mein Problem ist folgendes:
Ich habe schon seit meinem Kleinkindalter immer wieder geschwollene Lymphknoten am Hals. Diese sind auch schonmal über mehrere Jahre geblieben. (Haben mich nie gestört).

Vor ca 6 Wochen (nachdem ich mit Kraftsport - bzw. Fitnesstraining) angefangen habe, habe ich auf der rechten Seite im Nacken einen Lympknoten festgestellt.
Der Knoten ist ca 2 cm lang, und 1 cm breit.
Er ist weich und verschiebbar. Der Knoten selbst schmerzt nicht, allerdings drückt er irgendwie auf einen Nerv oder ähnliches, da ich an am Hals ein leichtes "Spannungsgefühl" habe.

Mein Arzt hat mir vor 6 Wochen Antibiotika verschrieben. (Da ich laut Ihm eine Bakterielle Infektion im Ohr hatte). Und er hat gemeint, ich sollte mich nochmals melden, wenn sich der Lymphknoten nicht verbessert.

Heute war ich nochmals beim Arzt - ürsprünglich wegen leichtem Fieber und Übelkeit. (Meine Schwester hat mich vermutlich etwas mit Ihrer Darmgrippe angesteckt).
Nebenbei habe ich nochmal den Lymphknoten erwähnt.

Mein Arzt hat mir gleich eine Überweisung gegeben und gemeint, ich soll den Lymphknoten entfernen lassen. Denn es könnte auch sein, dass ich Lympdrüsenkrebs hätte.
Allerdings wäre das ja eine Operation und verbunden mit einer weniger schönen Narbe. Zudem meinen ich mir einzubilden, dass sich der Knoten langsam zurückbildet. (Ist mal wieder größer, mal wieder kleiner).

Macht man nicht normalerweise vor der Entfernung eines Lymphknotens noch andere Untersuchungen, wie z.b. ein Blutbild?
Und muss es unbedingt der Knoten am Hals sein, der entfernt wird.

An der Leiste habe ich nämlich auch noch (seit ca 1 Woche) einen geschwollenen Lympknoten. - den entfernen zu lassen währe mir ehrlich gesagt lieber! (Ich habe überall immer wieder geschwollen Lympknoten, am Hals eigentlich ständig, nur drückte noch nie einer auf einen Nerv).

Pfeifersches Drüsenfieber usw... hatte ich übrigens schonmal - von daher hat mich mein Hausarzt vermutlich nicht mehr darauf untersucht.

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Beitragvon sassi » 13.01.2006 14:48

hi roli

ich vermute ja, dass der arzt gerade deshalb auf ein lymphom kommt, weil du das drüsenfieber hattest. das pf.drüsenfieber steht in verdacht, morbus hodgkin auslösen zu können.

ich denke aber nicht, dass jetzt sofort eine OP eingeleitet werden muss wegen dem lymphie. vielmehr solltest du erstmal zu einem onkologen, der dann erstmal alle nötigen untersuchungen veranlassen wird.
sonografie z.b. und ct. wenn der lymphie auf einen nerv drückt und vielleicht sogar eine ader abdrücken könnte fände ich das schon behandlungsbedürftig.
leider bringt eine eindeutige befundung, ob MH oder nicht nur eine biopsie des lymphknotens. man kann ihn auch punktieren, aber das muss dann dein onkologe entscheiden.

das fieber und die darmgrippe könnten schon auslöser sein, dass sich die lymphknoten vergrössern. allerdings ist es auch so, dass bei MH auch oft leicht erhöhte themperatur auftritt.

ich denke also du solltest zu einem onkologen gehen und alles besprechen.
es kann auf jeden fall gut sein, dass du keinen MH hast.
aber ausschliessen kann das eben auch nur der onko.

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

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Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 15:03

Danke für die schnelle Antwort.
Werde auf jeden Fall mal die Überweisung in Anspruch nehmen.
Bringt mir dann selbst auch Gewissheit, zu wissen was los ist.

Aber ist es normalerweise nicht so, dass die Lymphknoten (bei MH) nicht kleiner werden, sondern eher wachsen? Und dass die Knoten nicht verschiebbar sind?

Mein Lymphknoten geht nämlich seit gestern zurück - und der Hals zieht auch schon nicht mehr. (Ich glaube auch eher, dass das ziehen durch den Sport kommt, hatte das Gefühl nämlich beidseitig, nur rechts habe ich eben durch den Knoten einen stärkeren "Druck" gespührt).

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Beitragvon sassi » 13.01.2006 15:09

hi

also normalerweise sagt man, dass die knoten nicht verschiebbar sind. allerdings hatten wir auch schon leute (ich glaub judith?!) die verschiebbare knoten hatten.

von alleine werden sie zumindest bei MH nicht kleiner. es gibt aber noch NHL, und da weiss ich nicht, ob das passieren könnte. wenn man medikamente nimmt, dann kann es auch sein, dass sie kleiner werden können. obwohl ich jetzt leider nicht mehr weiss ..... ich glaub wenn man cortison bekommt.. :roll: . :oops: verzeih meine unwissenheit. ich hoffe jemand anders hier kann dir das besser beantworten.

will dich aber nicht panisch machen. MH ist sehr selten und nicht jeder vergrösserte lymphie gleich krebs.

LG sassi
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Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 15:18

Ich nehme keine Medikamente - lediglich Nahrungsergänzungsmittel (Zinktabletten). Zink ist mitunter gut fürs Immunsystem.

Gewichtsverlust usw... konnte ich auch nicht feststellen. (Im Gegenteil, habe (gewollt) ordentlich zugenommen durch den Sport und Ernährungsumstellung).

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Beitragvon Mieze » 13.01.2006 16:04

Hallo,

also bei mir war es so, dass ich das Gefühl hatte das der Lymphknoten kleiner wird. Hatte einen deutlich tastbaren LK über dem Schlüsselbein und nachdem meine Ärztin meinte ich hätte nur eine Seitenstrang-Angina ( ohne Schmerzen!!!) ging meine LK-Schwellung zunächst zurück. Unter Antibiose.Letztlich stellte sich das Ganze dann ja doch als MH raus.

Man muss ja nicht sofort ohne Verdacht einen LK rausnehmen. Als erstes wüde ich mal ein Blutbild machen lassen ( wichtige Faktoren sind zum Beispiel die Blutsenkung, C-reaktives Protein,etc.). Zum zweiten würde ich den Arzt um eine Ultraschall-Untersuchung derbetroffenen Regionen bitten. Da kann er ja sehen ob ein einzelner LK betroffen ist und wie gross der ist oder ob es richtige LK-Pakete sind.

Ich finde aber gut das Dein Arzt wenigstens schon mal in diese Richtung denkt.Oftmals ist es so, das hier einige eine wahre Odyssee hinter sich gebracht haben bis dann mal ein Arzt auf die Idee "Hodgkin" kam. Insofern lass es einfach abklären. Meist stellt es sich als was harmloses dar, da MH, wie schon von Sassi geschrieben, sehr selten ist.

Gruss

Mieze
MH II A , Schema : 4 x ABVD (HD 14)
3.Nachsorge am 27.9.06: alles bestens
seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

R0Li84

Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 16:28

Naja, also wirklich gut fand ich das nicht von meinem Arzt...
Er hat mir schon irgendwie Angst gemacht.
Hätte auch gereicht, wenn er mir nur gesagt hätte, dass ich den Knoten mal richtig untersuchen lassen soll.

Aber es hilft ja nix, da komme ich jetzt wohl nicht drumm rum. Irgendwie wirds schon werden.

Der Lymphknoten am Hals ist definitv kleiner geworden. Und der "Druck" bzw. das "Ziehen" ist heute auch weg. Er ist zwar noch immer deutlich tastbar, aber das bin ich ja von klein auf gewöhnt, dass ich tastbare Knoten habe.
Ich werde mich dann mal genau erkundigen, wenn ich beim Facharzt bin, ob der Knoten unbedingt gleich rausmuss. (Habe am Donnerstag nen Termin).

Krümel
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Beitragvon Krümel » 13.01.2006 18:07

hallo

also ne op wird nicht gleich gemacht, vorher finden untersuchungen statt. wie z.B Blutbild das auf sämtlichen mist untersucht wird, ultraschal etc, aber im blut kann man MH eher nicht erkennen, weil es da keine eindeutigen ergebnisse gibt, bei vielen war das Blutbild nämlich soweit ganz ok. erst wenn sich der verdacht auf MH oder NHL bestätigt, wird eine OP gemacht da diese ja nu auch nicht immer risikolos ist!
Der LK in der leiste könnte von der evtl darmgrippe herkommen, die teile schwellen ja bei jedem mist an. und wenn du wirklich ne darmgrippe hast, dann kann es auch sein das sich vergrößerte LK´s auch im bauch befinden. LKßs ind er leiste haben einen grenzwert von glaub ich bis zu 1,5 o. 2 cm bin mir da nicht mehr ganz so sicher :? d.h da wartet man mal ab. beim hals sind das glaub ich 1 cm oder auch 1,5 cm so um den dreh.und wie gesagt, erst wenn sich der verdacht auf Mh etc vehärtet, dann kommt ne OP.
@ sassi: cortison lässt die LK´s eigentlich abschwellen

Carina :krml:

R0Li84

Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 19:56

Also der Knoten in der Leistengegend ist kurz vor der "Grippe" aufgetreten. Ob es wirklich eine Darmgippe ist bzw. war kann ich nicht sagen.
Liegt aber nahe, da meine Schwester eben auch eine Darmgrippe hatte.
(Bei mir war das Ausmaß allerdings nicht sehr schlimm).

Gestern musste ich mich einmal übergeben, hatte leichtes Fieber (38,2°C) und ein Übelkeitsgefühl im Bauch und im Hals (als müsste ich mich jeden Moment wieder übergeben).
Heute morgen ging es allerdings schon wieder einigermaßen.

Fühle mich nur noch leicht schlapp. (Kann aber auch am fehlenden Sport liegen, ich brauche jeden Tag bewegung um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen). Fieber ist aber wieder so gut wie weg. (ca 36,7°C - also eigentlich kein Fieber mehr).


Der Knoten im Hals wird immer kleiner. Sofern ich mir das nicht einbilde. Ich dachte eigentlich immer, dass er evtl. von meinem Weisheitszahn kommt. (Der wurde mir vor etwa 8 Wochen gezogen - ist auch gut verheilt, könnte doch aber rein theoretisch sein, dass der Knoten noch länger angeschollen blieb).

Das komische "ziehen", dass ich erst rechts hatte habe ich heute komischerweise Links - dort ist auch ein Lymphknoten, allerdings ist das ein nur schwer Tastbarer "dauerkandidat".



Der Knoten in der Leistengegend ist übrigens spürbar. Ich würde nicht sagen, dass er schmerzt, aber ich merke halt dass er da ist.



Die Überweisung die ich habe ist übrigens zum Chirougen. Ich hoffe, dass der nicht gleich mit dem Messer ranwill. Bevor ich mich am Hals operieren lasse, möchte ich doch etwas mehr gewissheit haben.

Krümel
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Beitragvon Krümel » 13.01.2006 20:02

hallo!


auf vorherige untersuchungen solltest du schon wert legen, unbedingt! nachher war die OP total sinnlos und dafür hast dann ne blöde narbe das ist ja auch nicht grad so toll! und ausserdem laufen ja am hgals und in dem ganzen bereich da nerven rum, also so ganz ohne ist die op ja nun auch nicht! an deiner stelle würd ich echt auf untersuchungen bestehen! wenn es wirklich was ernstes se4in sollte, dann machen die paar tage die du mit untersuchung verbringst den kohl nu auch nich fett!

also alles gute
Carina :krml:

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Beitragvon sassi » 13.01.2006 20:09

hallo nochmal

ich finde auch, dass du dich , bevor du dich unters messer begibst erstmal zum onkologen überweisen lässt.
vom hausarzt zum chirurgen ist ja fast so wie nach 4 schuljahren zum abi gehen :roll:

LG sassi
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SASSIS HP

R0Li84

Beitragvon R0Li84 » 13.01.2006 20:39

Ich gehe jetzt einfach mal hin, rede mit dem was er meint (evtl. kann man ja auch den Lymphknoten aus der Hüfte entnehmen, der wäre mir eh lieber - ne kleine Narbe da unten stört mich weniger).

Ansonsten eben nochmal zum Hausarzt und nach ner andern Überweisung fragen, bzw. Blutbild usw...

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Puschel
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Beitragvon Puschel » 13.01.2006 23:02

Hallo, habe kurz mal alles gelesen...und ich würde auch sagen mach dich erstmal nicht verrückt, es gibt so viele ursachen warum die lymphis angeschwollen sind...rede erstmal mit dem onkologen und dann wirst du sehen...halt uns auf dem laufenden... :lol:
Diagnose im Feb. 05, noduläre Sklerose, Stadium II BE, (BSG, Mediastinalbefall, extranodaler Befall, 3 Areale befallen), Therapie mit 6 Zyklen BEACOPPesk.
1-12 Nachsorgeuntersuchung:alles in Ordnung *Jippy*
Nach gut fünf Jahren ist alles noch in bester Ordnung und es gibt keine Probleme...
Fein fein..
Keine Auffälligkeiten, deshalb heißt es, nur noch 1 x im Jahr zur Nachsorge...*yeah*



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