Arbeitgeber biete mir ein Aufhebungsvertrag

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michel1974
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Arbeitgeber biete mir ein Aufhebungsvertrag

Beitragvon michel1974 » 12.11.2012 20:32

Hallo an alle

So wie ich denn Krebs loswerden wollte so will mich jetzt mein Arbeitgeber los werden. Dienstag aus der Reha zurück und am Freitag ein Gespräch mit dem Personalleiter gehabt der mir tatsächlich einen Aufhebungsvertrag unterjubeln will.Bin Chemiefacharbeiter in einem 2000 Mann Betrieb und habe den Schwerbehindertenausweis mit 60.Im Arbeitsmedizinische Gutachten der Reha steht das ich nicht mehr in meiner alten Abteilung und keine Schichten mehr machen darf sollte und kein Kontakt zu Kanzerogenen Mittel.Der Personalleiter meinte im ernst das er keine sonstige Stelle für mich hätte. Hab morgen ein Termin bei meiner Rechtsanwältin. Die Erholung von der Reha ist natürlich dahin . Was meint ihr zu der ganzen Sache ?

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DieJule
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Beitragvon DieJule » 12.11.2012 20:55

oh je, ich würde auf keinen Fall darauf eingehen!
ich denk vor Gericht hast du sehr gute Chancen damit.
und gleich gar keinen Aufhebungsvertrag da bekommst du bei der arbeitsAgentur nämlich eine sperrZeit und somit 12 Wochen kein Geld!
Mb Hodkin Stadium 2 a
HD14- 2* Beacopp+2* ABVD
Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai
Reha Bad Oexen-sehr schööön
--> REMISSION!

Ich wünsche dir...
dass du liebst, als hätte dich nie jemand verletzt,
dass du tanzt, als würde keiner hinschauen,
dass du singst, als würdest du die Welt um dich herum vergessen,
dass du lebst, als wäre das Paradies auf erden.

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4351

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DieJule
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Beitragvon DieJule » 12.11.2012 20:56

oh je, ich würde auf keinen Fall darauf eingehen!
ich denk vor Gericht hast du sehr gute Chancen damit.
und gleich gar keinen Aufhebungsvertrag da bekommst du bei der arbeitsAgentur nämlich eine sperrZeit und somit 12 Wochen kein Geld!
Mb Hodkin Stadium 2 a

HD14- 2* Beacopp+2* ABVD

Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai

Reha Bad Oexen-sehr schööön

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Ich wünsche dir...

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tanja
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Beitragvon tanja » 12.11.2012 21:16

ich würd mich auch auf gar keinen fall darauf einlassen,
da du ja morgen eh einen termin bei deiner anwältin hast bist du sicherlich in den besten händen.

entspann dich und laß dir den tag nicht vermiesen noch ist gar nicht entschieden.
MORBUS HODGKIN STADIUM 1A/MEDIASTINUM/ 2 ZYKLEN ABVD
ZYKLUS 1 - 06.02.12 UND 23.02.12 / ZYKLUS 2 - 08.03.12 UND 22.03.12
12.04.12 PET/CT sauber
24.04.12 bis 08.05.12 Bestrahlung mit 20 gy

07.08.12 1. NU alles prima
30.10.12 MRT
31.10.12 2. NU perfekt
29.01.13 3. NU super
07.05.13 4. NU
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. Mark Twain

Michael-2012
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Beitragvon Michael-2012 » 12.11.2012 22:21

wie krass ist das denn?
Da hat man schon ein "großes" Paket zu tragen oder getragen und dann fällt einen der AG auch noch in den Rücken...
Kann ich von meinen nicht behaupten, wobei es immer AK´s gibt die das ganze nicht verstehen und sich distanzieren...

Michael
Hodgkin Lymphom
Stadium 4 Diagnose 15.03.2012
Studio Köln HD18

1. Chemo 01.04.2012 - BEACOOP esk.
2. Chemo 23.04.2012 - BEACOOP esk.

PET-CT 09.05.2012

3. Chemo 14.05.2012 - BEACOOP esk.
4. Chemo 04.06.2012 - BEACOOP esk.
5. Chemo 25.06.2012 - BEACOOP esk.

08.07.2012 Geburt meines ersten Sohnes

6. Chemo 16.07.2012 - BEACOOP esk.

CT - 02.08.2012
Fertig - 03.08.2012 (mein Geburtstag)

20.09.2012 - 1. Nachsorge Termin (alles i.O.)
24.09.2012 REHA
17.12.2012 - 2. Nachsorge Termin - geplant

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yoda
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Beitragvon yoda » 13.11.2012 06:31

Kenne mich zwar mit den deutschen Arbeitsrechtsgepflogenheiten nicht so aus. Doch so unterschiedlich kann das nicht sein. Jule hat mir das mit ihrer Aussage schon bestätigt. Wenn du das unterschreibst, kommt das direkt einem Eingeständnis gleich, dass du kündigst. Du wirst dann zwar in deinem Arbeitszeugnis stehen haben, dass du gehen wolltest, doch das ist ein schwacher Trost. Denn wenn sie dich irgendwann entlassen können, dann dürfen sie sowieso nicht erwähnen, dass es auch gesundheitlichen Gründen war. Und Sperrtage auf dem Arbeitsamt wäre dann der doppelte Genickschlag.

Sehr gut, schau mit deiner Anwältin. Dein Arbeitgeber scheint den verlogenen, destruktiven Weg zu gehen. Sie gaben dir ja nicht mal die Chance auf eine Umschulung oder dass du ihnen entgegenkommen kannst. Sie meinen wohl, dass sie dich so einschüchtern können und du den Wisch unterschreibst.

Wieviel Kündigungsfrist hätten sie dir denn eingeräumt mit der Freistellungsvereinbarung? Würde erwähnen, dass du einen Anwalt hast. Und am besten nimm sie gleich mit. Das macht Eindruck, glaub mir. Den HR-Fuzzi stellt die dann in den Senkel. Überlegen musst du dir aber schon, ob du da eine Zukunft hast. Denn seit gestern ist klar: Die wollen dich nicht. Wenn ich dich wäre, würde ich jetzt eine schöne, lange Kündigungsfrist herausholen mit einer Abfindung und sofortiger Freistellung. Dann kannst du wenigstens in Ruhe deine Zukunft regeln.

Das geht jetzt vielleicht etwas weiter und wir haben hier auch schon darüber geschrieben: Es ist nicht erwiesen, dass Hodgkin von Umwelteinflüssen ausgelöst wird. Bei Non-Hodgkin weiss man das. Und es könnte schon sein, dass durch die Exposition der Chemikalien nach der Chemo ein Non-Hodgkin begünstigt wird. Aber wir alle haben täglich mit Umweltgiften zu kämpfen. Ob du wirklich in deinem Betrieb gefährdet bist und ob du tatsächlich deinen Beruf aufgeben willst, das musst du dir noch einmal sehr gut überlegen. Ich selber arbeite in einem Büro mit vielen Druckern und Tonern mit Feinstaub. Totales WLAN und zu alle dem ist es direkt am Bahnhof, wo die Starkstromleitungen und der Feinstaub der Züge wohl auch nicht gerade gesund sind. Was ich damit sagen will ist doch, dass wir nun nicht alle jahrelang vor vermeintlichen Risiken davonlaufen können. Denn die Risiken sind uns bei Hodgkin nicht bekannt.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

para siempre
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Beitragvon para siempre » 13.11.2012 22:18

Unterschreibe das nicht!
Bei mir läuft es momentan ähnlich. Ich bin auch kurz davor einen Anwalt einzuschalten.

Kein Aufhebungsvertrag, damit signalisierst du ja dein Einverständnis.
Wenn es ein großer Betrieb ist muss er dir einen anderen Arbeitsplatz ermöglichen, zumal du auch den Schwerbehindertenausweis hast.

Es handelt sich ja nicht um einen KleinKleckerBäcker-Betrieb der dir keine Alternative zum Brötchenbacken bieten kann.
Dann bekommst du eben einen Bürojob etc.

Versuch deinem Chef irgendwas anzudrehen, das ist Diskriminierung.

Ich will meinen Betrieb auch nicht einfach so davon kommen lassen indem sie mich rausekeln!
MH II B mit Risikofaktor hohe BSG
2x ABVD
2x BEACOPP esk.
PET negativ
04/12- 07/12

michel1974
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Beitragvon michel1974 » 16.11.2012 17:24

Hallo an euch alle

Erst mal vielen dank für euren Feedback.Sorry das ich so spät zum Thema zurück schreibe habe von meiner Tochter eine Mage Darm Grippe spendiert bekommen aber seit heute geht es wieder Aufwärts :) . Am Dienstag war ich bei meiner Rechtsanwältin die mir geraten hat nichts zu Unterschreiben was auch in die nähe eines Aufhebungsvertrag kommen könnte.Wir sollen erstmal warten was die nächsten schritte meines AG sein würden.Der AG müsste belegen können ob es wirklich auch keine einzige stelle im ganzen Werk (200 Mann Werk)für mich geben würde.So lange sie mich nicht wegen meine Behinderung kündigen würden sie damit beim Integrationsamt durchkommen das würde sich aber laut meiner Rechtsanwältin ziemlich in die länge ziehen.Ich versuche in der Zeit körperlich Fit zu werden (was ich auch durch ständiges Training seit der Reha Rückkehr merke das es besser wird )und mir in einigen Wochen oder Monaten ein neues Gutachten wegen meiner Körperlichen Verfassung geben zu lassen so kann der AG sich nicht mehr nach meiner Körperlich schwachen Verfassung berufen was im Reha Gutachten steht.Ich hoffe mal das alles ein gutes ende nimmt ,aber das wichtigste trotz allem ist den Krebs nicht im Körper zu haben .

Ich wünsche allen die zur Zeit sich mit dem Hodgkin auseinandersetzen alles gute und viel Kraft es lohnt sich auf jeden Fall zu Fighten .

Liebe grüsse Michel

michel1974
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Beitragvon michel1974 » 16.11.2012 17:25

sollte 2000 Mann Betrieb heißen

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maikom
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Beitragvon maikom » 16.11.2012 17:55

Ich lese den Beitrag schon ein paar Tage und naja....so wie es aussieht, wird es doch aber immer so sein, das man der ist, den man los werden will. Wahrscheinlich denkt sich der Arbeitgeber: "Buaah Krebs...der kommt doch nie wieder auf die Beine!". Wahrscheinlich ist das bei einer Vielzahl von Leuten so, die sich nun nicht mit dem Hodgkin auseinander setzen.

Naja...was ich mich frage, ob man auf der Dauer der sein will, den man immer hin- und herschiebt und der sich erst nun wieder von unten hocharbeiten muss, was wahrscheinlich Ewigkeiten dauert oder ob man nicht den "Golden Fallschirm" nimmt und sagt, da komme ich auf keinen grünen Nenner mehr.

Ist deine Fitness besser, kannst zu wieder arbeiten, aber die Skepsis wird ja bleiben, das du doch noch Krebs irgendwo drin hast, aus der Sicht deines Arbeitgebers.

Der Chef wird ja seinen Abteilungsleiter durchdrücken, das man dich dann eben dazu drängt, das du nicht mehr da sein willst.

Denkbar und vorstellbar wäre das....wir leben halt in einer Gesellschaft, die nur gewinnorientiert denkt und das menschliche kaum jemand interessiert.

Maik
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de


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