Taubheitsgefühl

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Michaela1975
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Taubheitsgefühl

Beitragvon Michaela1975 » 20.05.2012 13:11

Hallo!

Mein Mann wurde vor 2 Jahren erfolgreich mit 2x ABVD und 2x BEACOPP behandelt,danach gab es noch Bestrahlung.
Alles so weit so gut!

Jetzt hat er seit 5 Wochen Taubhitsgefühle,durchgängig,im linken Arm und im linken Bein,
Laufen geht kaum.
Er war damit 3 Wochen in der Klinik,1000e Untersuchungen,nichts kam dabei raus.
Eventuell der Verdacht einer Epilepsie,der aber nicht die Taubheitsgefühle und die Gangataxie erklärt.

Er hatte schon mit 21 ein Blutgerinnsel,da ist aber alles gut.
Also alle Untersuchungen waren unaufällig.
Bis eben auf leichte Veränderungen beim EEG,die die Ärzte eventuell :roll: mit Epilepsie in Verbindung bringen.

Jetzt meine Frage,kennt das irgendwer von euch?
Hat vielleicht jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Denn Bestrahlung und Chemo sind ja auch nich ohne.

Ach so eine somatoforme Störung wurde auch noch in den Raum geworfen!Also in die psychische Richtung!

Mensch mein Mann hatte sich gerade wieder stabilisiert,hatte einen prima Job gefunden und jetzt das!

Danke Euch für Eure Einschätzungen!
Ich liebe meine Familie über alles!!!

Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 26.05.2012 18:20

Schade dass es so viele Aufrufe gab,aber keine Einschätzung!

LG
Ich liebe meine Familie über alles!!!

Michael-2012
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Beitragvon Michael-2012 » 26.05.2012 18:52

Michaela1975 hat geschrieben:Schade dass es so viele Aufrufe gab,aber keine Einschätzung!

LG


Hallo,

Würde dir zu gern was dazu sagen, nur leider kann ich nicht weil ich das nicht kenne,
Wünsche dir und vor allem deinen Mann alles alles gute

Michael
Hodgkin Lymphom
Stadium 4 Diagnose 15.03.2012
Studio Köln HD18

1. Chemo 01.04.2012 - BEACOOP esk.
2. Chemo 23.04.2012 - BEACOOP esk.

PET-CT 09.05.2012

3. Chemo 14.05.2012 - BEACOOP esk.
4. Chemo 04.06.2012 - BEACOOP esk.
5. Chemo 25.06.2012 - BEACOOP esk.

08.07.2012 Geburt meines ersten Sohnes

6. Chemo 16.07.2012 - BEACOOP esk.

CT - 02.08.2012
Fertig - 03.08.2012 (mein Geburtstag)

20.09.2012 - 1. Nachsorge Termin (alles i.O.)
24.09.2012 REHA
17.12.2012 - 2. Nachsorge Termin - geplant

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 27.05.2012 07:46

Hallo Michaela,

wie geht es Deinem Mann denn jetzt? Leider kann ich Dir auch nicht helfen, von einem solchen Fall habe ich bisher in meinem Umfeld noch nichts gehört. Ich drücke Euch die Daumen, sowas braucht ja kein Mensch.

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009

Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 31.05.2012 18:48

Also es ist jetzt wohl so,dass es eine psychoonkologische Nachwirkung ist.
Also psychisch gelagert.
Er hat seinen Krebs nie verdaut,immer weiter gemacht,alles beiseite geschoben.
Und jetzt hat die linke Seite beschlossen,den Dienst vorübergehend zu quittieren,da die Seele Hilfe braucht.
Er kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr weglaufen!

:?

Er bekommt jetzt eine Reha,dann sehen wir weiter.
Ich liebe meine Familie über alles!!!

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 31.05.2012 20:32

Hallo Michaela,

soll ich Dir was sagen? Genau so etwas in der Art hatte ich schon vermutet, wollte es neulich erst schreiben und habe es dann doch gelassen. Und warum habe ich Schlaumeier das vermutet? Weil ich das kenne, zwar nicht so enorm ausgeprägt wie bei Deinem Mann, aber doch so, dass ich immer wieder irgendwelche Symptome habe, bei denen ich gleich eine Monstererkrankung vermute.
Das Verrückte ist, dass ich während meiner Therapie immer gedacht habe, dass es mir doch vergleichsweise gut geht, denn obwohl der Hodgkin ein Krebs ist, gibt es tausend Krankheiten, die schlimmer sind und bei denen eine Heilung nicht angestrebt werden kann. Und genau diese Erkrankungen sind es, die mir jetzt oftmals Angst einjagen, an ein Rezidiv denke ich eigentlich so gut wie gar nicht. Komisch, was? Und wenn ich mir dann klarmache, dass die Angst mal wieder mit mir durchgeht, dann beruhigt mich das eher, denn das kann man in den Griff kriegen. Und das wünsche ich Deinem Mann auch. Wenn der sich in einer Kur oder Therapie oder sonstwas mal richtig ausquatschen kann, wird ihm das auch guttun. Bei mir war es ein Kollege, der mir mal super geholfen hat.
Ich hatte keine psychoonkologische Betreuung, war in der Therapie auch super drauf, körperlich und geistig fit, so dass mir das schon manchmal selbst komisch vorkam. Ca. ein halbes Jahr nach Behandlungsende fingen dann die psychischen „Nachwehen“ an, die bis heute immer mal wieder auftauchen, aber zwischendurch ist auch wochenlang nichts.
Eigentlich ist es verständlich, dass man einen Hau behält von dieser Geschichte. Ich nehme an, dass ich für den Rest meines Lebens mehr Angst haben werde als vorher, aber das habe ich so akzeptiert. Trotzdem geht es mir gut und mein Humor, meine Lebensfreude und mein Optimismus sind mir trotzdem noch geblieben, sie nehmen sich nur manchmal eine Auszeit.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und schnellen Erfolg!

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009

Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 02.06.2012 16:14

Hallo Marion!

Vielen Dank für Deine Antwort!

Mein Mann hat diese psychische Diagnose jetzt und kann damit kaum umgehen.
Er will das "einfach" nicht annehmen.
Es ist nicht nur die Krebs-Baustelle,es gibt genügend aus der Kindheit und aus der Jetztzeit.
Alles nicht so einfach.
Seine Eltern machen ihm,uns das Leben zur Hölle.
Daher rühren auch seine Krankheiten mit.
Er bekam nie Aufmerksamkeit,selbst in den Erkankungen nicht.
Das ist alles ein Hilferuf der Seele und fast schlimmer als eine "echte" Erkrankung!
Er wird jetzt erstma eine Reha machen und dann möchte er wieder arbeiten gehen!
Und vor allem möchten wir umziehen!

Liebe Grüsse an Dich!
Geht es dir gut?

Michaela
Ich liebe meine Familie über alles!!!

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Beitragvon Marion1970 » 03.06.2012 00:27

Hallo Michaela,

das glaube ich gerne, dass Dein Mann Schwierigkeiten hat, eine psychische Ursache als Kern seines KÖRPERLICHEN Problems anzunehmen und sich nicht mit Problemen aus der Vergangenheit befassen will - typisch Mann, sage ich mal völlig undifferenziert dazu (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Es ist aber auch schwer zu akzeptieren, dass solche starken körperlichen Reaktionen NUR die Psyche als Ursache haben sollen. Ich würde ihm raten, es mit dieser Diagnose mal zu versuchen, aber wenn er das gar nicht kann, wäre vielleicht das Diagnostikzentrum in Wiesbaden eine gute Anlaufstelle: http://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cm ... index.html Dort schließen sich Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen und versuchen, schwierige Fälle zu lösen (erinnert so ein bisschen an Dr. House).

Was den Eltern-Terror betrifft, so gibt es da wohl wirklich nur eine Lösung, die Ihr ja auch in Angriff nehmen wollt, nämlich wegzuziehen. Ich weiß, wie nervend es sein kann, wenn die Verwandtschaft direkt nebenan wohnt (ist bei uns so). Ich als Angeheiratete sehe das recht entspannt von außen, aber mein Mann flippt regelmäßig aus. Also, zieht das mit dem Umzug durch, das Leben ist zu kurz, um an allen Seiten nur noch Probleme zu lösen, ab und zu ist eine sorgfältige Flucht am schnellsten und einfachsten.

So, jetzt noch zu mir. Mir geht es momentan sehr gut, aber ich habe auch enorm viel um die Ohren - und das tut mir immer gut. Immer, wenn ich Zeit habe, z.B. in den Schulferien, kommen oftmals Symptome oder verstärken sich und drängen in mein Bewusstsein. Dieses zeitliche Auftreten ist für mich aber ein klares Zeichen, dass Frau Psyche auch mal wieder auf sich aufmerksam machen will.
Ich habe übrigens gerade einen Kurs "Autogenes Training" an der VHS abgeschlossen. Wenn ich in unangenehm stressigen, also belastenden Situationen bin, dann habe ich das auch schon ausprobiert und es hilft mir wirklich, wieder "runterzukommen". Im Moment bin ich aber entspannt (weil viel um die Ohren), mal sehen, wie es in den Sommerferien wird, auf die sich alle Lehrer freuen, ich aber auch!

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009


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