Nach der Chemo Beschwerden mit Karpaltunnelsyndrom beidseiti

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Sabine1202
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Nach der Chemo Beschwerden mit Karpaltunnelsyndrom beidseiti

Beitragvon Sabine1202 » 27.07.2010 20:12

Hallo Ihr :D

Ich muß mich jetzt mal wieder an Euch wenden, da ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. :keineAhnung:
Im Januar habe ich meine Chemo mit gutem Ergebnis beendet. Anfangs war ich der Meinung, daß es ab sofort nur noch bergauf gehen kann, doch erst jetzt merkte ich diverse Nebenwirkungen.
Das Kortison wurde aprupt abgesetzt. Ich litt an Muskel und Gelenkschmerzen und anfangs schmerzte mein rechter Arm. Überwiegend Nachts. Ich vermutete, daß mein Thrombosearm etwas aufmuckt ( den bekam ich durch den Port plus unbekanntem, angeborener Gerinnungsstörung, z.Zt. nehm ich Marcumar)
Letztendlich stellte sich heraus, das ich ein Karpaltunnelsyndrom habe ( ggf. durch Wassereinlagerungen hervorgerufen) Dann kam 3 Tage später die selbe Problematik auf der linken Seite. Seit März schlafe ich jede Nacht mit Handgelenksschienen und wache jeden Morgen mit eingeschlafenen Händen auf. :banghead: Wassereinlagerungen sind es anscheinend doch nicht, trotz 17 kg Gewichtszunahme. :flenn2:
Das Wort "Operation" wurde bereits erwähnt.
Ich würde aber auch gern mal wieder arbeiten gehen.......
Hat von Euch auch jemand ein Karpaltunnelsyndrom als Nebenwirkung bekommen und was habt ihr gemacht bzw. würdet ihr machen !?
Gibt es evtl. Alternativen ?

LG Sabine
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roro
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Beitragvon roro » 28.07.2010 00:04

Hi Sabine,

ich hatte/habe Neuropathien in Händen und Füßen, auch jetz nach so langer Zeit noch. Allerdings etwas weniger ausgeprägt als während der Therapie, auch immer in Abhängikeit der Witterung.

Das Karpaltunnelsyndrom hatte ich auch eine Zeit lang. Mir hat mein Orthopäde, bei dem ich noch regelmäßig in Behandlung bin, auch eine OP vorgeschlagen. Aller dings ist es bei mir nach einiger Zeit von allein wieder besser geworden. In dieser Zeit hatte mit einem TENS-Gerät (Elektrotherapie) nachgeholfen und ich denke, dass meine Tabletten Limptar, die ich gegen Krampfneigung nehme, auch etwas mitgeholfen haben, da sie einen positiven Einfluss auf die Intensität meiner Neuropathien in den Füßen haben.

Also meine Meinung, wenn es dich nicht zu sehr einschränkt, solltest du es mit therapeutischen Maßnahmen erstmal versuchen. Operieren lassen kannst du dich notfalls immer noch.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 28.07.2010 10:11

Hallo Sabine,
deine Problematik kenne ich gut. Habe das auch ganz schlimm gehabt und ich dachte auch an KT-Syndrom. Aber ich hatte glücklicherweise einen fähigen Arzt, der mir sagte, daß das ganz typisch sei, daß es nach kurzer Zeit nach der Chemo erst anfängt und dann erstmal schlimmer wird, aber in den meisten Fällen dann auch von allein wieder besser. Ohne OP! Das sind einfach wirklich die Neuropathien. Ich wollte es auch erst nicht glauben, schon weil es erstmal immer schlimmer statt besser wurde, aber jetzt ist es weg. Zur Linderung habe ich in der Reha eine sehr wirkungsvolle Methode gefunden. Medis müssen da garnicht sein und helfen ja auch nicht so dolle. Ich habe die "Kiesbox" entdeckt. Da wühlst du mit den Händen tatsächlich in einer Box mit ganz feinem, warmen Kies. Das hört sich sehr banal an, aber ist der Hammer. Gleich nach meiner ersten Sitzung ( die ich erstmal für total lächerlich hielt) konnte ich nachts wieder schlafen. Ich hätte heulen können vor Freude, weil ich echt schon wahnsinnige Schmerzen hatte. Diese Box ixt allerdings sehr selten in Physiopraxen. Ich habe nach der Reha keine gefunden und habe mir dann zu Hause einfach selbst eine gebastelt. Hab einfach ne Bratenschale genommen und mit Aquarienkies (2-4mm Körnung) gefüllt. Dann im Ofen erwärmen und ca 15 min drin buddeln und greifen. Danach sind deine Hände erstmal ganz taub. Aber ich fand selbst das schon angenehm. Es ist auf jeden Fall nen Versuch wert. Kostet fast nix (3 Euro für Kies) und hilft wirklich. Ich wünsch dir einen erholsamen Schlaf :lol:
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.
1.Kurs 11.05.09, 2.Kurs 03.06.09, 3.Kurs 01.07.09, 4.Kurs 04.08.09, 5.Kurs 26.08.09, 6.Kurs 15.09.09, 7.Kurs 06.10.09, 8.Kurs 27.10.09

Sane
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Beitragvon Sane » 28.07.2010 10:11

Hallo ihr beiden,
zu diesem Thema habe ich auch mal eine Frage: Nach über zwei Jahren beschränken sich die Neuropathien fast nur auf den linken Fuß nach längerem Stehen oder Laufen. Manchmal kribbelt es abends, wenn ich zu zur Ruhe komme und im Bett liege auch im linken Oberschenkel. Wandert so etwas auch manchmal???

Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

Sabine1202
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Beitragvon Sabine1202 » 29.07.2010 09:04

Hallo

vor gut einem Monat war ich in Reha, und da ist mir auch aufgefallen, daß viele mit Neuropathie ( die kam bei mir während dem 3 Zyklus in beiden Händen und Füßen) UND Karpaltunnel zu tun haben.
Was mir auch aufgefallen ist, ist die Tatsache, daß so viele Beschwerden die man u.U hat, von den Ärzten nicht mit der Antwort " das ist normal, das haben viele" beantwortet werden. Das ist mir erst während der Reha aufgefallen, daß so viele Beschwerden die ich habe, 90% auch die Anderen haben. Das hätte mich schon irgendwie beruhigt........
Gegen die Neuropathie haben wir auch einiges gezeigt bekommen. Z.B. Olivenöl und etwas Zucker in den Händen und auf den Füßen verreiben. Ist etwas glitschig, aber es tat echt gut. Und die Haut ist auch rosig zart geworden.

Das mit dem Karpaltunnel nervt mich schon ganz arg. Es ist zwar noch nicht so schlimm, daß mir meine Kaffeetasse aus der Hand fält, aber schreiben fällt mir recht schwer. Und ich male und bastel doch so gern.....

Ich denke, ich werde nach meinem PET-CT Mitte August mal einen Arbeitsversuch nach dem Hamburger Modell anstreben und einfach schauen, ob es funktioniert!?

LG
Sabine
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Romy 77
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Beitragvon Romy 77 » 29.07.2010 10:11

Hallo Sabine! Hast du meinen Eintrag oben auch gelesen? Nach der Kiesbox konnte ich sofort wieder schreiben und malen.
Diagnose 17.04.09 MH 2bzw. 3a 8xBeacopp esk.

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Hans08
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Beitragvon Hans08 » 29.07.2010 13:23

Hallo!

Bei mir ist es ähnlich wie roro geschrieben hat. Die Neuropathien hängen bei mir sehr stark vom Wetter ab. Da kanns sein, dass alles nur noch wehtut bis hin zu leichtem Kribbeln in den Füßen.

Hab letztens mal meinen Arzt wieder drauf angesprochen, der meint das ist ganz eindeutig vom Vincristin. Kleine Spritze - große Wirkung......Bei einigen soll es nach Jahren wieder vergehen, andere müssen leider damit leben.

Alles Gute!!

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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Astrid1961
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Beitragvon Astrid1961 » 29.07.2010 13:33

Hallo,

ich war grad letzten Freitag zum zweiten Mal beim Neurologen nachdem mich meine Hausärztin wg Karpaltunnelsyndrom dorthin überwiesen hat. Neuropathien verursachen ähnliche Schmerzen. Bei mir kommt durch das ständige Maus-Festhalten auf der Arbeit eine Überbelastung hinzu ....
Ich bin beim Neurologen nochmals auf alles mögliche und unmögliche getestet worden...Rheumafaktor, Borelien, MRT vom Kopf (wie scheußlich) und Wirbelsäule.... Man hat nichs gefunden. Einerseits zum Glück....
Allerdings wurde mir so nebenbei erzählt, dass man auch am Gehirn sehen kann, dass man eine starke Chemo hatte. Aber das vergeht wieder..... aha....
Mich nerven diese ganzen Schmerzen und Behinderungen ungemein...aber außer Handübungen, Schwimmen wenn´s nicht zu kalt ist, kann ich nicht viel machen.
Schon kurz nach der Chemo wurde gesagt, dass die Wehwehchen bleiben können...aber auch verschwinden können....
Na, dann warten wir doch mal noch ein Jahr *lach*....

Wir leben....

LG Astrid
Diagnose C81.9 Mischtyp Initalstadium III b m. Verd. auf Milzbefall, Mediastinaltumor am 29.02.2008
8 x nach BEACOPP eskaliert.
17.09.2008 fertig mit der Chemo!!!!
Lungenentzündung, Gürtelrose - Stopp der Therapie
20.01.09 endlich PET in Bremen
Danach ???
27.01.2009 Nix leuchtet!!! Therapie zu Ende!!!!
1 NU 16.04.2009 Alles okay!
12 NU 04.2015 Alles schick!

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tobi33
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Beitragvon tobi33 » 29.07.2010 16:26

Kann nur unterstützen, was Romy sagt: Ich hab in meiner Reha in getrockneten Hülsenfrüchten und noch besser warmen Kies gebuddelt. Außerdem hatte ich täglich Wechselbäder (bis zum Ellbogen je drei oder viermal 3 Minuten kalt, danach 8 Minuten warm) und Elektrotherapie (Reizstrom nach Träbert, hat echt viel gebracht). Erst hab ich bei maximaler Stromstärke gar nichts gespürt, nach zwei Wochen war schon vor der Hälfte das Gefühl wieder da.

Im Ergebnis: Ich hatte von Januar bis April jeden Morgen eingeschlafene Hände. Inzwischen ist es komplett weg! Keine Spur mehr.
Derzeit sind meine Füße morgens direkt nach dem Aufstehen noch sehr steif und ungelenk (ca. 3 Minuten lang).
Hoffe, dass das bald ebenso verschwindet.

LG T.
IVb: 8xB bis 12.2009, NU 06.2010 ok, Lungen-OP 12.2010, aboutme

Sabine1202
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Beitragvon Sabine1202 » 29.07.2010 17:10

@Romy: Na klar hab ich Deinen Eintrag gelesen und hab mir Kies schon auf den Einkaufszettel geschrieben :daumen:

Mit irgendwelchen Wasseranwendungen kann man mich z.Zt. jagen. Baden geht gar nicht, duschen nur gaaanz schnell und selbst Kartoffeln schälen ist dermaßen unangenehm, daß ich mir ,übertrieben gesagt, die Hände abhacken könnte. Diese Polyneuropathie wird dadurch noch zig mal schlimmer.....

Ich habe einige kennengelernt, die letztes Jahr Therapie hatten.
( Allerdings habe ich niemanden mit Morbus Hodgkin getroffen...)
Viele haben noch diverse Wehwehchen. Z.B. diese Morgensteifigkeit in den Füßen und auch etwas Polyneuropathie.
Meine Hausärztin hat eine Patientin, wo nach 3 Jahren wieder etwas Gefühl in die Fingerspitzen kam. Also sollte man die Hoffnung niemals aufgeben !

Ich habe jetzt den Entschluß getroffen, erstmal wieder einen Arbeitsversuch zu starten, mich erstmal nicht operieren zu lassen und ganz ruhig abwarten, ob es sich vielleicht doch wieder bessert......
Morbus Hodgkin Stadium IV

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Cristine
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Beitragvon Cristine » 29.07.2010 20:48

Liebe Sabine auch mir ging es so.Ich konnte keine Nacht mehr schlafen,wegen der Schmerzen.In der Reha wurde mir mit Marnitz-Therapie geholfen und mit Erbsenbädern.Mittlerweile hab ich nur noch eingeschlafene Hände und auch das nicht regelmäßig.Lass dir auf jeden Fall Krankengymnastik mit Manuelller Therapie oder Marnitz-Therapie verschreiben.Liebe Grüße Cristine
MhIVb mit Lunge und Knochenmarkbefall im Aug. 08
HD18 4 Beacopp Therapie bis Okt. 08
seit dem volle Remission

NS alles ok 21.11



Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken.Alles geht vorüber.Gott allein bleibt derselbe.Alles erreicht der Geduldige,und wer Gott hat ,der hat alles.Gott allein genügt. Teresa .A.

jamirole
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Wohnort: Schweiz

Beitragvon jamirole » 31.08.2010 23:42

Mir schliefen die Hände auch jede Nacht ein - manchmal mit Taubheit bis zum Ellbogen. Nach einer Behandlung beim Osteopathen wurde es besser. Es ist noch nicht ganz weg, aber fast. Die Schmerzen in den Gelenken sind aber immer noch da - leider :cry:
Diagnose: 23.11.2009
Stadium: IIBE (Lymphknoten oberhalb Zwerchfell + Herzbeutel)
8x BEACOPP esk. nach HD 18
16.12.09 - 1.6.10
nach 2 Zyklen nicht mehr aktiv!


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