ersteinmal danke für das Mutmachen gestern! Es hat sehr geholfen

Ich hoffe du beschäftigst dich dieser Tage mit etwas leichteren Themen, als diesem hier, deinem Post in meinem Thread nach schien es mir ein wenig so. Ich fände es auch jeden Fall gut. Ich finde toll wie intensiv du dich in deinem Alter mit diesen essentiellen Lebensfragen auseinandersetzt, aber ich hoffe du erlaubst dir dennoch immer mal wieder ein bisschen Leichtigkeit und die Naivität und Kurzsichtigkeit der Jugend.
dass man nie wisse, was kommt Rolling Eyes und, und, und, dass "Ichs ja jetzt geschafft hätte"... Ach ja, übrigens sagen Wahrscheinlichkeiten nichts über Einzelfälle aus. Man machts sich nicht grad leicht als ketzerischer Zweifler aha.gif . Wunschdenken ist nicht mein Fall.
Ich kann sehr verstehen, was du meinst. Ich mache mir solche Gedanken auch. Dabei habe ich nicht unbedingt Angst vor einen Rezidiv in den nächsten Jahren, sondern davor, dass es mich in vielleicht 10, 15 Jahren wieder erwischt. Brustkrebs, Darmkrebs. Sowas. An ein Leben mit der Angst werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Aber ich versuche diese Gewöhnung erstmal in die Zukunft zu verschieben. Nämlich soweit, bis ich wieder ein normales Leben habe, in dem ich Platz für Zukunftsängste habe. Ich hatte vor dem Hodgkin ein wahnsinniges Vertrauen in meinen Körper und in meine Zukunft. Ich habe mir immer vorgestellt als alte Frau im Bett einzuschlafen. Das dieses Szenario nun unwahrscheinlicher wird, das macht mir zu schaffen. Und vorallem der Gedanke, dass ich irgendwann krank werde und nicht nur meine Eltern und meinen Freund belaste, sondern eventuell meinen Mann und meine eigenen Kinder.
Aber sowohl mein Doc als auch meine Therapeutin haben Recht: wieso soll ich mich damit jetzt belasten. Um mir in der Zukunft Angst erlauben zu können, muss ich erstmal jetzt die Krankheit besiegen.
Was danach kommt...nun ja...ich habe einfach Vertrauen, dass ich durch den ganzen Mist hier so wachsen kann, dass ich damit klarkomme. Und ich habe Vertrauen in Vorsorge und Forschung. Je eher erkannt desto besser behandelbar. Und ich bin mir auch sicher, dass mit jedem Jahr das verstreicht, die Medizin besser wird und die Therapien besser verträglich.
denn das Lange-Voraus-Denken, ist gerade eine der bemerkenswerten Eigenschaften, genauso wie die Freiheit, auch das Übelste zu denken... Rolling Eyes und die Absicht, oder sogar der Zweck, etwas Gehaltvolles zu leisten, und das alles passt nicht zum Von-Tag-Zu-Tag-Leben. Aber für mich ist es das, was den Menschen besonders macht
Das sehe ich genauso wie du, trotzdem denke ich, dass das mit dem von Tag zu Tag leben sehr gut einher gehen kann. Man muss ein Ziel im Leben haben, eine Vision von der Zukunft. Sich selber herausfordern seine eigenen Maßstäbe zu erreichen und etwas schaffen.
Aber bedenke: Du lebst nicht in der Vergangenheit, und nicht in der Zukunft. Du lebst in der Gegenwart.
Man muss sich selber die Freiheit und den Raum geben, unabhängig von Zwang und Müssen und Sollen, den Tag zu genießen. Sei es im Urlaub, bei der Arbeit oder sonstwo. Auf ein Ziel hinarbeiten ist schön, aber man muss auch mit den Umständen wie sie jetzt sind zufrieden sein. Ich habe auch immer nur gerackert und gearbeitet. War mit mir selber unzufrieden, wenn ich mal einen Tag nichts "erreicht" habe.
Mittlerweile denke ich allerdings ein bisschen anders. Was wenn heute alles vorbei wäre? Dann würde ich mir doch denken: Sch..., wieso habe ich mir selber nicht ein bisschen mehr Luft gegönnt. Wieso bin ich mit Scheuklappen durchs Leben gerannt und habe mir nicht die Zeit gegönnt die Schönheiten des Alltags zu sehen und zu genießen.
Ich hoffe du gönnst dir auch diese "Freiheit". Denn schließlich ist das Leben ein ewiger Lauf....uns so richtig ankommen tut man nie.
Ich schließe mich einfach mal einem meiner Vorredner an: Such dir die Frau deines Lebens.
Wenn man denjenigen getroffen hat, mit dem man sein Leben verbringen möchte, dann ist man irgendwie angekommen. Und das Morgen wird zwar nicht unwichtiger, aber das heute dafür umso schöner und leichter.
Soweit erstmal mit meinen Lebensweisheiten.

Nun zum Medizinischen: PET kriegt man glaube ich ab Stadium 3. Ist auch ziemlich teuer, weiß nicht ob die Kasse das sonst zahlt.
Aber manchmal denke ich mir auch: mehr Sicherheit würds schon geben....
Ich hoffe du hast ein schönes Wochenende!
Liebe Grüsse nach Karlsruhe,
Janine