Hallo!
Danke für eure Ermutigungen, Aufmunterungen und Arschtritte

. Für die guten Wünsche... und überhaupt fürs ernst nehmen...
Ich sehe ein, dass ich es mit einer anderen Herangehensweise einfacher hätte... Einen Psychologen, der sich auf Patienten der Onkologie spezialisiert hat... Hm. Nach den Feiertagen werd ich mal nachsehen, auch wenn das nunmal keine Hexenmeister sind, und ich glaube, schon mit Vielem vertraut zu sein, was da geboten werden kann. (Hierzu kann ich "Vom Sinn des Leidens" von Jan Hauser empfehlen, natürlich auch nur alles im Rahmen des Begreifbaren, aber wenigstens sehr vielseitig und mit Argumentationsversuchen - im Vergleich zu den ganzen Allgemeinplätzen, die in populären Lebensberatungen gesammelt sind)
Außerdem ist da immer die Angst das der scheiß zurückkommen könnte.
Aber was soll man schon machen? Entweder Leben oder eben nicht.
Ja. Ja, genau.

Jetzt ein Dilemma?
Und sag den Leuten die von dir verlangen das du gute Laune hast einfach mal die Wahrheit ins Gesicht und das sie meistens keine Ahnung haben von was die da reden.
Schon, aber ich bin das Rumdiskutieren diesbezüglich leid, das Gerede, Hodgkin sei "fast kein Krebs" (nur eine einzige entartete Zellreihe! Wahsinn!

), dass man nie wisse, was kommt

und, und, und, dass "Ichs ja jetzt geschafft hätte"... Ach ja, übrigens sagen Wahrscheinlichkeiten nichts über Einzelfälle aus. Man machts sich nicht grad leicht als ketzerischer Zweifler

. Wunschdenken ist nicht mein Fall.
Ja, und dann hast du völlig Recht, Marion, was ich an Therapie bekommen habe ist echt noch ein Witz vergleichsweise (ok, subjektiv wars widerwärtigst, aber medizinisch "unbedenklich"), und ich fühle mich körperlich normal, wenns damit abbezahlt wäre, okay. Ich hab in den letzten Wochen so viel hier im Forum, auf Wikipedia gelesen, und mir schwindelt, wenn ich sehe, was viele von Euch erleben oder erlebt haben

, wie es auch weitergehen könnte. Wenn ich davon lese, wie, und dass das ertragen wird, das ist schon stark

.
Janine,
Und das nach einem "Leiden" von nur 6 Stunden. Wenn ich mich dann mal in Relation zu deiner Tortur setze, dann fühle ich mich echt dämlich.
Dazu hast du aber keinen Grund, finde ich. Dadurch, dass es andere schlechter vertragen, geht es dir ja im moment der körperlichen Qual auch nicht besser

.
Sie hat mir den richtigen Mindset für die aktuelle Situation mitgegeben. Von Tag zu Tag denken. Nicht drüber nachdenken, wie man sich morgen fühlt.
Ich glaube, das ist für Zeiten des körperlichen Leidens eine Grundvorraussetzung zum Ertragen, neben der Erwartung von Besserung. Ansonsten finde ich diesen Lebensansatz für mich aber nicht nur unbrauchbar (es ist z.B. kein Platz zur Selbstverwirklichung durch Fertigkeiten (denn diese wollen trainiert werden), ich persönlich finde ihn sogar ein bisschen
entschuldigung, ich sags auch nur ganz leise... untypisch für einen Menschen, denn das Lange-Voraus-Denken, ist gerade eine der bemerkenswerten Eigenschaften, genauso wie die Freiheit, auch das Übelste zu denken...

und die Absicht, oder sogar der Zweck, etwas Gehaltvolles zu leisten, und das alles passt nicht zum Von-Tag-Zu-Tag-Leben. Aber für mich ist es das, was den Menschen besonders macht - Zugegebenermaßen mit den mir offen stehenden Bewältigungsstrategien ist diese Ansicht nicht gerade kompatibel, darin liegt der Grund der Krise.
Nick, ich hab jetzt in einigen Dingen ganz böse widersprochen

. Aber nicht aus fehlender Wertschätzung deiner Antwort! Du siehst schon, dass das "Hirn auf Sparflamme stellen" misslungen ist

.
Willst du wirklich jetzt schon dein Leben aufgeben, obwohl du eigentlich nicht weißt was noch kommt? Stell dir doch mal vor: es wird bald Sommer, der Hodgkin ist Geschichte und so langsam geht es mit deinem Köper wieder aufwärts. Und die Tage werden besser, und irgendwann fühlst du dich nicht mehr krank. Sind diese Tage es alleine nicht wert?
Ja

. Schon

. Nein, jetzt will ichs nicht aufgeben.
Dann mal noch was Medizinisches. Hab nochmal die Ärzte wegen meinem Lymphknoten unterm Kinn genervt, der seit Januar da ist, sich mal dicker, mal dünner anfühlt und ab und an auch etwas drückt (hatte das Gefühl, er wär jetzt nach der Chemo das erste mal wieder erhabener geworden). Habe dann ein Sono bekommen, es ist aller Wahrscheinlichkeit nach nichts, aber nur eine Entnahme könnte das absolut sicher zeigen (das hält der Arzt im Moment aber nicht für nötig). Der Knoten (0.9mm) liegt aber nicht im Bestrahlungsfeld, und soll auch nicht rein. Ist das alles eine sichere Sache? Ich weiss nicht, wie er auf den CTs aussieht, die Bilder habe ich nie selbst zu Gesicht bekommen, aber wäre es nicht - besser? - ihn jetzt gleich mit zu bestrahlen?
Kriegt man in meinem Stadium generell keine PET-CT? Dort sieht man ja, ob die LKs befallen sind. Wäre eine PET nicht aussagekräftiger? Habt ihr eine bekommen mit IIa? Soll ich mal anfragen? Viel Zeit bleibt ja nicht mehr, Dienstag geht die Bestrahlung los, davor ist kein Werktag mehr

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Liebe Grüße

IIa ohne RF, Dez. 09
2x ABVD - 13. Jan - 1. März
20 Gr. 10/10