Neuling aus Baden

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Joachim
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Beitragvon Joachim » 27.02.2010 12:39

Hallo Christoph!
Kriegst Du denn kein Emend? Ich hatte emend gegen die Übelkeit, das half! Ich bin auch so der Typ dem schnell übel wird! Emend nimmt man schon morgens vor dem ABVD!
Tavor brauchte ich späterhin auch, aber da möchte ich lieber keine Reklame machen...bevor hier alle tavor brauchen :?
Nachtschweiss hatte ich vor der Chemo nie, aber ab Mitte der Chemo (also ABVD) setzte es ein und verschwand erst 4 Wochen nach Chemoende wieder.
Halte durch! Joachim
MH Ia/IIa noduläres lymphozytenprädominantes HL, Diagnose 02/07, 2 Kurse ABVD, PET im Juni 07 neg., 17 x 1,8 gray Juli 07, alle NUs okay :4587:
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Triumf Voli
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Beitragvon Triumf Voli » 27.02.2010 14:24

hallo christoph!

hab jetzt zum ersten mal deinen vorstellungsthread gelesen.
ohje...du machst da ja ganz schön was durch :?
ich musste während meiner chemo bisher nur zweimal erbrechen und das war im zweiten zyklus am ersten tag und einmal von dem ollen kortison (ist ja tierisch bitter das zeug)
aber kopf hoch, nun isses fast geschafft und du kannst dich erholen!
immer versuchen schön viel zu trinken, ganz wichtig auch wenn man vielleicht nicht immer mag^^

alles gute!
karo
Sept. 2009 MH IIBE/ Bulktumor und Herzbefall
V. a. Paraneoplastisches Syndrom
PCD (Kleinhirndegeneration)

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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 28.02.2010 08:08

Hallo!

Danke für eure Beiträge!

Ich bekomme gegen Übelkeit vor der Chemo Emend, das krieg ich auch die Tage direkt danach. Dazu Kevatril intravenös (bei Bedarf), Paspertin intravenös (drei bis viermal am Tag), Zofran Tabletten (bei Bedarf) und Vomex intravenös (bei Bedarf).

Tavor hab ich auch schon bekommen, ich kann damit aber nicht schlafen, es ist nur wie eine Betäubung. Dann noch Cipramil.

Pantozol als Säureschutz, Malloxan (bei Bedarf) wegen der Magenschleimhaut, Tepilta (beim Dritten mal jetzt nicht mehr) auch für die Schleimhäute, Fortecotin (keine Ahnung wofür), Movicol gegen Verstopfung... Hilfe!

Hab immernoch Probleme mit der Verdauung und Magenweh, kann kaum schlafen und habe Angstzustände, und das einen Tag vor der nächsten Chemo. Von den letzten habe ich mich immer körperlich erholt. Ich hab so Angst, dass ich das nicht überstehe. Und dass es nicht wirkt. Und überhaupt :roll:

:flenn: :flenn2: :sasmeck: :banghead:

Ich komm auch total schlecht damit klar, den ganzen Tag im Krankenhauszimmer zu sein (oder mal fünf Minuten auf dem Gang laufen wenn ich es kräpfemäßig schaffe). Es wird echt von Mal zu Mal schlimmer und ich hab das Gefühl viel Spielraum ist da nicht mehr.

Und dann tast ich dauernd irgendwelche Knubbel und hab Angst es wären wieder dicke Lymphknoten... Ich hab echt den Wahn :drugs: .

Ich meine es wirkt wohl schon auf die sich schnell teilenden Zellen, das merk ich ja an den Lippen (hängen in Fetzen wie aufgerissene Hornhaut vom Gitarrespielen), an den anderen Schleimhäuten und an den Haaren (die sind übrigens noch relativ voll, gehn wohl nicht aus... wär mir aber völlig wurscht).
Ich wünschte es gäbe irgend eine Zwischenuntersuchung, wo man sehen kann, dass es schon wirkt. Habe da einfach keine Geduld mehr.

Mein Onkologe hat gesagt ich könnte auch Dienstag oder Mittwoch erst kommen, das wäre "kein allzu großer Kompromiss". Also wäre es ein Kompromiss. Wenn ichs überstehe und der Hodgkin kommt irgendwann wieder würd ich mir so dermaßen Vorwürfe machen, wenn ich es verzögert hätte, außerdem wurde die zweite Gabe schon fünf Tage wegen den Leukos verschoben, und das darf doch nicht sein, sonst wird man nicht gesund...? :banghead:
Und ich habe das Gefühl bis Mittwoch wäre ich auch nicht wieder völlig fit, ich denke das würde zwei Wochen dauern. Andererseits, wenn sich meine jetzigen Wehwehchen mit der Chemo überlagern... Oh mein Gott! :banghead:

Ja, ich mach mich verrückt. Davon kommt sicher auch Übelkeit und Unwohlsein.

Soviel für jetzt :( .

Liebe Grüße
Christoph

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 28.02.2010 10:23

Hallo Christoph,

Du nimmst ja wirklich das ganze Programm mit!!! Es tut mir sehr leid, dass Du so leiden musst, aber wenn ich das jetzt richtig mitbekommen habe, steht bei Dir "nur" noch eine Ladung ABVD an. Ich glaube, dass Deine körperlichen Symptome auch, vielleicht sogar hauptsächlich, mit der Psyche zu tun haben. Und da rede ich aus Erfahrung: Ich habe auch am Abend vor der dritten und vierten Chemo-Gabe gewürgt, ebenso auf dem Weg zur Chemo-Ambulanz, da hatte ich wirklich Angst, dass ich mich auf den Flur erbreche. Wie gesagt: das war VOR der Chemo, also konnte das nur psychisch bedingt sein. Und was hat mir geholfen? Gar nichts, außer dem Wissen, dass es bald vorbei ist. Und jetzt, lieber Christoph, sei hart zu Dir selbst und lass Dir die Chemo noch EIN EINZIGES MAL geben, so eklig das auch ist. Es muss sein, also kommt es auch rein. Und dann weißt Du, dass es danach vorbei ist, egal wie fies die erste Woche nach Chemo-Gabe ist. Wie Du schon selbst gesagt hast, Du würdest Dich im Fall eines Rezidivs ewig fragen, ob Du es nicht selbst verschludert hast. Also, gib' alles.

Und frage doch mal den Arzt, ob Du nicht eine Ultraschall-Untersuchung zwischendurch bekommen kannst, das machen die doch bestimmt. Denn wenn Du genau wüsstest, dass die Chemo anschlägt, würde es Dir ein wenig besser gehen.

Lieber Christoph, ich drücke Dir die Daumen!! Liebe Grüße, Marion
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Beitragvon Michaela1975 » 28.02.2010 12:01

Lieber Chris!

Es tut mir leid,dass Du so leidest und ich kann sooo mitfühlen,meinem Mann geht es ähnlich we Dir.
Er bekommt 2 x Béacopp und danach 2 x Abvd.

Die erste Beacopp hat er durch,mit allem was dazu gehört.
Erbechen,Übelkeit,Magenkrämpfe,Sodbrennen,Apettitlosigkeit.

Er ist wohl auch ein seltener Fall. :lol: (kleiner Spass)

Gestern abend hat er so erbrochen,dass er ins KH gefahren ist und dort auch bis morgen bleibt.
Es geht ihm aber etwas besser schon.

Ich sag Dir eins,bei ihm ist es so,dass er sich schon vor der Einnahme der Medis verrückt macht,ob ihm übel wird oder er erbrechen muss.
Das ist natürlich nicht förderlich,die Übelkeit kommt ganz von allein.

Ich selber habe mit Angst und Panikattacken zu tun,ich weiss also wovon ich rede.

Bitte pass mit dem Tavor auf,es macht ziemlich schnell abhängig.(war bei mir leider der Fall)
Weswegen bekommst du Cipramil?

Ich wünsch Dir Durchhaltevermögen,ganz viel Kraft und das Du dem Hodgkin gehörig in den Arsch trittst.

Du schaffst das!

Michaela

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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 17.03.2010 12:17

Hallo!

Die letzte Runde war trotz riesieger Angst (und gebrochenem Willen :roll: ) vergleichsweise noch annehmbar. Ich hatte am ersten Abend Koliken, da hat Paracetamol geholfen. Erbrechen musste ich kein einziges mal (zweimal war eine Vomex Infusion nötig)! Auch mit dem Essen ging es in der ersten Woche immerhin einigermaßen, es war eher schwierig ausreichend zu trinken. Ansonsten wieder die Abgeschlagenheit, die es unmöglich macht auch nur drei Minuten zu Lesen, Fernzusehen... Sehr demotivierend. Permanent mittlere bis starke Magenschmerzen, die bis vorgestern anhielten. Wurde dann wesentlich früher als zunächst angenommen entlassen.

Letzen Mittwoch war das erste CT nach der Chemotherapie. Es hat sich gezeigt, dass die Lymphknoten im Mediastinum, am Schlüsselbein (und noch irgendwo :keineAhnung: ) zurückgegangen sind, so dass es "zufriedenstellend" sei. Nicht der schlimmste aller möglichen Fälle also.

Im Moment geht es mir wirklich passabel. Bis auf Pantozol habe ich seit einigen Tagen schon keine Medikamente mehr einzunehmen. Ich kann viel essen, Schlagzeug und Gitarre spielen, ich war sogar mit der Band proben. Schlafen kann ich höchstens 3 Stunden pro Nacht, die restliche Zeit liege ich wach. Dennoch reicht das - bis auf ein Mittagstief - für den ganzen Tag. Ich soll noch "an die frische Luft gehen".

Die Bestrahlung wird wegen der Feiertage erst Anfang April beginnen, da eine Unterbrechung von 4,5, Tagen der Wirksamkeit schaden würde (oder wohl eher mehr, als es gleich später zu machen. Eigentlich schade, dass hier Kompromisse gemacht werden, ich habe mir schließlich auch die vierte ABVD gegeben, obwohl es mir schon vorher berscheiden ging... Da kann man mal wieder nichts machen.)

Ich glaub mehr gibts nicht von meiner Seite :) .

Liebe Grüße
Christoph
IIa ohne RF, Dez. 09
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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 17.03.2010 12:18

Christoph W. hat geschrieben:Hallo!

Danke nochmal für alle Beiträge! Die Chemo liegt jetzt hinter mir.

Die letzte Runde war trotz riesiger Angst (und gebrochenem Willen :roll: ) vergleichsweise noch annehmbar. Ich hatte am ersten Abend Koliken, da hat Paracetamol geholfen. Erbrechen musste ich kein einziges mal (zweimal war eine Vomex Infusion nötig)! Auch mit dem Essen ging es in der ersten Woche immerhin einigermaßen, es war eher schwierig ausreichend zu trinken. Ansonsten wieder die Abgeschlagenheit, die es unmöglich macht auch nur drei Minuten zu Lesen, Fernzusehen... Sehr demotivierend. Permanent mittlere bis starke Magenschmerzen, die bis vorgestern anhielten. Wurde dann wesentlich früher als zunächst angenommen entlassen.

Letzen Mittwoch war das erste CT nach der Chemotherapie. Es hat sich gezeigt, dass die Lymphknoten im Mediastinum, am Schlüsselbein (und noch irgendwo :keineAhnung: ) zurückgegangen sind, so dass es "zufriedenstellend" sei. Nicht der schlimmste aller möglichen Fälle also.

Im Moment geht es mir wirklich passabel. Bis auf Pantozol habe ich seit einigen Tagen schon keine Medikamente mehr einzunehmen. Ich kann viel essen, Schlagzeug und Gitarre spielen, ich war sogar mit der Band proben. Schlafen kann ich höchstens 3 Stunden pro Nacht, die restliche Zeit liege ich wach. Dennoch reicht das - bis auf ein Mittagstief - für den ganzen Tag. Ich soll noch "an die frische Luft gehen".

Die Bestrahlung wird wegen der Feiertage erst Anfang April beginnen, da eine Unterbrechung von 4,5, Tagen der Wirksamkeit schaden würde (oder wohl eher mehr, als es gleich später zu machen. Eigentlich schade, dass hier Kompromisse gemacht werden, ich habe mir schließlich auch die vierte ABVD gegeben, obwohl es mir schon vorher berscheiden ging... Da kann man mal wieder nichts machen.)

Ich glaub mehr gibts nicht von meiner Seite :) .

Liebe Grüße
Christoph


(Rechtschreibfehler behoben)
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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 29.03.2010 21:58

Hallo zusammen!

Jetzt wo die Chemotherapie vorbei ist, und die Tage wo "es mir besser geht" endlich da sind (was hab ich gequängelt, dass sie kommen mögen), bin ich immernoch alles andere als zufrieden. Wer sich mein Gejammere im Vorstellungsbereich angetan hat, bekommt in etwa ein Bild, wie mir die zwei Zyklen ABVD (ja, das war nur ABVD) bekommen sind...
Jetzt hab ich permanent Angst und Sorge, dass ich in meinem weiteren Leben solch einen Spaß (oder einen noch erlesenerer Sorte) nochmal mitmachen soll. Ich hatte mir schon bei dem CT nach der Chemo geschworen "Wenns jetzt noch mehr Infusionen gibt, dann sagste nein, Danke und verreckst lieber!". Ich würd auch jetzt "Nein" sagen wollen, wahrscheinlich auch in X Jahren noch; sehr undankbar dann seinem eingenen Untergang die Tür zu öffnen.

Jedenfalls ist der Abgrund in dem ich wandle grad ziemlich tief :roll: , und ich kann mich nicht damit abfinden, 0.5, 2, 3, 5, 30, 40, 50 oder weiss der Geier wie viele Jahre mit dem Damoklesschwert über der Birne rumzusumpfen.

Abgesehen davon bin ich von der Antwort auf die Frage nach meinem Sinn des Lebens (und des Leidens) im Moment ungefähr so weit entfernt, wie Palermo von Hammerfest. Es kommt mir alles wahnsinnig sinnlos vor, was ich mache, meine Instrumente malträtieren oder es bleiben zu lassen, rumjammern, nicht rumjammern, lernen und nicht lernen, die Schule und das Abitur sowieso... kennt ihr das :? ?
Wenn ich jetzt überzeugt wäre "Ja, Kornkreise in Südspanien ziehen, das ists! Dafür gibste dir jede Behandlung!", dann wäre es leichter. Aber ich hab keine Ahnung, für was sich das lohnen soll.
Und wenn man mal die Augen aufmacht und umherblickt, stellt man fest, dass es den meisten in dieser Hinsicht ganz genauso geht. Es wird nicht nachgedacht, wozu auch, einmal gibt es keinen Anlass, ist ja noch genug Zeit, zufällig mit dem Schienbein im Dunkeln gegen den Sinn des Lebens zu stoßen, zum anderen gibts genug Ablenkung (dazu noch eine Portion von Senecas Hammelherden-Verhalten). Polemik-Keule!
Argh, ich hasse meine Situation!

Ok, Objektivität, Objektivität... Ich hab in allen mir zur Verfügung stehenden Quellen eine Philosophie (genauer gesagt eine spezielle Metaphysik) gesucht, die mir als Lebensgrundlage alles erleichtern würde - Pustekuchen. Habe alles ausprobiert, was mir sonst Spaß gemacht hat - Nööö. Wo soll ich denn danach suchen? Hattet ihr auch diese Sinneskriese? Wenn ja, wie seid ihr weitergekommen? Viele hier im Forum sind - ihren Beiträgen nach - ... glücklich?

Ich finde alles äußerst unbefriedigend. Dann das ständige Gelabere, ich sei 3,5 Wochen nach der letzten Chemiekeule und 0,5 Wochen vor der Bestrahlung nicht fröhlich genug, während der Therapie ständig der Vorwurf, ich wäre so ungeduldig (von was für Leuten man sich das anhören muss, die keine 30 Minuten auf eine Visite warten können), jetzt wieder das übliche Rumgepisse bei allerlei Kleinigkeiten... aber mit Krebs am Hals soll man fröhlich-optimistisch sein, heile Welt spielen...? Eher: PERVERSE WELT!!!

Woah, jetzt haben es wieder alle abbekommen :evil: .
Bin ich überhaupt im "Auskotz"-Forum oder ist der Beitrag woanders zu posten?

Trotz meinem Geschreibsel... schönen Abend :cheesy: !
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DieJule
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Beitragvon DieJule » 29.03.2010 22:33

Hey Chris,

Ach Mensch dir gehts echt scheiße, wa? Und weiste was...ich glaub das ging/ geht den meisten hier so. So ne Krebskrankheit ist auch echt nur zum Kotzen. Ich kann im Moment genau mit dir Mitfühlen und fühle so ähnlich. Und wenn man dann auch noch im Radio die neusten Atzen hört die nur als einzigste sorge haben nicht genung Alkohol im Haus zu haben dann wirds noch viel schlimmer.Außerdem ist da immer die Angst das der scheiß zurückkommen könnte.
Aber was soll man schon machen? Entweder Leben oder eben nicht.
Ich kann dir nur sagen was ich mahce wenn ich grad mal wieder am tiefsten Tiefpunkt bin.

1. Lese ich mir sämtlich Einträge von Leuten hier im Forum durch die schon 5, 10 oder 27 Jahre Gesund sind. Und denen es prächtig geht. Das macht echt sooo Mut. ( Und vor 27 Jahren waren die Methoden noch wesentlich schlechter als heute)..oder auch alle Einträge von Marion..sie schreibt so motivierend =)

2. Höre ich einfach mal meine fröhlichste Musik die ich habe

3. Geh ich allem aus den Weg was mich an den ganzen scheiß erinnert und schlafe bei meinem Freund und Unternehme Irgendwas. Gehe viel Eis essen oder auch Döner , Spazieren und inder guten Woche geh ich auch mal zu7 meinen Freunden wir machen einen Spieleabend oder was weis ich..alles was ablenkt und spass macht.

Ansonsten kann ich dir auch nur raten mal ein Physio-Onkologen aufzusuchen...hab ich zwar selbst noch nicht ausprobiert ...kann mir aber schon gut Vorstellen das es hilft.
Und sag den Leuten die von dir verlangen das du gute Laune hast einfach mal die Wahrheit ins Gesicht und das sie meistens keine Ahnung haben von was die da reden.

Ansonsten wünsch ioch dir alles Gute und das du dieses Tief auch überwindest...das nächste hoch kommt bestimmt =)

Lg Jule
Mb Hodkin Stadium 2 a
HD14- 2* Beacopp+2* ABVD
Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai
Reha Bad Oexen-sehr schööön
--> REMISSION!

Ich wünsche dir...
dass du liebst, als hätte dich nie jemand verletzt,
dass du tanzt, als würde keiner hinschauen,
dass du singst, als würdest du die Welt um dich herum vergessen,
dass du lebst, als wäre das Paradies auf erden.

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Triumf Voli
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Beitragvon Triumf Voli » 29.03.2010 23:33

nabend christoph,

glaub mir, du bist definitiv nicht der einzige mensch der sich fragt warum es alles so ist wie es ist,warum man so jung krebs kriegen muss und warum man leiden muss. und nach der therapie...tja, so weiterleben als wäre nichts gewesen? ich glaube kaum. es prägt nunmal außerordentlich, ich merke das vor allem wenn ich höre das meine leute jedes wochenende saufen gehen, sinnlos alles.
ich frage mich auch eigentlich jeden tag warum ich ein paraneoplastisches syndrom noch bekommen habe und deshalb kaum mehr gehen kann, als würde krebs nicht schon reichen, und du hast eben durch die chemo mehr gelitten als andere...da fragt man sich schon,warum.
ich weiß auch nicht wie das leben weitergehen wird, ich habe mal gute, mal schlechte tage, das wird mich wohl in zukunft begleiten.ich fühle mich jetzt nach ende der therapie schlechter als während der chemo.
mir hilft es immer mit meinen freunden zusammen zu sein oder mit meiner familie.

liebe grüße
Sept. 2009 MH IIBE/ Bulktumor und Herzbefall

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germansunshine
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Beitragvon germansunshine » 29.03.2010 23:36

Hallo Chris,

ich kann nur sagen, ich weiß was du durchmachst. Ich habe mich gerade mal eben in deine ABVD-Historie eingelesen und dachte mir auch nur "Holla, die Waldfee", was hat der arme Kerl da durchmachen müssen. Ich selber habe das Glück, dass sich bei mir die Nebenwirkungen bisher in Grenzen gehalten haben. Es ging mir zwar mal für ein paar Stunden dreckig, aber irgendwie kam dann was, was es erleichtert hat. Und erholen tue ich mich auch ganz gut von dem ganzen Scheiß.

Was aber nicht heißt, dass ich solche Gedanken wie du sie grade hast, nicht kenne. Auch ich lag schon im Bett, mir war kotzübel, mein Kopf war am explodieren und mein Körper hat überall gezittert, meine Mutter hielt mir die Hand und alles an was ich denken konnte war: Ich will das das vorbei ist. Gott, hol mich hier raus. Das habe ich gedacht. Ich war am Ende. Und das nach einem "Leiden" von nur 6 Stunden. Wenn ich mich dann mal in Relation zu deiner Tortur setze, dann fühle ich mich echt dämlich. Nach dieser Episode bin ich dann erstmal für ein paar Tage in ein Loch gefallen. Da wusste ich auch nicht, wofür ich den Scheiß eigentlich mache. Wofür das alles? Wieso so viel leiden? Ich will keinen Tag mehr leiden! Solche Gedanken hatte ich auch. Mit sowas lag ich im Bett und bin es nicht losgeworden. Fernsehen, lesen oder irgendwie ablenken ging ja nicht, aber das kennst du ja ;-)

Was hat mir dann geholfen? Nun ja, mein Onkologe hat mir erstmal eine Therapeutin empfohlen. Und nur eine Sitzung bei ihr hat mir enorm geholfen. Sie hat mir den richtigen Mindset für die aktuelle Situation mitgegeben. Von Tag zu Tag denken. Nicht drüber nachdenken, wie man sich morgen fühlt. Wichtig ist was ist heute. Gehts mir heute schlecht, dann ist das halt so. Gehts mir heute etwas besser, schön! Aber bloß nicht drüber sinieren was nach der Krankheit kommt und was derzeit alles nicht geht. Sie sagt immer: im Moment müssen sie alles dafür tun, um gesund zu werden. Alles andere basiert darauf. Alles andere kommt danach, und es kommt wieder.

Ich bin eigentlich ein Mensch, der sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreut. Ich gehe gern ins Kino, genieße einen Sonnentag im Cafe, schlafe gerne lange, esse gerne und gut....Aber all das ist auf einmal nicht mehr so einfach zu haben. Eben weil ich krank bin und Chemo mache. Ich kann nicht einfach raus gehen und in die Stadt und mich unter die Leute begeben. Das ist manchmal ganz schön hart, aber so ist das im Moment nun einmal. Das wird alles wieder kommen.

Und so denke ich, dass auch du den Spaß am Leben wieder finden wirst. Lass dir selber einfach ein bisschen die Zeit. Nehm dir den Druck. Denk nicht daran, dass du in x-Tagen wieder gesund sein willst, sondern versuche jetzt auch die kleinen Fortschritte zu genießen. Sprich, wenn gerade die Portion Nudeln mit dem Kalbfleisch hält, du langsam wieder mehr fernsehen kannst. Solche Dinge eben.

Auch ich mache mir immer Gedanken, dass die Zukunft auf einmal sehr viel unsicherer ist als vorher. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Krebs bekomme. Ich doch nicht. Ich bin doch gesund. Nun ja, ich bin es wohl nicht. Und selbst wenn ich den Hodgkin dann besiege, was kommt in x Jahren. Brustkrebs? Darmkrebs? Dann wieder Chemo. Ja, solche Gedanken habe ich auch. Aber ich schiebe sie weg (auch ein guter Rat meiner Therapeutin). Sie bringen nämlich nichts.

Willst du wirklich jetzt schon dein Leben aufgeben, obwohl du eigentlich nicht weißt was noch kommt? Stell dir doch mal vor: es wird bald Sommer, der Hodgkin ist Geschichte und so langsam geht es mit deinem Köper wieder aufwärts. Und die Tage werden besser, und irgendwann fühlst du dich nicht mehr krank. Sind diese Tage es alleine nicht wert?

Wir schaffen es jetzt, und wir werden es wieder schaffen! Es gibt soviel wofür es sich zu leben lohnt. Familie, Freunde, Musik.... Wenn mir die Krankheit etwas zeigt, dann das man die Kleinigkeiten bewusster leben sollte.

Ach Chris, lass dich nicht von dieser Sinnkrise fangen. Lass die Gedanken einfach durchziehen. Ich vermute, du bist ähnlich wie ich ein sehr nachdenklicher Mensch. Mir hilft derzeit wie gesagt eine Therapeutin sehr. Ic war bisher nur zweimal bei ihr, aber sie hat es in nur 90 min geschafft, mir viele meiner schweren Gedanken einfach zu nehmen. Alles zu relativieren. Es tat mir gut einfach mal mit jemand neutralem über diese Dinge und Sorgen zu sprechen. Und zu hören, dass das völlig normal ist. Vielleicht hilft dir das auch?

Ich hoffe, du kannst die nächsten Tage etwas entspannen! Ostern ist doch eigentlich ganz cool, da gibt es Schokohasen ;-)

Ganz liebe Grüsse,
Janine
Stadium IIA mit großem Mediastinaltumor
2 x BEACOPP esk, 2 ABVD, 30 Gy Bestrahlung
22.2.10 BEACOPP 1
15.3.10 BEACOPP 2
12.4.10 ABVD 1/1
3.5.10 ABD 2/1
17.5.10 ABD 1/2
31.5.10 ABD 2/2
23.6.10 - 13.7.10 Bestrahlung (15 mal 2 Gray im unteren Hals und im Mediastinum)
29.7.10-26.8.10 JER Bad Oexen
20.9.10 Abschluss CT: alles so wie es ein soll :-)

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yoda
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Beitragvon yoda » 30.03.2010 10:15

Hallo Chris. Nun, deine Geschichte verfolgte ich. Und du bist jung und es traf dich. Wie viele hier. Meine Frau trat mir kräftig in den Arsch, meinte ich solle gefälligst mich auch um die Kinder kümmern, den Alltag bewältigen. Und das half. Ich erinnerte mich an meine Zeit als Rekrut im Militär, wo ich erfolgreich den "Sinn" ausblendete, den man auch bei den kräftigsten Versuchen nicht findet. Lösung: Hirn auf Sparflamme, jeden Tag nehmen wie er kommt. Nicht zuviel an das Morgen denken. Zuerst muss die Therapie zu Ende kommen.

Habe übrigens mir ein Hobby während der Chemo gesucht, welches nicht körperlich zu anstrengend ist, aber Spass macht und Aggressionen abbaut. Habe es gefunden. Terroristen erschiessen. Natürlich auf der XBOX. Möchte nicht wissen, wieviele Terroristen dran glauben mussten. Fühlte mich danach ausgeglichener.

Und danach? Mein Leben war nicht mehr ganz so toll, fühlte mich nicht ausgeglichen. Mein Beruf vor allem, ist mir zu stressig und zu schnelllebig. Habe mich nun aktiv beworben, um eine andere Stelle. Schlussendlich verbringe ich fast die Hälfte des Tages oder sogar mehr dort. Und die berufliche Tätigkeit sehe ich als enorm wichtigen Faktor an. Heute bin ich ausgeglichener, fröhlicher. Denk nicht über den Sinn des Lebens nach. Das haben schon andere versucht. Viele von ihnen sind tot. Nicht wegen Krebs - wegen Altersschwäche. Du bist so jung. Such dir die Frau des Lebens und habe Spass mit ihr. Ein Mensch an deiner Seite, das kompensiert jede noch so schlimme Erfahrung, auch den Krebs.


Gruss Nick
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 30.03.2010 16:13

DieJule hat geschrieben:oder auch alle Einträge von Marion..sie schreibt so motivierend =)


Liebe Jule,

vielen lieben Dank, jetzt sitze ich hier am Schreibtisch mit einer gesunden Röte im Gesicht und einem Grinsen, das fast um den ganzen Kopf herumgeht. Das tut gut zu hören!!! Jetzt geht's mir noch besser, als es mir eigentlich schon den ganzen Tag ging. DANKE!!! :blumen:

Lieber Christoph,

Du fragst, wofür es sich zu leben lohnt? Tja, vielleicht für solch eine Freude, die mir Jule gerade gemacht hat? Ja, ich glaube schon. Dafür, dem anderen einen Moment, einen Tag oder auch eine fiese Lebenssituation leichter zu machen, dafür lohnt sich der ganze Krebsscheiß schon. Und dann, lieber Christoph, nur mal zur Erinnerung: Du hast den Hodgkin, das ist der Krebs, der im Erwachsenenalter die höchsten Heilungsraten hat, selbst im Spätstadium bekommst Du eine Prognose von weit über 90 Prozent. Und damit kann man verdammt gut leben, auch wenn es einem mal nicht so top geht. Okay, Dir geht es mal schlecht - aber auch wieder besser, oder nicht? Und wenn Du eine Krise hast, dann gibt es Leute, die dafür ausgebildet sind. Psychologen haben jahrelang studiert, ebenso nach dem Sinn des Lebens gesucht, und ihn darin gefunden, anderen in Krisensituationen zu helfen. Meine Vorredner haben es schon gesagt: Da gibt es Hilfe, und die hole Dir.

Übrigens mal als verbalen Arschtritt: Es gibt Leute, die müssen mehr als einmal kämpfen, z.B. Melli, die wahrscheinlich gerade ihren Koffer für die Isolationszeit von 4-6 Wochen packt, in der sie ihre Kinder nicht sehen kann. Und es gibt Leute, die kämpfen, obwohl es gar nichts mehr zu kämpfen gibt, z.B. wenn ein 5-jähriges Mädchen einen Gehirntumor hat, der inoperabel ist. Sie durchläuft gerade eine Strahlentherapie, die ihr ein paar Monate mehr Leben schenken sollen, aber dann ist Schluss. Mit der Mama der Kleinen habe ich übrigens geweint, weil die mitten in der Hölle stecken und es keinen Ausweg gibt. Über meinen Krebs habe ich nie so geweint, denn es gibt einfach so viele Menschen, denen es schlechter geht als mir.

Und ja, ein Damoklesschwert wird immer über Dir schweben, aber es war auch vorher schon da, Du hast es nur nicht gesehen!

Und wenn die Leute in Deiner Umgebung Dich nerven, dann nerve zurück. Das habe ich bei Dir ja auch gerade gemacht.

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009

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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 03.04.2010 13:03

Hallo!

Danke für eure Ermutigungen, Aufmunterungen und Arschtritte :mrgreen: . Für die guten Wünsche... und überhaupt fürs ernst nehmen... :roll:
Ich sehe ein, dass ich es mit einer anderen Herangehensweise einfacher hätte... Einen Psychologen, der sich auf Patienten der Onkologie spezialisiert hat... Hm. Nach den Feiertagen werd ich mal nachsehen, auch wenn das nunmal keine Hexenmeister sind, und ich glaube, schon mit Vielem vertraut zu sein, was da geboten werden kann. (Hierzu kann ich "Vom Sinn des Leidens" von Jan Hauser empfehlen, natürlich auch nur alles im Rahmen des Begreifbaren, aber wenigstens sehr vielseitig und mit Argumentationsversuchen - im Vergleich zu den ganzen Allgemeinplätzen, die in populären Lebensberatungen gesammelt sind)
Außerdem ist da immer die Angst das der scheiß zurückkommen könnte.
Aber was soll man schon machen? Entweder Leben oder eben nicht.

Ja. Ja, genau. :| Jetzt ein Dilemma?
Und sag den Leuten die von dir verlangen das du gute Laune hast einfach mal die Wahrheit ins Gesicht und das sie meistens keine Ahnung haben von was die da reden.

Schon, aber ich bin das Rumdiskutieren diesbezüglich leid, das Gerede, Hodgkin sei "fast kein Krebs" (nur eine einzige entartete Zellreihe! Wahsinn! :roll: ), dass man nie wisse, was kommt :roll: und, und, und, dass "Ichs ja jetzt geschafft hätte"... Ach ja, übrigens sagen Wahrscheinlichkeiten nichts über Einzelfälle aus. Man machts sich nicht grad leicht als ketzerischer Zweifler :aha: . Wunschdenken ist nicht mein Fall.

Ja, und dann hast du völlig Recht, Marion, was ich an Therapie bekommen habe ist echt noch ein Witz vergleichsweise (ok, subjektiv wars widerwärtigst, aber medizinisch "unbedenklich"), und ich fühle mich körperlich normal, wenns damit abbezahlt wäre, okay. Ich hab in den letzten Wochen so viel hier im Forum, auf Wikipedia gelesen, und mir schwindelt, wenn ich sehe, was viele von Euch erleben oder erlebt haben :x , wie es auch weitergehen könnte. Wenn ich davon lese, wie, und dass das ertragen wird, das ist schon stark :wow: .

Janine,
Und das nach einem "Leiden" von nur 6 Stunden. Wenn ich mich dann mal in Relation zu deiner Tortur setze, dann fühle ich mich echt dämlich.

Dazu hast du aber keinen Grund, finde ich. Dadurch, dass es andere schlechter vertragen, geht es dir ja im moment der körperlichen Qual auch nicht besser :undecided: .
Sie hat mir den richtigen Mindset für die aktuelle Situation mitgegeben. Von Tag zu Tag denken. Nicht drüber nachdenken, wie man sich morgen fühlt.

Ich glaube, das ist für Zeiten des körperlichen Leidens eine Grundvorraussetzung zum Ertragen, neben der Erwartung von Besserung. Ansonsten finde ich diesen Lebensansatz für mich aber nicht nur unbrauchbar (es ist z.B. kein Platz zur Selbstverwirklichung durch Fertigkeiten (denn diese wollen trainiert werden), ich persönlich finde ihn sogar ein bisschen entschuldigung, ich sags auch nur ganz leise... untypisch für einen Menschen, denn das Lange-Voraus-Denken, ist gerade eine der bemerkenswerten Eigenschaften, genauso wie die Freiheit, auch das Übelste zu denken... :roll: und die Absicht, oder sogar der Zweck, etwas Gehaltvolles zu leisten, und das alles passt nicht zum Von-Tag-Zu-Tag-Leben. Aber für mich ist es das, was den Menschen besonders macht - Zugegebenermaßen mit den mir offen stehenden Bewältigungsstrategien ist diese Ansicht nicht gerade kompatibel, darin liegt der Grund der Krise.

Nick, ich hab jetzt in einigen Dingen ganz böse widersprochen :-) . Aber nicht aus fehlender Wertschätzung deiner Antwort! Du siehst schon, dass das "Hirn auf Sparflamme stellen" misslungen ist :laugh: .
Willst du wirklich jetzt schon dein Leben aufgeben, obwohl du eigentlich nicht weißt was noch kommt? Stell dir doch mal vor: es wird bald Sommer, der Hodgkin ist Geschichte und so langsam geht es mit deinem Köper wieder aufwärts. Und die Tage werden besser, und irgendwann fühlst du dich nicht mehr krank. Sind diese Tage es alleine nicht wert?

Ja :) . Schon :) . Nein, jetzt will ichs nicht aufgeben.

Dann mal noch was Medizinisches. Hab nochmal die Ärzte wegen meinem Lymphknoten unterm Kinn genervt, der seit Januar da ist, sich mal dicker, mal dünner anfühlt und ab und an auch etwas drückt (hatte das Gefühl, er wär jetzt nach der Chemo das erste mal wieder erhabener geworden). Habe dann ein Sono bekommen, es ist aller Wahrscheinlichkeit nach nichts, aber nur eine Entnahme könnte das absolut sicher zeigen (das hält der Arzt im Moment aber nicht für nötig). Der Knoten (0.9mm) liegt aber nicht im Bestrahlungsfeld, und soll auch nicht rein. Ist das alles eine sichere Sache? Ich weiss nicht, wie er auf den CTs aussieht, die Bilder habe ich nie selbst zu Gesicht bekommen, aber wäre es nicht - besser? - ihn jetzt gleich mit zu bestrahlen?

Kriegt man in meinem Stadium generell keine PET-CT? Dort sieht man ja, ob die LKs befallen sind. Wäre eine PET nicht aussagekräftiger? Habt ihr eine bekommen mit IIa? Soll ich mal anfragen? Viel Zeit bleibt ja nicht mehr, Dienstag geht die Bestrahlung los, davor ist kein Werktag mehr :roll: .

Liebe Grüße :-)
IIa ohne RF, Dez. 09

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Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 03.04.2010 18:05

Ich bin nicht betroffen,leider mein Mann!

Ich muss mich leider Marion recht geben.
Sieh einfach mal,wie "glimpflich" Du davon gekommen bist und eine relativ kurze Behandlung hattest.
Ich will Dir keineswegs absprechen,dass es die Hölle war.

Ich kenne eine ähnliche Geschichte wie Marion,die mir seit Tagen
schwer zu schaffen macht.
Ein Junge,20 Jahre,erkrankte zum 2ten Mal an ALL (akute lymphatische Leukämie).
Er wurde wieder behandelt,es ging ihm dreckig,aber er erlangte vor ein paar Tagen komplette Remission und ist trotzdem am gleichen Tag verstorben!
Das hat mich schwer getroffen!

Jeder leidet für sich,aber es gibt immer noch Menschen,die schlimmer dran sind!

Versuch mal das Positive zu sehen,du bist noch soo jung und hast so viel schönes in Deinem Leben vor Dir!

Lass Dich ma drücken,du Jammerhase! :mrgreen: (das ist keinesfalls bös gemeint)

Michaela
Ich liebe meine Familie über alles!!!


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