Mein Sohn Nils ist 4 1/2 Jahre alt. Er ist in die ganze Hodgkin-Geschichte so wie eben geht eingweiht. Natürlich weiß er auch, dass Mama bald ihre Haare verlieren wird, nämlich weil die Kampfmedizin auch die gesunden Zellen, die für die Haare zuständig sind, kaputtmachen und dass davon die Haare ausfallen. Ich habe ihm davon relativ locker und lustig erzählt. Zum Bespiel, dass ich vielleicht wie ein Ei aussehen werde und dass er mir im Sommer die Glatze mit Sonnenmilch einreiben darf, weil ich das ja nicht so gut sehe und und und.
Letzte Woche habe ich mir meine lange Haare kurz schneiden lassen, jetzt habe ich die gleichen Locken wie Nils. Sein Kommentar war: "Mama, wie siehst Du denn aus? Jetzt bist Du genauso ein Zausel wie ich!"
Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag hatte ich meine ersten Chemositzungen und jedes Mal, wenn ich heim kam, hat er mich interessiert beäugt und enttäuscht geschimpft: "Mama, Du hast ja immer noch Haare!"
Jeden darauffolgenden Morgen wuschelte er mir durchs Haar und sagte: "Ich glaube, ich habe ein kleines bißchen Glatze gesehen."
Dabei habe ich noch kein einziges Haar verloren...

Hach, Kinder sind so herrlich unkompliziert! Wie schön, oder?
Liebe Grüße
malin