Grundsätzlich ist das Risiko der "allgemeinen Bevölkerung" tatsächlich sehr gering, aber Kinder oder auch Geschwister von MH-Patienten tragen (falls tatsächlich eine Vererbung der Veranlagung vorliegen sollte) nunmal dann wahrscheinlich ein höheres Risiko. Wie hoch das tatsächlich ist, kann man bisher nun mal nicht sagen.
Ich finde diese Problematik gerade für diejenigen die noch vor haben Kinder zu bekommen, noch heikler. Mit diesem Wissen "eine Vererbung der Veranlagung möglich", treten für mich persönlich ethische Fragen auf. Kann ich mit diesem Wissen (das das Risiko nunmal nicht 0 ist und bisher noch kaum erforscht) tatsächlich ruhigen Gewissens Kinder bekommen. Mir persönlich macht das etwas Bauchschmerzen.
Ich hätte gerne mal irgendwann Kinder, aber ich hätte da schon etwas Angst davor, irgendwann meinem Kind erklären zu müssen, das "Mami" Krebs hatte und trotz des Wissens des potentiellen Riskos sich für ein Kind entschieden hat und es nun auch Krebs hat. Und ich daran schuld bin.
Ich denke auch, das das Risiko sehr gering ist und eine 100% Garantie kann es nicht geben, das das Kind gesund zur Welt kommt und auch gesund bleibt, aber für mich persönlich möchte ich zwar den Kinderwunsch nicht vollständig begraben, aber es ist mir noch zu unerforscht alles. Was ich meinem Körper wahrscheinlich mit meiner nicht gerade "vorbildlichen" Lebensweise antue ist die eine Sache, aber ich persönlich könnte es (so glaube ich zumindest) nicht verantworten, ein Kind zu kriegen was dann ebenfalls MH oder anderes bekommt. Ich mach mir auch ehrlich gesagt Gedanken ob nicht doch durch die Chemo und vielleicht auch Bestrahlung Veränderungen der Erbsubstanz aufgetreten sind und hier vielleicht ebenfalls ein Risiko besteht. Ich mein, mein Immunsystem ist immer noch "daneben" und weist auf eine enorme Immunschwäche hin. Von der merk ich zwar nichts, aber wer kann mir sagen das nicht da doch was "komisches" vererbt ist.
Hach es ist wirklich ein sehr schwieriges Thema. Für mich persönlich hab ich gelernt mit dem Risiko eines Rezidives (auch wenn das Risiko jetzt mittlerweise stark gesunken ist) und mit dem Risiko einer Sekundärneoplasie zu leben und ein Stückchen weit gelernt das hier es nie wirkliche "Sicherheit" geben kann, aber ich glaube bei einem Kind wär ich da die totale "Übermutter"


Mir wurde damals mit Therapiebeginn auch gesagt, das die Vererbungswahrscheinlichkeit 0 ist, mittlerweise wurde das halt wie angesprochen zu "wahrscheinlich, aber nichts genaues bekannt" geändert.
Achtung jetzt wird es philosophisch

Ich hab ja damals keinerlei "Fruchtbarkeitsschutz" bekommen. Zum einem weil die Eizellen bzw. Eierstockgewebe schon "Ausschuss" war und zum anderen weil damals noch nichts genaues über die Spritzen (z.B. Zoladex) bekannt war. In Absprache mit Onkologen und Gynäkologen hieß es dann, das die Fruchtbarkeit wahrscheinlich auch ohne Vorsorge erhalten bleibt. Aber ohne jede Garantie. Kurze Zeit nach Therapiebeginn und auch danach war erst einmal alles "tot". Was den Gynäkologen zu der Aussage verleitete "wird so bleiben, sollte wohl nicht sein". Ich hab dann zwar relativ fix auch wieder meine Tage bekommen, aber die Hormone waren "out of control" und war wohl trotz Tage nicht fruchtbar, hatte eine Gelbkörperschwäche. So dann nach einer gewissen Zeit wurde festgestellt, das diese Gelbkörperschwäche ohne medikamentöse Behandlung sich selbst wieder regneriert hatt. Also hab ich mittlerweise die Gedanken, das es "doch so wohl sein soll" das ich Kinder bekomme. Ich seh das schon als so eine Art "Zeichen" (schon ein bissle esoterisch

Ich wünschte mir manchmal ich hätte vor MH schon Kinder bekommen. Und dann denke ich mir, da doch wieder alles "normal" ist, das es vielleicht doch irgendwie ein Wink mit dem Zaunpfahl ist und es wirklich "so sein soll" das ich irgendwann mal nach MH Kinder bekommen soll.
Sorry ist bestimmt wirklich "mädchenmässig" was ich jetzt geschrieben habe

Vg