hier nun meine Hodgkin-Story:
Ich heiße Bettina, bin 27Jahr alt und studiere im letzten Jahr Medizin.
Vor ca. 10Wochen war ich zum ersten Mal beim Arzt da ich oberhalb vom Schlüsselbein einen Lymphknoten getastet hatte der auch schon 2Wochen zuvor da war.
Der Hausarzt schickte mich zum Onkologen zur Abklärung, dieser meinte der Tastbefund wäre unauffällig, ich solle erst noch abwarten. Zeitgleich wurde ich in dem Krankenhaus in dem ich im Moment mein praktisches Jahr absolviere geschallt und zum HNO-Arzt geschickt, der mich ebenfalls dazu anhielt erst einmal abzuwarten. Ich möchte auch niemandem einen Vorwurf machen aber ich wurde schon eher als Hypochonder abgestellt da ich ja weiß was es alles sein könnte. Als ich dann noch zwei weitere Knoten auf der anderen Seite bekam ging ich daher auch nicht gleich wieder zum Arzt. Vor zwei Wochen wollte mein Oberarzt nochmal den Knoten schallen ob er sich verändert habe und dann ging alles ziemlich schnell. Zwei Tage später wurde ein Lymphknoten entnommen. Am gleichen Tag wurde mir dann auch gesagt dass der Schnellschnitt nicht gut aussehe. Ich konnte es kaum glauben und klammerte mich an die Hoffnung dass das endgültige Ergebnis etwas anderes sage.
Leider blieb es dabei...Morbus Hodgkin...
Ich weiß dass das ganze eine gute Prognose hat aber trotzdem hab ich Angst vor dem Weg.
Die letzten Tage war ich damit beschäftigt einige Sachen zu klären und das Staging zu durchlaufen...sie können sich noch nicht ganz entscheiden ob es Stadium II oder III ist...
Als hätte man nicht schon genug mit der Diagnose zu kämpfen muss man sich noch zusätzlich um so viele Dinge kümmern...Perücke(hab mir am Freitag eine schöne ausgesucht
Mir fällt es im Moment auf jeden Fall echt schwer das Ganze zu akzeptieren...mir geht es gut, ich gehe noch zur Arbeit, mache Nachtdienste und Sport...und jetzt soll ich einen Weg gehen bei dem es mir schlecht gehen wird...mir die Haare ausfallen usw....
Ich stecke im Gefühlschaos. Immer wieder denke ich „das werde ich packen“...dann aber falle ich wieder in ein Loch und bekomme Angst weil ich noch überhaupt nicht weiß wie es mir gehen wird und was mich erwartet.
Vielleicht hat ja jemand ein paar Zeilen an mich um mir etwas Kraft zu geben.
Meine Familie ist zwar für mich da und mein Freund steht mir auch super zur Seite aber ich sehe wie alle unter der Diagnose und der Situation leiden, vielleicht kann ich mich daher auch mal hier ausheulen und neue Kraft schöpfen
Ich weiß dass irgendwann der Tag kommen wird an dem ich mit neuem Mut nach vorne blicke und mit einem Lächeln zurück blicken werde...aber im Moment bin ich davon wohl noch eine Weile entfernt...

und gestern hat sich jetzt herausgestellt dass die erste Knochenmarksbiopsie in der Patho verwechselt wurde...ahhhhhhhhhhhhhhhh...auch wenn ich natürlich froh bin dass ich nicht auch noch ne zweite Baustelle habe...
