ich habe mich hier angemeldet, obwohl bei mir (noch...?) kein Morbus Hodgkin diagnostiziert wurde. Zuerst möchte ich sagen: Nein, ich bin sonst keine chronische "Symptome-Googlerin". Ich treibe mich in meiner Freizeit eigentlich nicht auf Gesundheitsseiten herum. Da es mir aber schon längere Zeit ziemlich schlecht geht und ich nicht weiß, ob ich meinen Ärzten so wirklich Glauben schenken kann, habe ich mich nun also doch mal ein wenig informiert und bin dabei immer und immer wieder über Morbus Hodgkin gestolpert. Jetzt habe ich erstens ziemliche Angst und zweitens einige Fragen. Bitte, bitte nehmt euch die Zeit und helft mir weiter.
Vor etwa acht Monaten entdeckte ich einen vergrößerten, harten Lymphknoten in meiner linken Leiste. Da ich damals auch einen Leistungsabfall bei mir bemerkt hatte, ging ich zum Arzt, der nicht viel machte, aber mir ein Antibiotikum verschrieb, weil er einen Infekt vermutete. Als ich damit durch war, ging es mir nicht besser, und auch dieser Knubbel war noch immer da. Also wieder zum Arzt. Diesmal sagte er, Lymphknoten könnten schon einmal länger vergrößert sein, es bestehe kein Grund zur Sorge. Als Ursache für meine Müdigkeit vermutete er Stress bzw. Überlastung. Da ich auch wirklich immer viel zu tun hatte/habe, nahm ich das so hin und versuchte, einen Gang 'runter zu schalten.
Blöd nur, dass seitdem alles immer schlimmer wurde. Meine Leistungsfähigkeit sank stetig weiter. Inzwischen kann ich meinen Uni- und Arbeitsalltag nicht mehr normal bestreiten. Ich bin ständig fix und fertig, auch wenn ich viel geschlafen habe. Zudem habe ich hin und wieder Schwindelattacken und eigentlich fast immer einen erhöhten Puls. Außerdem sehe ich auch einfach nur "schlecht" aus. Bin kreidebleich und habe Augenringe wie ein Pandabär. Dass ich auch noch ca. 5 kg abgenommen habe, obwohl ich auf Grund meines schlechten Zustandes keinen Sport mehr treibe, macht's nicht besser. Immer wieder muss ich mir von Freunden und Verwandten anhören, ich würde vermutlich zu wenig essen, ich sähe ja aus "wie der Tod auf Latschen"... Dabei esse ich nicht weniger als früher.
Dazu gesellten sich in den letzten zwei Monaten ein nervtötender, nicht verschwinden wollender Husten und Luftnot sowie weitere Knubbel. Ein deutlich tastbarer Lymphknoten in der linken Achsel sowie einer in der Brust (der so groß ist, dass ich ihn nach dem Duschen im Spiegel entdeckt habe...) auf der gleichen Seite wurden beim Gynäkologen per Ultraschall untersucht. Aussage hierzu: Brustkrebs würde anders aussehen, das seien eben Lymphknoten. Ich solle mich beruhigen, ich hätte vermutlich einen Infekt/eine Entzündung gehabt oder das käme vom Rauchen. Tatsächlich habe ich daraufhin schweren Herzens das Rauchen aufgegeben. Man tut ja, was man kann. Da Rauchen schließlich "giftig" ist, hoffte ich, dass es mir ohne Zigaretten evtl. insgesamt wieder besser ginge. - Nein, bisher leider nicht...
Seit einiger Zeit verspüre ich plötzlich beim Sitzen und beim Husten und Lachen immer wieder so einen unangenehmen Druck unter der letzten Rippe auf der rechten Seite. Außerdem fühlt es sich immer an, als würde da etwas wegrutschen. Ganz eklig. Nun habe ich da vor etwa einer Woche mal getastet. - Und wieder einen Knoten entdeckt.
Da hat's mir dann gereicht und ich habe eine andere Allgemeinmedizinerin aufgesucht. Ich wollte endlich wissen, was los ist, und schnellstmöglich dagegen angehen. Auch wenn ich Angst hatte, sie könnte mich für eine Hypochonderin halten, habe ich ihr ziemlich ausführlich alles erzählt, was mit mir nicht stimmt. Ihre erste Reaktion: "Und nun wollen Sie, dass ich Sie krankschreibe?"
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Heute war ich wieder bei ihr um die Ergebnisse und das weitere Vorgehen zu besprechen. Beim Lungenfunktionstest bin ich knapp unter der Norm gelandet, die Röntgenbilder waren "so weit in Ordnung". Man sähe darauf ein paar Ablagerungen an der Brustwirbelsäule, die von einem unbemerkten Morbus Scheuermann in der Jugend herrühren sollen, und "einige kleine Veränderungen im Bindegewebe der Lunge", die aber (angeblich) harmlos seien und bei sehr vielen kerngesunden Menschen vorhanden seien... Laut Aussage meiner Ärztin besteht hier kein Grund zur Sorge.
Obwohl ich ihr da nicht 100%-ig traute, sagte ich, dass mich das beruhigen würde, aber dass ich sie trotzdem um weitere Untersuchungen bitte, da es mir ja nun einmal noch immer schlecht geht. So wurde mir dann noch Blut abgenommen und ich habe eine Urinprobe abgegeben.
Tja, so weit der Stand der Dinge. Seit letzter Woche habe ich ein bisschen gegooglet und da bin ich immer wieder bei Morbus Hodgkin gelandet. Dort tauchte dann auch oft das Wort "Nachtschweiß" auf. - Ein Phänomen, das ich schon lange an mir beobachte, das ich aber immer auf unruhigen Schlaf/Alpträume, eine zu hohe Zimmertemperatur oder auf eine zu dicke Bettdecke geschoben habe. Nun verunsichert mich das natürlich noch mehr... Das mit dem Thorax-Röntgen beunruhigt mich auch nur, weil ich darüber eben auch einiges in Verbindung mit Morbus Hodgkin gelesen habe.
Sorry, das war jetzt ein halber Roman. Komme ich mal endlich zu meinen Fragen:
1. Was sagt ihr zu dem Röntgenbefund? Kann ich den guten Gewissens akzeptieren oder sollte ich hierzu eine Zweitmeinung einholen? Zwei angeblich undramatische Auffälligkeiten sind mir nämlich irgendwie doch nicht ganz geheuer....
2. Kann in einem großen Blutbild ein Morbus Hodgkin eindeutig erkannt bzw. ausgeschlossen werden? Kann ich diesbezüglich also wirklich beruhigt sein, falls dort alles okay sein sollte?
3. Wie kriege ich es hin, dass die Ärztin nicht immer nur abwinkt, wenn ich die Lymphknoten erwähne? Sollte sie die nicht wenigstens mal abtasten bzw. gibt es hier andere Untersuchungsmethoden? Immerhin habe ich inzwischen 4 dieser doofen Knubbel, und die wollen einfach nicht kleiner werden.
4. Wie habt ihr die Krankheit "entdeckt" bzw. wie begannen die Symptome und auf welche Weise/in welchem Zeitraum wurde die Diagnose erstellt?
5. Seid bitte ganz ehrlich: Hat mich nun doch nur die gemeingefährliche Google-Hypochondrie erwischt und ist das alles gar kein Grund zur Sorge?
Es tut mir leid, dass der Text nun soooo lang geworden ist. Bitte habt Nachsicht. Ich bin einfach wirklich verzweifelt und für jede Antwort dankbar.
Viele Grüße
Lotta