Hallo,
bezüglich dem Thema Haare kann ich von mir berichten, dass am 14. Tag nach 1. Chemo auf einmal meine Achselhaare "rieselten". Am nächsten Tag gings dann auch auf dem Kopf los. Mittlerweile sind auch meine Brauen und Wimpern ausgegangen. Und das macht sich als Frau ziemlich schlecht mit dem Schminken. Aber ist auch egal. Hab sogar Haare an Armen und Beinen verloren und das merke ich auch, muss nämlich ständig nen langen Pulli anziehen

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Was die Nebenwirkungen betrifft, hatte ich kaum welche, mal Übelkeit, aber da hatte ich Zofran, was mir gut geholfen hat. Bei mir ist halt das Problem, dass meine Leukos oft im Keller sind und mein 15 Monate alter Sohn sich auch noch ständig irgendwelche Krankheiten im Kindergarten einfängt, die an mir nicht spurlos vorübergehen. Man kann sagen, dass ich eine Woche im Krankenhaus bin und eine Woche zu Hause. Die sind auf meiner Staion schon vollkommen genervt von mir. Hab mir sogar ne Lungenentzündung im KH eingefangen. Zur Zeit hab ich Bronchitis, weswegen die letzte Chemo verschoben werden mußte.
Was aber am schlimmsten war, war das mein Port nicht richtig saß. D.h. der 1. Zylkus BEACOPP ging noch über den Port, doch den 2. mußten sie schon über die Venen geben und das ist echt übel, weil die sich mittlerweile "zurückgezogen" haben. Da mußte ich noch mal operiert werden und der Port wurde diesmal extra stark angenäht, damit er auch ja nicht mehr verrutscht. Die OP hat mich körperlich aber auch noch mal mit genommen.
Was mich aber am meisten stört, ist das ich am normalen Alltag nicht dran teilhaben kann. Ich würd auch gern mal wieder einkaufen gehen und wenns nur Lebensmittel sind. Ich darf noch nicht mal in den Kindergarten, meinen Kleinen abholen wegen der hohen Ansteckungsgefahr. Wenn meine Leukos unter 1000 sind, muss ich sogar im KH mit Mundschutz rumlaufen und das ist echt ätzend. Jetzt starren die Leute nicht nur wegen meiner fehlenden Haare
Zum Thema Ernährung kann ich nur sagen, dass ich nur auf ein paar Lebensmittel verzichtet hab, z.B. alles mögliche an Kraut, Rotkraut, Krautroulade usw, Zwiebeln nur gut durchgekocht oder gebraten und keine Leber oder sowas. Den Heißhunger hatte ich aber nur bei den BEACOPPs, danach hab ich dann wieder normal gegessen, bzw, hatte ich kurz nach der Chemo kaum Hunger.
Zum Thema Umgang mit MH kann ich nur sagen, dass ich es nicht mochte, wenn mich Leute ganz vorsichtig und eingeschüchtert gefragt haben wie es mir geht. Es bringt mir doch nichts, die anderen aufzubauen. Ich hab allen gesagt, sie sollen sich wie immer verhalten. Hab sogar Witze über meine neue Frisur gemacht von wegen man spart ja ne Menge Gled für den Friseur und das Shampoo und morgen ist man ja auch schneller mit dem Frisieren fertig. Man hat aber auch an meiner Stimmung mit bekommen, wann es mir schlecht geht und da haben sich meine Leutchen eben später noch mal gemeldet.
Ich wünsch deinem Bruder alle Kraft, die er braucht, um den Mist hinter sich zu bringen. Mir hat es geholfen, dass mein Bruder vor 12 Jahren an MH erkrakt ist und nun nach 10 Jharen als geheilt gilt.
LG Laura