Hodgkin & Desensibilisierung (Heuschnupfen)

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sparklingmarc
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Hodgkin & Desensibilisierung (Heuschnupfen)

Beitragvon sparklingmarc » 03.11.2008 22:43

Hat jemand von Euch irgendwelche Erfahrungswerte bezüglich Hodgkin und Desensibilisierung (Heuschnupfen)?

Ich frage deshalb, weil ja beides ziemlich viel mit dem Immunsystem zu tun hat und so eine Desensibilisierungs-Therapie da ja schon Einfluss drauf nimmt.

Habe aber auch schon meine Onkologin befragt, warte da noch auf Antwort...
Ahoi Marc

salita
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Beitragvon salita » 03.11.2008 23:47

Hey,

hatte das Thema mit meinem HNO-Arzt, wegen Hausstaub-/Milbenallergie (oder wie das Ding jetzt heißt). Er sagte, bei (Ex-) Lymphom-Patienten würde man keine Desensibilisierung machen, da nicht einschätzbar sei, wie das Immunsystem auf diese Stimulation reagiert.
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 08.11.2008 21:46

Ich habe mich bei den Kölnern erkundigt, hier die Antwort:
Lieber Herr Sparklingmarc,

unter der Voraussetzung, dass Ihr Immunsystem nach Abschluss der
Chemotherapie wieder komplett rekonstituiert ist, sollte gegen eine
Hyposensibilisierung nichts einzuwenden sein. Problematisch wäre dies
lediglich bei einem noch nicht wieder völlig hergestellten Immunsystem
und unmittelbar nach Therapie in der Annahme, dass unter Umständen noch
Tumorzellen in Ihrem Kreislauf zirkulieren, die durch die
Hyposensibilisierung, die ja eine Aktivierung des Immunsystems bewirkt,
ebenfalls stimuliert werden.
Bei weiteren Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
(Studienarzt der GHSG)


Ich habe mich dennoch dagegen entschieden. Alleine der Gedanke, dass ich in meinem Immunsystem, was ja sowieso etwas "sensibel" ist, so Einfluss nehmen würde... geht nicht.
Dann lieber jeden Frühling den Heuschnupfen. Vielleicht ndenke ich in fünf Jahren anders... we'll see.
Ahoi Marc

Jo
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Beitragvon Jo » 10.11.2008 16:45

wie sieht es dann mit vitaminen aus und Zink usw?

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 10.11.2008 18:04

Jo hat geschrieben:wie sieht es dann mit vitaminen aus und Zink usw?

...keine Ahnung. Echt nicht. :keineAhnung:
Ahoi Marc

Bille
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Beitragvon Bille » 10.11.2008 20:06

Ich schließe mich an. Bin total verunsichert, was ich meinem Körper denn nun Gutes tun kann.
Traue mich nicht mehr so ein sauteures Pülverchen aus dem Reformhaus einzuwerfen, da ich ja die Krebszellen nicht wiederbeleben will.

Nun Echanicea ist für Heuschnupfler sowieso tabu.

Gibt es eigentlich eine Studie oder so etwas ähnliches, damit man mal genau nachlesen kann, was sinnvoll ist bzw. was man unbedingt unterlassen sollte?

LG Bille
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renben
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Beitragvon renben » 12.11.2008 14:08

Eine Studie wäre toll. Aber: da braucht man dann paar Ex-Hodgkies die so mutig sind und mitmachen in der Studie. Wie russisches Roulette dann?

Mir wurde immer gesagt, dass ich die Pfoten von Mistel extrakten, Echinacea und "zu viel" Selen lassen soll.

lg
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Bille
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Beitragvon Bille » 13.11.2008 08:47

Renben, da stimme ich zu: ich möchte diesbezüglich auch kein Risiko eingehen und würde mich nicht freiwillig melden!!!

Nebenbei erwähnt: vor über einem halben Jahr (lange Wartezeit) haben wir einen Termin bei einem Heilpraktiker in der Nähe von Osnabrück ausgemacht, um etwas gegen meine 1000 Allergien zu tun. Er wurde uns empfohlen und hat sensationelle Erfolge bei Bekannten erzielt.
Bei der Terminbestätigung haben wir den Status quo mitgeteilt und nun kommt es:
Der Heilpraktiker sagte, er könne leider aktuell gar nichts für mich tun bis die Chemo-Gifte in meinem Körper abgebaut seien. Es sei auch wichtig "nichts darüber zulegen". In 5 Jahren könnte ich mit seiner Therapie beginnen. :shock:
War erst mal geschockt, aber nun denke ich, sehr verantwortungsvoll und in keinster Weise für mich gefährlich

LG Bille
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Sane
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Beitragvon Sane » 13.11.2008 11:09

5 Jahre dauert das??? :shock:

Wie kommt der Mensch denn auf diese Zahl?

Und: Echinacea ist nicht gut? Nur für Allergiker oder generell für Ex-Hodgkies?

Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

Bille
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Beitragvon Bille » 13.11.2008 14:50

Hi Sane!

Naja, ob es generell 5 Jahre dauert, den Körper nach Chemo zu entgiften weiß ich nicht, möchte ich auch nicht glauben.
Aber dieser eine "Wunderdoktor" argumentiert so.
Bei anderen Krebsarten heißt es, dass man nach 5 Jahren ohne Rezidiv als geheilt gilt.

Da Echinacea aus einer Pflanze hergestellt wird, die Windbestäuber ist, sollten Heuschnupfler dies nicht einnehmen (lt. meinem Hausarzt und einer Apothekerin).
Dass Echinacea das Immunsystem anregen soll, ist evtl. das Argument es als Ex-Hodgki nicht zu nehmen, um Krebszellen nicht zu aktivieren.

LG Bille
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Bille
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Beitragvon Bille » 13.11.2008 15:01

..was ich vergessen habe.. SORRY, Chemo-Matschbirne :oops:

@ sparklingmarc

Desensibilisierung: bekam ich als Teenie 4 Jahre lang, leider ohne Erfolg.
Gehöre zu den 20% der Patienten, bei denen es nicht anschlägt.
(Bin ich jetzt unsensibel??? :think2: )

Was ist denn mit der Möglichkeit der Eigenblutbehandlung, wird auch gerne bei Heuschnupfen angewandt? Oder ist dies für EX-Hodgkies auch zu gefährlich?

LG Bille
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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 09.02.2011 13:27

Ich entstaube diesen Thread nach über zwei Jahren mal, da der Frühling vor der Tür steht und es vermutlich auch hier viele heuschnupfenbedingte Rotznasen gibt.

Auch ich war neulich beim HNO-Arzt, zwecks Infos für eine Hyposensibilisierung. Ich hatte diese vor 10 Jahren schon einmal, aber leider hat sich im Laufe der Jahr der Jahre die Heuschnupfenallergie neu gebildet. Und naja, der HNO-Arzt hatte keine erfreulichen News für mich: Nach Lymphknotenkrebs keine Hyposensibilsierung! Er meinte, ich sollte etwas zwei Jahre warten, was mich unglaublich enttäuscht hat, da ich im Frühjahr (ja eigentlich quasi bis zum Herbst) wirklich sehr unter dem Heuschnupfen leide.

Hat jmd. von euch vl. ein paar mehr bzw. neue Infos zum Thema Hyposensibilisierung bei ehemaligen Hodgkin-Patienten? Oder gibt es hier vielleicht Hodgkin-Dinos, die danach eine Hyposensibilisierung haben machen lassen?

Ich habe die GHSG mal frisch kontaktiert. Mal schauen, ob es vl. schon neue Erkenntnisse zu diesem Thema gibt. :)
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
01/2012 6. NU: Alles tutti! :)
04/2016 noch immer alles tiptop!

kuros
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Beitragvon kuros » 11.02.2011 11:38

Nicht zum Thema Hyposensibilisierung, aber auch passend:

Mein Arzt sagte, dass Allergietests die in der Zeit der Erkrankung, also vor der Diagnose, gemacht wurden, evtl. nicht alle Allergien anzeigen, da das Immunsystem ja eh überbeschäftigt ist.

Ich hatte schon länger die Vermutung, dass der Allergietest, den ich 3 Monate vor Diagnose gemacht habe, viel zu wenig angezeigt hat.
2 Jahre nach Therapieabschluß sollen Allergietests aber wohl wieder richtig funktionieren.
Diagnose 11/2006; MH Stadium IIIa+RF
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Seit 6.5.10 Mama :b020:

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Asharah
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Beitragvon Asharah » 11.02.2011 13:09

Ich hatte vor ein paar jahren auch mal mit ner desensibilisierung angefangen weil ich ne menge allergien habe.hab diese spritzen aber nicht vertragen,hatte tagelang schmerzen in den armen.seitdem nehme ich weiterhin ceterizin,dagegen hat auch kein onko was gesagt.das einzige was die gesagt haben ist,das es sein kann,das ich meine allergien nun los bin da ich ja ne hochdosis mit stammzellen bekommen habe.bin mal gespannt...

lg Julia
Erfahrung ist nicht das,was einem zustößt.
Erfahrung ist das,was man aus dem macht,was einem zustößt.

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Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.

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