Rezidiv

[Nandi]

Hallo zusammen,
da ich zur Zeit im Forum soviel über Rezidive gelesen habe, würde mich interessieren, wie hoch die Möglichkeit ist, ein Rezidiv zu bekommen???
BIn mit meinen Behandlungen fertig, und es war auch bei den Abschlussuntersuchungen alles in Ordnung, doch ich mache mir schon viele Gedanken darüber Meine Onkologin in der Uni konnte oder wollte dazu nichts sagen.

[Beagle]

Hallo Nandi,
die Rezidivwahrscheinlichkeit nach Hodgkin liegt grob bei 20%. Diese Zahl findet man in allen einschlägigen Studien, einzele Untergruppen (je nach Krankheitsstadium, Histologie, Symptomatik, Therapieansprechen, Art der Therapie etc.) haben aber höhere oder niedrigere Rezidivwahrscheinlichkeiten.

Deine Onkologin sollte so was eigentlich wissen und wenn ich einen Arzt nach solchen Informationen frage, erwarte ich eigentlich eine ehrliche Antwort und kein Wischi-Waschi, weil er mich nicht belasten will oder was immer.

Ich versteh deine Ängste sehr gut, ich ertapp mich auch immer wieder, bei jedem Huster meinen Mann sorgenvoll zu betrachten. Aber es bringt nix und man selber kann nach Abschluß der Therapie eh nichts dazu beitragen, ob man ein Rezidiv bekommt oder nicht.

Am besten behält man im Hinterkopf, daß auch Hodgkin-Rezidive noch immer besser zu behandeln sind, als die allermeisten anderen Krebsarten. Also sollte man sich lieber ein Rezidiv "wünschen", als einen Sekundärkrebs, der ja auch ein Spätrisiko der Therapie ist.

Du bist fertig mit der Theapie und hast das Wichtigste einmal geschafft. Jetzt kannst du die Lorbeeren ernten und wieder mit dem richtigen Leben beginnen. Zu 80 % kommt der Krebs nie mehr zurück - da wär die ganze Fürchterei für die Katz gewesen!
So oder so ähnlich versuch zumindest ich mit dem Thema umzugehen.

SG
Line

[sparklingmarc]

Hi Nandi,

kann man nicht so pauschal sagen.
Hängt ab von deinem Stadium, der körperlichen Verfassung ab und auch vom Pech.

Bei niedrigem Stadium kannst du von 95% Heilungsquote ausgehen, aber bei hohen Stadien geht das weit runter bis unter 60%...

Aber weißt du... was bringt dir die tollste Statistik, wenn du zu den 5% Arschkarte gehörst? Es kommt wie es kommt... die Wahrscheinlichkeit, dass du gesund bleibst, ist deutlich höher, als anders rum.

[Nandi]

Vielen Dank für eure schnellen Antworten, weiß selbst nicht was momentan mit mir los ist und warum ich solche Gedanken habe. Es geht mir doch wieder richtig gut und ich fühle mich fit. Habe nur manchmal das Gefühl, dass ich die ganze Sache nicht ganz verarbeitet habe, und so langsam, wo doch die sch. . . therapie vorbei ist, alles '' hochkommt''.
Bald fahre ich in die Reha, vielleicht finde ich dort hilfe, von meiner Ärztin aus der Uni konnte ich in der Hinsicht nicht viel ''Unterstützung'' erwarten. Hatte sehr oft, sehr viele Fragen, NUr leider wurden sie aus zeitmangel nie wirklich beantwortet. Deswegen vermutlich auch die Ängste. Meine Familie und meinen Freund möchte ich lieber nicht so gerne damit belasten, sie sind alle so glücklich das es mir wieder gut geht. Ganz liebe Grüße Nandi

[sparklingmarc]

therapie vorbei ist, alles '' hochkommt''.

... das ist hier super häufig. Such mal nach "schwarzes Loch" hier im Forum.

Wenn man nicht mehr mit de Therapie beschäftigt ist, beginnt man nachzudenken.

[Beagle]

Hallo,

Bei niedrigem Stadium kannst du von 95% Heilungsquote ausgehen, aber bei hohen Stadien geht das weit runter bis unter 60%...

Wo hast du denn diese Zahlen her? Aus den Fingern gesaugt?
Mit BEACOPP haben auch hohe Stadien über 90 % Remission nach Ersterkrankung, nix mit 60 %, das war vielleicht vor 30 Jahren so.
Auch die Rezidivwahrscheinlichkeit danach hat keine 40 %. Wie gesagt, overall 20 % Rezidive.

Wo du aber Recht hast: statistische Wahrscheinlichkeiten spielen im Einzelfall keine Rolle.

SG
Line

[bonny0404]

ich verstehe deine ängste,aber was nützen dir denn zahlen,die,wie du selbst liest,überall anders zu finden sind.

es gibt soooo viele dinge im leben,die auch tödlich enden können,mal ganz abgesehen von den vielen krankheiten,die es überhaupt gibt,das man sich schon fast als glückspilz betrachten kann,wenn man aus so einer nummer wieder einigermaßen heil herausgekommen ist.

wem bringt es etwas seine lebensgrenze "abzustecken"?

pass ein bissi auf dich auf und genieße das leben unbeschwert und belaste dich nicht mit statistiken.
ich weiß noch wie mir zum heulen war,als mir einmal ein arzt eine überlebensrate von 20% auf 10 jahre an den kopf warf...demnach hab ich ja nun nur noch höchstens 5 jahren vor mir ,wenn ich mir das durchdenke,würde es mir jegliche art von lebensgreude nehmen.aber mal abgesehen davon,was in der zeit noch alles passieren könnte,sollte ich darüber nicht nachdenken.

lenk dich ab,genieße die reha und fang einfach mal etwas ganz neues an...was du vielleicht schon immer mal gern machen wolltest und aufgeschoben hast,oder beginne ein hobby,aber befasse dich auf keinen fall mit statistiken die dir GAR NICHTS bringen.

alles gute für dich!