Hallo Matscher!
Wenn Du 3A hast, wirst Du sehr wahrscheinlich BEACOPP bekommen. Das gilt als härtere Chemo, was aber trotzdem nicht bedeuten mußt, daß du sie schlecht verträgst. Die meisten Sachen wurden ja schon geschrieben, aber ein paar noch:
Wenn Du eventuell noch mal Kinder haben möchtest, solltest Du unbedingt vor der Chemo Sperma einfrieren lassen! Bei BEACOPP ist die Gefahr recht groß, daß Du anschließend nicht mehr zeugungsfähig bist! Das kostet zwar ein paar hundert Euro, aber könnte sozusagen die "letzte Chance" sein. Versuch herauszufinden, wo das in der Nähe bei dir gemacht wird (Suchwörter "Kyrokonservierung", "Samenbank", "Reproduktionsmedizin"...) und laß dir mit Verweis auf die anstehende Chemotherapie SOFORT einen Termin geben. Notfalls läßt Du die Chemo dafür halt ne Woche später anfangen!
Wegen der Chemo würd ich mir erstmal nicht zuviel Gedanken machen. Vergiss alles, was du bisher im Fernsehen o.ä. über Chemotherapien mitbekommen hast. Was man dort sieht, sind entweder die Auswirkungen von richtig fiesen Hochdosis-Chemos, oder wie es vor 30 Jahren war!
Frag mal, ob du als Anti-Kotz-Mittel "Emend" bekommst; das hat zumindest bei mir super geholfen. (Nebenwirkung: Schluckauf

)
Iss ruhig vorher was. Am ersten Termin sitzt man da gleich 4-5 Stunden. Also auch Bücher o.ä. nicht vergessen.
Zu den Infusionen solltest Du nicht selber fahren, da die Anti-Kotz-Mittel sehr müde machen. Die Krankenkasse zahlt diese Fahrten. Eventuell ist es ganz komfortabel, wenn Du eine feste Abmachung mit einem Taxiunternehmen triffst, die dich dann immer fahren, so daß du nicht alles immer neu erklären mußt. Zu den Blutbildkontrollen etc. bin ich immer selber gefahren, habe die Fahrten aufgeschrieben und hinterher Kilometergeld von der Krankenkasse bekommen. (Muß man natürlich beantragen)
Pack dir deinen Gefrierschrank voll mit Schnellgerichten (Pizza!

). Man bekommt nach den Chemos durch das Kortison einen RIESEN-Hunger und hat meistens dann wenig Lust und Kraft, erst auf dem Markt frisches Gemüse zu kaufen und anschließend drei Stunden am Herd zu stehen.
Wie du mit der Krankheit umgehst, mußt du natürlich selbst wissen. Bei mir und meinem Umfeld hat es jedoch geholfen, damit recht offen umzugehen und jedem der es wissen (oder nicht wissen) wollte zu erklären was Sache ist. Die Leute machen sich eh Gedanken, trauen sich aber oft nicht zu fragen.
So, daß war erstmal mein Senf dazu....

Ich drück dir die Daumen!
Gruß, Holger