Die erste Konfrontation mit dem Hodgkin hatte ich im November 2006. Bedingt durch einen Umzug wechselte ich die Hausarztpraxis und mußte feststellen, an eine besonders gründliche Ärztin geraten zu sein.
Den Knoten an meinem Hals identifizierte sie sofort als vergößerten Lymphknoten, und nicht wie vorher abwechselnd als Muskelverspannung oder Zyste der Schilddrüse von anderen Ärzten. Was mal wieder bestätigt: Der Diagnosezeitpunkt ist reine Glücksache!
Das CT zeigte noch mehr große Lymphknoten und ein entsetztes Gesicht des Radiologen, der mich auf der Stelle los werden wollte und sorgsam das K-Wort vermied...
Dann war ich endlich bei einem guten Hämatologen, der mich 1. mit der Verdachtsdiagnose MH konfrontierte und mich 2. zur Biopsie ins Krankenhaus schickte.
Nachdem zwei Labors mein Gewebe als gutartig bezeichneten- Ihr kennt das- erkläre ich mich selbst für gesund und Ärzte für überaktiv.
Habe auch keinerlei Symptome, bin aktiv, sportlich und reise beruflich und privat durch die Weltgeschichte.
Na ja, der Knoten wächst, im Juni wird eine 2. Biopsie gemacht. Meine Blutwerte sind mittlerweile nicht mehr so berauschend. So langsam spüre ich wie meine Konzentrationsfähigkeit weniger wird. Ich bin böse auf mich selbst und zwinge mich erst recht zu dicken, schwierigen Büchern.
Diesmal dauert es 8 Wochen. Ergebnis diesmal eindeutig: Morbus Hodgkin
Jetzt will ich alles darüber wissen, mein Arzt ist sichtlich überrascht von meiner plötzlichen Aktivität, was die Krankheit angeht, aber sie hat jetzt auch einen Namen und damit fast ein Gesicht!
Ich werde auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben, das macht mich fast wahnsinnig, weil ich unbedingt 1. wissen will, wann alles wieder vorbei ist, und 2. meinen Job sehr liebe.
Ich habe Stadium 2a und nachdem meine Lunge geröngt worden ist, soll es aufgrund der Tumorgröße (8,7 cm) beacopp eskaliert sein.
Dadurch komme ich nicht in die Studie, die Kölner hatten was anderes ausgelost. Der Arzt hatte aber selbst jahrelang dort mitgeforscht und ich vertraue ihm, also keine "Mädchenchemo".
Am 20. August ging es los, nach dem 4. Zyklus wurde die Dosis reduziert, das CT zeigte, das alles gut zurückgegangen war. Alle in der Praxis vom Erfolg begeistert, ich habe mittlerweile genug, die Zweite Hälfte wird mir lang...
Am 11.2. ist alles vorbei. Das PET zeigt sich negativ, trotzdem will man mich im UKE Hamburg bestrahlen. Angeblich empfielht das Köln auch.
Nach längerem Lesen und vielen Gesprächen entscheide ich mich gegen die Bestrahlung und bekomme grünes Licht vom Onkologen in die Nachsorge zu gehen.
Am 3. Mai ist hoffentlich nach langer Zeit mein 1. Arbeitstag.
Sooooo, und wem das zu wenig war, der darf gerne nochmal nachfragen.
