Erfahrungen mit Kuraufenthalten?

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Kirlew
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Erfahrungen mit Kuraufenthalten?

Beitragvon Kirlew » 29.10.2004 08:13

Hallo Zusammen!

Da mein Freund nächste Woche mit seinem letzten Chemozyklus beginnt, stellt sich langsam die Frage, wie das mit einer Kur sein soll.

Ich habe dazu mal ein paar Fragen, wäre lieb wenn ihr mir nen paar Meinungen schicken könnt:

1. Er wird nach HD 15 behandelt und bekommt vermutlich noch Bestrahlung hinten drauf. Wann ist denn der geeignetste Zeitraum um zur Kur zu fahren? Zwischen Chemo und Bestrahlung (wieviel Zeit ist denn in etwa dazwischen, bzw wann ist die PET?), oder eher erst nach der Bestrahlung?

2. Würdet ihr richtig in eine Kurklinik fahren, oder eher ein ambulantes Programm mit machen? Und sollte man eher in eine auf Krebs "speziallisierte" (gibt es ja, oder?) oder in eine allgemeine Einrichtung gehen?

3. Hier gibts doch bestimmt ein paar Leute mit Kur-Erfahrung. Ich würde mich über ein paar Meinungen zu Kurkliniken (positive und negative!) freuen. Die Auswahl ist ja dann doch nicht einfach.

Ich glaube das wars erstmal, vielleicht fällt mir ja später noch was ein :roll:

Ach ja:
4. Bezahlt die Krankenkasse (bei ihm die Barmer) einen Aufenthalt ohne Probleme?

Liebe Grüße und weiterhin alles Gute!
Kirsten

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armin
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Beitragvon armin » 29.10.2004 13:57

Hey Kirsten,
also Reha gibts ja nicht mehr, das heißt jetzt Anschlußheilbehandlung und ist eigentlich so gedacht, daß man vom Krankenhaus weg in die Rehaklinik geht. Antragstellung über den Sozialdienst im Krankenhaus, am besten jetzt schon mal melden. Als Krebspatient wir die AHB immer bewilligt für mind. 3 Wochen.
Ich habe meine ja ambulant gemacht, das geht aber nur, wenn man auch in der Nähe der Klinik wohnt.
Echte Erholung ist natürlich eher die stationäre AHB, da die Ruhe einem vielleicht auch was bringt.
Du kannst beim Leistungsträger BFA oder LVA einen Wunsch bezüglich der Rehaklinik äußern.
Wenn ich eine Klinik zu empfehlen hätte, so ist es die Tumorbioklinik in Freiburg, spezialisiert und mehr junge Leute, schöne Stadt.
Ansonsten alles Gute für die Bestrahlungen.
Liebe Grüße
Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Helga74
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Beitragvon Helga74 » 29.10.2004 17:32

Hallo Kirsten,

laut Studienprotokoll (HD15) soll die Abschlußuntersuchung in der letzten Woche des letzten Chemozykluses gemacht werden. Sollte dann im CT noch Knoten größer als 2,5 cm vorhanden sein, dann soll baldmöglichst noch ein PET gemacht werden. Sollten im PET aktive Knoten festgestellt werden, erfolgt Bestrahlung.

Zu mir wurde immer gesagt, ich würde noch Bestrahlung kriegen, im PET hat sich dann aber rausgestellt, dass nur noch Narbengewebe übrig ist. Außerdem musste ich nach der Chemo vier Wochen auf die Abschlußuntersuchung (angeblich, damit sich mein Körper etwas erholen kann) , und dann nochmal eine Woche auf die PET warten.

Inzwischen hatte ich über den Sozialdienst des Krankenhauses Reha beantragt, die auch innerhalb von zwei Wochen genehmigt wurde. Da ich auf alle Fälle das Ergebnis der Abschlußuntersuchung abwarten wollte, habe ich die Reha zweimal problemlos verschoben.
Natürlich kann man die Reha auch antreten, wenn das Ergebnis von der Abschlußuntersuchung noch nicht da ist. Ich habe allerdings eine Patientin mit Schilddrüsenkrebs kennengelernt, die nach einer Woche Reha wieder abreisen musste, weil sie dann doch noch Bestrahlung erhalten sollte.

Mir war wichtig meine Therapie komplett abzuschließen, um danach durch die Reha wieder körperlich fit zu werden. Da ich keine eigene Familie habe, war mir eine stationäre Reha ganz recht. Für mich war der Rehaaufenthalt wie ein lang herbei gesehnter Erholungsurlaub.
Eigentlich wollte ich unbedingt in eine Klinik ans Meer, was mir leider nicht genehmigt wurde. Im Nachhinein bin ich ganz froh in der Klinik Schwabenland in Isny im Allgäu (onkologische und kardiologische Klinik) gelandet zu sein. Man kann (wenn man will) mit den anderen Patienten viel leichter Erfahrungen austauschen und stößt auch auf viel Verständnis für die eigenen Sorgen und Nöte. Übrigens waren dort erstaunlich viel junge MH-Patienten, allerdings ein deutlicher Frauenüberschuß!
Im gleichen Ort waren auch eine Orthopädische und eine psychosomatische Klinik. Die Patienten dort waren zwar auch sehr nett, aber die haben einfach eine ganz andere Einstellung zu allem.

Übrigens habe ich bei der BfA 3 Wochen Reha beantragt und sofort 4 Wochen genehmigt bekommen. Zuständig für die Reha sind die Rentenversicherungsträger (LVA, BfA), bei Beamten wird die Reha von den Krankenkassen getragen.

LG und alles Gute
Helga

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 29.10.2004 17:39

Hallo Kirsten,
also ich habe mich gegen die AHB entschieden, weil ich nicht gleich anschliessend zur Kur fahren wollte. Ich wurde nach HD 14 behandelt. Also erst Chemo, dann Bestrahlungen. Letzte Bestrahlung 13.Mai. Ich war immernoch nicht bei der Kur. Brauchte auch viel Zeit für mich, endlich mal klar werden im Kopf, was eigentlich mit mir passiert ist. Am Dienstag habe ich ja endlich ein klares Ergebnis bekommen und jetzt bin ich auch "reif" für die Kur. Ich freu mich schon richtig drauf. Ich denke, wann und wie Kur, sollte jeder selber entscheiden, was einem besser bekommt. Ich werde Kur in Kreischa beantragen. LG, Petra

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 30.10.2004 16:27

Hallo Zusammen!

Danke für Eure Antworten.

Ich weiß selber noch nicht genau, was meinem Freund am Liebsten ist, wir haben mal am Anfang der Behandlung drüber gesprochen, aber er hat das Thema nie wieder aufgegriffen.
Ich habe so nen bißchen das Gefühl, als weiß er selber nicht ob er eine AHB machen will (vermutlich geht es ihm etwas wie dir Petra). Eigentlich würde ich ihm ne AHB raten, ich denke ich brauch die Erholung. Aber ich will ihm da auch nicht reinreden, schließlig soll es ihm dort gut gehen und nicht mich beruhigen :wink:

Ich höre mich aber dennoch mal etwas um, dann kann ich ihm zumindest nen bißchen helfen bei der Auswahl, wenn er denn will.

Habe ich das richtig verstanden, die BfA sucht eigentlich eine Klinik aus, man kann aber auch Wünsche äußern?
Kennt jemand auch ne gute Reha-Klinik im Norden?

Liebe Grüße
Kirsten

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Helga74
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Beitragvon Helga74 » 30.10.2004 21:25

Hallo Kirsten,

bezüglich Klinikwahl hat mir schon die Sozialarbeiterin im Krankenhaus gesagt, dass man zwar Wünsche äussern kann, die letzte Entscheidung jedoch bei der BfA liegt. So stand es dann auch im Genehmigungsbescheid der BfA. Wichtig ist wohl, dass man seinen Wunsch gut begründen kann. Leichter werden Kliniken genehmigt, die auf die Therapie der Grunderkrankung spezialisiert sind, außerdem wird wohl auch darauf geachtet, dass die Klinik nicht allzu weit vom Wohnort weg ist. (Bei mir waren es trotzdem 450 km).

Entscheidend ist aber, wo gerade ein freier Rehaplatz zur Verfügung steht. Als junger MH-Patient ist die Krankenkasse daran interessiert, das man schnellstmöglich wieder arbeitsfähig wird und somit kein Krankengeld bezieht, deshalb wird man i.d.R. als sogenannter Eilfall behandelt.

Über
www.rehakliniken.de
www.bfa.de
www.lva.de
erhältst Du Infos zur Reha selbst, bzw. auch Links zu den verschiedenen Rehakliniken nach Bundesland/ Postleitzahl und Indikation sortiert.

LG
Helga


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