Kirsten hat geschrieben:Das was mich noch aufrecht hält, ist der Gedanke, das ich Hendriks Wunsch erfüllen konnte, nach Hause zu kommen.
Was mich aber trotzdem beschäftigt: Ich habe Schuldgefühle. Ich denke immer ich hätte eher reagieren müssen und mich mit anderen Ärzte in Verbindung setzen müssen. Ich habe das Gefühl einfach alles falsch gemacht zu haben. Alle sagen das es so nicht ist, aber ich ich kann das Gefühl nicht verdrängen, es ist im Moment sehr stark da.
Kirsten, es ist immer leicht, im Nachhinein zu bemerken, was man eventuell hätte besser machen können. Mag sein, dass es da sogar hier und da etwas geben mag.
Die Frage ist jedoch: "Habe ich mit meinem damaligen Wissensstand das mir maximal Mögliche versucht?"
Ich bin mir sicher, dass du immer alles getan hast, was in deiner Macht stand. Nur können wir halt alle nicht in der Kristallkugel die Zukunft lesen und irgendwo endet auch unsere Kompetenz und Kraft. Wir sind alle nur Menschen...
Sei nicht zu streng mit dir, du hast alles getan, was möglich war.
Ich glaube, Hendrik würde das genau so sehen, oder?
Vielleicht noch ein ganz persönlicher Denkansatz von mir:
Der Umgang mit Trauer ist logischerweise von unserer christlichen Religion und Gesellschaft geprägt.
Es gibt Religionen, da wird der Tod nicht als das Ende angesehen, sondern als ein Neuanfang. Es ist interessant, mal zu lesen, was die alten asiatischen- und Naturreligionen zu dem Thema sagen.
Natürlich ändert es nichts daran, dass man einen geliebten Menschen verloren hat, aber wir Christen machen es uns dabei ziemlich schwer - auch was die Zeremonie ansich, das Liedgut und den Schwermut in den Melodien der Lieder (Moll-Akkorde) angeht.
Ich denke morgen an dich und Hendrik,