Chemo ambulant???

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Julia
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Chemo ambulant???

Beitragvon Julia » 23.08.2004 13:24

Hallo Ihr Lieben!

Am Mittwoch beginnt nun endlich meine Chemo!!! Es ist ja nun schon einige Zeit vergangen, mußte ja noch ein paar Dinge wegen der wahrscheinlichen Unfruchtbarkeit nach der Chemo erledigen. D.h. mir wurden Teile der Eierstöcke entfernt und eingefroren, diverse Hormonspritzen usw. Jedenfalls bin ich froh, dass es nun losgehen soll. War heute bei dem letzten CT! Dieses Kontrastmittel ist ja wirklich eklig!

Naja, jedenfalls wurde mir die ganze Zeit über erzählt, dass ich den ersten Zyklus(BEACOPP esk.) stationär im Krankenhaus eingeflöst bekomme, um zu sehen, wie ich den ganzen Mist vertrage. Und plötzlich heißt es, jetzt liefe das alles ambulant weil ich doch so jung wäre, ansonsten gesund und das schon alles gut verkraften würde!

Das macht mir schon ein wenig Sorgen! Was ist wenn es mir zuhause richtig schlecht geht? Hier kann mir keiner mal soeben ne Spritze setzen.
Dachte auch ich könnte ein paar Leidensgenossen auf Station treffen und man könnte sich austauschen. Aber daraus wird wohl nix.

Wie war das bei Euch? Auch ambulant?

Liebe Grüße, wir schaffen das!!!

Julia

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Rich E.
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Beitragvon Rich E. » 23.08.2004 13:55

Hallo Julia,

ich bekomme ebenfalls BEACOPP esk. und ich bekam die ersten drei Chemo-Tage stationär. Ich lag 1 1/2 Wochen am Stück in der Klinik, inkl. Voruntersuchungen, PORT Transplantation und Chemo.
Danach wurde und wird dann alles ambulant gemacht. Bisher hab ich das ganze auch einigermassen gut vertragen.

Also ich denke nicht, dass dich das beunruhigen muß, du kannst dich ja jederzeit dort melden, wenn es dir zu Hause mal schlecht gehen sollte, was sie dir aber bestimmt auch nochmal erzählen werden.
Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass ich nicht stationär behandelt werde.

Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Vertragen der Chemo!
Liebe Grüße,
Rich E.

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armin
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Beitragvon armin » 23.08.2004 13:59

hey Julia
also beim beacopp habe ich selten gehört, daß es ambulant gemacht wird.
Ich würde an deiner Stelle auf eine stationäre Behandlung zumindest beim 1ten Mal bestehen, zumal die beacopps einiges an Zeit verschlingen teilweise 12 Std. tropfzeit usw. .
Aber ich wünsche Dir alles gute und keine nebenwirkungen für die anstehende Therapie.
Warte es kommen bestimmt einige Beacopp-Spezialisten, die Dir gerne Rede und Antwort stehen hier in diesem Forum.
LG Armin
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Andreas
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Beitragvon Andreas » 23.08.2004 15:03

Wenn du an der Studie teilnimmst steht eigentlich im "Vertrag" das der erste Zyklus stationär gemacht werden soll. Das ist wohl eine Bedingung der Studie. Ich kann mir aber gut vorstellen das sie das mittlerweile sein lassen, weil es wirklich für jüngere überflüssig ist.

alty
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Beitragvon alty » 23.08.2004 16:07

Hallo Julia,
meine beiden ersten Zyklen waren auch BEACOPP eskaliert. Die ersten 3 Tage wurden jeweils stationär gemacht,was mir der Professor auch ausdrücklich empfahl,weil die Medikamentengabe relativ aufwendig und man besser unter ärztlicher Kontrolle ist,um Komplikationen vorzubeugen bzw. auszuschließen.Außerdem erhielt ich am ersten Tag immer massig Flüssigkeit (ich glaube Glukoselösung),die über 24 h in die Vene lief und da muß man logischerweise wenigstens die eine Nacht stationär aufgenommen werden.Laut meinem Medikamentenplan werden bei BEACOPP esk. am ersten Tag 9 verschiedene Mittel,teils intravenös,teils in Tablettenform, verabreicht. Da ist es doch,denke ich,schon sinnvoll auf Station zu bleiben. Am 2. und 3. Tag sind es dann "nur" noch 4 Mittelchen,das wäre dann schon ambulant möglich. Ich hing da auch nur noch ca. 1,5 h am Tropf. Hake da also nochmal nach und erzähle den Ärzten auch von den anderen Hodgkis,die die ersten 3 Tage BEACOPP stationär bekamen.Vielleicht erfährst du auch,warum das so unterschiedlich gehandhabt wird.
Aber ich denke auch,wenn du darauf bestehst und deine Bedenken wegen möglicher erheblicher Nebenwirkungen zu Hause zum Ausdruck bringst,wirst du ein Bett im Krankenhaus bekommen.
Laß' dich nicht kirre machen und viel Glück und wenig Nebenwirkungen bei deiner Chemo wünscht dir Alty

P.S. Ich fahre gleich wieder nach Berlin um mir den 2. Block Strahlen abzuholen.

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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 23.08.2004 17:57

Hallo Julia,

meine ersten beide Zyklen waren auch BEACOPP esk. Aber ich wusste noch nicht, dass man das stationär machen soll/kann. Mit mir hat darüber niemand geredet. Bei mir wurde alles ambulant gemacht. Auf einer Packung Tabletten habe ich es dann aber auch gelesen: Bei Ersteinnahme im Krankenhaus bleiben. Na hallo dachte ich, da war ich schon wieder fertig mit BEACOPP esk. Ich hatte keine Nebenwirkungen, weshalb ich hätte im Krankenhaus bleiben müssen. Vor jeder Chemo wurde aber ein EKG gemacht, kann sich wohl aufs Herz schlagen, dieses Teufelszeug. Lass dich nicht verunsichern. Ich wünsch dir alles Gute, Petra

kirlew

Beitragvon kirlew » 23.08.2004 18:17

Hallo Julia,

mein Freund hat auch fast den kompletten ersten Zyklus im Krankenhaus verbracht, weil sie ihn und seine Reaktion auf die Medikamente gerne beobachten wollten.

Danach haben sie ihm auch angeboten alles ambulant zu machen, da er auch recht fit ist und er keine Probleme hatte. Er hat das aber abgelehnt und gesagt er würde die ersten drei Tage gerne stationär kommen, da haben sie etwas komisch geguckt (normalerweise will das vielleicht keiner freiwillig. Ich weiss nicht...), das war aber ok.
Nun sieht es so aus, dass er die ersten drei Tage stationär aufgenommen wird, dann die ganze Zeit zu Hause Pillen schluckt, am 8.Tag nochmal ambulant die Spritzen bekommt und dann wieder zu Hause Pillen schluckt und GCF-S spritzt.

Ich würde an deiner Stelle auch versuchen durch zu setzen, dass du den ersten Zyklus (bis Tag 9 oder so) stationär bekommst, es gibt einfach ein bißchen Sicherheit wenn man weiß, dass jemand da ist, den man mal Fragen kann wenn etwas ist.
Falls alles dann so gut läuft wie sie es erwarten, ist es aber sicher kein Thema das alles ambulant zu machen, man weiß ja was kommt und falls dann doch Probleme auftauchen, kann man ja im Krankenhaus anrufen oder vorbei fahren.
Falls dir aber dennoch unwohl bei dem ambulant-Gedanken ist, dann kämpf darum auch jeweils die ersten drei Tage aufgenommen zu werden, das wird ja wohl irgendwie möglich sein.

Ich drück Dir die Daumen das alles so hinhaut wie Du das willst und wünsche alles Gute!

:) Kirsten

Gast

Beitragvon Gast » 23.08.2004 20:59

Liebe Julia,
mein Mann bekommt auch BEACOPP eskal. bei MH 4B. Bei ihm läuft von Anfang an alles ambulant. Alle Voruntersuchungen inkl. Knochenmarkbiopsie und auch die Chemo läuft ambulant in einer onkologischen Praxis. Als uns damals die Ärztin sagte, dass die ganze Therapie ambulant geht, war ich regelrecht erleichtert. Ich hätte meinen Mann nur ungern in die Klinik gebracht. So bleibt ein Stück Normalität erhalten und der Alltag geht weiter. Ich denke, das das auch für die Psyche gut ist. Man kann sich zu Hause ganz anders ablenken, ist nicht an die Kliniksroutine gebunden.
Eine Chemositzung (Tag 1.) sieht ungefähr so aus: Termin vormittags in der Praxis, Legen der Flexüle und Blutentnahme, BB-Bestimmung in der Praxis, sind die Werte ok. wird in der Apotheke die Chemo bestellt, in der Zwischenzeit läuft das Zofran, dann kommt über 1 bis 2 Stunden das Cyclophosphamid (ca. 1000 ml) dann das Etoposid 1000 ml in 1 bis 2 Stunden zum Schluss spritzt die Ärztin das Adriamycin.
Bisher hat mein Mann alles gut vertragen (sind im 2. Zyklus). Er hat noch nie erbrochen, nur die Müdigkeit nimmt langsam zu und die Haare sind schon im ersten Zyklus ausgefallen.
Ich bin froh, das er zu Hause ist. So kann ich ihn unterstützen und einfach bei ihm sein!
Wenn du jemanden hast, der zu Hause auf dich "aufpassen" kann, ist eine ambulante Chemo sicher nicht unmöglich.
Kopf hoch!
Liebe Grüsse Katrin

A n d r e a s
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Beitragvon A n d r e a s » 23.08.2004 22:24

Hallo Julia,

ich bekomme ebenfalls BEACOPP esk. und bin derzeit im 4. Zyklus (Tag 6). Einige Tage vor Beginn meiner Chemo hat mir einer der zuständigen Ärzte in der hiesigen Tagesklinik nochmal Blut abgenommen. Diesen Arzt, der diese Blutabnahme durchführte und von dem ich dann gleichzeitig wusste, dass er einer derer ist, die auch die Chemos verabreichen, habe ich ausgiebig gefragt, wie das denn dann so wäre, wenn man die Chemos verabreicht bekommen hat. Er sagte mir, dass man diese Chemo eigenlich recht gut vertragen würde, aber es sei auch kein "Zuckerwasser". Er hätte schon einige PatientInnen nach dem BEACOPP-esk.-Schema behandelt. Er meinte, aufgrund meiner guten körperlichen Verfassung wäre eine ambulante Behandlung möglich. Das einzige, was meine "körperliche Verfassung" geringfügig trübte, war die Portanlage fünf Tage vorher - das aber auch nur wegen der fädengespannten Haut und der Tatsache, dass man sich während dieser Tage nicht ausgiebig duschen soll/darf.
Als ich mich nun am ersten Tag des ersten Zyklus in die Klinik begab, habe ich mich mehr darüber aufgeregt, weil die Uni-Apotheke einen halben Arbeitstag brauchte, um die Chemo zuzubereiten. Also habe ich mir meine ersten Cocktails geben lassen. Neben den Zytostatika habe ich Antibiotika, Kalium-Tabletten, eine Anti-Brech-Reiz-Tablette, eine Magen-Tablette und eine Blasenschutz-Tablette bekommen. Darüberhinaus bekam ich intravenös noch einen Blasenschutz.
Ich muss sagen, dass mir danach etwas schwindlig (nicht im Sinne des Erbrechens) war, und ich war auch etwas müde. Ich habe die darauffolgende Nacht gut schlafen können; mir war nicht übel und ich musste mich nicht erbrechen. Über diese Situation war ich ganz dankbar. Auch die nächsten beiden Protokolltage habe ich ohne Übelkeit und Erbrechen erlebt.
Auch lebe ich mit der Gewissheit, die Klinik in 15 Minuten zu erreichen, falls mal was wäre.
Soviel zu meiner Situation.
Ich habe gelesen, dass Du neben eines Baucheingriffs auch Hormone verabreicht bekommst. Du kannst sicher selbst am besten beurteilen, ob und wie sehr Dich diese beiden zusätzlichen Maßnahmen körperlich beeinträchtigen (Schmerzen, Schwindel, Übelkeit). Falls Du Dich aber beeinträchtigst fühlst, würde ich dies ansprechen.
Ich kann über mich heute sagen, dass ich immer wieder froh bin, das Krankenhaus nach der Verabreichung verlassen zu dürfen. Mit Beginn meines aktuellen (4.) Zyklus hatte ich wohl eine onkologische Akkord-Krankenschwester erwischt. Die hat mir die Ladung statt wie seither mit 500ml/Std. nun mit 560ml/Std. verpasst :evil: . Ich bin der Meinung das gemerkt zu haben und so fühlte ich mich auch. Ich brauchte das erste mal etwas gegen Übelkeit. Erbrochen oder nur ansatzweise habe ich nicht. Ich will damit nur sagen, dass die Fließgeschwindigkeit der Zystatika sich nicht nur auf das Befinden während des Verabreichens auswirkt sondern auch danach. Ich kann Dir keinen Tip geben, wie bei Dir das richtige Maß ist, aber bei mehr als 500ml/Std. würde ich auf die Barikaden gehen. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus sollte auch midestens ein Präparat (Spritze oder Tablette - bei mir ist's eine Tablette) dabei sein.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute, keine Übelkeit und kein Erbrechen und ganz besonders einen 100%igen Behandlungserfolg

Viele Grüße
Andreas

Daiana23
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Beitragvon Daiana23 » 25.08.2004 08:10

Hallo Julia
auch ich bekam 4 mal Beacopp eskaliert und 4 mal Beacopp basis was allerdings alles stationär gemacht wurde, musste jedesmal für 3 Tage rein.
Es ist halt ne Menge Zeug das man bekommt, ich wurde meistens morgends schon angezapft und erst am späten Nachmittag war ich dan fertig wenn alles gut lief. Bin auch mal mit dem Nachlauf schlafen gegangen..... Also vielleicht solltest du doch darauf bestehen die erste Chemo stationär zu bekommen, einfach nur zur Sicherheit..
Wünsche dir alles Gute und viel Kraft
Gruss Daiana

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Helga74
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Beitragvon Helga74 » 26.08.2004 01:22

Hallo Julia,

ich habe 8xBeacopp14 erhalten. Die ersten drei Tage vom ersten Zyklus sollte ich stationär machen, die restlichen Zyklen hätte ich ambulant machen können. Da für die ambulante Chemo wieder eine andere Station und folglich auch andere Ärzte zuständig sind, habe ich freiwillig ALLE Zyklen stationär gemacht. D. h. ich war jeweils von Tag 1 bis 4 und an Tag 8 und 9 im Krankenhaus.
Zwar hat mich das Krankenhaus nach einiger Zeit wirklich angekotzt, aber gerade deswegen war es wahrscheinlich gut, dass ich im Krankenhaus war. Wenn ich mich recht erinnere habe ich mir im 1., 3., 4. und 5. Zyklus die Seele und den halben Magen aus dem Leib erbrochen (trotz verschiedenster Anti-Übelkeitsmittel). Vor allem gegen Ende der Chemo musste ich dann auch zusätzlich Tage im Krankenhaus verbringen wegen verschiedenen Infekten, schlechten Blutwerten oder anderen Medikamentenunverträglichkeiten.
Ich möchte Dich jetzt nicht abschrecken. Zur Sicherheit würde ich den 1.Zyklus stationär machen. Wenn Du die restliche Chemo ambulant machst, würde ich halt immer eine "Notfalltasche" mitnehmen, damit Du zur Not auch mal eine Nacht im Krankenhaus bleiben kannst.

Du schaffst das!
LG Helga

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Jason
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Beitragvon Jason » 20.09.2004 15:38

Hallo Julia,
Ich stand auch vor der Frage 1ter Törn BEACOPP esk. stationär oder ambulant. Mein Arzt meinte stationär wäre besser, ambulant ginge aber auch, also habe ichs ambulant gemacht. Und würde es auch wieder tun. Es ging mir , besonders am ersten Abend, zwar ziemlich dreckig, aber das wäre im Krankenhaus auch nicht anders gewesen. Und solange es geht, lasse ich es mir lieber auf dem eigenen Sofa schlechtgehen als im Krankenhausbett.

Ein weitere Grund für ambulant:
Ich bin dann bis jetzt doch 2 Mal zur Beobachtung im Krankenhaus gewesen, weil ab Tag 8 meine Leukos & Thrombos im Keller waren. Gelegen habe ich jeweils auf der Onkologie mit den "richtigen" Krebspatienten. Das heisst, ich war von ca 30 Leuten so ziemlich der einzige, der alleine aus dem Bett konnte, von Herumlaufen etc. garnicht zu reden. Mein Zimmerkollege brauchte für Badezimmer und zurück 20 Minuten und war hinterher völlig geschafft. Ich selbst hatte ausser Antibiotikaessen und Fernsehn gucken in den Tagen nichts auszustehen, die Betreuung war Klasse (Städt. KH in Kiel) und ich mit guten Leukos nach 4 Tagen wieder zu Hause. Ausserdem bin ich vom Job her den Umgang mit angeknacksten Personen gewohnt. Trotzdem hängt mir dann doch noch ein morbides Gefühl nach.

Und wenn ich mir nun vorstelle, dass jemand am 1ten Tag der 1ten Chemo in so ein Umfeld versetzt wird, dh:
Du weisst nicht was kommt,
Du weisst nicht wie sehr es kommt,
Du weisst nicht wies ausgeht

könnte ich mir schon denken, das man 100 Mal mehr Horror vor der ganzen Therapie entwickelt, als eigentlich nötig ist.

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armin
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Beitragvon armin » 20.09.2004 16:32

hey Julia,
und , da ja nun 4 Wochen verstrichen sind seit deiner 1ten Chemo, wie hast Du es jetzt gehandhabt, stationär oder ambulant ???
Kannst Dich ja mal melden, daß wir Bescheid wissen , ob Du alles gut verträgst.
LG Armin
PS: @ Jason, you are welcome, ein kleiner Blick aufs Eingangsposting zwecks Datum :wink: :wink: :lol:
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

Julia
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Beitragvon Julia » 21.09.2004 00:17

Hallo Ihr Lieben!

Vielen vielen Dank für Eure guten Tips! Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst zurückmelde :oops:

Also, ich hab es ambulant gewagt und ich denke, ich bin den richtigen Weg gegangen. Bin ja nun schon in der Mitte des 2. Zyklus gelandet.
Die ersten Tage waren schon ganz schön hart. Die Übelkeit hat sehr überhand genommen und ich hatte ganz schön Schiß, da ich nichtmal meine Medikamente bei mir behalten konnte. Inzwischen haben Sie die Dosis gegen das "Kotzen" erhöht und es bleibt nur noch ein komisches Gefühl in der Magengegend.

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nach hause gehen durfte. Man fühlt sich zuhause immernoch wohler. Ich muß dazu sagen, dass ich einen superlieben Freund habe und sich meine Eltern sehr um mich bemühen also war ich nie alleine. Man muß das ganze halt doch irgendwie individuell betrachten und ein wenig an seine Ärzte glauben, die können das vielleicht besser einschätzen als man denkt.

Ich wünsche Euch Allen ganz viel Kraft und freue mich auf die nächsten Unterhaltungen. Würde Euch ja auch alle gerne mal persönlich treffen, aber Berlin ist echt zu weit. Ich wohne in der Nähe von Frankfurt/Main, vielleicht könnte man hier auch mal ein Treffen planen. Gibt hier bestimmt auch genug Hodgies...

Also Ihr Lieben, bis die Tage

Julia

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Rich E.
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Beitragvon Rich E. » 21.09.2004 08:52

Schön zu hören, dass du es bis jetzt einigermassen vertragen hast.

Zur Übelkeit: Ich habe festgestellt, dass es mir ungemein hilft, während den Chemos massenhaft TicTac zu lutschen oder Kaugummi (aber nur Mint) zu kauen. Das verdrängt bei mir diesen unangenehmen Geschmack, den man bekommt (irgendwie nach verbranntem Plastik oder so ähnlich). Dadurch kommt in mir nicht mehr so ein Ekelgefühl gegen die Chemobeutel auf, und ich denke auch nicht nach den Chemos ständig über dieses Gefühl nach. Also scheint es, bei mir zumindest, reine Kopfsache zu sein.
Antiübelkeitsmittel bekomm ich natürlich trotzdem, da ja auch einige Medikamente auf das "Brechzenrtum" wirken.
Wogegen ich immer noch kein Mittel hab, ist gegen den Geruch des Mittagessens, das es in der Tagesklinik gibt. Es riecht immer gleich, egal was es gibt. Wiklich übel!

Gruß,
Rich E.


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