Sind die Götter in weiß noch zu retten???

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Kati
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Sind die Götter in weiß noch zu retten???

Beitragvon Kati » 11.08.2004 16:10

Hallo ihr alle..

ich möchte keine miese Stimmung verbreiten sondern meiner Wut mal freien Lauf lassen.
Hatte heute nen Termin zur Nachsorge in der Klinik.
Gehe nach Heidelberg, da wurde ich auch behandelt; vielleicht hat jemand von euch mitbekommen, dass dort ne ganz neue Klinik gebaut wurde, die jetzt fast alle Ambulanzen, Tageskliniken und Stationen umfasst.
Jdenfalls hatte man mir bei der Terminvereinbarung sehr intensiv eingehämmert, dass ich für die Sono nicht erst zur Ambulanz, sondern gleich zur Sonographie-Leitstelle gehen sollte.
Dort war kein Mensch, bei dem man sich anmelden sollte und an der
" zweiten Tür rechts" musste man von Zufall sprechen, wenn diese verplante Schwester ,Praktikantin oder wie auch immer mal rauskam und den Namen der Patienten notierte.
Irgendwann hatte ich es geschafft und setzte mich zum Warten-zwei Stunden lang-
bis ich wieder aufgerufen wurde.
Der Mensch in Weiß sagte, ich solle den Bauch frei machen, was ich sofort tat, denn ich dachte ich würde untersucht!
Da stand ich also in Unterwäsche vor diesem allzu arroganten Schnösel , als er meinte, er könne mich im Computer nicht finden. Ich erklärte ihm alles sehr genau, worauf er meinte, ich müsste vertehne, dass er die Untersuchung nicht durchführen könnte, er rufe aber bei der Ambulanz an.
Ich habe ihm sachlich und freundlich (was von ihm keinesfalls zu behaupten war) nochmals erklärt, wie es dazu kommt, dass ich hier bei ihm bin, doch er meinte nur dass ich ja sehen würde, was los wäre und ich wieder gehen müsste!
Nicht dass dieser werte Herr mir ruhig und verständnisvoll erkläart hätte, was denn das Problem war-er wies mich einfach ab und machte mich zum Sündenbock. Der war richtig ekelhaft!

Danach war ich ganz außer mir und wusste bei der Anmeldung nicht mal mehr den Namen meines Arztes, der dann(zu allem Elend), wie sich herausstellte auch nicht da war und ich zu nem Andren geschickt wurde.

Sagt mal, das ist doch nicht normal, oder? Ist man nicht schon gestraft genug? Da frage ich mich,wo bei den Ärzten die Menschlichkeit bleibt-und ob die Ärzte verstehen, dass sie Menschen behandeln.???

Es grüßt euch eine sehr frustrierte Kati, Ciao

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armin
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Beitragvon armin » 11.08.2004 16:22

ojeh kati
das ist ja wirklich ne Frechheit, was machst Du denn jetzt, was sagen denn die Leute von deiner Station zu Dir.
Also bei mir hat alles immer prima geklappt und auch zügig.
Denen hätte ich schwer den Marsch geblasen und zwar nicht so freundlich
wie Du.
Tut mir echt leid für Dich.
Es ist halt viel zu anonym in den Kliniken.
Halt trotzdem die Ohren steif.
LG Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

alty
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Beitragvon alty » 11.08.2004 16:54

Hi Kati,
tut mir Leid,daß Du solchen Ärger hattest. Dieser Sack von Arzt hat offensichtlich den falschen Beruf ergriffen. Auch wenn die Menschen im Gesundheitswesen einen schweren Job machen,darf ihnen nicht die Sensibilität dafür verloren gehen,daß sie z.T. schwer kranke Menschen zu behandeln haben. Noch sind wir Menschen und keine Dateien in irgendwelchen Computern,die auch mal verloren gehen können. Diesem Pseudo-Arzt wäre es vielleicht ganz recht,wenn auch mal ein paar Kranke verloren gingen,aber den Gefallen tun wir ihm nicht!
Also beruhige Dich wieder,der Sack ist es nicht wert.

Liebe Grüße von Alty

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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 11.08.2004 18:30

Ja das finde ich allerdings auch.Ich frage mich auch,ob einige von ihnen auf der Wiese vor der Uni ihr Studium gemacht haben.Bei mir haben 4 Ärzte nicht auf mein Hämatom reagiert,das ich ihnen zeigte als die Krankheit klar wurde.Nicht mal ein Röntgenbild hatten sie für mich übrig.Die Sache bei mir mit dem Koma und der künstlichen Beatmung hätte mir erspart werden können,wenn mal jemand wirklich behandelt hätte statt nur weiter zu überweisen.
Ich schreibe mal noch eine Sache nieder,die mir dann noch zum Abschluss an die Strahlentherapie passiert ist:

Meine letzte Bestrahlung war am 26.5.2004. Am 25.05. hatte ich das Abschlussgespräch bzw. die Abschlussuntersuchung mit Dr.L.der für seine kranke Kollegin einspringen musste und entsprechend genervt war.
Dieser teilte mir mit, das überlegt werde, meinen Bauch ebenfalls zu bestrahlen, das Ergebnis dieser Überlegung sollte ich am folgenden Tag , also nach meiner letzten Bestrahlung, erfahren. Nach über einer Stunde Wartezeit am folgenden Tag, teilte mir Dr. L. mit, das es noch keine Entscheidung gäbe, da der Prof. noch einmal alles durchdenken wollte, das Ergebnis würde er mir auf meinen AB am nächsten Tag sprechen. Als am folgenden Tag um 15 Uhr noch keine Nachricht da war, ließ ich meine Tochter in der Strahlenklinik anrufen, um das Ergebnis zu erfragen. Aber wieder wurde ich nur vertröstet, der Prof. sei angeblich nur kurz da gewesen.
Abgesehen von der schweren körperlichen Belastung durch die Bestrahlung, finde ich ist es eine Unverschämtheit, einen Patienten psychisch so zusätzlich zu belasten. Ich weiß nicht, was es da so lange zu überlegen gibt. Wenn einem Arzt die Bilder vorliegen, dürfte ich doch als Patient davon ausgehen, das er kompetent genug ist, eine Entscheidung zu treffen. Mein Eindruck ist ein ganz anderer: die Bilder wurden sicher noch gar nicht angesehen! Leider konnte ich zu der Zeit nicht sprechen, sonst hätte ich mich in der Strahlenklinik schon längst für mein Recht eingesetzt, denn die Abschlussuntersuchung durch den Dr. L. war ebenso eine Katastrophe, wie seine Ausreden.
Obwohl ich Schmerzen im Brust- und Schlüsselbeinbereich habe (nach 4 Wochen Bestrahlung müsste er das auch wissen) wollte er ?ertasten?, ob noch Lymphknoten zu fühlen sind. Aber statt den Halsbereich abzutasten, stach er mir mit seinen Fingern dermaßen stark in die Gegend um das Schlüsselbein, das ich zusammenzuckte und sogar zu Hause noch Schmerzen hatte. So brutal wurde ich noch niemals von einem Arzt untersucht ? ich sage ?brutal?, weil ?grob? die Art der Untersuchung nicht trifft. Anschließend ?tastete? er noch meine Achselhöhlen ab. Da es an diesem Tag kühl war, hatte ich einen Pullover, eine Strickjacke und eine wetterfeste Jacke an. Durch diese Kombination hindurch fand die Untersuchung der Achselhöhlen statt. Es hatte den einzigen Vorteil, das er seine stechenden Finger nicht in meine Haut bohren konnte, ob er allerdings etwas ?ertastet? hat weiß ich nicht, vielleicht ja die Näthe meiner Jacke...
Nach der Untersuchung erhielt ich einen ?Gratis ? Bericht? über die Unart der Menschen sich die Hände zu geben, wenn sie sich begrüßen, oder verabschieden. Damit spielte er auf meinen Husten an (er sagte es mir sogar deutlich), denn während der Untersuchung hustete ich einige Male in meine linke Hand, außerdem hatte ich gar nicht vor ihm die Hand zu geben, weil er von Anfang an unsympathisch auf mich wirkte. Jede Frage, die ich ihm stellte war ihm zu viel, das zeigte er deutlich durch seine Mimik und ich glaube das war auch seine Absicht, aber ich kann mich nun mal nicht mit so einem dahingeschmetterten Satz wie :?Ihr Blut war nicht in Ordnung?, zufrieden geben. Ich möchte dann schon gerne wissen was mit dem Blut nicht stimmte. Bei dieser Krankheit ist das wohl auch nicht zu viel verlangt. Außerdem ärgert es mich maßlos, das ich dem Arzt alles ?aus der Nase ziehen musste? und das ich nicht vorher schon mal erfahren habe, das eine anschließende Bauchbestrahlung zu erwarten ist, denn ich musste meine Reha zum zweiten Mal verschieben. :oops:

Wie ihr seht gibts jede Menge solcher "Möchte-gern-Ärzte".
LG Silvia

alty
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Beitragvon alty » 11.08.2004 19:14

Da bin ich echt froh,daß ich solche Erfahrungen nicht machen mußte. Mir wurde jede Frage beantwortet und es war auch kein Arzt irgendwie genervt,mich behandeln zu müssen.Und ich hatte wirklich mit einer ganzen Menge Ärzten zu tun.Ich hatte immer das Gefühl,als Mensch gesehen zu werden,der Hilfe braucht.Von dem Strahlenarzt erhielt ich sogar die Direktwahlnummer,falls ich noch irgendwelche Fragen hätte.

So sollte es wohl auch selbstverständlich sein.

Gruß Alty

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Cocolady
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Beitragvon Cocolady » 11.08.2004 20:58

Hallo Ihr lieben!

Das sind ja mal wieder Geschichten, bei denen sich die Nackenhaare streuben!!
Ich bin mit meinen Ärzten super zufrieden, ich kann zum Glück nicht solche Geschichten erzählen. Bei uns beim Sono habe ich meistens die selbe Ärztin, sie ist total nett und wir plaudern immer über Gott und nebenbei erklärt sie mir dann, was sie so sieht.
Klar, beim Röntgen und CT gibbet nicht viel zu erklären und das geht ja auch schneller, aber dort ist das Personal auch meistens ganz nett.

Aber eine Sache fällt mir da doch noch ein:
Als ich meine Gürtelrose hatte, wurden die Bläschen unten im Infektionszimmer jeden Tag angeguckt (oder alle 2 Tage? ich weiss es nicht mehr genau, aber ist auch egal..) Normalerweise ist eine Ärztin von oben aus der Ambulanz nach unten gekommen, aber da das Infektionszimmer genau da ist, wo der Chefarzt, der mich u.a. betreut hat in sein "Büro" geht, hat er mich dort gesehen und kam auch direkt zu mir (ich hatte im Flur gewartet, weil ich dort besser sehen konnte, wann die Ärztin kommt) Ich hatte mich schon gefreut, weil ich so nicht erst noch warten musste, bis jemand kommt usw. Der Prof meinte, ich er wolle sich "mal eben" meine Haut angucken und zog dabei schon so halb meine Hose (immernoch im Flur!!!) an der Stelle runter und das, als er noch seine komischen geäkelten Fahrradhandschuhe (!!) anhatte!!!
Ich war ziemlich überrascht, im Flur so zwischen Tür und Angel untersucht zu werden und habe anscheinend auch ein solchen Gesicht gemacht, denn er meinte dann: Naja, aber wollen wir das mal nicht hier im Flur machen. Warte noch kurz, ich lege eben meine Sachen ab und ziehe meinen Kittel an und dann gucke ich mir das genauer an.

Also, wir bleiben anscheinend alle nicht von solchen Ausrutschern unserer Ärzte verschont. Bei mir kann ich zumindest von einem Ausrutscher reden, denn das war auch das einzige, was ich an Kuriositäten zu erzählen habe.

Tretet euren Docs bei solchen sachen mal ordentlich in den A***! Vielleicht merken sie dann, was sie getan haben und wachen auf?!

Liebe Grüsse von Corinna, the one and only Ex-Hogie-Lady

Kati
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Beitragvon Kati » 12.08.2004 14:06

Hallo
Das stimmt, man müsste denen echt in den A... treten, aber ich bin (in diesen Angelegenheiten) eine sehr ruhige Person...
Ich glaube außerdem, dass manche Ärzte junge Leute (wie zB mich- 18-) weniger ernst nehmen und sich deshalb solche Dinger erlauben.
Habe auch alle möglichen Rechtfertigungen für das Verhalten dieses Mannes gesucht (Von wochenlanger Nachtschicht bis hin zu Beziehungsstress) aber das ist einfach keine Art, mit kranken Leuten umzugehn-auch auf die andren Stories bezogen-.
Wünsch euch, dass euch sowas nich mehr passiert.
Ciaoi Kati


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