Das Leben hat sich für alle verändert. Unweigerlich, unaufgefordert und total unpassend. Unsere Partner sind uns immer eins voraus: sie können gehen wann sie wollen und ihr Schicksal in die Hand nehmen. Wir sind unweigerlich an unsere Schicksale gebunden und werden davon auch nie wieder loskommen. Das soll jetzt nichts negatives sein. Ich hatte während meiner Krankheit eine wundervolle Beziehung, sie hat mir durch die Zeit hindurch geholfen und stand mir immer mehr als bei. Sie hat gelitten, meine Familie hat gelitten (vielleicht sogar mehr als ich). Nach der Krankheit veränderte ich mich, bis heute verdaue ich den psychischen Schock und arbeite alles ganz langsam auf. Dieses viel beschriebene Loch nach der Krankheit ist wirklich immens und das war der Todesstoß unserer Beziehung. Ich musste mich aber diesem Schicksal stellen und im Endeffekt hab ich viel gelernt. Alles ist vergänglich, so schlimm wie es auch ist. Eben auch die Liebe. Ich denke nur die Beziehung zu eigenem erschaffenem Leben kann diese Hürde überbrücken. Aber soweit bin ich noch nicht, ich sehe es halt nur an meiner Familie, die immer zu mir gehalten hat, mich immer noch aushält, so schwierig wie auch manchmal bin.
An jetzige Beziehungen geh ich lockerer heran. Aber leichter ist es nicht. Gerade dadurch, dass man manche Situationen nicht mehr überspielt, macht es so schwer. Ich habe mich zum direkten Menschen entwickelt. Ich sage überall meine Gedanken und damit kommen einige Menschen nicht klar. Wie auch. Vor 2 Jahren war ich selber noch in diesem Gedankengang. Ich gebe Ellen voll Recht, wir sind im Prinzip alleine und einsam. Selbst andere Kranke helfen da weniger hinüber.
Leben ist Entwicklung und man macht doch in der Zeit der Therapie einen Sprung. Mag sein das es an meinen jungen Jahren liegt, aber ich glaube auch das etwas ältere Semester vollzieht diesen Sprung. Folgt der Partner wird die Beziehung erfolgreich. Andernfalls entwickelt man sich in zwei Richtungen. Ich trenne da einfach mal das Bedürfnis nach Wärme, Geborgenheit und Sex mit wahrer Liebe. Aber sicher müsste ich einfach mal ein bissel investieren, dann zahlt sich das alles irgendwann wieder aus *g* Bin halt eine richtig faule Sau geworden, in jeder Lebensart
Sascha: du brauchst unbedingt ein Hobby *g*