Krankengeld läuft aus und nun?

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sonne
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Krankengeld läuft aus und nun?

Beitragvon sonne » 04.11.2006 11:16

Hallo zusammen!

Ende Februar läuft mein Krankengeld aus - da sich das Ganze bei mir ja doch noch hinziehen wird und ich auch nicht weiß wie es mir dann nach der Transplantation geht, wollte ich mich mal erkundigen was man da am besten machen könnte?

Ich glaube es gibt folgende Möglichkeiten:

- Arbeitslosengeld :?
- Erwerbsminderungsrente (evtl. auf Zeit?)
- Oder Berufsunfähigkeitsrente ???

Oder beides???

Lieben Gruß

Christine
Therapie: 12/2005 - 06.2006, Beacopp eskaliert; Stadium 4 b Lungenbefall;08/2006 Lungenbilobektomie; = Progreß= 10/2006 Beginn HD mit autologer SZT; 02/2007 Beginn HD mit allogener SZT;
10/2008 Akute Verschlechterung der Lungen GVHD - Sauerstoff nötig - Rolli - zur Lungentransplantion mom. nicht geeignet...
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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 04.11.2006 11:35

Hallo Christine,

die berufsunfähigkeitsrente gibt es nicht mehr,dafür gibt es jetzt die erwerbsminderungsrente

http://www.stmas.bayern.de/fibel/sf_b105.htm

Die kannst du entweder bei der BfA,oder bei der LVA beantragen (je nachdem,wer dein versicherungsträger ist)
Allerdings wird die bearbeitung eine ganze zeit in anspruch nehmen.

Mein rat wäre folgender: erst einmal beim arbeitsamt (-agentur) antrag zur sicherung des grundbedarfs stellen (ist wie damals sozialhilfe) und dann parallel die erwerbsminderungsrente beantragen.
Wenn dir die rente bewilligt wird,werden die beträge,die du in der bearbeitungszeit vom arbeitsamt bekommen hast gegeneinander aufgerechnet.Meist ergibt sich eine nachzahlung,da die rente höher ausfällt,als die gelder aus den sozialleistungen.

Also erst mal fleißig anträge ausfüllen...da kommst du nicht drum rum.
Die rente ist mir eine große hilfe,allerdings macht sich die rente später nicht so gut,wenn man nach ein paar jahren wieder bewerbungen schreiben muss...dann muss man auf die frage nach dem : warum erhielten sie denn rente??? gefasst sein.
In dem fall muss man dann auf die rente verzichten und nur die gelder aus dem sozlialfond beantragen.

Hoffe ich konnte dir helfen....
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

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roro
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Beitragvon roro » 04.11.2006 12:29

Hi Sonne,

als einer der Rentner im Forum melde ich mich zu deiner Frage. Ich hatte eine Rentenbewilligung bis 07/2006, verlängert um 2 Monate, weil die Rentenversicherung mit der Prüfung nicht voran kam. Zur Zeit hänge ich gerade etwas in der Luft, da bei mir wieder (seit Mai 06) die Rentenwürdigkeit überprüft wird. Zum Glück habe ich noch meine private BU, von der ich gestern die Bestätigung für die Verlängerung erhalten habe. Sonst sähe es schlecht aus. Hast du keine private Berufsunfähigkeits-Versicherung abgeschlossen?

Meines Wissens gibt es jetzt nicht mehr BfA & LVA sondern nach dem Zusammenschluss nur noch die Deutsche Rentenversicherung. Dort musst du den Antrag ausfüllen. Wie lange hattest du dann im Februar Krankengeld, 78 Wochen? Auf jeden Fall solltest du den Antrag ca. 3-4 Monate vor Ende der 78-Wochen-Frist , behelfsmäßig bei der Arbeitsagentur bzw. beim Sozialamt, wie von bonny vorgeschlagen, stellen.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

LG roro
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sonne
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Beitragvon sonne » 05.11.2006 12:10

Danke Bonny und roro!

Wenn ich jetzt zum Arbeitsamt gehe - also Du meinst ich muß mich nicht arbeitslos melden, sondern einen Antrag auf Grundsicherung stellen oder mich zusätzlich noch arbeitslos melden? (Weil mein Vertrag ist dummerweise ausgelaufen...)

Und zusätzlich bei der Rentenversicherungsanstalt. OK.

Ich habe erst vor kurzem eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Aber bin ich jetzt berufsunfähig? Ich meine die werden bestimmt nicht ohne Probleme mir das bewilligen oder?

Vielleicht habt ihr noch ein paar Ratschläge für mich!?

Wie es ausschaut werde ich in nächste Zeit wohl einiges zu tun habe - naja kann ich mich wenigstens etwas von meinen Ängsten ablenken! :roll:

Lieben Gruß

Christine
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Mieze
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Beitragvon Mieze » 05.11.2006 12:25

Hallo Sonne,

zum Thema private Berufsunfähigeitsrente:

Wenn Du eine private BU abgeschlossen hast, würde ich auf jeden Fall vesuchen, da Ansprüche geltend zu machen. Es kommt immer darauf an, was in Deiner Police steht. Bei mir war es z.B so, das die ab einer Berufsunfähigkeit von 50% zahlen. Ich habe das also beantragt und ohne Probleme das Geld für ein Jahr ausgezahlt bekommen.
D.h. für das Jahr der Therapie war ich schließlich zu 100% berufsunfähig und nach Vorlage eines ärztlichen Attests haben die (rückwirkend!!!) für ein komplettes Jahr bezahlt, und das hat sich wirklich gelohnt!!
Versuche auf jeden Fall da was zu bekommen. Das heißt ja nicht, das Du dann für den Rest Deines Lebens berufsunfähig sein musst um von der Versicherung was zu kriegen.

Viel Glück dafür und natürlich alles, alles Gute für die weitere Therapie. Meine Daumen sind gedrückt.

Gruss Mieze
MH II A , Schema : 4 x ABVD (HD 14)
3.Nachsorge am 27.9.06: alles bestens
seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

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roro
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Beitragvon roro » 05.11.2006 23:02

Hi Sonne,

beim Thema private BU gibt´s nur eine Möglichkeit: das Kleingedruckte zu studieren. Es gibt so viele Varianten z.B. mit sofortiger Zahlung, mit Zahlung nach Wartezeit, mit bestimmten Grad der Berufsunfähigkeit oder mit Verweis auf andere Tätigkeiten usw. Wenn du rausgelesen hast, dass irgendetwas davon bei dir zutrifft, solltest du sofort den Antrag stellen.

LG roro


PS: Gegenüber den anderen Kassen & Trägern habe ich es bisher nicht erwähnt, da nie direkt nach einer privaten Absicherung gefragt wurde. Man muss ja keine schlafenden Hunde wecken.

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Michi
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Beitragvon Michi » 06.11.2006 01:11

Hallo Sonne,

Ich hab auch von meiner private BU für die Dauer der Therapie die volle Leistung bekommen, da ich in dieser Zeit zu 100% berufsunfähig war. Der Antrag hatte zwar einenn erheblichen Umfang und die Bearbeitung dauerte auch lange - schlussendlich gab's die Kohle, auch rückwirkend.

Problemlos und einfach war's nicht: Klar haben die nachgefragt und haben auch ihr Recht auf Akteneinsicht über 10 Jahre rückwirkend genutzt und auch meinen Hausarzt von vor 10 Jahren konsultiert. (einziger vermutlicher Sinn der Sache: überprüfen, ob ich beim Versicherungsantrag auch alles wahrheitsgemäss und vollständig angegeben habe - das wäre natürlich ein Grund, warum sie nicht zahlen müssten). Auch die Onkologin war nicht begeistert, als ich von ihr das entsprechende Ausfüllen von Gutachtenbögen wollte. Das war mir aber völlig egal. Hauptsache ich bekam am Ende die Kohle.

Alles Gute!
Michi
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seither alle Nachsorgen: OK!

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sonne
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Beitragvon sonne » 07.11.2006 12:33

Danke euch!

Antrage von Rentenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich beantragt.

Jetzt hätte ich nur noch eine Frage zum Arbeitsamt! Ist es sinnvoller Arbeitslosengeld oder wie Bonny sagte Grundsicherung zusätzlich zu beantragen. Gerade nicht durchblicke!

Lieben Gruß

Christine
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Beitragvon angelito » 07.11.2006 14:19

Hallo Sonne!

Also ich habe dasselbe Problem wie du, bei mir läufts Krankengeld scho im Januar aus. Aber die Erwerbsminderungsrente werd ich nicht beantragen; bei meiner AHB hat die Sozialpädagogin bei der RV nachgefragt wie hoch denn die Rente wär: viel zu niedrig, würd grad mal die Miete abdecken, also viel zu wenig zum leben.

Ich würd an deiner Stelle glaub ich auch erstmal dort ne unverbindliche Auskunft über die Höhe der Erwerbsminderungsrente einholen.

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Beitragvon bonny0404 » 07.11.2006 22:39

@sonne
also meiner meinung nach ist es ja so,das du dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen musst,wenn du das normale ALG beantragen möchtest,aber das ist ja bei dir nicht der fall,also bleibt ja nur die grundsicherung (Hartz 4=ALG2,ist ja das selbe).
vielleicht kannst du ja mal den sozialen dienst im KH aufsuchen und dich genau informieren

@angelito
bei mir war die rente höher als das geld aus hartz 4.Vom hartz 4 hätte ich nicht gewusst,wie ich leben soll und ich kenne auch ehrlich gesagt niemanden,der sagt,das man von hartz 4 gut leben kann...
Zuletzt geändert von bonny0404 am 08.11.2006 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 07.11.2006 22:54

Hallo Christine,
ich hatte kurz vor Auslaufen des Krankengeldes Rente beantragt. Da die Bearbeitung des Antrages eine gewisse Zeit beansprucht, bin ich auch erst mal zum Arbeitsamt gegangen. Man beantragt zwar offiziell Arbeitslosengeld, fällt aber damit in einen bestimmten Paragrafen. Arbeitslosengeld im herkömmlichen Sinne steht uns in dem Falle ja nicht zu, weil man ja ungekündigt ist. Das Arbeitsamt übernimmt für die Zeit, in der man in der Luft hängt (Zeit zwischen Auslaufen Krankengeld und Rentenbescheid) die Zahlung. Die Rente wird dann ab irgendwann rückdatiert und der Rentenzahler verrechnet dann mit dem Arbeitsamt.
Ich rate dir, die Rente zu beantragen. Denn du bist ja weiterhin krank geschrieben. Für die Übergangszeit könnte auch das Arbeitsamt als vorübergehender Zahler in Frage kommen. Aber ich denke, dass es keine Probleme mit der Rente geben wird.
LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

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Beitragvon sonne » 10.11.2006 19:31

Danke euch jetzt ist mir einiges klarer in bezug auf Grundsicherung!

Habe auch schon die Packen Anträge von der BFA und BUF bekommen, allerdings muß ich da schon angeben ob ich noch anderweitig Rente bekomme?

Also ist es unmöglich, ich meine wenn ich das angebe, das ich von beiden Geld erhalte?

Das ist eine wichtige Frage, bevor ich das ausfülle *g* sonst kann ich mir das ja sparen, oder nur da beantragen wo ich mehr Geld bekomme!

Aber eigentlich müßte die BUF doch auch zahlen, egal wieviel Renten ich evtl. bekomme oder? Deshalb habe ich sie ja auch privat abgeschlossen?

???

Christine
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Beitragvon roro » 12.11.2006 14:02

Hi Christine,

du musst dir das mal ganz genau durchlesen. Meistens wird nicht direkt nach einer privaten Berufsunfähigkeit sondern nach anderen staatlichen Renten oder Ersatzleistungen gefragt. Also brauchst du deine private BU i.A. dort nicht anzugeben. Bei der privaten BU ist es im Normalfall kein Problem, weil die ja dem Grunde nach eine Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung darstellt. Dort musst du nur aufpassen, wie hoch deine momentane Arbeits-/Leistungsfähigkeit ist. Die sollte deutlich unter 50% sein. Der Grad der Behinderung ist meines Erachtens damit nicht gemeint.

Ich hoffe, dass dir diese Info noch ein bisschen weiter hilft.

LG roro


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