Kinderwunsch, diesmal bei einem weiblichen Wesen

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Carolin
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Kinderwunsch, diesmal bei einem weiblichen Wesen

Beitragvon Carolin » 16.05.2006 11:21

Hallo ihr! :grinsen:

Ich melde mich auch mal wieder, ich lese zwar immer fleissig mit, aber so oft geb ich meinen Senf nicht dazu.
Im Moment geht’s mir gut, alles wieder „Normalzustand“, nur schöner! Nur habe ich im Moment ein Thema das mir Kopfschmerzen bereitet.
Ich hatte vor der Chemo im letzten Jahr als Ovarschutz Enatone Gyn bekriegt, das ganze lief im Rahmen einer Studie in Heidelberg.
Jetzt nach einem Jahr kamen die Nachuntersuchungen in der Gynäkologie. Mal davon abgesehen, dass die Organisation unter aller S… war, kam jetzt aus der Klinik auch ein Befundbrief, den ich mit zu meiner Frauenärztin genommen hab.

Das ganze sieht wohl so aus, dass die Eierstöcke schwach aktiv sind, aber aktiv sind und momentan die Möglichkeit besteht schwanger zu werden. Jedoch hat sich bei den Untersuchungen herausgestellt, dass die Möglichkeit besteht, dass sehr früh die Wechseljahre einsetzen könnten (sahen die Wohl im Hormonspiegel), allerdings muss das nicht schnell passieren. Jedenfalls meinte auch meine Ärztin, dass es durchaus sein kann, dass die Eierstöcke nimmer allzu lang arbeiten und wir uns vielleicht Gedanken machen Sollten, jetzt schon ein Baby zu bekommen. Von mir aus gern! Wir würden uns darüber sehr freuen und bevor ich mir in 2-3 Jahren mal die Vorwüfe mache, dass es bis vor nem Jahr noch geklappt hätte und dann aber nimmer würd ich das sofort machen.

Nur hab ich etwas Bauchschmerzen, da man mir schon vor der Chemo gesagt hat, dass ich mir das 2 Jahre nach der Therapie verkneifen sollten, wohl wegen der Rezidivgefahr. Zwar hab ich nächste Woche nen Termin bei meinem Onkologen (3. Nachsorgen, falls die nicht streiken) und möchte gern noch mal mit ihm reden, aber ich wollte mal eure Meinung hören. Wie haben sich eure Ärzte denn mit den 2 Jahren geäussert? Hab ja auch schon gelesen, z.B. bei Mieze, dass ihre Ärzte gar keine Bedenken haben.

Ich bin total ratlos, einerseits möchte ich nicht riskieren im Fall eines Rezidivs in der Schwangerschaft mich zwischen meiner Gesundheit und dem Baby entscheiden zu müssen, andererseits möchte ich auch nicht mein Leben ohne Kinder verbringen, wenn es die Möglichkeit gibt welche zu bekommen.

Wie ist das eigentlich? Erhöht eine Schwangerschaft die Rezidivgefahr? Meine Gynäkologin hat gemeint ich sollte das beim Onkologen mal nachfragen…

Ich hoffe, das ist nicht jetzt alles nicht zu viel, ist ja doch ein ganz schöner Roman. Aber vielleicht könnt Ihr mir ein bisschen aus meiner Verwirrtheit helfen?

Viele Grüße

Caro
MH Stadium IIa mit einem Risikofaktor (Extranordalbefall) Tumor in 12/04 entfernt. Therapie nach HD 14 (2x Beacopp esk. u. 2x ABVD) seit Ende 01/05, Chemo beendet, Bestrahlung bis 07/05

Seit Februar 2008 überglückliche Mama, des süssesten Jungen der Welt :-) und seit November 2010 stolze Mama unseres 2. Wunders :-)

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Jeanine
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Beitragvon Jeanine » 16.05.2006 13:44

Hallo Caro!
Mein Onkologe hatte mir damals auch die Schonfrist von zwei Jahren verordnet - mit der Begründung, dass dann die ganzen Medis und Strahlen wieder aus dem Körper raus sind und man selber wieder fit ist. Denn so eine Schwangerschaft kann ja unter Umständen auch ganz schön anstrengend sein. :wink2: Allerdings gab es - glaube ich - mal hier im Forum eine junge Frau, die sogar während der Chemo schwanger geworden ist und ein gesundes Baby zur Welt gebracht hat.
Das die Rezidivgefahr während oder durch eine Schwangerschaft erhöht ist, habe ich eigentlich noch nicht gehört :think2: Aber wenn Du ganz sicher gehen willst, frag doch wirklich deinen Onkologen.

Meine Frauenärztin will mich jetzt auch wieder zu einem Geschwisterchen für Emi überzeugen. Aber da ich ja im Moment noch nicht mal genau weiß, ob ich MS habe oder nicht, fände ich es für mich unverantwortlich, jetzt ein Kind in die Welt zu setzten. Und in fünf Jahren sitze ich vielleicht im Rollstuhl?!

Letzten Endes ist es eine Entscheidung, die nur Dein Schatz und Du treffen könnt. Und so wie es sich anhört, seid ihr ja beide nicht abgeneigt :knutsch: Und wenn wir mal ehrlich sind: Niemand kann uns garantieren, dass wir nach überstandenem MH ewig gesund bleiben. Wenn man immer danach gehen würde, dürfte man ja gar nix mehr machen oder planen.

Warte einfach die Nachsorge ab, besprich deine Überlegungen ganz offen und ehrlich mit deinem Onko und dann entscheidet gemeinsam.
Das würde ich tun.

Liebe Grüße Jeanine
MH Stadium IIa im August 2001, damals im 6. Monat schwanger, HD 11 (4xABVD, 15 Bestrahlungen) - seit Mai 2002 in Vollremission / seit November 2005 Verdacht auf Mulitple Sklerose

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Beitragvon Carolin » 17.05.2006 07:56

Hi Jeanine, :cool_wink:

vielen Dank für deine Antwort.

ich denke auch, wir werden jetzt erst mal mit dem Onkologen sprechen und dann weiter überlegen. Meine Ärztin wollte auch noch mal in der Uniklinik anrufen und sich mit denen abstimmen.
Klar würden wir uns über ein Baby freuen, aber es ist schon ein komisches Gefühl, sich jetzt auf einmal Gedanken machen zu "müssen", eigentlich war das erst in 1-2 Jahren geplant. Vorher wollten wir noch so viel machen und ich geh auch wahnsinnig gern zur Arbeit und bin mit meinen fast 26 Jahren noch selbst ein Kind. :wink2:
Aber ich denke wir würden das auch jetzt schon hinkriegen und unseren Job ganz gut machen.

Ich drück dir die Daumen für deine Untersuchungen und dass sich der Verdacht auf MS nicht bestätigt!

Liebe Grüße

Caro
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 17.05.2006 08:19

Hallo Carolin,

Erhöht eine Schwangerschaft die Rezidivgefahr?


Diese Vermutung hatte ich auch immer. Vor allem wenn man diejenigen dazuzählt, bei denen ein paar Monate nach der Geburt Stadium III oder IV festgestellt hat.
In einer amerikanischen Studie (den Link hab ich grad nicht parat) habe ich gelesen, dass dies nicht der Fall ist. Verglichen wurden alle möglichen Krebserkrankungen, die während der Schwangerschaft auftraten. Vielleicht gibts auch wieder irgendwo eine Gegenstudie :wink2: . Es kann auch sein, dass es einem so vorkommt, da MH bei vielen Jüngeren (ich war das erste Mal 33) auftritt, und es da natürlich eher sein kann, dass man schwanger ist.

Wie haben sich eure Ärzte denn mit den 2 Jahren geäussert?

Dies ist einfach eine Standardaussage von den Ärzten, weil irgendwas müssen sie ja sagen. Statistisch gesehen ist halt das Rezidivrisiko am höchsten während der ersten zwei Jahre.

Letztendlich wirst du dich selber für dich entscheiden müssen, abseits jeglicher Statistiken. Versuch in Ruhe rauszufinden was für dich gut ist. Wenn du jetzt nur Stress hast um schnell, schnell ein Kind zu bekommen, dann ist das bestimmt auch nicht die beste Basis.

LG
Elisabeth
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
08/2015 alles ok
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

Mieze
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Beitragvon Mieze » 19.05.2006 07:38

Hallo Caro,

ich fass mich mal kurz, da ich ja noch in Amiland und nur mal kurz im Netz bin.

Also, mein Arzt hat mir gesagt, das eigentlich kein Grund besteht mit der Familienplanung zu warten. Das innerhalb zwei Jahren die Rezidivgefahr am höchsten ist mag sein, aber grundsätzlich besteht die Rezidivgefahr ja immer. Es kann also auch sein, das Du drei Jahre mit dem Kinderkriegen wartest und bekommst dann ein Rezidiv. Schließlich gibt es hier im Forum einige Fälle, die nach etlichen Jahren wieder mit Hodgkin zu tun hatten.Wann es einen womöglich wieder trifft weiß man nicht.
Abgesehen davon, es wäre natürlich nicht das Beste, was einem passieren kann, aber im Falle eines Rezidivs während der Schwangerschaft kann Frauen sogar eine Chemotherapie verabreicht werden.Das war mir auch neu. Die Chemo hat keinen schädigenden Einfluss auf das Kind. Ich weiß aber nicht, ob das vom Entwicklungsstadium des Fötus abhängt.

Ich denke auch, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich dafür bereit fühlt. Ich für meinen Teil habe überhaupt keine "Nachwehen" mehr von der Therapie, fühle mich genauso fit wie vorher, sowohl psychisch als auch physisch. Das mag auch bei jedem anders sein.

Sprich mit Deinem Onkologen und auch den Frauenärzten darüber, die sollten Experten sein und Dich richtig beraten können.

Viele Grüsse

Mieze
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Beitragvon Boa » 19.05.2006 18:48

Mir wird bei dauern gesagt: ja nicht schwanger werden! :nein1:
habs eh nicht vor, aber ich denke schon das das vernünftig ist, denn auch wenn man chemo während der schwangerschaft bekommen kann, so ist das doch eine enorme belastung pychisch als auch physisch. also ich kann mir, rückblickend gesehen, nicht vorstellen krebs zu haben und auch noch eine neugeborenes versorgen zu müssen. nicht zu vergessen, dass in meinem fall ja auch eine hochdosis sein würde...
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Beitragvon *nbs.steph* » 25.05.2006 13:58

ok, jetzt muss ich auch mal was dazu fragen...

mir wurde gesagt, das mary mit einer wahrscheinlichkeit von 99% keine babys bekommen wird.....

eben wegen der chemo und bestrahlung.... :keineAhnung:

also geht es doch? ich hatte mich mit abgefunden, das es bei ihr nix wird mit enkeln....

da soll einer durchblicken.... :roll:

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Beitragvon armin » 25.05.2006 14:30

Hy,

macht es einfach. Die Rezidivgefahr ist gerade bei Hodgkin minimal und oft geht es auch nebenher. Bis das Staging fertig ist, ist auch der Nachwuchs da.
Statistische Einflüsse auf die Gesundheit des Phötus sind mir nicht bekannt.
Also ich hätte keine Bedenken, sowohl als Mann wie auch als Frau.

LG Armin
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Beitragvon Carolin » 27.05.2006 13:59

Hallo an alle!

Mittlerweile war ich jetzt auch bei meinem Onkologen, Nachsorge war übrigens ok! Warte zwar noch auf die Blutergebnisse, bin da aber sehr zuversichtlich.
Also er meinte auch, er hätte keinerlei Bedenken. Wenn wir uns sicher sind, dass wir Kinder wollen und es eben nur in nem bestimmten Zeitfenster geht, dann sollten wir uns mal dran machen :-) Selbst wenn ein Rezidiv käme, wovon er bei diesem Stadium und den Heilungsquoten nicht ausgeht, könnte man die Schwangerschaft bis zu einer weiteren Therapie abwarten oder, falls es ein gefährliches Rezidiv wäre, eine Chemo während der Schwangerschaft machen, das Baby würde nicht geschädigt. Aber er meinte auch, da müsste alles Pech zusammenkommen, damit das passiert. Zu den Folgen der Chemo meinte er nur, die wäre mittlerweile aus dem Körper raus und keinerlei Gefahr für das Baby.
Da ich wieder völlig fit bin und kaum noch Nachwirkungen von der Therapie habe, haben wir uns jetzt entschieden mal zu versuchen ein Baby zu bekommen, wir werden sehen ob es klappt. Ich werde auf alle Fälle weiter berichten.

Euch alles Gute und vielen Dank für eure Antworten!

Viele Grüße

Caro
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Beitragvon armin » 27.05.2006 14:01

Hy,

viel Spaß und Ausdauer :winki: .

Viel Glück vor allem.

LG Armin
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Beitragvon Boa » 27.05.2006 15:00

Na dann, viel Glück! :daumen:
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