Krankschreibung während der Therapie

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falkmed
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Krankschreibung während der Therapie

Beitragvon falkmed » 22.03.2004 10:44

hallo,

wie lief es eigentlich bei euch während der chemo mit der krankschreibung?
da ich einen job als planungsingenieur habe, was bürotätigkeit nach sich zieht, bin ich mir nicht ganz sicher ob ich arbeiten gehen sollte, in den phasen in den es mir gut geht. also meine 1. abvd habe ich mit recht unangenehmen nebenwirkungen (entzündung der mundschleimhäute + leichte übelkeit) hinter mir. aber nach ca. 5 tagen gings mir wieder ganz gut, und heute nach 10 tagen gehts mir blendend. nun bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich zwischendurch auch mal arbeiten sollte. ich habe das glück das meine firma mir einen laptop zur verfügung gestellt hat, und so könnte ich auch von zuhause aus meiner arbeit nachgehen.
mich würde einfach mal interessieren wie ihr das gehandhabt habt.

mfg
falkmed

Elisabeth

Beitragvon Elisabeth » 22.03.2004 14:08

Hallo Falkmed,

also ich glaube, das muss man ganz individuell handhaben. Wenn es dir sehr gut geht und dir die Arbeit viel Spass macht kannst du natürlich arbeiten.
Ich habe jetzt den 3. Zyklus (6xChemo) ABVD hinter mir und mir geht es eigentlich von mal zu mal schlimmer (Mund, Schwäche und Müdigkeit, schlechte Blutwerte, Dauerübelkeit, Bauchweh...). Mittlerweile schaffe ich nicht mal mehr den ganzen Haushalt. Gott sei Dank ist meine Tochter schon 10 Jahre. Ausserdem müsste ich jeden Tag 2 Stunden in S- und U-Bahn verbringen, was bei niedrigen Leukos auch nicht ratsam ist. Also ich habe beschlossen, die ganze Angelegenheit hinter mich zu bringen, anschließend wieder fit zu werden, und mir dann erst wieder Gedanken über die Arbeit zu machen.
Aber ich glaube, dass die Nebenwirkungen der Chemo je nach Alter und Kondition einfach unterschiedlich sind.
Am wichtigsten ist wahrscheinlich einfach, dass du dir selber keinen Stress machst.
Alles Gute
Elisabeth

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Cocolady
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Beitragvon Cocolady » 22.03.2004 15:01

Hallo Falkmed!

Also ich bin in den ersten 12 Wochen nicht zur Schule gegangen, obwohl es mir blendend ging und auch meine Blutwerte super waren! Aber die Ärzte meinten, dass ich das nicht sollte. In der Zeit sind meine Lehrer (aus den Hauptfächer d.h Deutsch, Mathe Englisch, Franze) nach Hause gekommen und ich hatte Hausunterricht.
Aber irgendwann ging mir das ganze sowas von auf die Nerven, dieses zu Huase rumsitzen müssen, dass ich meine Ärztin überredet habe :twisted:
Ich durfte dann 3x in der Woche zur Schule :lol: Ich habe mich echt gefreut, wie son I-Mädel! Es fehlte wirklich nur noch die Schultüte *g*

Wenn es dir gut geht und du wirklich Spass am arbeiten hast, dann würde ich das ruhig ausprobieren. Dir wird sonst echt die Decke auf den Kopf fallen! Und mit einem Laptop zu Hause ist doch alles bestens!

LG Corinna

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armin
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Beitragvon armin » 22.03.2004 17:04

also ich habe eine tagegeldversicherung,
ist ja wohl klar daß ich mich hier krankschreiben ließ auc wenns gut geht
allerdings ist das als angestellter etwas anders (bringt abwechslung)
ich kann ja jederzeit in meinem betrieb etwas tun wenn ich mag, auch wenn ich krankgeschrieben bin, nur die versicherung sollte es nicht erfahren, die ziehen dann gleich mal 20 % ab.
so lets go to work, if you want
armin :mrgreen:

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 22.03.2004 22:18

Ich als Schüler stand da zwar etwas anders da, aber ich habe die Zeit für mich genutzt. Ich habe mir zu mir selbst gesagt das ich die Therapie für mich durchziehe. Die Freie Zeit hab ich genutzt für Sachen die mir Spass machen und ich bereue es bis heute nicht und würde es wohl immer wieder so machen. Aber das muss wirklich jeder für sich entscheiden.

Steffi74

Beitragvon Steffi74 » 24.03.2004 20:36

Hallo Falkmed,
ich habe seit 09/2003 einen Krankenschein. Meine Ärzte meinten, daß jeder für sich selbst entscheiden müsse (ist ja auch klar), daß sie mir aber empfehlen, nicht arbeiten zu gehen. Damit ich mich voll und ganz aufs gesund werden konzentrieren kann. So habe ich das dann auch gemacht. Ich habe die Zeit genutzt (es ging mir weitestgehend super gut) um Dinge zu machen, für die ich mir vorher keine Zeit genommen habe. Und das war für mich genau der richtige Weg.
Ich dachte zuerst, das kannst Du Deinen Kollegen (deinem Team) nicht antun, aber letztendlich ging es um meine Gesundheit - und die kriegst Du von niemandem.
Hatte dann zum Teil auch ein schlechtes Gewissen, da es mir ja gut ging, aber ich bin überzeugt, wäre ich arbeiten gegangen, hätte ich die Behandlung lange nicht so gut überstanden. So war ich mein eigener Herr und konnte mir alles selbst einteilen, auch entscheiden, wann es ein wenig stressiger werden konnte.
Ich muß natürlich auch dazu sagen, daß ich mir keine Sorgen um meinen Arbeitsplatz oder um meine Tätigkeit machen musste.

Viele liebe Grüße und Alles Gute!

StefanN
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Beitragvon StefanN » 26.03.2004 12:56

Hi falkmed,

Ich war in der Zeit der Behandlung Krankgeschrieben. Sicherlich gab es Tage an denen es mir gut ging mein Hauptgrund war aber das meine Ärzte mich darauf hingewiesen haben das die Gefahr der Ansteckung nicht zu unterschätzen sei. Deshalb bin Ich immer mit dem Auto und nicht bin Bahn und Bus zur Chemo gefahren. Deshalb habe Ich Menschen ansammlungen gemieden. Bei mir waren es insgesamt 8 Monate die Ich für mich auch gebraucht habe. Falls Du keine fin. Einbussen hast und der Arbeitgeber mitspielt würde Ich die "Auszeit" nehmen.

Gruss,
Stefan
Parole : Niemals aufgeben !!!

birgit

Arbeit vertreibt die Zeit

Beitragvon birgit » 07.06.2004 14:25

Also ich hab am Freitag von 6x ABVD IIIB. Es geht mir die ersten 3-4 Tage durchwachsen, aber spätestens nach einer Woche fühl ich mich wieder voll fit. Nach der letzten Chemo hab ich mir echt schwer überlegt nicht mehr arbeiten zu gehen, weil ich total müde war und so. Hab mich dann aber aufgerappelt und bin in die Arbeit gegangen - und siehe da, die Müdigkeit war weg, der Hunger wieder da und die gute Laune auch.

Ich versuch's mit einer Mischung. Wenn's mir gut geht geh ich in die Arbeit, wenn nicht, halt nicht.

Mein Arbeitgeber steht voll hinter mir und freut sich über jeden Tag, dden ich da bin und wünscht mir nur das Beste für die Zeit die ich im Krankenstand bin.

Bei uns in Österreich wird das Krankengeld nach 4 Monaten dauerhaftem Krankenstand auf die Hälfte gekürzt. Das ist natürlich auch eine Überlegung den Krankenstand immer wieder mal zu unterbrechen, wenn's geht.

Aber eines ist klar. Die Gesundheit geht vor - egal was die Finanzen sagen. Und meiner Erfahrung nach ist gute Laune das Beste, was man für sein Wohlbefinden tun kann- also wie auch immer man das mit dem Krankenstand handhabt - laßt euch die Stimmung nicht verhageln :lol:

Sascha
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Beitragvon Sascha » 15.06.2004 17:11

Hallo falkmed,

ich stellte mir heute die gleiche Frage als du dir. Ich war heute nochmal bei meinem Arbeitgeber, er hat mir auch vorgeschlagen, wenn es mir gut ginge könnte ich ja ein paar Stunden arbeiten kommen, da die Abwechslung sicher gut tun würde. Aber ich denke, dass hier jeder selbst entscheiden muss, wie er das macht. Ich warte erstmal ab wie es mir nach der ersten Chemo gehen wird. Allerdings habe mir auch die Ärzte davon abgeraten, damit der Körper sich richtig ausruhen kann. Ich bin nun die dritte Woche zu Hause und habe noch keine Chemo gehabt, doch meinten die ärzte ich solle jetzt schon zu Hause bleiben.
Aber dem einen geht es besser wenn er arbeitet dem anderen wenn er zu Hause bleibt.
Probiere es einfach und wenn es nicht geht, geht es eben nicht.

Grüsse und gute Besserung
Sascha


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