Hallo Sepp!
Ein herzliches Willkommen ... auch wenn der Anlass vielleicht nicht grad der schönste ist
Also erst mal, gegen Übelkeit und Erbrechen gibt es wirklich gute Medikamente ... ich nehme aber an dass du welche bekommst, oder? Wenn ja und die Übelkeit und das Erbrechen (kann auch leicht mal wegen Aufgeregtheit und Nervostität auftreten) beim nächsten Mal noch mal auftreten sollten, solltest du dass auf jeden Fall deinem Arzt sagen, dass vielleicht die Medikamente ausgetauscht werden. Das mit dem Kribbeln in den Fingern würde ich auch auf jeden Fall dem Arzt sagen, dass kann von einem bestimmten Chemotherapeutikum kommen und manchmal ist es dann besser dieses wegzulassen. Welche Chemo-Schema bekommst du denn? Und nun zu der Sache mit dem "Nicht-Schlafen" Können. Solltest du Kortison bekommen, kann die Schlaflosigkeit davon kommen. Ich konnte dadurch auch nicht schlafen, aber mit dem Essen hatt ich nie Probleme. Es gibt ein Heftchen ("Die blauen Ratgeber") von der Dt. Krebshilfe zum Thema "Ernährung bei Krebs". Ist ganz hilfreich und liegt auch meistens bei den Praxen aus. Hier ein kleiner Auszug:

Essen Sie bei
Übelkeit schon vor dem Aufstehen trockenes Gebäck (Knäckebrot, Toastbrot, Kekse etc.) Vermeiden Sie Essensgerüche, kochen Sie möglichst nicht selbst und lüften Sie viel. Trinken Sie oft, aber immer zwischen den Mahlzeiten, um den Magen nicht zu schnell zu füllen. Eine Mischung aus Pfefferminz- und Kamillentee kann LInderung verschaffen. Die Getränke sollten kalt sein und das Essen abgekühlt. Gut geeignet sind Kaltschalen, Sorbets (Wassereis) und trockenes Gebäck für zwischendurch.

Lüften Sie bei
Appetilosigkeit das Zimmer gut und vermeiden Sie Essensgerüche. Stellen Sie kleine Portionen bereit, die besonders ansprechend zubereitet sind. Lassen Sie sich ausnahmsweise beim Essen ablenken! Die Patienten sollten immer dann essen können, wenn sie gerade Appetit haben. Stellen Sie kleine Schalen mit Essen bereit, das zum Zugreifen "verführt". Achten Sie auf genügend Vorräte, auch Tiefgefrorenes, dass sich schnell zubereiten lässt. Falls ein wenig Alkohol getrunken werden darf, kann ein Glas Sherry, Wermut oder Sekt vor dem Essen den Appetit anregen.

Hat sich Ihr
Geschmack verändert? Würzen Sie bei Tisch nach, wenn das Essen fade erscheint: Frische Kräuter, Kräutersalz, Knoblauch und Zwiebeln (Pulver zum Streuen ist besser verträglich), Sojasoße, Rind- und Schweinefleisch werden oft als bitter empfunden, Geflügel und Fisch weniger. Fleisch und Fisch können mit Fruchtsaft, Sojasoße oder Wein mariniert werden. Wer kein Fleisch mag, ist mit Milchprodukten, Eiern und Tofu gut versorgt.

Vermeiden Sie bei
Entzündungen der Schleimhäute (Mund, Magen, Darm) Speisen und Getränke, die sehr sauer, sehr süß oder bitter sind (zum Beispiel Tomaten, Essig, Zitrusfrüchte und- säfte, Endiviensalat, Kaffee). Obst und Obstsäfte mit Wasser verdünnt, mit Milchprodukten oder Haferflocken gemischt, können verträglicher sein. Verzichten Sie auch eventuell auch auf Speisen und Getränke, die viel Magensäure "locken": Fleisch, Fisch, Fleischbrühe, Milch, Bier, Kaffee und Weißwein. Essen Sie nicht zu heiße Speisen.

Bereiten Sie bei
Kau- und Schluckbescherden "weiche Kost" zu: Suppen und Breie aus Gemüse, Kartoffeln, Getreide (feines Schrot, Flocken) und Obst, feingeschrotete Brotsorten, Toastbrot, Brötchen, Nudeln, Reis (weiche Sorten), Milchshakes, weiche, milde Käse, Eiscreme, Pudding, Gelee aus Obstsaft, Babynahrung.

Essen Sie bei
Durchfällen wenig frisches Obst, keine blähenden Gemüse und Salate. Gemuste Banane oder geriebene Äpfel und Möhren sind oft günstig. Bevorzugen Sie Getreidediätbreie aus Hafer, Weizen und Reis, Knäckebrot, Knister- und Waffelbrot, ungesüßten Vollkornzwieback, Magerquark, trockene Käse und pürierte Mittagsmahlzeit.

Bei
Verstopfung sollte das Essen reicher an Ballaststoffen sein, denn die pflanzlichen Faser- und Quellstoffe binden das Wasser im Darm, vergrößern das Stuhlvolumen und regen die Darmtätigkeit an.

Patienten mit
Wechsel von Durchfall und Verstopfung sollten auf eine optimale Menge an Ballaststoffen achten.

Trinken Sie reichlich - 2,5 bis 3 Liter am Tag - wegen des hohen Flüssigkeitsverlustes bei Durchfall und Erbrechen.
Gegen die Konzentrationsschwierigkeiten kann man eigentlich nichts mache, aber empfehlenswert ist das Mitführen eines kleines Büchlein...damit man wichtige Sachen reinschreiben kann ... bei mir passierte bevor ich angefangen habe mir alles Wichtige aufzuschreiben, dass ich echt alles vergessen hatte und mir es nach einer Woche einfiel was ich den Arzt noch unbedingt fragen wollte. Man gewöhnt sich schnell an die Konzentrationsschwierigkeiten und die sind auch relativ gut händelbar.
Viele Grüße