Kurze Frage

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David123
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Kurze Frage

Beitragvon David123 » 03.10.2020 10:25

Guten Tag,

Wäre schön wenn mir einer meine Frage beantworten könnte. Gibt es falsch negative PET CT‘s?

Mit freundlichen Grüßen

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barbatra
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Re: Kurze Frage

Beitragvon barbatra » 03.10.2020 13:17

hi,
soviel ich weiß eher selten. am ehesten bei manchen entzündlichen prozessen, sehr kleinen hirntumoren und erhöhtem blutzuckerspiegel (sprich: wenn der glukose-stoffwechsel irgendwo erhöht ist, dann reichert sich das FDG nicht entsprechend an). falsch positive detto ... aber das ist fachwissen für einen radiologen, keine frage für ein forum.
wenn dein zucker normal ist und du keine entzündungen hast (das ist im blutbild sicher festzustellen!), sollte ein hodgkin schon sicher erkannt werden. schon deshalb, weil die entsprechenden strukturen im CT an sich vergrößert aufscheinen.

hattest du ein negatives PET-CT und misstraust dem? dann frage bitte beim radiologen direkt nach.
lg barbara
Hodgkin Mischtyp Stadium IIIB; Diagnose September 2018
Diabetes II schon seit > 10 J

6x BEACOPP eskaliert, von "voller Eskalation" bis Stufe 1

PET-CT Ende November 2018: mCR - große Erleichterung
PET-CT Ende Februar 2019: alles weg!
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David123
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 03.10.2020 16:44

Hey,

Danke für die Antwort. Ich war vorgestern beim PET CT und der Radiologe hat kurz raufgeschaut und meinte das nichts geleuchtet hat bei meinen Lymphknoten am Hals. Und sonst war wohl alles unauffällig. Ich habe schon seid 15 Monaten vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich, hatte auch schon zwei Entfernungen von meinen Lymphknoten ohne den Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs. Das PET wurde nochmals gemacht weil meine Lymphknoten nicht zurück gehen und mein Allgemeinbefinden nicht so prall ist. Würden Lymphom immer hell aufleuchten im PET? Den endgültigen Befund bekomme ich erst nächste Woche.


Mit freundlichen Grüßen

Schmetterling
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Re: Kurze Frage

Beitragvon Schmetterling » 04.10.2020 08:25

Hallo,
also vergrößerte Lymphknoten am Hals sind oft chronisch nach einer Entzündung oder dergleichen.
Wenn du diese Knoten am Hals seit 15 Monaten hast und auch schon Proben entnommen wurden und nichts leuchtet ist es kein Hodgkin, da würde dein Körper mittlerweile wie ein Christbaum leuchten, weil der Krebs schnell wächst und nicht an einer Stelle bleibt.
Alles gute dir :blumen:
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 04.10.2020 11:40

Danke Schmetterling für deine Antwort. Also kann man es so verstehen, falls man ein Lymphom hätte würde es in 15 Monaten im PET CT leuchten? Kenn mich nicht so aus, der Radiologe war auch relativ kurz angebunden.

Mfg

Schmetterling
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Re: Kurze Frage

Beitragvon Schmetterling » 04.10.2020 15:10

Ein hodgkin ist eine schnellwachsende Krebsart und bleibt nicht an einer Stelle, wie z.b. ein Magenkrebs(abgesehen von Metastasen natürlich),sondern breitet sich über das lymphsysten im ganzen Körper aus.
Nach 15 Monaten würde vermutlich der ganze Körper leuchten, weil Krebszellen sich ja mit dem radioaktivem Zucker anreichern
Hoffe so ist das verständlich
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David123
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 06.10.2020 17:20

Ja ok, danke nochmals fürs antworten. Warum wird eigentlich vor einer lymphknoten Entnahme nicht erst ein PET CT gemacht? Dann könnte man sich unnötige Operationen sparen.

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Jean
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Re: Kurze Frage

Beitragvon Jean » 07.10.2020 08:44

Ich denke, das ist vor allem eine Kosten- und Kapazitätsfrage. Ein PET-CT ist eine sehr aufwändige Sache, und die Geräte dafür stehen auch nicht überall herum. Außerdem müsste bei einem positiven PET-CT sowieso noch eine Entnahme zur genaueren Bestimmung der Ursache gemacht werden. Die OP würde also nur bei Fehlalarm erspart bleiben.
mein Blog: https://isv20.wordpress.com

2001 diffus großzelliges Non-Hodgkin-Lymphom: 3 CHOP + Bestrahlungen
2003 Marginalzonenlymphom: Wait and Watch
2012 Morbus Hodgkin, nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIB:
ABVD (4 Zyklen, d.h. 8 mal)
PET-CT: refraktäre LK
2 DHAP, 2 IGEV, HD-BEAM mit autologer SZT
komplette Remission Dez. 2012
Reha in Oberstaufen Jan. 2013
2013 Rezidiv des MH von 2012
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ab 05/13: 4 Brentuximab
ab 07/13: HD-FBM + allogene SZT
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02/14: komplette Remission
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seitdem: es geht mir gut!
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 09.10.2020 10:17

Wollte mich nochmal melden und meinen Befund vom PET CT Posten. Komischerweise wurden leider nicht viele SUV Werte angegeben. Ergebnis PET CT; insgesamt etwas gesteigerter Glukosemetabolismus der Strukturen des lymphatischen Rachenrings ( SUV Max 8,0 ) bei Verdacht auf symmetrisch etwas hyperplastische Tonsillen. Fraglich chronische reaktive bzw. entzündliche Veränderungen. Aspekt einer geringen Zervikalen Lymphadenopathie. Keine pathologisch vergrößerten oder aktivitätsgesteigerten Lymphknoten. Geringe Splenomegalie ( 380 ml ).Kein Nachweis pathologisch vergrößerter lymphknoten im Abdomen. Darüber hinaus weitgehend altersentsprechender Befund im Bereich von Hals, Thorax und Abdomen. Kann man bei diesen Befund etwas Bösartiges ausschließen? Über antworten würde ich mich freuen.


Mit freundlichen Grüßen David

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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 10.10.2020 10:57

Hat keiner eine kurze Meinung bezüglich des Befundes? Wäre cool wenn dich dazu eventuell einer äußern könnte.

Elisabeth
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Re: Kurze Frage

Beitragvon Elisabeth » 10.10.2020 18:41

Hallo David,

100% Aussagen gibt es in der Medizin nicht. Menschen sind keine Maschinen und die Möglichkeiten sind zu vielfältig.

In dem Befund steht eigentlich das was Du eh schon weißt. Dass du etwas vergrößertes Lymphgewebe im Hals hast, was wohl entzündlicher Natur ist. Bei einem SUV von 8 passiert da schon irgendwas und man sollte rausfinden was das ist. Vermutlich irgendein chronischer Infekt. Das müsste wohl der HNO nochmals klären können. Vielleicht mit einem Abstrich (so genau kenn ich mich da nicht aus). Was halt jetzt etwas verunsichert, das ist die minimal vergrößerte Milz. Was aber nix bedeuten muss. Bei Infektionen kann sich die Milz auch vergrößern. Es ist schlimm, wenn alles irgendwie grenzwertig ist und keinen klaren Befund liefert. Es passiert immer viel im menschlichen Körper.

Ich hab selber viel Erfahrung mit falsch positiven Diagnosen und Fehleinschätzungen von Werten. Aber das liegt in der Natur der Dinge. Es liegt nicht immer alles auf der Hand.

Ich weiß nicht, was ich dir raten soll. Ich denke ich würde schon nochmals nachhaken, um rauszufinden, was im Hals los ist. Vielleicht läuft es auch darauf hinaus, dass man es weiterhin beobachten muss. Und dann ist es wichtig, dass man sich in der Zwischenzeit immer wieder löst von den Eventualitäten und sich nicht das ganze Leben dadurch kaputt macht. Keine ungelegten Eier ausbrüten! Dafür ist die Lebenszeit zu wertvoll.
1993 MH 2A (7. Schwangerschaftsmonat), Bestrahlung (50gy) und Splenektomie
11/2003 Rezidiv 2A, 3X ABVD, HD Cyclophosphamid, vorsorgliche Stammzellsammlung, 2X BEACOPP, Bestrahlung
12/2004-2005 mehrmals Verdacht auf Frührezidiv nach PET
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http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=778

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barbatra
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Re: Kurze Frage

Beitragvon barbatra » 10.10.2020 18:45

noch einmal: das hier ist ein Forum, kein ÄrztInnen-Board. Es wird sich hier also wahrscheinlich niemand finden, die/der zu deinen Befunden irgendeine Diagnose stellt. Das müssen deine ÄrztInnen machen.

Schmetterling hat recht: wenn du Hodgkin hättest, wärst du nach 15 Monaten wahrscheinlich nicht mehr in der Lage, im Forum zu schreiben.

"Tonsillen" sind die Rachenmandeln; im hinteren Nasen- und Mundraum und rund um den Rachen gibt es sehr viele lymphatische Strukturen, die ganz allgemein für die Immunabwehr an vorderster Front stehen (durch Atmung und Essen hast du den meisten und häufigsten Kontakt zu deiner Umwelt). Die können aus allen möglichen Gründen eine erhöhte Aktivität haben; und vergrößerte Rachenmandeln sind ja nun wirklich keine seltene Sache ... da kann jede beliebige Infektion (angefangen von harmlosem Schnupfen) die Ursache sein.
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 11.10.2020 10:34

Erstmal danke für die Antworten. Mir ist klar das hier niemand eine Diagnose stellen kann. Ich habe meine Fragen auch nur hier gepostet weil ich der Meinung bin das viele User hier einfach etwas Ahnung über PET CT‘s haben. Mein Hausarzt kann mir zu diesen Befund nicht viel sagen und der Radiologe hat mir diesen Befund zugeschickt ohne selber mit mir zu sprechen. Meine Frage war eigentlich ob man von lymphdrüsenkrebs befallene lymphknoten im PET zweifelsfrei erkenn kann? Bzw ob man anhand von der Aussage des Radiologen ( Aspekt einer geringen zervikalen lymphadenopathie, keine pathologisch vergrößerten oder Aktivitätsgesteigerten Lymphknoten) sagen kann das es sich um kein Lymphom handelt? Das meine Milz leicht vergrößert ist macht mir natürlich auch etwas Sorgen, weiß irgendwie nicht mehr wirklich weiter.


Mit freundlichen Grüßen David

Elisabeth
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Re: Kurze Frage

Beitragvon Elisabeth » 11.10.2020 14:12

Hallo David,

im PET-CT kann man nur erhöhten Stoffwechsel erkennen. Ob es eine Infektion, ein Krebsgeschehen oder sonstige Aktivitäten sind, kann man nicht erkennen. Das PET-CT kann dient immer nur der Zusammenschau mit anderen Methoden.
Dh. zweifelsfrei ist nur die Histologie. Und selbst da können theoretisch Fehler passieren. Das ist aber sehr selten.
Laut dem Befund des PET gibt es nur im Rachen erhöhten Stoffwechsel. Und das kann man ja vielleicht noch klären, ob es ein chronischer Infekt oder etwas anderes ist.
Ich denke, dass dich der Hausarzt mit dem Befund zum HNO schicken wird.
Alles Gute, Elisabeth
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David123
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Re: Kurze Frage

Beitragvon David123 » 11.10.2020 23:18

Hey Elisabeth,

Ja denke auch das mich mein Hausarzt zum HNO schicken wird. Das Problem ist leider das ich schon mehrfach beim HNO war ohne das irgendeine eine Ursache gefunden wurde. Waren deine damaligen PET‘s öfter falsch positiv? Bei mir wurde eigentlich nur ein PET gemacht um nochmal genau zu gucken ob es was verdächtiges gibt. Habe mittlerweile schon zwei Lymphknoten Entnahmen bzw es wurden insgesamt drei Lymphis entfernt ohne Ergebnis. Nur komischerweise wachsen mir ständig neue Lymphknoten am Hals:-) und ich fühl Dauer Krank. Leider bin ich nachdem PET irgendwie nicht schlauer als vorher, keine auffälligen lymphknoten obwohl der HNO vor zwei Wochen meinte der größte per Sono ist 2,5 cm groß. Naja heißt wohl weiter warten auf ein eindeutiges Ergebnis.


Lieben Gruß


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