fragen zur bestrahlung

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Tobi
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fragen zur bestrahlung

Beitragvon Tobi » 18.08.2005 10:15

hallo ihr alle,
ich hätte mal ein paar allgemeine fragen zur bestrahlung, die bei mir ja noch kommt:
zwischen chemo und bestrahlung sollten doch etwa 4 wochen sein. bei mir sind es etwa 6. hat das auswirkungen?
ich bekomme wohl 30 Gy, die fangen an einem donnerstag damit an. es liegen also 3 statt zwei wochenenden in der bestrahlungszeit. hat das auswirkungen?
und hat jemand erfahrungen, wie schnell und gut man sich im allgemeinen danach erholt (habe vor, 5 tage nach bestrahlungsende weiterzustudieren).
für eure antworten bin ich sehr dankbar.
lieben gruß.
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

sassi*

Beitragvon sassi* » 18.08.2005 10:52

hi tobi

also ob da 4 oder 6 oder 8 wochen dazwischen liegen ist glaub ich egal. wurde schon öfter mal hier diskutiert und ist relativ unterschiedlich.

ich selbst hab mich nach der bestrahlung relativ schnell wieder erholt. aber wie es dir dabei gehen wird, kann natürlich niemand voraussagen. es gibt leute, die sogar während der bestrahlung wieder arbeiten gehen und andre sind lange zeit danach noch zu gar nix fähig.

aber ich denke, wenn du dich jetzt schon wieder richtig gut fühlst, dann wirst du die bestrahlung auch ganz gut wegstecken.

LG
sassi

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Jason
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Beitragvon Jason » 18.08.2005 10:57

Hej Tobi
werd ich als Nichtbestrahlter mal 1 wenig klugscheissen:
Die "Zeitverzögerung" dürfte keine Auswirkungen haben. Ich hatte sogar schon whrd der Chemo 6 Wochen Pause, ohne das es was ausgemacht hätte. Und da die Bestrahlung ja dazu dient, die paar Restzellen platt zu machen, die die Chemo nicht erwischt hat. Und da das Chemo Zeugs ja auch nach Therapieende noch nachwirkt, kann ich mir nicht denken, dass da 1 oder 2 Wochen Extra-Pause den Kohl noch fett machen.

Und was das Studieren angeht: "Allgemeinwerte" gibts da glaub ich nicht. Da ist es wie mit den Nebenwirkungen, manche haben nix, andere hängen dauernd über der Schüssel. Ich denke, hier gilt dasselbe wie fürs Arbeiten. Wenn Du dich fit genug fühlst: Mach es! Wenns dann doch zuviel ist, merkst Du das schon, dann musst halt nen Gang zurückschalten. Wobei man bei Kopfarbeiten weniger Probleme haben dürfte als z.B beim Backsteinschleppen.

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
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Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
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Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 18.08.2005 11:18

Hallo Tobi,

ich hatte mehr als 8 Wochen Pause zwischen Chemo und Bestrahlung. Das war ein organisatorisches Problem, da ich in unterschiedlichen Krankenhäusern war.

Wie bereits gesagt, musst du halt schauen wie es dir geht. Die Bestrahlung im Hals- und Rachenbereich schlaucht am meisten. Wegen der Schluckbeschwerden isst und trinkt man meist zu wenig und das schwächt dann schon etwas. Aber sobald die Bestrahlungen aufhören, erholen sich die Schleimhäute relativ schnell.

Ich denke beim Studium kannst du dir die Zeit ja auch einigermaßen einteilen. Bei einem 8-oder-mehr-Stunden-Job, wo du vielleicht auch noch ständig im Kundenkontakt sein musst, ist es sicher noch mal etwas anderes.

Alles Gute
Elisabeth

Carolin
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Beitragvon Carolin » 18.08.2005 15:20

Hi Tobi,

bei mir war die Bestrahlung eigentlich nur noch das Sahnehäubchen. Ich habe auch schon gehört, dass es bei allen unterschiedlich ist. Ich habe von der Bestrahlung (auch bis zur Mitte vom Hals) kaum was gemerkt. Ich habe mich immer gleich nach dem heimkommen ne Stunde hingelegt und dann war alles ok. Nach ca. 10 Bestrahlungen bekam ich ein leichtes Kratzen im Hals und dachte auch ok, jetzt fängt es an. Aber nichts. Ich bekam Bepanthen-Tropfen und noch 2 Sachen zum schlucken vor dem Essen und alles war gut. Es tat nicht besonders weh, Essen ging ohne Probleme und die Bestrahlung ging sehr schnell vorbei! Auch vom Bestrahlungskater blieb ich gottseidank verschont. 3 Wochen später bin ich wieder arbeiten gegangen. Also keine Angst vor der Bestrahlung!
Du schaffst das! Ich wünsch dir alles alles Gute für die Bestrahlung und dein Studium!

Liebe Grüsse

Caro
MH Stadium IIa mit einem Risikofaktor (Extranordalbefall) Tumor in 12/04 entfernt. Therapie nach HD 14 (2x Beacopp esk. u. 2x ABVD) seit Ende 01/05, Chemo beendet, Bestrahlung bis 07/05

Seit Februar 2008 überglückliche Mama, des süssesten Jungen der Welt :-) und seit November 2010 stolze Mama unseres 2. Wunders :-)

Heiko

Beitragvon Heiko » 19.08.2005 11:05

Ich habe nach 4xABVD ebenfalls 30Gy (Hals, rechts) bekommen.
Also für mich war es nach der Chemo-Therapie wirklich die reinste Erholung, muss ich sagen!
Es ging täglich blitzschnell (max 15 Min. / keine 6-8 Stunden mehr herumsitzen), die Nebenwirkungen waren minimal und nach 3 Wochen war es schon vorbei.

Ich habe ohne Schwierigkeiten, direkt nach der Therapie wieder meinen Job als Softwareentwickler aufgenommen.

Drücke dir die Daumen, dass es dir ebenso gut ergeht wie mir! :)

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 19.08.2005 11:19

...na ja, ich hatte 50 Gy im Halsbereich, das war dann nicht mehr so lustig. Bei 30Gy scheint es den meisten ja doch noch recht gut zu gehen. Also, keine Angst...
LG
Elisabeth

Tobi
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Beitragvon Tobi » 19.08.2005 12:24

schon mal vielen dank für eure informativen antworten, ich hoffe es kommen noch mehr.

eine weitere frage: bei mir soll das herz mitbestrahlt werden. hat da jemand erfahrungen mit gemacht, wie siehts aus mit herzrhythmusstörungen, leistungsfähigkeit etc.?
IIAE (3RF), HD14, 4x ABVD, 30 Gy, Vollremission seit Dezember 2005

arminio

Beitragvon arminio » 19.08.2005 12:30

Hallo Tobi,

erstmal auch willkommen in diesem durchschlauchtem Kreis.
Das mit den Herz-Kreislaufauswirkungen ist wohl schon eine Sache, mit der sich einige von uns evtl. als Spätfolge der Therapie auseinandersetezn müssen.

Die Konsekwenzen :wink: diesbezüglich tauchen erst nach einiger Zeit auf.
Also , wichtig ist doch nun erstmal die Primärtherapie, also der Hodgkin.

LG Armin

Ich glaube Alternativen gibt es keine in der Primärtherapie !!

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Beate
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Beitragvon Beate » 22.08.2005 22:54

Hallo Tobi,

bei mir lagen auch 8 Wochen zwischen Chemo und Bestrahlung und ich gehe mal davon aus, dass das keine Probleme bereitet.

Ansonsten habe ich mich strikt an die Ratschläge der Ärzte gehalten, d.h. kein Alkohol, keine Getränke mit Kohlensäure, keine Fruchtsäfte oder Obst etc. und viel Salbeitee. Diesen sowie stilles Wasser kann ich zwar mittlerweile nicht mehr sehen, aber es hat ganz gut geholfen. Ich habe mir die Beschwerden schlimmer vorgestellt. Für meine Haut hab ich immer Olivenöl benutzt.

Arbeiten möchte ich jetzt allerdings noch nicht gehen, bin doch noch ziemlich kaputt. (1 Woche nach Bestrahlung)

Alles Gute! Beate
MH IIA, 1 RF (3 Areale befallen); 4x ABVD, 30 Gy Bestrahlung bis Aug. 05, Remission !!!

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Jeanine
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Beitragvon Jeanine » 23.08.2005 08:58

Guten Morgen, Tobi!
Ich kann mich den anderen auch nur anschließen. Der Abstand zwischen Chemo und Bestrahlung ist wohl nicht so erheblich. Sieh es mal so: Dein Körper hat jetzt halt ein paar Tage länger Zeit, sich wenigstens ein wenig zu erholen.
Ich hatte 15 Bestrahlungen mit je 30 Gy - die Wochenenden waren bestrahlungsfrei, an zwei Tagen war das Gerät kaputt und dann war mittendrin auch noch Ostern (ebenfalls keine Behandlung), so dass sich die gesamte Prozedur ungefähr viereinhalb statt drei Wochen hinzog :(
Erholt habe ich mich relativ schnell wieder, d.h. ich fühlte mich eigentlich überhaupt nie richtig schlecht (so wie z.Bsp. während der Chemo - Übelkeit, Schlappheit,...), bekam aber nach ein paar Tagen fiese Schluckbeschwerden und lebte nur noch von den Babybreigläschen meiner Tochter :wink: Fruchtsaft ging gar nicht, da hatte ich das Gefühl, es ätzt meine Speiseröhre weg... Und das schlimmste war, dass ich ungefähr ab dem 10. Bestrahlungstag und dann für ca. fast einen Monat kaum sprechen sondern nur noch flüstern konnte.
Das wäre ja vielleicht bei deinem Studium nicht so erheblich :wink: .
Zu der Bestrahlung des Herzens kann ich Dir leider nix sagen - sorry.
Ich wünsche Dir alles Gute und das du die letzte Etappe noch relativ beschwerde- u. nebenwirkungsfrei überstehst.
Jeanine
MH Stadium IIa im August 2001, damals im 6. Monat schwanger, HD 11 (4xABVD, 15 Bestrahlungen) - seit Mai 2002 in Vollremission / seit November 2005 Verdacht auf Mulitple Sklerose

alty
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Beitragvon alty » 23.08.2005 10:21

... oh oh Jeanine, wenn du 15x 30 Gy bekommen hättest, würdest du sicher wie ein gut durchgegrilltes Hühnchen aussehen. Bild Du wirst bestimmt 15x 2 Gy mit einer Gesamtdosis von 30 Gy bekommen haben, wie fast alle, die in letzter Zeit bestrahlt wurden. Vor einigen Jahren war man noch bei einer Gesamtdosis von 40-45 Gy. Das ist übrigens auch ein Effekt der HD-Studien, dass die Strahlenbelastung immer weiter verringert werden konnte, um mögliche Strahlen-Spätschäden zu verringern.
Also dann alles Gute für die, die zur Zeit oder bald bestrahlt werden.

LG Alty Bild

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Beitragvon Jeanine » 23.08.2005 10:40

:oops: Hihi, ja klar - sorry. Ist halt doch schon etwas her, da bringt man dat ein oder andere gern ma durcheinander :wink:
Ich wußte aber noch es waren 15 und irgendwas mit 30 Gy.
Sieh es mir nach, Alty :D
Liebe Grüße Jeanine
MH Stadium IIa im August 2001, damals im 6. Monat schwanger, HD 11 (4xABVD, 15 Bestrahlungen) - seit Mai 2002 in Vollremission / seit November 2005 Verdacht auf Mulitple Sklerose

katharina912

Beitragvon katharina912 » 15.09.2005 08:45

Hi,

bin gerade durch die Suchfunktion hier drauf gestossen,

wollte nur noch mal was zum studieren nach der Bestrahlung sagen: Ich studiere zwar nicht, habe aber 3 Tage nach meiner letzten Bestrahlung (30gr - aufgeteilt in 19 Behandlungen) wieder angefangen zu arbeiten, Vollzeit, also 8 Stunden täglich. Aber das haben meine Leukos nicht gleich mitgemacht, so dass ich kurz danach ne deftige Grippe hatte.

Naja, ich würde daher sagen, fang ruhig wieder an zu studieren, aber übertreib's net gleich!

LG

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 15.09.2005 14:43

Hallo Tobi!

Bin grad nochmal auf die Bestrahlung des herzens gestoßen: bei meinem Freund wurde auch ein Teil des Herzens mitbestrahlt, weil das im Bereich lag, wo eben auch LK´s waren. In der Radiologie hat man das bei der Aufklärung eher allgemein gehalten und gesagt, dass man, wenn was sein sollte, immer den Hinweis geben muss, dass man dort bestrahlt wurde, weil sich schon Spätschäden einstellen können an den bestrahlten Organen, aber so speziell sind die nicht drauf eingegangen, weil man scih nciht verrückt machen soll.
Und es stimmt ja auch, dass die Therapie des Hodgkin im Vordergrund steht. Trotzdem macht man sich natürlich bei den wichtigen Organen besonders Gedanken, bei meinem Freund wurden eben Teile der Lunge und des Herzens bestrahlt. Also was und ob da mal was nachkommt, kann keiner so genau sagen, die Gefahr besteht allerdings.

Allerdings war ich auch etwas geschockt, als man bei meinem Freund nach der Bestrahlung eine Strahlenpneumonitis feststellte, sprich, das Gewebe der Lunge hat auf die Bestrahlung gereizt reagiert, aber das soll so wieder weggehen und wohl auch keine Folgen nach sich ziehen. Ist wohl auch sehr selten bei 30 gy, aber generell hat Stefan tlw. heftig auf die Bestrahlung reagiert (so wachsen die Haare erst jetzt so langsam wieder - 9 Wochen nach der Bestrahlung), die obligatorischen Schluckbeschwerden gabs auch, aber auch ein super homöopathisches Mittel dagegen.

Generell haben die Ärzte noch gesagt, dass jeder anders auf die Strahlen reagiert und man das eben nicht vorhersagen könnte. Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du die Bestrahlung gut durchstehst und nichts nachkommt!

Alles Gute
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!


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