ich bin Ann-Kathrin, 29, und habe wahrscheinlich irgendwann im Sommer, neben meinem erwünschtem Untermieter (Baby), einen unerwünschten Untermieter (einen Hodgking, bei Diagnose: Stadium IVb, mit Risikofaktoren: Großer Mediastinaltumor mit Infiltration der Thoraxwand und des Sternums) bekommen.
Eigentlich war mein Plan nach der Geburt meines Sohnes am 8.09.2014 ein gemütliches Jahr Elternzeit zu nehmen. Nun bin ich ganz gemütlich über Sylvester im Krankenhaus und bekomme gerade den 2. Zyklus Beacopp esk. stationär.
Wir haben einen Hund mit dem ich gerne und viel draussen unterwegs war, bis unser Baby dazu kam und sämtliche Tagesabläufe unplanbar macht. Ich lese sehr gerne und bin verrückt nach Fernsehserien (für die ich aber nun auch keine Zeit mehr habe).
Rückblickend zeigten sich die ersten Symptome Nachtschweiß und Juckreiz mit nesselähnlichem Auschlag nach dem Baden/ wenn mir sehr warm war im Juli/August diesen Jahres. Allerdings habe ich es auf die Jahrezeit und meine Schwangerschaft geschoben und mich nicht besonders gewundert.
Nach der Geburt begannen heftige Rückenschmerzen über die ich mich auch nicht gewundert habe, denn mein Kind ist sehr groß und schwer. Mit der Zeit wurden die Schmerzen immer unerträglicher, auch mein Brustbein war sehr druckempfindlich und tat fast immer weh. Mit Schmerzmitteln habe ich mich soweit unter Kontrolle bekommen, dass ich sämtliche Arztsorten die es so gibt aklappern konnte. Bis auf eine Orthopädin haben mich alle wieder nach Hause geschickt mit der Begründung: Sie haben ein Kind bekommen und stillen, da kann man nichts machen.
Erst die Orthopädin hat ein MRT mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall veranlasst. Einen Bandscheibenvorfall habe ich nicht, dafür bekam ich als Nebenbefund eine mediastinale Raumforderung.
Daraufhin wurde ein CT gemacht mit dessen Ergebnis wir dann im UCCH in der Uniklinik Eppendorf Hamburg gelandet sind.
Von hier an ging alles ganz schnell, an einem Freitag Blutabnahme und allgemeine Untersuchung in der Onkologischen Ambulanz und am Montag schon die stationäre Aufnahme in der MKG (Mund Kiefer Gesichtschirugie) um einen Lymphknoten am Hals zu entnehmen. Zwei Tage später dann das Ergebnis: Malignes Lymphom, noch einen Tag später: Hodgkin, ab in die Onkologie und auf die Chemo vorbereiten. Am 09.12. Start des ersten Zyklus Chemo.
Geplant sind nun 6 Zyklen Beacopp eskaliert analog zur HD18 Studie, die leider nicht mehr rekrutiert. Nach dem zweiten Zyklus soll ein PET CT gemacht werden. Bisher habe ich die Chemo gut vertragen, einzig im Mund hatte ich ein Kribbeln wie nach einer scharfen Mundspülung. Meine Haare habe ich mir abrasiert nachdem recht viele in der Bürste hängen blieben, find ich sogar sehr praktisch da man im Bad viel Zeit einspart!
So das ist nun sehr viel Text geworden, das sollte erstmal genügen

Liebe Grüße, Annka