PET oder CT?

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Kleiner Prinz
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PET oder CT?

Beitragvon Kleiner Prinz » 08.05.2014 09:04

Hallo Leute...bin neu hier und seit 5 Wochen mit der Behandlung fertig (2 Beacopp esk, 2 ABVD, danach 15 Bestrahlungen, hatte Stadium 1 b).
Jetzt steh ich seit Wochen vor der Frage ob zum Abschluss ein PET oder ein CT gemacht werden soll. Mein Onkologe meint, ein PET sei ihm zu oft falsch Positiv. Ich bin einfach nur unsicher. Habt ihr einen Rat für mich?

Doctor Who

Re: PET oder CT?

Beitragvon Doctor Who » 08.05.2014 09:20

Kleiner Prinz hat geschrieben:Mein Onkologe meint, ein PET sei ihm zu oft falsch Positiv.

Das kann man ja durch eine Biopsie abklären. Ansonsten stelle ich mir als Laie vor, dass die deutlich geringere Belastung des Patienten ein sehr wesentlicher Vorteil gegenüber insb. dem CT darstellt.

Hast Du keinen zweiten Onkologen deines Vertrauens? Und, aus Neugierde gefragt, ist deiner der Oberarzt?

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maikom
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Beitragvon maikom » 08.05.2014 09:57

Muss kurz klugmeiern: Ein PetCT ist in der Regel eine Kombination aus PET UND CT. Also die Strahlenbelastung des CT wäre in jedem Fall gleich. Einige Kliniken haben zwar PetMRT-Geräte, aber sehr selten.

Hattest du denn irgendwelche Zwischen-Untersuchungen die vielleicht schon Ausschlag geben, wie erfolgreich die Therapie war oder hat man dir erst einmal alles übergeholfen ? Davon würde ich das ganze abhängig machen, wenn du zwischenzeitlich schon mal PET negativ warst, würde ich kein erneutes PET machen.

Nach der Bestrahlung sollte man eh 2 bis 3 Monate warten, bevor man ein Pet machen lässt, durch die Nachwirkungen der Bestrahlung leuchtet da eh sonst ein ganzer Weihnachtsbaum. Es gibt sogar Onkologen die sind der Meinung ein Pet nach einer Bestrahlung ist eh sehr zweifelhaft anzusehen.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
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Kleiner Prinz
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Re: PET oder CT?

Beitragvon Kleiner Prinz » 08.05.2014 12:01

Doctor Who hat geschrieben:
Kleiner Prinz hat geschrieben:Mein Onkologe meint, ein PET sei ihm zu oft falsch Positiv.

Das kann man ja durch eine Biopsie abklären. Ansonsten stelle ich mir als Laie vor, dass die deutlich geringere Belastung des Patienten ein sehr wesentlicher Vorteil gegenüber insb. dem CT darstellt.

Hast Du keinen zweiten Onkologen deines Vertrauens? Und, aus Neugierde gefragt, ist deiner der Oberarzt?


Ja, er ist Oberarzt. .warum???

Kleiner Prinz
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Beitragvon Kleiner Prinz » 08.05.2014 12:04

maikom hat geschrieben:Muss kurz klugmeiern: Ein PetCT ist in der Regel eine Kombination aus PET UND CT. Also die Strahlenbelastung des CT wäre in jedem Fall gleich. Einige Kliniken haben zwar PetMRT-Geräte, aber sehr selten.

Hattest du denn irgendwelche Zwischen-Untersuchungen die vielleicht schon Ausschlag geben, wie erfolgreich die Therapie war oder hat man dir erst einmal alles übergeholfen ? Davon würde ich das ganze abhängig machen, wenn du zwischenzeitlich schon mal PET negativ warst, würde ich kein erneutes PET machen.

Nach der Bestrahlung sollte man eh 2 bis 3 Monate warten, bevor man ein Pet machen lässt, durch die Nachwirkungen der Bestrahlung leuchtet da eh sonst ein ganzer Weihnachtsbaum. Es gibt sogar Onkologen die sind der Meinung ein Pet nach einer Bestrahlung ist eh sehr zweifelhaft anzusehen.


Hey! Erstmal danke!
Ich glaube mein Arzt sieht das genauso! Er meinte, dass man sich oft durch ein PET verwirren lässt...
Hatte als Zwischenstaging auch nur ein CT...ne PET nur bei der Diagnosestellung.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll...

Kleiner Prinz
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Re: PET oder CT?

Beitragvon Kleiner Prinz » 08.05.2014 12:05

Doctor Who hat geschrieben:
Kleiner Prinz hat geschrieben:Mein Onkologe meint, ein PET sei ihm zu oft falsch Positiv.

Das kann man ja durch eine Biopsie abklären. Ansonsten stelle ich mir als Laie vor, dass die deutlich geringere Belastung des Patienten ein sehr wesentlicher Vorteil gegenüber insb. dem CT darstellt.

Hast Du keinen zweiten Onkologen deines Vertrauens? Und, aus Neugierde gefragt, ist deiner der Oberarzt?


Ich kenn leider auch sonst keine Onkologen...
Hattest ihr denn alle zum Abschluss ein PET?

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Beitragvon maikom » 08.05.2014 13:52

Ich hatte ein PetCT nach der Bestrahlung, was noch leuchtete. Ich ließ mich dann noch einmal im Brustkorb biopsieren, mit dem Ergebnis das nichts gefunden wurde. Das ganze ist jetzt 1,5 Jahre her und bis heute wächst nichts mehr (toi toi toi), obwohl mein Abschluß-Pet nach der Bestrahlung positiv war. Soviel zu PetCTs.....

Maik
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Doctor Who

Re: PET oder CT?

Beitragvon Doctor Who » 08.05.2014 19:00

Kleiner Prinz hat geschrieben:Ja, er ist Oberarzt. .warum???

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Weil es nach meiner Erfahrung schon einen Unterschied macht, wen man fragt. Je höher man geht, umso mehr Zeit haben die Leute, sich mit der Materie vertraut zu machen. Der MH ist selten genug, um das evtl. zu müssen.

Als Oberarzt ist er vermutlich dein Studienleiter, falls Du, wie die meisten, an einer GHSG-Studie teilnimmst. Als solcher wird seine Aussage schon gut fundiert sein.

Doctor Who

Beitragvon Doctor Who » 08.05.2014 19:03

Kleiner Prinz hat geschrieben:Hatte als Zwischenstaging auch nur ein CT...ne PET nur bei der Diagnosestellung.

Eigentlich macht man das genau umgekehrt. Ich finde das seltsam. Darf ich nachfragen, ob Du tatsächlich an einer Studie teilnimmst?

Kleiner Prinz
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Beitragvon Kleiner Prinz » 09.05.2014 13:33

maikom hat geschrieben:Ich hatte ein PetCT nach der Bestrahlung, was noch leuchtete. Ich ließ mich dann noch einmal im Brustkorb biopsieren, mit dem Ergebnis das nichts gefunden wurde. Das ganze ist jetzt 1,5 Jahre her und bis heute wächst nichts mehr (toi toi toi), obwohl mein Abschluß-Pet nach der Bestrahlung positiv war. Soviel zu PetCTs.....

Maik


Ich glaub, genau das meinte er...
Danke Maik und weiterhin toi, toi, toi!!!!!

Kleiner Prinz
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Beitragvon Kleiner Prinz » 09.05.2014 13:36

Doctor Who hat geschrieben:
Kleiner Prinz hat geschrieben:Hatte als Zwischenstaging auch nur ein CT...ne PET nur bei der Diagnosestellung.

Eigentlich macht man das genau umgekehrt. Ich finde das seltsam. Darf ich nachfragen, ob Du tatsächlich an einer Studie teilnimmst?


Hey! Ich konnte leider an keiner Stud teilnehmen, weil zum Zeitpunkt der Diagnose, die Studie für das mittlere Stadium (1BN) ruhte....
Danke für dein großes Interesse! !!! Schön eure Meinung zu hören!

Doctor Who

Beitragvon Doctor Who » 09.05.2014 16:12

Kleiner Prinz hat geschrieben:Ich glaub, genau das meinte er...
Danke Maik und weiterhin toi, toi, toi!!!!!

Ja, ich sehe. Allerdings finde ich ein falsch positives Ergebnis weniger dramatisch als ein falsch negatives. Biopsie ist doof, bringt einen aber i.d.R. nicht um ;-).

Mr. Charité
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Beitragvon Mr. Charité » 09.05.2014 17:34

Hallo,

kann es grundsätzlich nicht sein, dass im Thorax noch tote Zellen sitzen? Der Körper braucht ja Zeit, um den "Müll" auszutragen. Ist das bei dir der Fall, dann wird man im CT es sehen und ein Verdacht auf Hodgkinzellen stellen. Die Aktivität der Zellen sieht man im CT nicht. Ebenso sieht man nicht, ob es Hodgkinzellen sind oder nicht. Dann stehst du vor der Frage PET oder Biopsie.

Ich bin zwar kein Arzt, aber ich würde mich definitiv für ein PET entscheiden, auch wenn es in 40% der Fälle einen falschen Alarm auslöst.


Liebe Grüße
Morbus Hodgkin Stadium IIEB

6.2008

Chemotherapie:
1. OEPA (2.7.08-17.7.08 ) bestanden, ich lebe noch^^
2. OEPA (31.7.08-14.8.08 ) bestanden.
3. COPDAC
4. COPDAC
5. COPDAC
6. COPDAC

25.04.2014 - Rückfall der Krankheit

1. BEACOPP esk. (9.5.2014)
2. BEACOPP esk. (2.6.2014)
- - - PET/CT am 24.6. - - -
3. BEACOPP esk. (24.6.2014)
4. BEACOPP esk
5. DHAP (9.8.2014)
BEAM HD + aut. SZT
Entlassung am 23.9.2014

Finish, abwarten und Tee trinken..

thomasz
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Beitragvon thomasz » 10.05.2014 11:14

Ich kann hier nur mal meine eigene Story von damals reinwerfen, vielleicht hilft es ja jemandem. Am Ende der Behandlung war ich ein wenig Stinkig auf den Arzt weil ich eine PET haben wollte, er das aber für Quatsch hielt und die KK nicht so ohne weiteres dafür geblecht hätte. Wenn man aber mal drüber nachdenkt macht das PET für den Abschluss wenig sinn, denn es gibt ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

a) Du bist die Kröte los und alles ist in Ordnung
b) Die Kröte ist refraktär (ziemlich unwahrscheinlich) und du hast ein riesiges Problem, ganz egal ob man das sofort oder ein paar Monate später herausfindet.


So schwer es fällt, manchmal ist es einfach das beste abzuwarten und ein wenig Ungewissheit zuzulassen. Man muss eh lernen mit der Ungewissheit zu leben, es ist ja nicht so als hieße ein negatives PET das die Geschichte definitiv ausgestanden ist. Einige wenige müssen in die Verlängerung, sehr sehr wenige sogar noch ins Rückspiel. So ist das nun einmal, und wir können nichts daran ändern. Wir können vielleicht ein paar Monate früher herausfinden ob ob es in die Verlängerung geht, wir können aber kaum die Chancen verbessern das Spiel zu gewinnen. Ganz im Ernst, eigentlich kann man beim Abschluss-PET nur verlieren.

Die Kombination aus hoher Erfolgsquote der Therapieprotokolle und hohen Quote falsch-positiver PET's führt zu einem interessanten statistischen Effekt: Obwohl die Erkennungsrate wohl deutlich über 50% liegt, würde die große Mehrheit der PET-positiven sich unnötig verrückt machen. Sieh es mal so: Die Wahrscheinlichkeit eines primären Therapieversagens liegt bei sagen wir mal so um die 5%, die Rate falsch-positiver PETs bei vllt 30%. Wenn 100 Leute ein Abschluss PET bekommen, sind 30 PET-positiv, davon aber nur 5 krank! Das bedeutet 25 mal völlig unnötige Operationen und 25 mal völlig unnötige Seelenqualen gegen fünf mal ein paar Monate früher Gewissheit ohne nachweisbare Verbesserung der Prognose. Gerade bei IB würde ich mir das an deiner Stelle nicht antun wenn der Arzt nicht extrem gute Gründe dafür hat.


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