Beitragvon Tiffy » 15.11.2004 10:52
Hallo Nicky,
auch von mir persönlich ein herzliches Willkommen, nachdem ich bereits oben schon erwähnt wurde.
Kurz zu mir: MH 4b, 6. Zyklus, Tag 7, 21 Tage-Zyklus, Studie HD15 mit BEACOPP esk., Placebo/Epo-Versuchskaninchen (mittlerweile Epo). Bisher aushaltbare Nebenwirkungen, aber trotzdem außer extremer Übelkeit von jedem etwas.
Zum Thema Transfusion ist es sehr schwierig Empfehlungen abzugeben. Wichtig ist zu berücksichtigen, welche Einheiten für den HB zu Grunde gelegt werden! Normalerweise sollten die SI-Einheiten in mmol/l angegeben werden. Die meisten Geräte arbeiten aber noch mit g/dl. Dabei entspricht z.B. ein Wert von 8,7 mmol/l => 14,0 g/dl, Umrechnungsfaktor 1,611 oder umgekehrt 0,6206. Diese Werte stellen gleichzeitig die unteren Grenzwerte von "normalen" Menschen dar. Leichte Unterschiede werden manchmal noch zwischen Mann und Frau gemacht.
Der Körper ist durchaus in der Lage sich auf einen niedrigeren HB-Wert einzustellen und damit relativ gut zu rechtzukommen. Jedoch sollten die Werte nicht übermäßig und vor allem über einen längeren Zeitraum (einige Tage) niedrig bleiben. Mein niedrigster Einzelwert nach dem ich mich zu einer Transfusion entschieden habe (entscheiden musste), lag bei 3,17 mmol/l (5,1 g/dl). Eine weitere habe ich mir geben lassen, nachdem die HB-Werte eine Woche nicht über 4,0 mmol/l gekommen sind (niedirgster Wert dabei 3,33 mmol/l). Da war mit einer eigenständigen körperlichen Steigerung nicht mehr zu rechnen.
Das Risiko bei einer starken Absenkung der HB-Werte besteht darin, dass die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und dadurch nur eingeschränkt funktionieren bzw. sogar geschädigt werden können! Was von Medizinern manchmal nicht erwähnt wird, sind die Restrisiken, die auch bei den ganzen hervorragenden Blutuntersuchungen bei der Konservengewinnung nicht ganz ausgeschlossen werden können. Sie sind zwar minimal, können jedoch nie ausgeschlossen werden. Daher sollte jeder nach Rücksprache mit seinem Körper abwägen, wie er sich entscheidet.
Aber ich denke, dass merkt man, wenn man auf seine "innere Stimme" hört. Solange ich mich wohlfühle, verzichte ich auf die Transfusion.
Thema Epo (und entsprechende Markenbezeichnungen):
Es gibt 2 verschiedene Varianten:
Bei der ersten wird in regelmäßigen Abständen, ca. 3mal pro Woche eine geringere Dosis gespritzt. Bei der anderen wird 1mal wöchentlich eine höhere Dosierung gespritzt (bei mir).
Wichtig für die Wirkung des Epo sind bestimmte Eisenwerte im Blut. Wenn die nicht stimmen, kann das Epo keine Wirkung bringen! Meist wird ergänzend "Ferro Sanol" o.ä. (für´s Eisen) gegeben. Weiterhin entspricht das Epo einem körpereigenen Enzym, dass die Blutbildung verbessert. Nachteil dabei ist, dass Enzyme nicht sofort wirken, sondern eine gewisse Zeit benötigen (bis zu einigen Wochen). Das bedeutet natürlich, dass bei akutem Bedarf eine Konserve unumgänglich ist. Daher ist es sehr schwierig einzuschätzen, ob eine Verbesserung der Blutwerte durch das Epo, körpereigene Kräfte oder nur durch die Konserven (wenn man welche hatte), gekommen ist. Mein Fazit: Das eine nutzen (Epo) und das andere nicht lassen (Konserve bei Bedarf).
Ein weiterer Aspekt, den ich nur bedingt einschätzen kann, ist die Kostenfrage. Epo kostet richtig Geld, pro Wochenspritze ca. 544 ?. Wie das bei den Ärzten vergütet wird und was eine Transfusion kostet, weiß ich leider noch nicht. Entsprechend kann gfls. die "Empfehlung" des Arztes ausfallen, je nach Budget (ohne jemanden zu nahe treten zu wollen!).
Als Orientierung habe ich meine gesammelten "Blutwerte zum Vergleich; HD15 BEACOPP esk." ins Forum gestellt. Zu finden über die Suchfunktion. Da sind auch die Leukos und Thrombos dokumentiert.
Soviel an Info´s vorerst. Gute Verdauung.
Ansonsten möchte ich dich noch beglückwünschen. Zum einen, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast. Du wirst hier immer jemanden finden, der dich unterstützt oder manchmal auch "nur" ablenkt. Zum anderen zu deiner positiven Einstellung. Halte ganz doll dran fest, dann packst du auch den Rest.
Liebe Grüße
Robert (roro)