ich heisse Eva, bin 23 Jahre alt und bei mir wurde im Oktober Morbus Hodgkin diagnostiziert. Ich hatte vorher lange Zeit Schmerzen in der Brust, Fieber und Nachtschweiß, bin von Arzt zu Arzt gerannt ohne Ergebnisse und habe von Schmerzmitteln gelebt, bis es irgendwann nicht mehr ging und ich ins Krankenhaus bin. Meine Blutsenkung war ohne Ende erhöht und meine Entzündungswerte ebenfalls. Im Krankenhaus wurde erst nichts festgestellt, erst als ich drei Wochen später mit einem deutlich geschwollenen Lympknoten über dem linken Schlüsselbein kam, wurde ich aufgenommen und für zwei Wochen da behalten. In den zwei Wochen liefen gefühlte 10000 Untersuchungen und die Diagnose wurde gestellt, ich bekam einen Port und die erste Chemo startete.
Aber was erzähle ich, das kennt ihr sicherlich alle irgendwie.
Eigentlich wollte ich mich ja nie hier anmelden bzw. gar nicht groß im Internet über die Krankheit und überhaupt nachlesen, weil ich keine Angst vor allen möglichen potentiellen Nebenwirkungen bekommen wollte.

Aber jetzt bin ich doch da, denke ich kann mich ganz gut abgrenzen und werde nicht gleich hysterisch, wenn ich lese, was bei anderen Betroffenen passiert ist.
Meine Chemo verläuft im Allgemeinen recht gut, ich vertrage alles gut, bis auf die regelmäßigen Bauchspritzen zur Lympthozytenregeneration. Ich habe jedes Mal derartige Schmerzen, wenn sich das regeneriert und aus dem Knochenmark kommt. Im Moment auch gerade aber so ist es eben.
Sonst zu mir:
Ich studierte bis vor meiner Erkrankung im 7. Semester Ergotherapie auf Diplom, mache jetzt ein Jahr Pause und starte dann hoffentlich, wenn alles gut geht im September wieder mit dem 7. Semester und mache dann Examen und Diplom.
Ich bin verheiratet, seit Kurzem erst aber mit der Krankheit kam auch die klare Sicht auf die Dinge und Menschen, die wirklich wichtig sind und zählen.
Meine Hobbies sind die Fotografie (vor und hinter der Kamera), Literatur, Kunst, Theater (vor und auf der Bühne

Ich bin eigentlich ein Mensch, der sehr aktiv ist und gern unter Menschen, früher hatte ich mal depressive negative Phasen und litt lange Jahre unter einer Essstörung aber ich habe mich erfolgreich rausgekämpft und war mit meinem Leben vor dem Krebs einfach glücklich. Bin ich noch immer, weil ich wundervolle Menschen kennen darf und mich eigentlich nicht beklagen kann. Ich glaube fest daran, dass ich wieder ganz gesund werde und dieses Leben noch eine Weile leben darf.
Im Moment fällt es schwer viel zu Hause zu sein, keinen richtigen Alltag zu haben, "krank" zu sein und nicht richtig am Leben teil zu haben. Aber das wäre Jammern auf hohem Niveau denn ich DARF am Leben teilhaben und lebe und das zu Hause sein ist auch temporär begrenzt, also sollte ich mich einfach nicht beschweren. Trotzdem fällt es manchmal schwer, vor Allem mein Studium und meine Freunde dort fehlen mir sehr.
Aber gut, ich schweife ab. Ich wollte mich ja eigentlich vorstellen.
Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Ich schau mich jetzt erst Mal im Forum um.
Liebe Grüße
Miime bzw. Eva