Ein fröhliches Hallo an alle!!!! Ich bin neu hier!!!!

Hier kann sich jeder - in einem eigenen Thread - vorstellen. Ich bitte darum, hier auf ausschweifende Diskussionen zu verzichten. Für wichtige Themen steht dafür das "Morbus Hodgkin Forum" zur Verfügung, für weniger wichtige das "Plauder Forum"
Anna S
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Ein fröhliches Hallo an alle!!!! Ich bin neu hier!!!!

Beitragvon Anna S » 07.01.2009 20:52

Hallo,

ich bin neu hier und heiße Anna! :D
Ich bin 20 Jahre alt und komme aus der Nähe von Hamburg!!
Auch ich hatte Morbus Hodgkin!!!
Bei mir wurde es am 20.12.2007 diagnostiziert und meine Chemo hat am 4.1.08 begonnen, bin zum Glück aber seit dem 6.6.08 durch mit der Therapie!
Während der Therapie, war ich schon mehrmals auf dieser Seite, aber zum anmelden hat mir immer ein wenig der Mut gefehlt! Aber momentan fühle ich mich von meinem Umfeld total unverstanden und ich habe das Gefühl nirgends mehr dazu zugehören und allein zu sein! Kennt ihr das?
Während der Therapie ging es mir die meiste Zeit sehr gut, besonders psychisch, ich dachte ich habe das alles gut aufgenommen und verarbeitet. Kann vielleicht daran liegen, das ich miene Ausbildung zur Erzieherin nebenbei weitergemacht habe und immer viel zu tun hatte dadurch. Außerdem hatte ich auch keine zeit traurig zu sein, wiel ich immer dachte ich muss alle meine Freunde und meine Familie aufmuntern. Aber nun denken alle es ist wieder alles gut, weil der Krebs besiiegt ist, aber für mich ist noch nich alles wieder so toll, weil ich immer noch nicht alles so schaffe wie früher, was Sport und Ausbildung angeht. ICh bin zwar in Psychologischer Betreuung, aber mir fehlt der Austausch mit Leuten, die mich wirklich verstehen.
Kennt ihr das?
Ich hatte MH 2b, 20 cm großer Tumor der auf Luftröhre, Broinchen und die große Aorta gedrückt hat.
Während der Therapie habe ich leider 23 kg durch das Cortison zugenommen.
Das so erstmal zu mir! :)
Klingt sicher sehr depri, aber so bin ich eigentlich nicht, hab wohl so ein nach Therapie blues!!! :D

Liebe Grüße Anna

Sane
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Beitragvon Sane » 08.01.2009 11:00

Hallo Anna,
schön, dass Du Dich angemeldet hast! Und ein willkommen von Hamburg nach Glinde!!!

Mir geht es genau wie Dir. Die Therapie habe ich gut gemeistert, aber ich habe immer noch das Gefühl in einer anderen Welt zu leben, als die meisten Menschen! Manchmal kann ich das akzepieren, häufig will ich das nicht akzeptieren.

Warscheinlich müßte Dein Psychologe auch ein Hodgki sein um das zu verstehen!!! :wink2:

Grüße von Sane!!!
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

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sassi
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Beitragvon sassi » 08.01.2009 12:04

hallo anna

willkommen. das mit dem "nicht vestanden werden" verstehn hier sicher viele :winki:

im ernst... ich bin jemand der sehr dafür pädiert, dass man sich auch mal schlecht fühlen darf!! du hast ja nicht gerade einfach einen schnupfen hinter dich gebracht sondern eine potentiell tödliche krankheit. eine sehr schwere therapie,die im körper viel anrichtet. warum gesteht man einem körperlich so kranken menschen nicht zu,dass er auch psychisch down sein darf? ich denke die umwelt will das einfach nicht sehen,weil sie sich dann selbst mit dem thema "sterben können" auseinandersetzen muss. und wir selbst machen vielleicht auch dieses "lachende" gesicht, um uns selbst was vorzumachen?!
ich glaube,dass das auf die dauer wahnsinnig anstrengend ist.
kein wunder also,dass man irgndwann - auch wenn alles schon länger vorbei ist - nur mehr am zahnfleisch daherkommt.
also sei so traurig oder wütend wie du willst und geniesse es. :winki:
wenn du kein recht dazu hast- wer dann bitte?
und da du - wie du ja selbst sagst - während der therapie keine zeit hattest zu "trauern" , denk ich,dass sich diese trauer versteckt hat und nun raus will...... also raus damit,bevor sie dich innerlich auffrisst.
alleine dein letzter satz zeigt mir eigentlich,dass du noch versuchst dich unbeschwerter zu geben als du bist. du brauchst dich nicht entschuldigen,wenn du depri bist. :winki: hier schon gar nicht 8)
hier kannst du jammern was das zeug hält :winki:

lg sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

alty
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Re: Ein fröhliches Hallo an alle!!!! Ich bin neu hier!!!!

Beitragvon alty » 08.01.2009 14:27

Anna S hat geschrieben:... Während der Therapie ging es mir die meiste Zeit sehr gut, besonders psychisch, ich dachte ich habe das alles gut aufgenommen und verarbeitet. ... Außerdem hatte ich auch keine zeit traurig zu sein, wiel ich immer dachte ich muss alle meine Freunde und meine Familie aufmuntern. Aber nun denken alle es ist wieder alles gut, weil der Krebs besiiegt ist, aber für mich ist noch nich alles wieder so toll, weil ich immer noch nicht alles so schaffe wie früher, ...

Das liest sich wie meine Geschichte. Bei mir kam es letztlich sogar zum Bruch mit meiner Mutter, meinem Stiefvater und meiner Schwester. Bei den Freunden war es unterschiedlich. Einige waren der Meinung, der Krebs ist weg, also alles wieder bestens. Andere dagegen verstanden, dass noch längst nicht alles gut ist und dass manche meiner "komischen Reaktionen" einfach nur eine Art der psychischen Verarbeitung der Krankheit waren. Mittlerweile (fast 4 1/2 Jahre nach der Therapie) ist bei mir aber tatsächlich fast alles wieder "gut". Das habe ich letzten Endes vor allem meinen Kindern und einigen Freunden zu verdanken.

Ich bin mir fast sicher, dass es bei Dir ähnlich laufen wird, solange ein Teil Deines Umfeldes weiterhin für Dich da ist und Dich "auffängt", wenn Du mal 'ne schwache Phase hast.

Alles Gute!

Alty

salita
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Beitragvon salita » 08.01.2009 15:41

Hey Anna!

Herzlich willkommen hier im Forum!

Mir war das Forum eine große Hilfe bei vielen Dingen, vor allem unmittelbar nach der (Chemo-)Therapie.

Kann auch vieles wovon du schreibst ganz gut nachvollziehen. Ich glaube, man muss dieses Nicht-Verstanden-Werden igendwann akzeptieren - bin aber noch weit davon entfernt (unter anderem wenn meine Freunde über irgendeinen meiner Meinung nach banalen Quatsch jammern :wink2: - da bin ich leider derzeit noch sehr intolerant und mach es meinem Umfeld oft auch selber schwer mit mir umzugehen).

Zudem hat mir bei der Krankheitsverarbeitung die Reha sehr geholfen, da dort auch Menschen in einer ähnlichen Situation waren wie ich (also unter 30, Krebs, gute Prognosen aber "trotzdem" Ängste, Lebensplanung grad mal vielleicht in Angriff genommen und die neuen Erfahrungen irgendwie integrieren müssen etc. pp. usw.............), und wir uns ziemlich ungezwungen über Krankheit und all die Folgen austauschen konnten. Und trotzdem megaviel Spaß zusammen hatten. Vielleicht wär das auch was für dich, deiner Vorstellung nach hast du keine gemacht, oder nicht erwähnt?

Viele liebe Grüße aus Bremen, ist ja bestimmt bei dir in der Nähe (bei HH)!

Sarah
2008 MH IIb - 2 x ABVD + 30 gy
seither Vollremission

Nachtigall
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Beitragvon Nachtigall » 09.01.2009 15:10

Hallo Anna, kann Dich gut verstehen, bestimmt die Anderen hier im Forum auch, bin auch erst nach der Chemo angefangen hier im Forum zu sein, weil hier eben genau Leute sind, die einen verstehen, ich finde man verändert sich durch so eine Krankheit, man sieht vieles anders und ich hab auch schon viel Stress gehabt, weil andere nicht verstehen das man irgendwie anders geworden ist, außerdem kann ich es absolut nicht mehr ausstehen, wenn andere sich über Nichtigkeiten total aufregen anstatt die Energie in sinnvolle Sachen zu stecken, geb auch ehrlich zu, bin schon ein Stück weit egoistischer geworden.......vlG Anja

renben
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Beitragvon renben » 12.01.2009 15:51

Ich wage die Problematik in den Köpfen ungefähr so zu verstehen...

Du schreibst Du hast während Deiner Therapie andere aufgemuntert und es relativ gefasst genommen, obwohl Du krank und körperlich vergiftet warst. DU hast Nervenstärke bewiesen.
Aber: jetzt, ein halbes Jahr nach der Therapie, körperlich siehst Du schon wieder gesünder aus, also müsstest Du doch happy sein und alles total einfach meistern. - Das ist die einfache Logik bei nicht betroffenen.

Diese Abfolge ist leider einfacher zu verstehen als die Realität (bei einigen):
Körperlich sieht sie gesund aus, war während der Therapie geistig stark, aber jetzt ist sie "erstmal" schwächer als vorher.

Dieses Problem kenne ich mittlerweile aus vielen Lebenssituationen. Ob es privat oder auf Arbeit oder in der Öffentlichkeit ist.

Ich kann leider nur sagen, dass ich dich verstehen kann, aber ich kann Dir gar keine Lösung sagen.

Es gibt so viele verschiedene Arten von diesem Unverstanden werden.

Familie und Freunde wollen helfen, sie wollen aufbauen und stärken. - Ich weiß jetzt, man muss auch auf seine eigene Sensibilität und Subjektivität achten, wenn man das Gefühl entwickelt, unverstanden zu sein. Manchmal wird man verstanden, aber das Echo ist nicht so intensiv wie gewünscht und darum denkt man vielleicht, dass man mal wieder nicht verstanden wurde.
Manchmal denkt man vielleicht, man hätte während der Therapie viel zu wenig gejammert und darum wird man jetzt nicht verstanden, wenn man es jetzt tut.
Manchmal wird man verstanden, obwohl man sich selber nicht versteht. Derjenige von aussen scheint auch dann als würde er mich nicht verstehen.

Und leider geht es noch anders, auf Arbeit kann man auch nicht verstanden werden. Kollegen könnten z.b. denken, man wäre der alte und wollen den Vertretungsjob nicht wieder hergeben und entschliessen sich für einen harten Konkurrenzkampf (und das ist häßlich und anstrengend)- weil sie nur "sehen" was sie sehen, und wenn Du körperlich gesund erscheinst, ist es denen egal, sie gehen für sich ja nur auf Nummer sicher.
Ein Chef könnte meinen, Du tust nur so, siehst doch gesund aus. Ein Arzt genauso.

Ein Freund hatte ne Lungenentzündung und jammerte, weil er Antibitikum "schlucken" musste (er brauchte nicht mal nen Tropf). Konnte sogar noch seine 2-3 Zigarettchen am Tag rauchen. Sagt im selben Telefonat zu mir, ich solle mich nicht so anstellen und mit meinem Schnupfen arbeiten gehen. Die Problematik ist ja nicht, dass er meinen Schnupfen mit seiner Lungenentzündung vergleicht, sondern dass er jammert, wegen einer oralen Antibiotka Therapie und dazu noch raucht und MIR erzählt, wie ich mich nach Chemo, Bestrahlung und i.V. Antibiotikum zu verhalten habe, weil er ja immerhin auch arbeiten könnte, es aber nur wegen dem Arzt nicht macht, weil der ihm das nicht "empfiehlt".

Sorry langer Text, komplexes Problem. Ich finde, dass bei Lymphomen auch besser auf die Aufklärung "was passiert danach" geachtet werden müsste. Konflikte soziales Umfeld, Selbstwahrnehmung / Selbstreflektion, Aufklärung für Freunde, Angehörige, Arbeitgeber und arschige Kollegen.

alles Gute und bleib optimistisch Deiner Umgebung ggü. und werd nicht so pessimistisch wie ich...
renben


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