habe MH IIb, die erste beacopp eskaliert Chemo (bald) hinter mir. HD14.
Wer das ganze nicht lesen kann oder will, ganz unten habe ich eine Frage!

Bei mir fing alles mit extrem starken Juckreiz, vor allem zum Abend und Nachts an. Das war Anfang Oktober 06. Der Juckreiz - wortwörtlich von Haarwurzel bis Fusssohle - ist oft mehr als unerträglich gewesen. Das geht schon an die Nerven, wenn man endlich einschlafen kann und nach 2 Stunden Schlaf sich die Haut blutig kratzt.
Der Hautarzt, erster ärztlicher Besuch Ende November zwecks Juckreiz, diagnostizierte psychosomatische Ursachen. Seine Untersuchung: mit einem Holzstäbchen ein x auf die Stirn und optische Unteruschung meiner Haut am Hals, Arm und Brust. Beides für ihn unbedenkliche Resultate. Immerhin kam er meinem Wunsch nach, einen Allergie und Bluttest zu machen, zwecks innerorganischer Ursachen (mir schwebte etwas wie Darmprobleme oder Hausstauballergie vor Augen). Beides auch negativ.
Er riet mir, einen Psychoanalytiker aufzusuchen, was ich sofort machte. Diagnose: Erschöpfungsdepression mit körperlichen Symptomen (durch Stress).
Wegen meinem wohlbefinden glaubte ich dem Analytiker und begann eine Tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
Mitte Januar 07: geschwollener Lymphknoten am Hals (Schulterbereich), nicht schmerzhaft, kein alkoholschmerz, kein auffallender Nachtschweis.
Schwellung kam über Nacht und reichte vom Hals über die gesamte Schulterbreite. Allgemeinarzt: Blutabnahme, Resultat: irgendwo eine Entzündung, bitte Antibiotikum nehmen. Klitschnasser Nachtschweiss in einer von 5 Nächten wird nun zur Regel. Nach 2 versch. Antibiotika Überweisung zum HNO Arzt. HNO Arzt verschreibt ein drittes Antibiotikum (3te innerhalb von 6 Wochen). Schwellung bleibt. Dann das staging und die OP mitte März. CT (Lende bis Kiefer in Schwiegervaters Praxis

21.3. Befund: nodulär sklerosierende MH IIb
War ich höchstens einmal pro Jahr für eine Woche krankgeschrieben, häufte sich meine Ausfallzeit im Q4 06 und Q1 07 auf wahrscheinlich insgesamt 4 Wochen.
Was mich ärgert sind die Ärzte, welche immer alles gleich auf psychosomatisch schieben.
So schön wie es auch ist, dass eine kranke Psyche endlich auch als Ursache für körperliche Erkrankungen akzeptiert wird, es muss IMMER erst körperlich alles gecheckt worden sein, bevor ein Arzt die Diagnose auf psychologische Ursachen schieben kann. Mir persönlich hätte es wahrscheinlich 4 - 6 Monate Juckreiz erspart, welcher mich leistungsmässig, nervlich in den Keller getrieben hat. Auch die (gesunde!) Haut hat vor allem an Füßen und Beinen viele Narben durch das ständige blutigkratzen. Gesellschaftlich während Unterhaltungen, Meetings, Diskussionen, vermittelt das Kratzen den Eindruck beim Gesprächspartner, dass man sich unsicher sei oder irgendwie überfordert.
Es wird ziemlich lang hier, ich wollte noch sagen, ich habe viele beiträge gelesen, auch vor meinem Befund und bin nach wie vor begeistert wie motiviert, stark und unterstützend hier alle zusammen halten. Informationen austauschen und versuchen zu helfen. Das ist echt klasse von jedem einzelnen.
Auch möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner Schwiegermutter herzlich für die Hilfe und Unterstützung bedanken, ich weiss schon dass Du es hier lesen wirst

Zu guter letzt habe ich noch zwei Fragen wegen der beacopp eskal. Chemo:
Sie war heftiger als ich es erwartet hatte. Geht es nur mir so, dass ich Nachts nur 3 Stunden schlafen kann? Tagsüber total müde und fertig bin aber nicht das bedürfnis ins Bett zu gehen. Der erste Tropftag ist jetzt 11 Tage her. Habe in den letzten 3 Tagen wahrscheinlich nur 12-15 Stunden insgesamt geschlafen. Eventuell ist es die Gewohnheit, wegen Juckreiz um 2 Uhr Nachts wach zu werden. Jedenfalls ist der Juckreiz seit 2 Tagen schon deutlich schwächer und damit erträglicher als vorher.
Wann ist mit Haarausfall zu rechnen? Meine Frauf hat mir auf eigenen Wunsch vorsorglich auf 9mm gekürzt, sieht immernoch ganz gut bewachsen aus.
Lieben Gruß
Rene