Also, ich bin die Ina, bin 24, komme aus Luzern und studiere politische Wissenschaften in Lausanne (beides Schweiz ...). In der Freizeit spiele ich gerne Badminton (früher ambitioniert, danach ein bisschen weniger und jetzt wg. Krankheit gar nicht

Im Rahmen meines Studiums ging's dann für ein Jahr nach Uppsala/Schweden. Dort hab' ich die (bisher) schönste Zeit meines Lebens verbracht (so à la "l'auberge espagnole" falls jem. diesen Film gesehen hat, kenne den deutschen Namen nicht) ... na ja, hab ab etwa Januar schon was in der Gegend des Schlüsselbeins bemerkt, aber da ich links sowieso immer verspannt war und in der Schweiz zur Krankengymnastik war, dachte ich das wär sowas und ich würde es - da es in Schweden seeehr schwer ist einen Arzttermin für sowas zu kriegen - dann zurück in der CH meinem Hausarzt zeigen, da ich mich ja gesund fühlte.
Irgendwie fühlte ich mich dann immer schlapper aber dachte halt, dass dies mit meinem Lebensstil zusammenhängen müsse (viel Lernen und viel Weggehen, dazwischen noch Sport, Reisen ....) ja und kratzen an den Beinen musste ich mich auch.
Irgendwann dann, nach einem Glas Wein hatte ich plötzlich tierische Schmerzen in meiner Lymphe und hab beschlossen, dass ich jetzt wohl doch zum Arzt müsse. So ging ich zur Krankenschwester (nur sie kann mich zum Arzt weiterschicken) und die meinte ich solle zur Krankengymnastin!!! Ja dort bin ich dann auch hingegangen und die meinte ich solle zur Aertzin, d.h ich musste wieder zur Krankenschwester und die schickte mich dann zu einer Aertzin (zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich wahrscheinlich MH habe, Müdigkeit und Nachschweiss und Kratzen sagen doch schon recht viel) und diese mich zum HNO-Arzt,
dann eine Nadelaspiration mit dem wahrscheinlichen Resultat MH.
An einem Mittwoch habe ich die Diagnose gekriegt am Sonntag ging mein Flieger, hatte kaum Zeit meinen Freunden "tschüss" zu sagen. Ich war sehr traurig ...
Tja und dann hiess es wieder bei den Eltern einziehen! Nach drei Jahren! Ich wollt mich nicht in der französischen Schweiz, wo ich studiere, behandeln lassen sonderen in der deutschen Schweiz, wo meine Eltern wohnen. Ich spreche gut französisch, aber bei so medizinischen Fachausdrücken ist mir "schwizerdütsch" schon viel lieber!
Oh das wird ja lang, sorry, egal wenn es niemand liest, schreibe es auch ein bisschen für mich selber - Gedanken ordnen oder so ....
Ja mein Spital hat am Donnerstag die Biopsieresultate aus Uppsala gefaxt gekriegt und am Montag wurde ich schon stationär aufgenommen und durchgecheckt (Untersuchungen, CT), am Dienstag operiert (Biopsie des Knotes und Rückenmarkentnahme unter Vollnarkose). Diagnose IIB mit zwei Risikofaktoren (hohe Blutsenkung und weiterer Tumor in der Nähe vom Herz) und am daraufkommenden Montag hat meine Chemo schon angefangen! Bin wirklich froh, dass das so schnell ging!
Tja, heute hat mein dritter Zyklus (von vier, fünf oder sechs) angefangen (mir ist ein bisschen übel und fühl mich ein bisschen wirr), aber mir geht es recht gut. Mein sichbarer Tumor ist zurück gegangen und ich kann sogar ein Praktikum bei der Sippo (Programm für wirtschaftliche Entwicklungshilfe) machen ....

So, dass reicht erst mal, ist wirklich genug!
Grüsse euch alle
Ina