Beitragvon nesquicker » 19.08.2013 20:45
Emanuel sammelte keine Eulen, wenn dann Würfel. Er hat vieles angefangen zu sammeln, aber dann die Lust verloren. Wozu auch??? Außer Würfel. Die sind mathematisch.
Er sammelte lieber die Lebenserfahrungen. Gut essen und trinken, Freunde da haben, zusammen was unternehmen, diskutieren, Spaß haben. Für so was war er immer zu haben.
Eins fehlt noch: Radtouren
Als wir letztes Jahr auf der Rückreise vom Gargano waren, sagte er im Tessin:Papa, du glaubst gar nicht wieviel Bock ich auf eine Radtour habe.
Die Tour de Suisse(2009) war unsere letze gemeinsame große Radtour. Sie führte ua durchs Tessin.
Angefangen hatte alles, als Emanuel neun Jahre alt war. geboren eigentlich aus Geldmangel, beschlossen wir eine Radtour nach MCPom zu machen. Wir sind immerhin bis nach Suhl gekommen.
Ab dann gab es jedes Jahr eine Radtour:
Polen, Schwarzwald, Bodensee. Die Alpen rückten immer näher.
Unsere ersten Alpentour(ich glaube er war 12)war Bodensee, Albulapass, Ofenpass, Bozen, Brenner, Achensee, München.
es folgten Wien Ungarn, Slowenien, Dolomiten, Schweizer Alpen, schw./frz Jura, Provence, Frz Hochalpen, Grande Paradiso, Karawanken, Frz Seealpen, usw.
Oftmals folgten wir nicht den normalen Paßstrassen(wie z,B. Brenner , Ofenpaß, Col de Allos, Col de Vars, Großer St. Bernhardt, Col de Izoard,
Albula, Fluela usw, sondern auch vielen unbekannten und eigentlich fast unfahrbaren Pässen wie Passo col di Lanza, Euschelpaß, Sanetschpaß, Col de Nivolet.
Aber gerade die kleinen unbekannten haben ihren besonderen Reiz. Am Euschelpass musste Emanuel sich gegen eine Meute Kühe erwehren.
Am Col de Nivolet mussten wir, wenn wie nicht zurück nach Turin fahren wollten, eine Schieb- und Tragestrecke von 9oo hm bewältigen, wo uns ein Fuchs fast die ganze Zeit begleitete.
Aber gerade diese unbekannte machte für uns immer den Reiz aus.
Für 2005 hatte ich eine andere Tour gewählt. Von Lindau den Bodensee entlang, den Rhein bis Basel , die Jura bis Dole, von da über Paris, Brüssel bis nach Amsterdam. Kommentar vom Emanuel:[ Papa, viel zu langweilig. Da gibt es keine Berge Wir sind dann vom Fluß Doubs in die Provence gefahren.
Eigentlich kann ich kein Tour besonders herausheben, aber doch sind es zwei. 2008. die erste "große"Radtour nach meiner Krebserkrankung 2006 (Eine kleine hatte wir 2007 in den Bayrischen Wald gemacht)
Von Montelimar sind wir ostwärts zu den hohen Pässen. Als wir auf dem ersten 2000er standen hatte ich Tränen in den Augen. Ich hätte damals nicht gedacht, daß ich wieder so Radtouren machen kann. Wir sind da 6 2000er gefahren und viele kleine Unbekannte.
Als wir wieder daheim waren, fragte mich ein Freund, ob ich nicht Lust hätte zu einem kleinen Alpen-Cross. Ich hatte leider keine Zeit. Aber Emanuel. Er hat den alten Säcken, alle in meinem Alter, mit ihren Super Bikes, gezeigt wo Bartel den Most holt. Er ist ihnen mit seinen Tourenrad! allen davon gefahren.....
Und natürlich unsere letzte Tour. Tour de Suisse. Start in Basel. Bern, Rhonetal, Nufenen, Tessin, Lukmanier, Rheintal, Walensee, Konstanz.
Wir mussten die Tour leider verkürzen, weil mine Oma(Emanuels Uroma verstorben war)
Danach hat es leider aus studientechnischen Gründen und anschließend durch seiner MH-Erkraung nicht mehr zu einer Radtour geklappt.
Schade. Ich hatte noch soviel vor. Ich habe Emanuel versprochen, wenn der ganze Scheiß mit MH vorbei ist, machen wir noch eine gro0e Alpentour.
Leider muß ich nun von meinen tollen Erinnerungen zehren.