Alex2010 hat geschrieben:Bisher war war meine Auffassung hinsichtlich allem was ich übers PET gelesen hab, dass "pet negativ" ne sehr sichere Aussage ist und eher die Gefahr von fälschlich pet-positiven Befunden durch Entzündungen etc. besteht.
Mit dem letzten Teil hast du zwar wohl Recht (eher false-positive) - aber mit dem ersten Teil sicherlich nicht unbedingt.
Jede Untersuchung birgt die Gefahr der Falschdiagnose/Anzeige: egal ob CT, MRT, Röntgen, PET oder was auch immer (zum einen durch die von Menschen durchgeführte Interpretation der Bilder als auch durch die Verfahren selbst).
Gerade beim PET ist das Verfahren zum einen relativ neu und birgt alleine durch den Aufwand und die nötigen Verhaltensweisen des Patienten (halbe Stunde nicht bewegen, sprechen etc.) und des Bedienungspersonals viele mögliche Fehlerquellen - von der ineffektivität der Erkennungsrate des Gerätes einmal ganz abgesehen.
Wenn der Mann Recht hat, würde das aber irgendwie sowohl das PET als auch den Arm D der HD18 quasi jeglicher Grundlage berauben oder?
Ich weiss nicht, ob der Mann recht hat - aber nein: dem Arm D der HD18 und auch dem PET wäre nicht jegliche Grundlage beraubt.
Aber:Man muss sich vor Augen stellen, was mit der Studie erreicht werden soll - das kannst du in deinen Unterlagen, die du unterschrieben hast nachlesen - nämlich, das die Nebenwirkungen verringert werden sollen bzw. eine Übertherapie vermieden werden soll.
Zwei Faktoren spielen da (meiner Ansicht nach, die weder erschöpfend noch korrekt sein muss) eine Rolle: Zum einen wird das PET für MH z.Z. von den Krankenkassen nicht bezahlt - man möchte also nachweisen, dass das PET Kosten einsparen kann (4 Zyklen Chemotherapie kosten wesentlich mehr als 2 PET's) und somit von den Krankenkassen in Zukunft bezahlt wird. Das hätte grosse Vorteile für die die Institute, die PET Geräte besitzen und auslasten müssen.
Zum anderen muss man sich ganz klar vor Augen halten, das der Arm D der HD18 ein
experimenteler Arm ist - das heisst man
weiss nicht, wie gross das Risiko letztendlich wirklich für den Patienten ist. Natürlich werden die Studienverantwortlichen sich das sehr genau überlegt haben und sie werden auch von verschiedenen Behörden und Gremien überprüft aber ein Risiko bleibt halt.
Ich meine ein Ansprechen der Therapie ja/nein lässt sich per CT klären (wozu dann also ein PET wenn man ne Milliarde eh locker übersieht) und der Verzicht auf die Zyklen 5-8 wäre bei möglicherweise mehreren Milliarden unsichtbaren Krebszellen ja reines russisches Roulette?!
Nein - kein russisches Roulette.
Ein aus Erfahrungen, Statistiken und Überlegungen heraus geborenes Therapiekonzept um Kosten zu sparen und die Therapie für die Patienten zu verbessern ohne die Prognosen zu verschlechtern.
Aber Experimente bergen neben den Erfolgschancen halt auch Risiken.
Und nebenbei: 2 Zyklen haben den Krebs soweit abgetötet, das er von dem neuesten Verfahren (das PET) nicht mehr nachgewiesen werden kann. Was werden denn die zwei noch folgenden Zyklen im Arm D bewirken?
LG, Norbert