yoda hat geschrieben:Die Konferenz der Oberärzte hat beschlossen, dass weitere bildgebende Verfahren in der Nachuntersuchung bei mir nichts mehr bringen. Sie wollen nun die Studienvorgaben der Nachuntersuchung aufweichen. Ich werde nun noch drei mal alle sechs Monate Blut abgeben. Und dann bei der Fünfjahreskontrolle noch einmal Sono-Bauch und Röntgen-Thorax machen. Danach erhalte ich den Stempel "Akte geschlossen". Ich bin einfach angehalten auf Signale zu achten und mich selber zu melden, sollte ich unsicher sein. Das zeigt auch, dass nach negativen PET-Ergebnissen diese drei Jahre ein wichtiger Meilenstein sind. Auch statistisch gesehen sind Rezidive danach deutlich unwahrscheinlicher.
Neulich habe ich mich ja noch über diesen laxen Umgang mit der Nachsorge gewundert, gestern war es bei mir dann eigentlich genauso. Meine Nachsorgen laufen immer in den Oster- und Herbstferien, im Frühjahr hatte ich Blutuntersuchung, Abtasten, Ultraschall und Röntgen-Thorax. Die Röntgen-Untersuchung gibt es nur einmal im Jahr, aber gestern gab es auch keinen Ultraschall, sondern nur Blutcheck und Abtasten. Die Ärztin meinte, nach zwei Jahren (bei Dir sprachen sie ja noch von drei Jahren) könne man davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, vom Hodgkin nichts mehr zu hören, bei 99% liege, allen Rezidiven hier zum Trotz dieses Statistik als Trost.
Dazu meinte sie noch, dass wenn man sich gut und gesund fühlt, da auch nichts ist (Einspruch: Selbst mit fettem Lymphknoten am Schlüsselbein ging es mir prächtig!), aber gut, ich bin einverstanden mit dem aufgeweichten Nachsorge-Procedere. Im Übrigen meinte sie noch, dass man im Falle eines Rezidivs fast immer die gleichen Symptome hätte wie bei der Ersterkrankung, das wäre dann bei mir (und bei Aquarius) der Juckreiz, der nicht von dieser Welt ist. Also, vereinfacht gesagt: Wenn es nicht juckt, ist nichts. Aber: Wenn es juckt (hatte ich kurz nach Bestrahlung), muss es nichts Schlimmes sein.
Meine sonstige Angstschisser-Vor- bzw. Nachsorge (Kardiologie-Check alle 2 Jahre, Mammografie alle 1,5 Jahre) hielt sie für unnötig. Allerdings meinte sie, man solle als Ex-Krebser nicht denken, man habe seine Krebsgeschichte gehabt und nun sei Ruhe für den Rest des Lebens, sondern gerade als Frau sei das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken (auch ohne Bestrahlung) größer, als ein Hodgkin-Rezidiv zu bekommen. Das wusste ich auch schon, daher ziehe ich mein Vorsorge-Programm schön weiter durch (auch Hautcheck einmal im Jahr) und klopfe nun kräftig auf Holz, wohl wissend, dass es keine Garantie im Leben gibt, weder auf Gesundheit noch auf Krankheit (siehe Helmut Schmidt) und dass man gucken muss, dass man weder Humor noch Nerven oder gar die Lebensfreude verliert oder nicht wiederfindet.
In diesem Sinne

, liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009