dann mag ich mich auch mal vorstellen:
Ich heiße Katharina, bin 23 Jahre alt und Studentin. Der MH wurde bei mir am 3. April 2010 diagnostiziert, Stadium IIB.
Und nun zu meiner MH-Geschichte:
Seit vielen Monaten bin ich quasi non-stop müde, schlapp, unkonzentriert und irgendwie einfach KO. Seit einem Jahr bin ich scheinfrei und ich habe mit meiner Diplomarbeit begonnen. Wie ich denn so bin, wollte ich keine 08/15 Diplomarbeit, sondern etwas mit Hand und Fuß. So nahm ich mir eine aufwendige empirische Untersuchung vor. Die dann auftretende Müdigkeit und Unkonzentriertheit wurde nun auf meine Diplomarbeit abgewälzt. Ob Ärzte, Eltern, Freunde... und auch ich selber habe alles irgendwie auf die Diplomarbeit geschoben. Es wurde immer mal Blut abgenommen, aber der liebe MH lässt sich ja nicht durch Blutkontrollen feststellen.

Anfang März habe ich dann plötzlich Parästhesien in meinem linken Arm bekommen. Ich suchte also erneut einen Arzt auf und sagte ihm auch, dass ich das Gefühl habe, meine Lymphknoten seien angeschwollen. Er fühlte und sagte, da sei alles okay. Nur wegen den Parästhesien sollte ich mal zum Neurologen. Am selben Tag ging ich zum Neurologe, woraufhin mir die Arzthelferin in 2 Monaten einen Termin geben wollte. Patzig wie ich bin, habe ich mich einfach ins Wartezimmer gesetzt.


Das MRT fand am 1.4. statt. Und der Neurologe hatte die Vermutung, dass Nerven in der Halswirbelsäule eingeklemmt sein könnten. Die Bilder zeigten allerdings, dass die HWS in Ordnung war... nur einige cm weiter unten sah man etwa 4cm große Lymphknoten... der Radiologe sagte, ich solle das schnellstmöglich abklären lassen!
Ich fuhr nach Hause und habe mich insgeheim schon damit abgefunden, dass es Krebs sein wird. Bei einem Freund von mir wurde vor 5 Jahren auch MH diagnostiziert, und ich musste sofort an ihn denken. Mir war irgendwie schon klar, dass mich nun das gleiche Schicksal getroffen hat.
In der selben Nacht fuhr ich zu meinen Eltern, das Osterwochenende stand ja vor der Tür. Glücklicherweise arbeitet meine Mutter im Krankenhaus und setzte sich am Freitag, den 2.4. sofort ans Telefon, sodass ich noch an diesem Tag zur Blutentnahme ins KH fahren konnte. Am 3.4. wurde dann ein Lymphknoten punktiert (dieser Lymphknoten ließ sich btw. völlig unkompliziert fühlen... ) Der Onkologe untersuchte die Abstriche am selben Tag und rief Nachmittags an, mit der Nachricht, dass es sich um MH handelt.
Vom 5. bis zum 8.4. war ich dann zum Untersuchungsmarathon im KH. Knochenszintigraphie, Lumbalpunktion, Knochenstanze, CT, Lymphknotenentnahme... Die Histologie ließ dann zwei Wochen auf sich warten. Aber wir wussten ja eh schon, was uns erwartet.

Ich bin dem Neurologen für das MRT so unglaublich dankbar, denn sonst wäre ich wohl noch viel länger mit dem MH herumgelaufen, ohne es zu wissen. Ich habe total viel Glück gehabt, dass die Krankheit per Zufall ans Tageslicht kam. Und ich kann nur sagen, man muss manchmal einfach frech sein (einfach ins Wartezimmer setzen und gut ist!)... und man muss auf seinen Körper hören und darf sich auch nicht einfach abspeisen lassen. Denn wir alle wissen ja nun, auch als junger Mensch kann man schwere Erkrankungen haben.
Am 29.4. habe ich meine erste Chemo bekommen. Angesetzt sind 4x ABVD mit (evtl.) anschließender Bestrahlung.
Ich bin übrigens ziemlich zuversichtlich, was die Heilung angeht. MH? Was ist eigentlich MH?

