Servus aus Bayern!

Hier kann sich jeder - in einem eigenen Thread - vorstellen. Ich bitte darum, hier auf ausschweifende Diskussionen zu verzichten. Für wichtige Themen steht dafür das "Morbus Hodgkin Forum" zur Verfügung, für weniger wichtige das "Plauder Forum"
Maik
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Servus aus Bayern!

Beitragvon Maik » 04.05.2006 22:30

Sooo.... dann will ich mich auch mal vorstellen.

Also ich heiß MAIK (wie am Nick unschwer zu erkennen :) ),bin 23 und komme aus München... wohne aber im Moment in der Nähe von Nürnberg.

Wie bin ich auf das Forum gekommen??Naja, wohl aus dem gleichen Grund wie ihr.
Ende 2003 bekam ich die Diagnose Morbus Hodgkin IIIb!
Ihr fragt euch bestimmt, warum ich erst jetzt hier bin?!Ganz einfach, weil ich bei meinen Eltern kein Internet hatte :lol: !
Angefangen hatte damals alles mit einem geschwollenen Lymphknoten rechts am Hals, den ich ca.5 Monate mit mir rumschleppte ohne an was zu denken. Im Juli 2003 hab ich dann mein Abi geschrieben... und ab da ging es mir immer dreckiger. Ich wechselte 3 mal die Nacht mein Bettzeug, weil alles nass geschwitzt war.... hab von 90kg gute 21kg verloren... und der Lymphknoten wurde immer größer. Also bin ich mal zum Arzt. Nach unzählbaren Blutentnahmen beschloss er mich in eine Klinik einzuweisen und den Lymphknoten chirurgisch entfernen zu lassen. Nun ja, am 27.11.2003 kam dann die Nachricht. Insgeheim habe ich damit gerechnet. So komisch es klingt, aber ich habe mich über die Symptome schlau gemacht, viel gelesen..... und es war mir irgendwie klar. Trotzdem war der Schock extrem!!
Dann begannen CT´s... Knochenpunktion... Ultraschall... und der ganze Kram.
Natürlich bekam ich auch einen Port in die rechte Schulter. Ich find es wirklich eine Spitzenerfinung gerade für Menschen wie mich, deren Venen einfach unauffinbar sind. Das Problem war nur, dass sich 2 Wochen nach meinem Zyklus die Vena subclavia an der Einstichstelle entzündet hatte, weil der Portschlauch aus irgendeinem Grund ein Loch hatte. Daraus bildete sich dann eine Thrombose, welche nicht mehr aufgelöst werden konnte. Also hab ich heute, vorallem bei warmen Wetter noch mit einem geschwollenen Arm zu kämpfen. Aber es schränkt mich im Alltag nicht ein, das zählt für mich.
Ab der Portlegung begannen 6 Monate Chemotherapie nach dem BEACOPP-Schema! Natürlich mit so ziemlich allen Nebenwirkungen.... und auch die schönen Spritzen, von denen hier viele schreiben hab ich bekommen, die diese grauenvollen Rückenschmerzen machten. Auch an der Studie in Köln hab ich teilgenommen und fülle fleißig nach jeder Nachsorge die Fragebögen aus.
Es war eine schwere Zeit, aber schon bei dem ersten Zwischenstaging waren meine Lymphknoten auf ein Minimum geschrumpft! Das machte mir Mut.
Ende Juni war ich dann fertig mit der Chemo und sagte mir, dass ich es nicht noch ein zweites mal machen würde!
ABER DAS IST FALSCH!!! Aus meiner jetzigen Sicht würde ich auf jeden Fall JEDEM dazu raten!!

Das absolut wertvollste in dieser Zeit waren meine Eltern und meine Freundin. Es ist erstaunlich wieviel Kraft man von seinen Lieben bekommen kann. Und diese Kraft hilft!! Jeden Tag sein Leben so gut es geht zu meistern, auch wenn man kotzend überm Klo hängt, oder sich vor Rückenschmerzen nicht bewegen kann.

Zu meinen "Glanzzeiten" so ab dem 3.Zyklus waren meine Leukos regelmäßig nach der Chemo bei unter 300.... das Hb bei 7,5-6,5. Deswegen bekam ich auch regelmäßig Blutkonserven. Das schlimme daran aber war, dass man Menschenansammlungen meiden musste und mein Lieblingshobby (Motorradfahren) war auch gestrichen. Aber es ging weiter!!

Und heute?? Heute bin ich ausgebildeter Rettungsassistent und fange ab Okt. mit dem Medizinstudium in Rostock an :D ! Das war das einzig gute an der Zeit..... ich hab sie zum Warten auf meinen Studienplatz genutzt.
Das war schon immer mein Kindheitstraum und ich habe während meiner Krankheit viel gelernt.
Es soll nicht komisch klingen, aber ich denke man behandelt Patienten anders, wenn man selber schon mal in der Lage war und weiß wie es sich anfühlt.

Auf die ganzen Standardsprüche wie, "lasst den Kopf nicht hängen"... "es geht schon weiter".. verzichte ich!Denn die haben mir selber nichts gebracht. Ich bin jetzt seit 2 Jahren "geheilt".... seht das lieber als Motivation!!!

Naja..... hoffe nicht den einen oder anderen gelangweilt zu haben?!Man liest sich im Forum :D !!

Grüße, MAIK!!
Morbus Hodgkin IIIb

Diagnose: 27.11.2003
Erste Chemo: 12.12.2003
Letzte Chemo: 26.06.2004
Schema: BEACOPP mit HD15
.....seitdem KEIN Rezidiv

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DeargDue
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Beitragvon DeargDue » 04.05.2006 23:26

Hallo Maik,

herzlich Willkommen hier im Forum :cool_wink:

Zuallererst finde ich es toll, dass du Medizin studieren willst - ich denke auch, dass man mit einer solchen Erfahrung ein "besserer" Arzt werden kann. Jedenfalls, was das Gefühlschaos der Patienten betrifft.
Ansonsten möchte ich das Talent anderer Ärzte nicht anzweifeln :wink2:

Es ist außerdem schön zu sehen, dass man auch in den fortgeschrittenen Stadien nicht unbedingt ein Rezidiv zu erwarten hat - das macht mir Mut (hatte/hab IVA).

Liebe Grüße,
Angie
Hogwarts-Schule
Diagnose: 7/05 - IVA (10,5 cm Bulk im Mediastinum, Befall von Leber und Milz)
8xBEACOPP14 (Studie HD15- ArmC) - 15 Bestrahlungen.
Rezidiv: 6/06 - DHAP geschafft - nun Transplantation

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Judith
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Beitragvon Judith » 05.05.2006 08:18

Hallo Maik,

auch von mir Herzlich Willkommen!
Deine Vorstellung ist absolut nicht langweilig, viele werden sich darin wieder finden :wink2:

Deine Zukunftspläne finde ich super, mein Onkologe (von dem ich sehr viel halte :oops: ) hatte auch erst eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht um die Wartezeit auf den Studienplatz sinnvoll zu nutzen. Er erzählte mir mal, dass er mit 7 Jahren schon wußte, dass er Arzt werden will (keine familiäre "Vorbelastung"). In der Schule war er aber dann doch nicht so gut, dass es mit dem St.platz gleich geklappt hätte....

Ich wünsche Dir alles Gute, man liest sich...

Liebe Grüße,

Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

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Puschel
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Beitragvon Puschel » 05.05.2006 11:37

Hallo Maik, auch von mir Herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich finde deine Geschichte, überhaupt nicht langweilig, eher total interessant.

Schön das dich deine Familie und Freundin so unterstützt haben, ich finde das ist die halbe Miete, das alles durch zustehen.

Wie judith schon meinte, einige werden sich wieder finden in deinem geschriebenen, und ich habe mich wieder gefunden, ich habe den knoten am hals auch ziehmlich lange mit mir rumgetragen. Und mir gings auch immer schlechter. Bis dann endlich mal die Diagnose kam.

Schön, das du trotz der langen Zeit hier her gefunden hast.

Und viel Glück bei deinem Medizinstudium!

LG vom Puschel
Diagnose im Feb. 05, noduläre Sklerose, Stadium II BE, (BSG, Mediastinalbefall, extranodaler Befall, 3 Areale befallen), Therapie mit 6 Zyklen BEACOPPesk.
1-12 Nachsorgeuntersuchung:alles in Ordnung *Jippy*
Nach gut fünf Jahren ist alles noch in bester Ordnung und es gibt keine Probleme...
Fein fein..
Keine Auffälligkeiten, deshalb heißt es, nur noch 1 x im Jahr zur Nachsorge...*yeah*



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Beitragvon Axel B. » 05.05.2006 12:19

Hey Maik,

nachdem du das volle Programm durchgespielt hast, freue ich mich, dass du wieder gesund bist und jetzt auch noch Mdizin studieren möchtest. Ich denke, dass du ein guter Arzt werden wirst, denn du hast vielen anderen eine Erfahrung voraus, die man eben nicht im Studium erlernen kann und die man sich in noch so vielen Praxissemestern nicht aneignen kann. Hätte ich nicht mein Studium bereits begonnen gehabt, als ich erkrankte, hätte ich u.U. auch statt Medientechnik Medizintechnik studiert. Wer weiss ...
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
Behandlung: 4xABVD + 30Gy (HD11)
Vollremission (04.05.2001) bis heute ...
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Annette
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Beitragvon Annette » 06.05.2006 11:54

huhu maik!

auch von mir Bild!

schön, daß du die krankheit besiegt hast! nur weiter so!!

lg annette
Willis Carriers Zauberformel:

1. Frage dich: Was könnte als Schlimmstes passieren?
2. Sei bereit, dies notfalls zu akzeptieren.
3. Dann mach dich in aller Ruhe daran, es nach besten Kräften zu ändern.

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Beitragvon Maik » 08.05.2006 21:52

Das ist ja voll der nette Empfang hier :D DANKE!!

Nun ja, zum Med.-studium.... ich denke schon, dass ich gewisse Vorteile habe, aber ob ich im Bereich Onkologie mal arbeiten werde, weiß ich nicht. Ist ja noch ein langer Weg :roll: !

Trotz der ganzen Krankheit weiß man nie alles, und deshalb hoffe ich in diesem Forum auf Rat..... wenn der erste Thread (siehe MH allgemein) auch nicht so aufbauend war.

Aber auf jeden Fall find ich es toll, dass es dieses Forum gibt. In diesem Sinne DANK an AXEL!!


Grüße!!
Morbus Hodgkin IIIb



Diagnose: 27.11.2003

Erste Chemo: 12.12.2003

Letzte Chemo: 26.06.2004

Schema: BEACOPP mit HD15

.....seitdem KEIN Rezidiv

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Steve-O
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Beitragvon Steve-O » 08.05.2006 22:19

Servus Mike! :cool_wink:

Endlich mal Verstärkung für die Bayernfraktion! :wink2:

Willkommen im Forum!

Zu deinem Medizinstudium: Allen Respekt- allerdings könnte ich mich an deiner Stelle bei der Facharztfrage nicht für den Onkologen entscheiden- die Erinnerungen wären ständig bei der Arbeit... Wobei: Ein Arzt, der persönlich in diesem Bereich schon Erfahrungen gemacht hat würde vielen Patienten gut tun!

Alles Gute!


Stefan
Diagnose 10/2005: MH Stadium 1a mit Risikofaktor erhöhte BSG
Therapie 11/2005 bis 04/2006: HD 14 Arm A, also 4 Zyklen ABVD +17 x 1,8 Gray
Remission seit Mai 2006

"Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!" (B. Brecht)

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Beitragvon *nbs.steph* » 08.05.2006 23:31

Steve-O hat geschrieben:
Endlich mal Verstärkung für die Bayernfraktion! :wink2:


abba echd hey....
auch von mir ein herzliches willkommen :cool_wink:

liebe grüße nach nürnberch aus forchheim :lol:


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