Also ich heiß MAIK (wie am Nick unschwer zu erkennen

Wie bin ich auf das Forum gekommen??Naja, wohl aus dem gleichen Grund wie ihr.
Ende 2003 bekam ich die Diagnose Morbus Hodgkin IIIb!
Ihr fragt euch bestimmt, warum ich erst jetzt hier bin?!Ganz einfach, weil ich bei meinen Eltern kein Internet hatte

Angefangen hatte damals alles mit einem geschwollenen Lymphknoten rechts am Hals, den ich ca.5 Monate mit mir rumschleppte ohne an was zu denken. Im Juli 2003 hab ich dann mein Abi geschrieben... und ab da ging es mir immer dreckiger. Ich wechselte 3 mal die Nacht mein Bettzeug, weil alles nass geschwitzt war.... hab von 90kg gute 21kg verloren... und der Lymphknoten wurde immer größer. Also bin ich mal zum Arzt. Nach unzählbaren Blutentnahmen beschloss er mich in eine Klinik einzuweisen und den Lymphknoten chirurgisch entfernen zu lassen. Nun ja, am 27.11.2003 kam dann die Nachricht. Insgeheim habe ich damit gerechnet. So komisch es klingt, aber ich habe mich über die Symptome schlau gemacht, viel gelesen..... und es war mir irgendwie klar. Trotzdem war der Schock extrem!!
Dann begannen CT´s... Knochenpunktion... Ultraschall... und der ganze Kram.
Natürlich bekam ich auch einen Port in die rechte Schulter. Ich find es wirklich eine Spitzenerfinung gerade für Menschen wie mich, deren Venen einfach unauffinbar sind. Das Problem war nur, dass sich 2 Wochen nach meinem Zyklus die Vena subclavia an der Einstichstelle entzündet hatte, weil der Portschlauch aus irgendeinem Grund ein Loch hatte. Daraus bildete sich dann eine Thrombose, welche nicht mehr aufgelöst werden konnte. Also hab ich heute, vorallem bei warmen Wetter noch mit einem geschwollenen Arm zu kämpfen. Aber es schränkt mich im Alltag nicht ein, das zählt für mich.
Ab der Portlegung begannen 6 Monate Chemotherapie nach dem BEACOPP-Schema! Natürlich mit so ziemlich allen Nebenwirkungen.... und auch die schönen Spritzen, von denen hier viele schreiben hab ich bekommen, die diese grauenvollen Rückenschmerzen machten. Auch an der Studie in Köln hab ich teilgenommen und fülle fleißig nach jeder Nachsorge die Fragebögen aus.
Es war eine schwere Zeit, aber schon bei dem ersten Zwischenstaging waren meine Lymphknoten auf ein Minimum geschrumpft! Das machte mir Mut.
Ende Juni war ich dann fertig mit der Chemo und sagte mir, dass ich es nicht noch ein zweites mal machen würde!
ABER DAS IST FALSCH!!! Aus meiner jetzigen Sicht würde ich auf jeden Fall JEDEM dazu raten!!
Das absolut wertvollste in dieser Zeit waren meine Eltern und meine Freundin. Es ist erstaunlich wieviel Kraft man von seinen Lieben bekommen kann. Und diese Kraft hilft!! Jeden Tag sein Leben so gut es geht zu meistern, auch wenn man kotzend überm Klo hängt, oder sich vor Rückenschmerzen nicht bewegen kann.
Zu meinen "Glanzzeiten" so ab dem 3.Zyklus waren meine Leukos regelmäßig nach der Chemo bei unter 300.... das Hb bei 7,5-6,5. Deswegen bekam ich auch regelmäßig Blutkonserven. Das schlimme daran aber war, dass man Menschenansammlungen meiden musste und mein Lieblingshobby (Motorradfahren) war auch gestrichen. Aber es ging weiter!!
Und heute?? Heute bin ich ausgebildeter Rettungsassistent und fange ab Okt. mit dem Medizinstudium in Rostock an

Das war schon immer mein Kindheitstraum und ich habe während meiner Krankheit viel gelernt.
Es soll nicht komisch klingen, aber ich denke man behandelt Patienten anders, wenn man selber schon mal in der Lage war und weiß wie es sich anfühlt.
Auf die ganzen Standardsprüche wie, "lasst den Kopf nicht hängen"... "es geht schon weiter".. verzichte ich!Denn die haben mir selber nichts gebracht. Ich bin jetzt seit 2 Jahren "geheilt".... seht das lieber als Motivation!!!
Naja..... hoffe nicht den einen oder anderen gelangweilt zu haben?!Man liest sich im Forum

Grüße, MAIK!!