Eine Bitte an Euch alle!

[Matthias]

Ich weiß nicht... ich habe ja die ganze Zeit mit viel Verständnis für die Bauern geschrieben, aber seit Speedys Argument bin ich wirklich am zweifeln.

Was mir gar nicht schmeckt ist, dass das Thema Subventionen trotz dieser ganzen Diskussionen in der Politik nicht diskutiert wird. Warum bekommt jemand Subventionen, der auf eine solche Art Preise durchdrücken kann?

Warum sind das kartellrechtlich gesehen, keine illegalen Preisabsprachen?

Es gibt ja offensichtlich zu viel Milch auf dem Markt, warum wird dann die Quote in Brüssel erhöht?

Woher weiß ich, dass die Preiserhöung auf wirklich bis auf den letzten Cent bei den Bauern ankommt?

Drücken die Schweinezüchter nun einen höheren Würstchenpreis durch?

he he... ein haufen fragen.
unser keyboarder ist auch ein schweinetreiber. ich habe schon letzte woche freitag mit ihm diskutiert und wir sind zu der erkenntnis gekommen, dass es besser ist, wenn wir mukke machen

aber deine frage nach dem würstchenpreis ist schon berechtigt, denn was dem milchschnulli lieb ist, das ist der schweinebacke grad recht.

[Jason]

Das Schwein wird nich subventioniert, die arme Sau. Daher ist den Schweinebauern schon lange das passiert, was den Milchbauern noch bevorsteht: Das Kotelett wird zunächst dem kalten Wind der Marktwirtschaft ausgesetzt, bevor es sich auf dem Grill wieder aufwärmen kann.


--> Warum bekommt jemand Subventionen, der auf eine solche Art Preise durchdrücken kann?
1tens kriegt der einzelne Bauer keine Subventionen, sondern das System wird subventioniert
2tens ist das Ganze nicht vom Wohlverhalten einzelner abhängig.


---> Warum sind das kartellrechtlich gesehen, keine illegalen Preisabsprachen?
Subventionen sind politisch gewollte Unterstützung für wasauchimmer und fallen somit nicht unter das Kartellrecht. Das ist genau so, wie manche Autofahrer bei Rot über die Kreuzung dürfen (Krankenwagen) oder manche Leute andere Leute ungestraft verhauen dürfen (Polizei).

---> Woher weiß ich, dass die Preiserhöung auf wirklich bis auf den letzten Cent bei den Bauern ankommt?
Nirgendwoher, denke ich mal. Was würdest Du denn unternehmen wollen, solltest Du feststellen, dass dem nicht so ist?


Jason

[Sabi]

@VEE:
Ich finde es echt ein bissel "armselig" dass, du dich über die erfolgreiche Durchbringung des "ersten Streiches" freust.. ich könnt jetzt was sagen.. ich verkneif es mir jetzt mal ganz bewusst...*schwer*

Ich habe den Eindruck gewonnen, das du von der ganzen Problematik die dahintersteht, nicht viel verstehst und auch nicht wissen willst das die Erhöhung des Milchpreises nur ein begrenzter "Boni" ist, .. spätestens dann wenn der Markt "offen" ist, wird der Milchpreis rapide sinken...und somit das ganze Dilemma nur hinausgeschoben wird.


Ich kann nur sagen:

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt,
laßt uns Dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben. Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

... ich bin dafür dass unsere Milchbauern bitte ab heute, diese Nationalhymne singen..während die Milch nur so aus dem Güllewagen sprudelt...
Ich muss mir das gerade bildlich vorstellen...ein wunderbares Bild

[Matthias]

@ sabi

[armin]

Toller Roller,

jetzt gehen die armen Familien und Hartz 4 - Empfänger in den Streik.

Die Preiserhöhung der Milch wird direkt und in vollem Umfang auf die Verbraucher umgelegt.

Die Molkereien müssen sich doch kaputtlachen....

Gruß Armin

[bonny0404]

Toller Roller,

jetzt gehen die armen Familien und Hartz 4 - Empfänger in den Streik.

Die Preiserhöhung der Milch wird direkt und in vollem Umfang auf die Verbraucher umgelegt.

Die Molkereien müssen sich doch kaputtlachen....

Gruß Armin

nicht umsonst rennen in den gebäuden der arge securitys umher...ich glaube auch nicht,das sich die leute die ständigen preiserhöhungen noch lange gefallen lassen.kann ich mir schon denken,das dort mal einer austickt...aber generell brodelt es ja schon unter der oberfläche und es ist nur noch eine frage der zeit,bis es "knallt".

ich kenne selbst viele mütter,die statt am wochenenende zeit mit ihren kindern zu verbringen,auf den flohmärkten stehen und hoffen,das sie ein paar abgetragene kleidungsstücke ihrer kinder verkaufen können,damit sie überhaupt noch existieren können.
undenkbar,das sie noch mit zwischenfällen wie z.b.einer kaputten waschmaschine klar kommen.

die preiserhöhung trifft ja mal wieder genau die ärmsten am härtesten und gerade die familien mit kindern sind ja die hauptkonsumenten der guten milch.

[alty]

auf jeden fall wird heute schon mal der erste streich gefeiert

So so, ein Streich war das also. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

das die Erhöhung des Milchpreises nur ein begrenzter "Boni" ist, .. spätestens dann wenn der Markt "offen" ist, wird der Milchpreis rapide sinken...und somit das ganze Dilemma nur hinausgeschoben wird.

Ich habe mit Sabis Argumentation oft so meine Probleme. Aber hier hat sie ganz klar Recht. Wollt ihr jedesmal "einen Streich" spielen, wenn der Markt die Preise nach unten treibt? Was passiert denn jetzt? Die vielen Solidaritätsbekundungen sind eine Sache. Wenn es aber dem gemeinen Deutschen ans Portemonnaies geht, hält er es doch eher mit K. Adenauer: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern."
Ein Marktgesetz besagt, dass bei steigenden Preisen die Nachfrage sinkt. Egal, wer Nutznießer der Preiserhöhung ist. Bei sinkender Nachfrage werdet Ihr Eure Milch nicht mehr los - verdient also wieder nix. Kommt dann der nächste "Streich" und Ihr fordert Mindestabnahmen?
Wie ich es schon in einem meiner vorherigen Beiträge schrieb: Solange Gewinne gemacht werden und Subventionen kassiert werden können, streicht man sich das gern ein ohne großes Palaver. Werden aber Verluste gemacht, muss die Allgemeinheit ran. Komische Marktwirtschaft.
Wie gesagt: Ich habe Verständnis dafür, dass Ihr einen angemessen Preis für Eure Arbeit haben wollt. Aber so, wie Ihr das jetzt durchgedrückt habt, ist es der falsche Weg und das ganze wird bald nach hinten los gehen. Vielleicht solltet Ihr mal Euren Lobbyisten auf die Füße treten.

Bin gespannt, wann die Schweine durchs Brandenburger Tor getrieben werden.

Wünsche ein schönes warmes FrühlingsWE und gönnt Euch nochmal ein leckeres Milchspeiseeis ..... sofern Ihr welches bekommt.

Alty

[sparklingmarc]

Ich tue mich auch mittlerweile sehr schwer mit der Sache, obwohl ich ja sehr bauernfreundlich denke.

Wenn aber so etwas auf diese Art und Weise durchgedrückte werden kann, dann bitteschön auch sofort den Markt öffnen und Weg mit allen Agrarsubventionen für Milch. Subventionen erhalten und dann so... dass passt nicht zusammen.

Naja... ich trinke auch sehr gerne Milch, aber letztlich ist es mir egal, ob ich im Monat noch fünf Euro mehr Geld für Milch ausgebe oder nicht.
Aber andere trifft es sehr hart, die kommen kaum noch zum Arbeitsöplatz wegen den Spritpreisen, wissen nicht mehr, wie sie die Wohnung warm bekommen wegen dem Gaspreis, der Strompreis ist eh sehr hoch und jetzt gibt es weniger Milch in die Haferflocken...
... und das wird ja wohl nicht nur die Milch betreffen, sondern auch die Butter, Joghurt, Käse, Eis...
... und es würde mich nicht wundern, wenn da viele auch eine kleine Preiserhöhung zu eigenen Gunsten verstecken, merkt doch eh keiner und Schuld ist eh ein anderer.

[Sabi]

Zu Alty: Genau das, sprechen auch viele Experten an. Der Preis ist jetzt auf 43 Cent gestiegen, aber er wird auch wieder sinken, denn das Überangebot bleibt. Es wird ja sogar verlangt, das dieser Preis für einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird... die Drohung des "Chef" des BDM war ja...wenn sie "betrogen" werden, dass dann wieder Streiks erfolgen werden. Dass es kein "Recht" ist, einen zu hohen Preis bei einem Überangebot zu fordern, ist ihm und seinem "Gefolge" anscheinend nicht klar.


Also:

Herzlich Willkommen liebe Genossinnen und Genossen .


Herzlichen Glückwunsch liebe Bauernfreunde

[armin]

Gruß Armin

[Anni]

Interessantes Thema, hab mich bis zur Seite 7 heute durchgelesen, morgen mehr.

Ich schreibe aber wegen Axel's Projekt ( weiss nicht ob er es liest).
Bitte beschäftige Dich eingehend mit " High Fructose Syrup".
Dieses Produkt ist in fast ALLEN Nahrungsmitteln in USA versteckt und es wird als einer der Ursachen der enormen Fettleibigkiet in USA betrachtet.
Ich weiss nicht ob dieses" schleichende Gift" seinen Einzug in Europa schon gehalten hat.

[Hans08]

Es scheint so, als hätten die Milchbauern zumindest für kurze Zeit Erfolg mit ihrem Streit. Was daraus der Handel aber macht ist nicht unbedingt so toll. Er schlägt den Preis gleich den Verbrauchern wieder drauf und wie weiter oben erwähnt trifft es hier wieder die Ärmeren am härtesten.

Ich finde man sollte mal dem Handel a bissal auf die Finger schauen, ob die Preierhöhungen wirklich sein müssen. Wenn man sich mit Ausnahme des letzten Jahres die Getreidepreise anschaut, dann ist der Preis den die Bauern bekommen haben immer weiter zurückgegangen. Hat das von euch jemand wirklich gemerkt, wenn man Brot eingekauft hat?? Ich denke die wenigsten, denn Brot ist eigentlich immer weiter gestiegen.

Das ist eigentlich die Ungerechtigekeit, dass vom Produktpreis, beim eigentlichen Produzenten nur wenig ankommt.

Die Bilder von der DDR hier sind ja ganz schön - aber ob wir wirklich schon wieder soweit sind glaub ich nicht ganz.

VG

[sparklingmarc]

Milchindustrie will neue EU-Subventionen

[armin]

Hy Marc,

klar, wenn man dies hier liest ...:

http://wirtschaft.t-online.de/c/15/31/7 ... 17900.html

Ich würde mal sagen, der Milchstreik war ein klassisches Eigentor der Milchbauern.

Nunja, der Markt wird sich bereinigen - so ist das halt. Schade nur um die weggekippte Milch und die Leidtragenden.

Ich glaube, da sind die Milchkorken zu früh geknallt bei den kurzsichtigen , streikenden Milchbauern.

Gruß Armin

[alty]

DAS war zu erwarten. Aber dass es so fix geht hätte ich dann doch nicht gedacht. Und prompt will man wieder an der Titte der Allgemeinheit saugen.