Kenn mich im Moment irgendwie nicht mehr aus ...

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Monica
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Kenn mich im Moment irgendwie nicht mehr aus ...

Beitragvon Monica » 28.03.2005 16:44

Hallo,

ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe bzw. Euren Rat; dachte zwar ich könnte alleine damit umgehen aber es geht doch irgendwie nicht so ganz da ich immer unruhiger werde. Angefangen hat ja alles damit das mir drei Wochen nach der letzten Bestrahlung bei Bewegungen nach vorne immer der rechte Arm eingeschlafen ist. Damit konnte ich bislang ganz gut umgehen; da der Rücken im bestrahlten Bereich extrem an- bzw. verspannt ist bekam ich Massagen und Krankengymnastik. Am Freitag vor zwei Wochen allerdings hat es die Masseuse ?extrem gut gemeint? bei dem Versuch meinen ?Witwenbuckel? zu beseitigen, das ich tags darauf furchtbare Kopfschmerzen bekam und wieder einen Tag später bemerkte ich plötzlich das mir, wenn ich den Kopf nach vorne beuge es über den ganzen Rücken anfängt zu kribbeln bis hin zu den Beinen /Fußsohlen (in denen ich manchmal aber auch gar kein Gefühl habe) anfangen wie wild zu kribbeln. Wenn ich laufe, dann habe ich manchmal auch ein merkwürdiges Gefühl als ob ich auf Watte laufen würde und auch immer ein komisches Schwindelgefühl bzw. ich fühle mich manchmal als ob ich betrunken wäre und alles kommt mir etwas unwirklich vor (weiß leider nicht wie ich es anders beschreiben soll); des weiteren brennen die Muskel/Nervenstränge vom immer mehr verspannten bestrahlten Bereich im Rücken bis über den Kopf zur Stirn. Wenn ich mit dem Kopf schnelle Bewegungen mache verschiebt sich auch manchmal das ?Bild?; also alles irgendwie für mich besorgniserregend. Der Orthopäde veranlasste eine MRT, Ergebnis Bandscheibenvorfall HWK 5/6 schickte mich auch noch zum Neurologen; dort wurde u.a. ein EEG gemacht, kein Ergebnis ? von einer Nervenwasseruntersuchung wollte der Neurologe absehen da er nicht denkt das das Ganze vom Kopf kommt sondern Spätfolgen der Chemo/Strahlentherapie seien und auch zusätzlich noch durch den Bandscheibenvorfall verstärkt würden. Im Ruhezustand geht´s mir relativ gut, es sei denn ich bewege den Kopf zu schnell nach vorne oder zur Seite. Kennt jemand von Euch diese Phänomene als Folgen der Chemo- und oder Strahlentherapie ?

Viele liebe Grüße und noch einen schönen Ostermontag :)

Monika

Florence
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Beitragvon Florence » 28.03.2005 17:51

HAllo Monica,

das ist ja blöd dass du jetzt auch noch einen Bandscheibenvorfall hattest....
also ich kann dich vielleicht ein wenig beruhigen!!! Meine Strahlentherapie war Anfang Dezember 04 zu Ende und seit Februar oder so habe ich auch immer dieses Kribbeln in den Beinen, vorallem wenn ich den Kopf nach vorne beuge oder mich viel oder schnell bewege, wir haben hier auch schon öfters darüber diskutiert, das haben viele nach der Bestrahlung/Chemo......mir schläft auch ab und zu ein ARm oder Bein plötzlich ein......leider weiß ich bis jetzt auch noch nichts rechtes was man dagegen tun kann......ich glaube man muss sich damit arrangieren.....

also schönen Ostermontag noch und Gute Beserung.......

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Monica
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Beitragvon Monica » 28.03.2005 21:14

Hallo Florence,

ich weiß das mit den Sensibilitätsstörungen ist hier schon diskutiert worden; allerdings habe ich hier noch nichts ähnliches gefunden was meinen Schwindel, der mich weit mehr als das Kribbeln beunruhigt; manchmal wenn ich z.B. am Computer sitze und die Augen schnell bewege fühle ich im Kopf auch sowas ähnliches wie einen Schlag (Stromschlag ?) - anfangs dachte ich schon das weißt auf einen drohenden Schlaganfall hin, aber so oft wie das in der letzten Zeit passiert ist wäre der wohl schon längst da ..... nein, das EEG war ja auch vollkommen in Ordnung. Trotzdem machen mir diese beiden Sachen enorme Angst und zudem beeinträchtigen sie auch meinen Alltag enorm; ich wollte jetzt dann mal langsam mal wieder meine Arbeit aufnehmen, aber bei reiner Computerarbeit und einer Fahrzeit von 1 Stunde mit dem Auto macht das mit einem meistens irgendwie tauben Kopf und diesen Beschwerden noch nicht viel Sinn. Was den Bandscheibenvorfall betrifft so habe ich den wohl dem festschnallen während der Bestrahlung zu verdanken; ich hatte vorher schon eine leichte Vorwölbung auf die ich immer extra hingewiesen habe, musste aber trotzdem streng festgeschnallt werden. Naja, was für´s Eine gut ist ....
Aber, Dank für Deine Antwort.
LG
Monika

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 28.03.2005 22:45

Ich empfehle mal ein Forum für Bandscheibenprobleme. Ich selber hab ja auch schon einen durch. (www.diebandscheibe.de) Schwindelgefühl ist eines der Hauptsymptome für einen BSV im Halsbereich. Brauchst dir also gar keine Sorgen machen. So tragisch wie es klingt, so stark wie es dich in nächster Zeit beeinflussen wird, es ist nicht lebensgefährlich. Nur verdammt nervig. Die Schmerzen (Sensibilitätsstörungen) reichen bis in die Handspitzen. Die gleichen Symptome treten auch bei starken Verspannungen im Rücken auf bzw. bei Nervenreizungen (die ja wieder durch die Chemo begründet werden). Ich denke das alles hat wirklich wenig mit Spätfolgen der Chemo zu tun (die ja noch zu zeitig kommen würden in deinem Fall), sondern voll und ganz auf Verspannungen und den BSV schieben würde. Ein BSV ist gemein, ganz gemein. Ich behaupte jetzt mal der ist sogar noch gemeiner als eine normale Chemo. Du brauchst jetzt viel Geduld, einen guten Arzt und Physiotherapeuten. Mein Tipp: Meide Orthopäden. Das sind in meinen Augen keine Ärzte. Geh lieber gleich zum Neurologen bzw. ein paar Heilärzte. Und wenn dir einer mit dem Argument kommt das ganze per Halsverenkungen lösen zu wollen: Finger weg! Mein Ernst, das "löst" das Problem nur für kurze Zeit, die Spätfolgen sind enorm. Auch eventuelle Operationen sollte man sehr stark bedenken. Es können teilweise (sogar sehr oft) starke Nebenwirkungen durch Narbengewebe entstehen. Ich behaupt mal das die Medizin in Sachen Rücken immer mehr Rückschritte als Fortschritte macht.

Aber es gibt auch Licht. Mit ganz viel Geduld und Ausdauer kann man sogar wieder ganz schmerzfrei werden und wirklich alle machen!

Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht zu sehr verunsichert. Das ganze sollte man nicht zu leicht nehmen, aber auch mit sehr viel Vorsicht betrachten. Gerade in diesem Bereich versprechen Ärzte viel, aber ließ dich am besten einmal selber durch das Forum.

PS: auch das einschlafen der Arme und Beine ist ein Symptom. Teilweise kann es auch zu Belastungsproblemen kommen. Das gibt sich aber wieder ;)
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
Therapie: BEACOPP esk. 6x
seit 10/03 in Vollremission

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Judith
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Beitragvon Judith » 29.03.2005 16:27

Hallo Monica,

es ist wohl nicht sehr hilfreich, was ich Dir schreibe, da ich weder einen BSV habe, noch bestrahlt wurde.
Die Beschreibung Deines "Kopfgefühls" traf bei mir allerdings absolut ins Schwarze, nur hatte ich es vor MH, ca. 3 Jahre lang.
Es ist ein Sch...gefühl, das man nur sehr schwer beschreiben kann, vor allem dann, wenn man einem Arzt deutlich machen will wie es sich anfühlt.
Du hast es sehr treffend formuliert. Ein starkes Gefühl der Benommenheit, wie leicht betrunken (nur viel unangenehmer :wink: ), alles um dich herum kommt dir "unwirklich" vor, wie durch eine dicke Glasscheibe und bei plötzlichen Kopfbewegungen oder Drehung des Körpers "Bildverschiebung", genau wie Du es beschrieben hast. Dazu noch leichte Sehstörungen, so ein seltsames Flimmern und ein ekelhaftes "weiche-Knie-Gefühl", als ob man gleich abschwächeln würde. Und durch alles zusammen eine ständig zunehmende Unsicherheit. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr aus dem Haus zu gehen, aus Angst irgendwo umzukippen. Oder über einen größeren Platz gehen? Unmöglich!
Erst dachte ich, Gehirntumor :arrow: MRT vom Kopf :arrow: nichts, auch die Halswirbel o.K. Dann alle möglichen neurologischen Untersuchungen (EEG, etc.), alle o.B. Zum Schluß meinte der Neurologe, das würde sehr nach "Angstsymptomatik" aussehen.
Check des ganzen Körpers ergab starken Eisenmangel :arrow: 10 Infusionen, dann Tabletten bis Eisen o.K., die Symptome blieben, wurden sogar ständig stärker und beängstigender.
Mein ganz persönlicher Eindruck war: irgedwas stimmt mit der "Chemie" nicht, etwas läuft in meinem Körper gnadenlos schief und niemand weiß was und warum. Dann kam die Lymphieschwellung und die Diagnose MH.
Als die Chemo anfing, waren meine jahrelangen Quälgeister wie weggefegt. Auf die Frage, ob die Symptome "Vorboten" von MH gewesen sein könnten, bekam ich vom Onkologen die diplomatische Antwort: "Wenn sie nach der Chemo weg sind, ja." Sie sind weg, hoffentlich für immer.
Soviel zu meiner Erfahrung, womit ich Dich aber auf keinen Fall verunsichern will. Ich meine nur, wenn es das gleiche "Kopfgefühl" sein sollte, muß es nicht unbedingt was mit einem BSV oder mit der Therapie zu tun haben, auch irgendeine Stoffwechselstörung wäre denkbar.
Ich wünsche Dir möglichst viele Antworten, Infos kann man nie genug haben...
Liebe Grüße,

Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER


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