Handhabung der Nachsorgeuntersuchungen

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lara186
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Handhabung der Nachsorgeuntersuchungen

Beitragvon lara186 » 13.02.2008 18:38

Hallo Ihr!

Habe mich vor einiger Zeit hier schon einmal vorgestellt. Ich bin vor ungefähr einem Jahr an MH Stadium 2a erkrankt. Nun ist zum Glück wieder alles ok :-). Allerdings bin ich hinsichtlich der Handhabung der Nachsorgeuntersuchungen ein wenig beunruhigt…
Die Therapie wurde damals in Kiel durchgeführt. Mein behandelnder Arzt dort sagte mir, dass bei den nun folgenden Nachsorgeuntersuchungen kein weiteres CT mehr notwenig sei. Für mich war bzw. ist das irgendwie nicht zu verstehen, denn im Mediastinum befindet sich immer noch ein Lymphknoten mit einem Maximaldurchmesser von 2,3 cm (Befund der Abschlussuntersuchung). Mein Arzt sagte mir, es handelt sich da um Narbengewebe. Auf jeden Fall hat mich das so beunruhigt, dass ich mir eine zweite Meinung in Hamburg eingeholt habe. Die erste Nachsorgeuntersuchung fand dann auch dort statt und aufgrund meiner psychischen Belastung wurde auch ein CT durchgeführt. Die Ärztin teilte mir mit, dass alles ok sei. Ein paar Tage später habe ich dann den Bericht des Radiologen bekommen und da stand „ (...) im Vergleich mit dem schriftlichen Vorbefund (…) ist der Lymphknoten (…) in seinem maximalen Durchmesser unverändert. Es werden heute 2,5 x 1,7 cm gemessen und in der Voruntersuchung maximal 2,3 cm angegeben. (…)“ Naja, ich war erst mal ein wenig verwirrt, da der Radiologe einfach mal so (ohne Vergleich der Bilder der Abschlussuntersuchung, die ich mit eingereicht hatte (!!!), davon ausgegangen war, dass alles ok ist, obwohl diesmal 0,2 cm mehr gemessen wurden). Habe die Ärztin dann noch mal darauf aufmerksam gemacht und daraufhin wurden die Bilder verglichen (man war vorher offensichtlich davon ausgegangen, dass die Bilder der Abschlussuntersuchung nicht vorlagen) und dann hieß es der Lymphknoten ist in seinem Verlauf weitgehend unverändert. Ich war zwar ziemlich erleichtert, aber woran liegt denn dieser Unterschied? Gibt es da Unterschiede von Radiologe zu Radiologe? Abschluss-CT und Nachsorge-CT wurden nämlich nicht bei demselben Radiologen durchgeführt.
Die nächsten Nachsorgeuntersuchungen werde ich weiter in HH durchführen lassen, da ich hier studiere. Würde aber gerne mal eure Meinung hören in Bezug auf die Intensität der Nachsorgeuntersuchungen! Ist es denn üblich, dass in meinem Stadium kein CT mehr durchgeführt wird bei der Nachsorgeuntersuchung?
Naja, und vielleicht hat ja jemand einen Tipp für einen kompetenten, vertrauenswürdigen Onkologen in HH!? Bin sehr dankbar für eure Antworten!

Liebe Grüße

P.S.: Sorry, ist doch ein wenig länger geworden als beabsichtigt...

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 13.02.2008 19:11

Hallo Lara!

Bzgl der Abmessungen bei den Nachuntersuchungen kann ich nichst sagen.

Bei mir ist das mit den Nachuntersuchungen momentan(7 Monate nach Therapieende) so, dass alle 6 Monate CT gemacht wird und alle 3 Monate die kleine Nachsorge mit Sono und Blut usw.
Hatte allerdings Stadium IVb.

Warst du in der Studie? Weil normal geben die die Untersuchungsabstände vor.

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100

lara186
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Beitragvon lara186 » 13.02.2008 19:31

Danke für die schnelle Antwort :D Nein, ich bin leider nicht in der Studie. Man war sich damals nicht ganz sicher, ob nun zwei oder drei Lymphknotenregionen befallen sind, d.h. ob ich nun Stadium 2a mit oder ohne Risikofaktor bin. Deshalb wurde ich nur analog zur Studie behandelt...

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roro
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Beitragvon roro » 13.02.2008 21:11

Hi lara,

es ist eigentlich normal, dass die Messungen nie so genau sein können. Es ist ja keine exakte Form, die man nur mit irgendeinem Messgerät in die Zange nehmen kann. Ich könnte mir vorstellen, wenn der gleiche Arzt das gleiche Bild mit jeweils mehreren Wochen Pause jedes Mal neu messen würde, bekäme er jedes Mal ein geringfügig anderes Ergebnis. Wie soll das dann erst mit unterschiedlichen Ärzten aussehen. Also mach dir keine Sorgen.


LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 13.02.2008 21:37

... also, wenn ich daneben sitze und mein Radiologe den (Ex-)Tumor nachmisst, dann dreht er immer an dem Mausrad. Dann markierte er die Punkte auf dem Bildschirm und der Apparat misst die Größe.

Dass da dann Ungenauigkeiten von ein paar Millimetern bei raus kommen können, finde ich ziemlich nachvollziehbar.

Ich würde da auch nix drum geben. 8)
Ahoi Marc

Kerstin S
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Beitragvon Kerstin S » 13.02.2008 23:06

Hallo!
Ich wurde im Rahmen der Studie behandelt und auch die Nachsorge geht weitgehend danach vor. Da mein Mediastinaltumor auch groß war, blieb ein Restgewebe von 2,8 cm übrig. Im CT Vergleich hatte sich das Narbengewebe zwischen Chemo und Bestrahlung nicht mehr verkleinert. Deshalb wurde bei der 1. NS nach 3 Monaten nochmal ein CT gemacht, um sicher zu gehen, dass es nicht wächst. Dies war allerdings das letzte CT, ab dann wurde nur noch bei jeder Nachsorge Thoraxröntgen gemacht, denn auch hier würde man große Veränderungen bemerken. Jetzt sind 1 1/2 Jahre um, und dieses Mal wurde auch das Röntgen reduziert auf alle 6 Monate.
Mit der Zeit wirst du bestimmt immer sicherer und ruhiger.
Narbengewebe haben sehr viele hier, vor allem im Mediastinum! Und von solchen kleinen Abweichungen haben auch schon viele hier geschrieben. Sorge dich nicht!

LG
Kerstin
MH IIa (RF: 3 Areale, 2 Bulks, großer Mediastinaltumor)
ab 13.1.06: HD14 mit 4 x ABVD + IF 30 Gy
seit 3.05.06: Chemo fertig!
seit 4.07.06: Bestrahlung fertig!
8. Nachsorge im August 08: alles OK

Linda
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Beitragvon Linda » 14.02.2008 14:06

Hallo Lara
ich bin auch im Stadium IIa gewesen (mediastinaler und supraclaviculärer Befall), wurde aber nach der Studie im HD-13 Protokoll behandelt. Grundsätzlich soll im Stadium IIa kein CT mehr zur Nachsorge gemacht werden, nur Röntgen Thorax und Sono alle 3 bzw 6 Monate. CT soll nur bei einem Verdacht auf Rezidiv gemacht werden, also B-Sympotmatik und neue äußerlich tastbare Lymphknoten, die größer als 1 cm sind. Die Strahlenbelastung eines CTs Thorax ist 2000 mal so hoch wie eines Röntgenbildes. Auf der Röntgenaufnahme erkennt man aber gut, ob das Mediastinum verbreitert ist, also ob dort Lymphknoten sitzen und ggfs. welche neu wachsen.Bei meiner Erstdiagnose war nach dem Röntgenbild Thorax schon klar, dass ich einen mediastinalen Befall habe, da das Mediastinum vergrößert war.
Ich verlasse mich jetzt einfach auf die Röntgenaufnahme und da das Risiko eines Rückfalls bei 3 - 5 % liegt, ist es wirklich nicht notwendig, sich so einer Radioaktivität auszusetzen, die nachweislich gesundheitsschädlich ist.
LG
Linda
MHIIa
HD 13 (2 x ABVD, 30Gy)
ED 02 2007, Chemo März/April 2007, 17 Bestrahlungen im Juni 2007, CR seit 14.8 2007, 1.NU und 2. NU, alles ok!

dumdidum
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Beitragvon dumdidum » 14.02.2008 16:17

Hallo!


Ich habe alle 3 Monate nun Nachsorge (Chemoende war November 2006 und Bestrahlungsende Anfang Mai 2007) und es werden bei mir immer CT+Sono+Blut gemacht.

Teilweise, wenn sich die Ärzte unsicher sind wird auch ein PET-Scan verlangt!


Sind meine Ärzte so übervorsichtig?:-)

bunny
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Beitragvon bunny » 14.02.2008 20:57

Hallo Lara,

bei mir wurde jetzt bei der 1. NS noch ein CT gemacht, obwohl mein Onkologe vorher schon meinte, das wäre nicht mehr nötig. War erst ein wenig enttäuscht, dass ich nochmal in die Röhre muss, aber da das Ergebnis nun gut war, bin ich beruhigt. Allerdings möchte er (und ich auch) es erstmal dabei belassen. Die Strahlenbelastung beim CT ist nicht unerheblich und größere Veränderungen sieht man auch beim Röntgen.
Ich habe auch Restgewebe (ca 5 cm). Aber laut PET war alles inaktiv und mir reicht daher in Zukunft Ultraschall. Der Arzt, der das bei mir macht ist aber auch ein echter Experte und ich glaube er hat das gut im Griff.

Übrigens ist ein CT laut Studie auch nur im Verdachtsfall vorgesehen.

siehe auch http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=26159&sid=759f2416558404b94cd0d172e9f9423e

Das ganze wird unterschiedlich gehandhabt und ich denke, jeder sollte auch nach seinem Gefühl gehen. Wenn man sich ohne CT unsicher fühlt, dann sollte man das vielleicht ab und zu machen. Alle 3 Monate finde ich persönlich etwas zu viel. Aber das Intervall verlängert sich ja eh.

Lieben Gruß
Bunny
Diagnose Ende März; Chemobeginn Ende 04.07; HD14-Studie, Arm B (2x Beacopp esk; 2x ABVD-Doppelzyklus), Bestrahlung bis Ende September 07, Abschlussuntersuchung Nov 07: Restgewebe, aber negatives PET; 1. NU Februar 08: laut CT "größenregredientes" Narbengewebe - welch kleines Wort, aber eine soooo schöne Bedeutung!; 2. + 3. NU: alles o.k.
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Joachim
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Beitragvon Joachim » 14.02.2008 21:55

hi Lara,

ich habe zur 1. NU noch ein CT gekriegt (nehme an wegen dem Narbengewebe), jetzt gibt es alle 3 Monate Sono, Blut und alle 6 Monate Röntgen, Sono, Blut.
Ich finde das ausreichend, vertraue allerdings auch meinem Onko und seiner Fachkompetenz. Die Strahlenbelastung beim CT ist nicht ohne, und sollte nur bei Krankheitsverdacht gemacht werden.

Die minimalen Grössenunterschiede in Deinem Fall kommen meiner Meinung nach von dem Wechsel zu einer neuen CT- Station. Da kommen glaube ich nie die gleichen Ergebnisse raus.

Joachim :)
MH Ia/IIa noduläres lymphozytenprädominantes HL, Diagnose 02/07, 2 Kurse ABVD, PET im Juni 07 neg., 17 x 1,8 gray Juli 07, alle NUs okay :4587:
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Beitragvon bonny0404 » 15.02.2008 06:41

hallo lara,

die abweichungen sollten dich nicht beunruhigen,da kann ich mich nur anschließen.
auch der wechsel zu einem anderen gerät,oder der arztwechsel können diese abweichungen verusachen.das war bei mir auch der fall.

die häufigkeit/notwendigkeit von CT oder röntgen beschäftigt mich aber auch immer wieder.ich fand 2x im jahr auch ein bissi viel,aber meine frühere ärztin hielt das für notwendig.auch wenn jetzt etwas zeit vergangen ist und mein neuer arzt nur 1x im jahr ein ct macht,fühle ich mich damit total unsicher.
ich habe immer noch im ohr,wie mir in der tagesklinik damals gesagt wurde,das im fall eines rezidivs das ganze wie entenflott wächst :roll:

ein röntgen nach einem halben jahr würde mich mehr beruhigen.meint ihr,da kann man drauf bestehen?
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

sokrates
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Beitragvon sokrates » 25.02.2008 21:11

Hallo Lara...
hey, bei mir war ganz genau gleich! ich war auch total verunsichert:
siehe da: http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3143

anscheinend geht es allen gleich. Ich hoffe es beruhigt dich wenn ich dir sage das mein Lymphknote im Mediastinum beim Zwischenstaging 2mm kleiner war als bei der Abschlussuntersuchung. Mein Arzt sagte mir das liege daran dass es unterschiedliche Radiologen waren. und die Kanten bei diesen Bilder unscharf sind.

Gruss
Markus
geboren am 18.1.78
MH2a am 20.7.07
HD 13 (ABVD + 30Gy)
Therapiebeginn 08.08.07
Therapieende Dez.07
--
Koronarstent 19.2.2009
--
Liestal/Basel CH

lara186
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Beitragvon lara186 » 25.02.2008 22:41

Hallöchen!
Ja, wahrscheinlich hab ich mir wohl wirklich zu viele Gedanken gemacht... Bin jetzt auf jeden Fall schon um einiges beruhigter! Danke also für eure Antworten!!! Hat mir wirklich sehr geholfen. Und in zwei Wochen ist dann auch schon wieder die nächste Nachsorge...
Liebe Grüße


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