Schwerbehindertenausweis ja oder nein?

[Maus]

Hallo,
hätte da mal ne Frage:
Ich weiß nicht, ob ich einen Schwerbehinderteinausweis beantragen soll oder nicht.
Arbeite momentan in der eigenen Firma. Aber wie reagieren Arbeitgeber auf so einen Ausweis für den Fall, dass ich mir einen anderen Job suchen müßte? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

[kathy]

Hallo Maus,

ich habe mir auch einen beantragt, du bekommt in diesem Fall 100%. Mein Arbeitgeber hat eigentlich ganz normal darauf reagiert. Du hast durch den Ausweis 5tage mehr urlaub. Für den Arbeitgeber hat es auch vorteile wenn er jemanden mit einem Schwerbehindertenausweis einstellt, denn die Firmen müssen/sollen eine bestimmte Quote erfüllen.
Du genießt durch diesen Ausweis einen besseren Kündigungsschutz.

Das sind so meine Erfahrungen die ich damit gemacht habe.
Hoffe konnte dir ein wenig helfen.

Grüße Kathy

[christiane]

kann es sein dass es auch immer auf das stadium von MH ankommt, wie viel prozent man bekommt?
muss ja denn ich hab stadium IIa und nur 60% schwerbehinderung anerkannt.
ich glaub im endeffekt hat man schon mehr nachteile.
aber ein plus noch zu den vorherigen aussagen ist definitiv ein steuerlicher vorteil, wenn man einen besitzt.
das sind so meine erfahrunen bis jetzt.

lieben gruß

[C.C.]

hallo,
ich habe mir auch diese Frage gestellt. Dann habe ich den Antrag vom Versorgungsamt gesehen u. konnte irgendwie nichts von all diesen Kriterien ankreuzen, obwohl ich eindeutig eine ganze Palette von Spätfolgen insbes. der Strahlentherapie aufweise. Da ich auch bis zur Erkrankung freiberuflich Geringverdiener war, habe ich mich auch nach den verbleibenden Vorteilen gefragt (steuerlich f.a. Kündigungsschutz etc. auch). Kann man den Ausweis, denn - "bei Bedarf" - auch noch später beantragen?
C.C.

[Suam]

Hallo Maus,

also ich habe gute und wiederum schlechter Erfahrungen mit dem Behindertenausweis.

Also ich habe ihn seit März diesen Jahres. Das einzig gute daran ist, wenn man wie ich Angestellte ist, unter das Kündigungsschutzgesetz für Behinderte zu fallen - sprich man kann einen nicht so einfach kündigen.
Das war auch der Grund warum ich den beantragt habe. (Meine Chefs sind Arschl...). Nun ist das Betriebsklima nach Rückkehr (nach langer Krankheitszeit) so scheiße, dass ich mich zur Zeit um eine neue Anstellung bemühe. Nun hatte ich gestern ein Vorstellungsgespräch und war gegenüber dem "neuen Arbeitsgeber in spee" total ehrlich und habe ihn halt erklärt warum ich da weg will, das ich im März an Krebs erkrankt war und einen Behindertenausweis habe und er war nicht so angetan davon. Klar kann ich das verstehen - ich würde mir an seiner Stelle auch überlegen ob der jenige wirklich wieder vollständig gesund und belastbar ist. Aber sollte man nicht von Anfang an ehrlich sein (und außerdem muß man es auch angeben, dass man einen Behindertenausweis hat, falls man es nicht macht ist dies ein Kündigungsgrund.

Also ich weiß nicht so genau ob ich es nun so positiv finde ihn zu haben. Klar nach dem Theater mit meinem jetztigen Arbeitsgeber hat er mir natürlich die Sicherung des Arbeitsplatzes ermöglicht - aber wenn man sich einen neuen Arbeitsplatz sucht ist es etws schwierig, falls man nicht an eine Behörde etc. kommt die eine bestimmte Prozentzahl von Behinderten einstellen muß und einen dann mit Kusshand nehmen möchte.

Ich hoffe ich habe dir und anderen erstmal weiter geholfen bei der Entscheidung für/gegen einen Behindertenausweis.

Gruß Suam

[Elisabeth]

Hallo an alle,

es ist nicht notwendig, seinen zukünftigen Arbeitgeber über die Schwerbehinderteneigenschaft zu informieren!
Siehe auch hier: http://www.inkanet.de/db/sozialrecht/sc ... index.html

Dieses Thema wurde bereits des öfteren ausführlich im Forum diskutiert. Die Suchfunktion bringt hier auch eine Menge.
Ich hoffe, das hilft Euch weiter.

Gruß
Elisabeth

[Kassy]

Liebe Elisabeth,

vielen Dank für den hervorragenden Link. Ich habe mich nun endlich auch dazu entschlossen den Ausweis zu beantragen.

Alles Gute Katrin

[Judith]

Hallihallo,

bei meiner Ersterkrankung vor 2,5 Jahren hatte ich keinen SB-Ausweis beantragt, weil ich mir als "freischaffende Hausfrau" keine Vorteile davon versprach.

Als ich jetzt zur Hochdosis in der Klinik war, fragte mich die Mitarbeiterin vom psychsozialen Dienst (die sich eigentlich nur um die Reha kümmern wollte), ob ich einen habe, und wenn nicht warum nicht?

Da sie erzählte, dass mein Mann ein paar Euro Steuern sparen könnte, habe ich ihn beantragt und er wurde mit einem GdB von 100% genehmigt, gültig ab (zurückdatiert) 01.04.2004 bis 09/2009

Sonst stehen natürlich keine Merkzeichen drauf, d.h. bis auf mögliche Vergünstigung beim Erwerb einer Bahncard, bei Eintrittspreisen und das Recht auf bevorzugtes An-die-Reihe-kommen bei Ämtern und Behörden sind alle anderen "Annehmlichkeiten" gleich mal ausgeschlossen worden

Stimmt meine Interpretation der 1000 Begleitzettel oder muss ich nochmal genau zwischen den Zeilen lesen