Herzmuskelschjädigung nach Therapieende?

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Dave
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Herzmuskelschjädigung nach Therapieende?

Beitragvon Dave » 24.09.2006 12:44

Hallo Leute,

hatte ausgiebigst nach der Therapie relaxt und gefeiert- ab Montag ist wieder Arbgeitsalltag- nun ist doch noch ein Punkt aufgetreten, den ich gerne in diesem Forum nachfragen würde:

bei meiner Abschlussuntersuchung wurde die "Pumpe" sonografiert und es ist festgestellt worden, dass der Herzmuskel "grenzwertige" Strömungsgeschwindigkeiten aufweist. Laut Chefdoc ist kein Handlungsbedarf nötig, aber offensichtlich haben die Chemos und die "netten Strahlen" Spuren hinterlassen...

Meine Frage: kennt ihr das auch, normalisiert sich der Herzmuskel wieder, kann man etwas tun, um den Heilungsrozess zu unterstützen?

Grüße,
Dave
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Jose
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Beitragvon Jose » 24.09.2006 14:40

Hallo Dave,

erst mal Glückwunsch zu Deiner „MH-freien“ Abschlussuntersuchung!! Das die Chemotherapie insbesondere Doxorubicin das Herz schädigen kann haben die Ärzte Dir sicher im Vorgespräch erläutert. Aus diesem Grund wird auch in der Abschlussuntersuchung das Herz noch mal genau gecheckt.
Solange die Ergebnisse grenzwertig sind, würde ich mir keine großen Sorgen machen, zumal sich der Herzmuskel jetzt auch erst mal von den Strapazen erholen muss.

Ich war am Donnerstag (da es gleich bei mir um die Ecke war) bei folgendendem Vortrag:

http://www.lymphome.de/Gruppen/GHSG/Stu ... rkshop.pdf

Hier wurde über das Thema Herzerkrankungen nach MH berichtet. Tenor: Herzerkrankungen nach Therapie des MH treten in der Regel erst sehr viele Jahre nach Abschluss der Therapie auf. Risikofaktoren dafür sind
a) das Bestrahlungsfeld, d.h. Herz oder Teile des Herzens lagen im Strahlenfeld
b) die Strahlendosis
c) die Anwendung + Dosis bestimmter Chemotherapeutika, wie das Doxorubicin


Für Ex-MHler sei von daher nach Therapieende regelmäßige, lebenslange Kontrolluntersuchungen des Herzens wichtig und präventiv sei eine gesunde Lebensführung, wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport, nicht Rauchen und „Alkohol in Maßen“, anzuraten.

Viele Grüße
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Beitragvon Anni » 24.09.2006 18:08

Hat man dir die "ejection fraction " mitgeteilt? Ich glaube 50 ist grenzwertig.

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Dave
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Beitragvon Dave » 25.09.2006 16:50

Hi Anni,

was ist die "Ejection Fraction"? Ist das der Messwert für die Strömungsgeschwindigkeit? Falls ja: leider habe ich nicht den Wert- es wurde mir lediglich gesagt, dass es grenzwertig ist und in einem halben Jahr wieder gemessen werden soll.

Auch danke an Jose für den Beitrag.

Grüße,

Dave
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Trammen
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Beitragvon Trammen » 25.09.2006 17:50

Hallo Dave,

die Ejection Fraction (EF) ist die Auswurfleistung des Herzens, dass heisst wenn 70% der kompletten Füllung des Herzens durch Muskelkontraktion ausgeworfen werden, beträgt die EF 70 % .

Eine EF von 90 oder 100 gibt es praktisch nicht. Normal ist je nach Alter 55-70

Wer zum Beispiel eine EF von 35% hat, hat also mindestens die hälfte seiner Pumpleistung eingebüsst. Meistens iste es sogar noch mehr, da das Herz dann in einem "Stresszustand" besonders unökonomisch arbeitet.

Lass deine Pumpe regelmäßig kontrollieren, du wirst sehen, die erholt sich auch wieder.


Gruß

Trammen
Zuletzt geändert von Trammen am 25.09.2006 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Anni
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Beitragvon Anni » 25.09.2006 21:23

Trammen du hast das SUPER erklärt. !!!!!!!!!

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Trammen
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Beitragvon Trammen » 25.09.2006 23:00

Nicht doch, ich werde ganz verlegen......
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