Geht ihr zwischen den Chemos arbeiten

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Suam
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Geht ihr zwischen den Chemos arbeiten

Beitragvon Suam » 21.04.2006 20:45

Hallo an alle!

ich habe die Seite vor ca. einer Woche zufällig gefunden und muß sagen, dass sie einem schon Mut macht...

Es ist gut zu wissen wie es anderen Betroffenen geht und wie sie alles so verkraftet haben.

Ich habe die Diagnose MH vor vier Wochen bekommen. Heute habe ich meinen Port bekommen und am Dienstag geht es dann los mit der ersten von vier Chemos.

Leider habe ich noch nichts im Forum gefunden, ob ihr zwischen den Chemos arbeiten geht oder nicht. Würde mich interessieren ob es euch möglich ist zwischendurch arbeiten zu gehen oder nicht.

Bin gespannt ob es bei mir möglich ist...

Gruß Suam

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sassi
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Beitragvon sassi » 21.04.2006 20:52

hallo suam

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es kommt drauf an, welche chemo du bekommst und wie du sie verträgst.

ich wäre nicht in der lage gewesen, zwischen den chemoblöcken arbeiten zu gehen.
einige wenige hier waren dazu in der lage.

ich denke , dass die ABVDler eher in der lage waren zwischendurch arbeiten zu gehen-aber.....
ich denke, es wäre auf jeden fall wichtiger, sich zwischen den blöcken zu erholen.

welche therapie bekommst du denn?und welches stadium?

LG sassi
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

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Michi
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Beitragvon Michi » 21.04.2006 23:05

Hallo Suam,

erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum... schön, daß Du wenigstens zu uns gefunden hast, wenn schon der Anlass eher ein besch...ener ist!

Zu Deiner Frage: ich bin währen der ganzen Therapie (Details s.u.) nicht arbeiten gegangen. Ich hätte es - wenn es unbedingt hätte sein müssen- zwischendurch sicherlich mal für einzelne Tage geschafft, v.a in der Zeit zwischen Chemo und Bestrahlung.
Ich hab es nicht gemacht, denn die Therapie ist ätzend genug, da soll man sich die Tage, an denen es einem gut geht, zum erholen gönnen, nicht um unbedingt arbeiten gehen. Wir waren grad in den Tagen zwischen Chemo und Bestrahlung mal 4 Tage im Urlaub und es hat total gut getan, weg zu sein!
Da mir zeitweise ein wenig die Decke auf den Kopf fiel, hab ich mir andere Beschäftigungen gesucht und gefunden. Und wenn ich Lust hatte zu hören was in der Firma so ging, dann hab ich meinen Laptop genommen und mich ins Firmennetz eingewählt und mails etc. gelesen um auf dem Laufenden zu bleiben. Ab und zu mal 'ne kleine Aufgabe übernommen ohne Stress....

Wenn Du es nicht finanziell unbedingt brauchst, dann laß es langsam angehen, schau wie es Dir geht und nimm Dir die Zeit, dich erst mal um Dich und Dein gesundwerden zu kümmern. Der Rest ist nicht so wichtig und hat Zeit.

Liebe Grüssle,
Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

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yvonne
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Beitragvon yvonne » 23.04.2006 12:45

hallo suam,

ich würde nicht so viel ans arbeiten denke, viel mehr ans gesund werden, das ist jetzt wichtiger. meine chefin hätte es gerne gesehen, wenn ich zwischendurch mal ein paar tage gearbeitet hätte, ich hätte es vielleicht auch gekonnt, wollte mich aber in dieser situation nicht auch noch mit alltagsproblemen von der arbeit belasten. manchen tut es vielleicht gut, zwischendurch mal rauszukommen, aber ich denke, die therapie ist doch anstrengend und man sollte sich zwischendurch erholen. die vier chemos schaffst du schon, bekommst hinterher bestrahlung,nehme ich an. wünsch dir alles gute.

Yvonne
MH IIae Extradonalbefall Sternum, Diagnose 06.2005, Chemo bis 11/05 anschließend 30 gy Bestrahlung, seit 02.03.2006 Remission!!!
06.06.06 Nachsorge Alles O.K.!!!Januar 2008 bis jetzt alle Nachsorgen o.K.

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Caren
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Beitragvon Caren » 23.04.2006 14:27

hallo suam!
ich bekam sofort einen krankenschein über 8 monate oder so!!!!! die therapie COPP/ABVD vertrug ich mal so, mal so, war im allgemeinen aber fit. aber arbeit ist nicht soooooooooooooo wichtig, denke an dich, du bist ersetzlich, habe ich gelernt. denke an dich, nicht an den job. wenn man das heutzutage noch so sagen darf. hast du noch keinen krankenschein? den bekommt man doch sofort?
gruß caren
Lass alles Negative los, dann passiert das, was passieren muß, damit du daran reifen kannst.
07/93 MH IIA; nach 3 Rezidiven 11/96 HD mit allogener KMT.

nightkitten
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Beitragvon nightkitten » 23.04.2006 15:33

ich bekam zwei zyklen BEACOPP esk. und danach zwei zyklen ABVD. während BEACOPP konnte ich nicht arbeiten, aber bei ABVD ging es.

ich gehe natürlich nicht offiziell arbeiten, sondern immer nur, wenn ich gerade lust dazu habe und auch immer nur für ein paar stunden. ich mache dann auch nur kleinere tätigkeiten, nichts wo man richtig denken muss.

ich gehe aber auch nur deshalb arbeiten, weil mir mein job richtig viel spass macht. ich sehe das als wirklich nette abwechslung.

aber wenn ich was anderes zu tun habe was auch spass macht, dann ziehe ich natürlich die freizeit vor :lol:

liebe grüße

Mandy
Diagnose: 10/05, Stadium 2b mit RF c + d (hohe BSG und mehr als 3 Areale befallen)
Studie HD 14, Arm B, 2 x BEACOPP, 2 x ABVD, danach Bestrahlung.
Beginn Behandlung 08.12.2005

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ines75
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Beitragvon ines75 » 23.04.2006 15:52

Hallo Suam,

ich war 12 Monate komplett krankgeschrieben. Ein paar kleinere Aufgaben habe ich von zu Hause erledigt. Wenn ich meine lange Chemositzung hatte, habe ich mir ein paar Protokolle zum Korregieren mitgenommen. Aber ehrlich gesagt, habe ich das Gesundwerden als meine Hauptaufgabe gesehen.

Zwischendurch hatte ich fast ein schlechtes Gewissen, weil es mir in der Erholungswoche meist recht gut ging, aber andererseits war die auch nötig, um sich körperlich zu kräftigen. Zum Beispiel in der Form von langen Spaziergängen.

Als die Chemo dann vorbei war, habe ich mich jeglicher Arbeit verweigert. Da habe ich die Zeit einfach nur für mich gebraucht. Endlich mal Zeit, das Leben wieder zu genießen. Das wollte ich mir nicht mit Arbeit vermiesen. Ich hatte das Gefühl, das ich das verdient habe. Habe schließlich während der Zeit auf genug verzichten müssen und auch reichlich unangenehme Erfahrungen gemacht. Es hat mir unheimlich gut getan, einfach mir etwas Gutes zu tun. Ich habe endlich meine Familie und Freunde besuchen können, und ich habe viel Sport gemacht.

Letztendlich denke ich, jeder sollte das machen, was ihm gut tut. Wenn Du der Meinung bist, Du brauchst die Arbeit (und es ist körperlich möglich), dann geh hin. Besser, als wenn Dir die Decke auf den Kopf fällt. Aber man kriegt die Zeit auch anders rum.

Liebe Grüße und alles Gute,
Ines
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe :D
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

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Holger
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Beitragvon Holger » 23.04.2006 17:31

Hallo Suam,

ich bin auch seit Anfang der Chemo durchgehend krankgeschrieben. Zwischendurch war ich gelegentlich mal in der Firma und hab meine Kollegen nur besucht, aber selbst das war schon irgendwie anstrengend, obwohl ich mich zu Hause eigentlich superfit gefühlt hatte. Man könnte bestimmt ab und zu was machen, aber einen ganzen Tag hätte ich nicht durchgehalten.

Hast du zufällig eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Viele zahlen, wenn man ein halbes Jahr durchgehend krank war. Man sollte sich also überlegen, ob man sich zwischendurch mal für ein paar Tage gesundschreiben läßt um zu arbeiten. Wenn es dann doch zu anstrengend ist, hat man damit eventuell eine Menge Kohle verschenkt.

Gruß, Holger
25.08.05: Diagnose MH, Mischtyp, Stadium IVa (Milz- und KM-Befall)
Therapie: 8 x BEACOPP eskaliert, recht gut vertragen
Nachwirkungen: z.T. Gelenkschmerzen u.ä.
11.04.2006: Laut PET-CT alles wieder weg!
...
2009: nächste Kontrolle im Dezember
--> Vorstellung<--

JU
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Beitragvon JU » 23.04.2006 18:19

Hallo Suam!

Mein "Job" ist momentan ja noch die Schule :wink2:. Ich bin seit der Diagnose nicht mehr in der Schule gewesen. Und davor auch nur eine Woche, weil davor noch Sommerferien waren. So gesehen war ich seit fast 10 Monaten nicht mehr dort.
Eine Zeit lang habe ich Hausunterricht bekommen, aber das wurde mir nach und nach auch zu anstrengend. In ca. 4-5 Wochen (soweit ich das richtig in Erinnerung habe :arrow: nach der Reha) muss ich wieder die Schulbank drücken. :?
Naja, einerseits freue mich darauf, aber die Angst davor ist doch etwas größer. Das Schuljahr werde ich wiederholen, denn ich möchte nicht, dass sich MH auf meinen Abi-Schnitt auswirkt.

Und dann auch natürlich noch von mir: HERZLICH WILLKOMMEN!

Liebe Grüße
Judith
Diagn. Sept. '05
-> MH 2ae mit Risikofaktoren
-> HD14 mit 4xABVD & 30 Gray
-> Remission

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swefan
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Re: Geht ihr zwischen den Chemos arbeiten

Beitragvon swefan » 25.04.2006 17:18

Hallo Suam,

Suam hat geschrieben:Leider habe ich noch nichts im Forum gefunden, ob ihr zwischen den Chemos arbeiten geht oder nicht. Würde mich interessieren ob es euch möglich ist zwischendurch arbeiten zu gehen oder nicht.
Bin gespannt ob es bei mir möglich ist...
Gruß Suam


ich hatte meine erste Chemotherapie während meiner Diplomarbeit und bin nach der Chemo + ein paar Tagen Ruhe bei meinen Eltern (in Berlin) an meine Uni gefahren (in Sachsen) und hab dran gearbeitet.
Als ich dann einen 'Nachschlag' gebraucht habe - nochmal ne normale Chemo, keine Hochdosis - war mir nicht nach Arbeiten, deshalb blieb ich zu Hause...
Also wenn Du Lust hast zu arbeiten und deine Blutwerte ok sind (wegen niesender Kollegen usw.) - Ablenkung ist eine gute Sache !
Eventuell wäre zu klären, ob dein Arbeitgeber ein (versicherungstechnisches) Problem darin sieht, wenn Du offiziell krankgeschrieben sein solltest aber trotzdem an deinem Arbeitsplatz bist.

Alles Gute,
swefan

(2xMH, vor ein paar Jahren)

Petra
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Beitragvon Petra » 25.04.2006 22:48

Hallo Suam,

bei uns Mann vom Morbus Hodgkin befallen. Er hat, da er Selbstständig ist, die ganze Zeit gearbeitet. Wir sind morgens zur Chemo und anschließend ins Büro gefahren. Da wir ein Elektrogeschäft (Installationen,
Reparaturen ectr.) haben, wir auch von keiner anderen Stelle Geld bekamen mußte das leider so sein. Wir hatten für die Zeit einen Angestellten, den wir immer noch haben, und na klar ich als seine Frau. Wir also ins Büro, ausruhen, und dann ging es je nach Verfassung los. Es gab auch mal Tage, da ging es nicht. Ich war zwischenzeitlich mit auf den Baustellen, aber mein Mann hat gearbeitet. Es war eine anstrengende Zeit, aber heute sind wir froh das es so lief, denn wie hätte es dann ausgesehen, keine Kunden mehr, kein Geld und was wäre mit den Kindern? Drei Stück an der Zahl. Und na klar unser kleines Haus.

Wenn es anders gegangen wäre, wäre es besser gewesen, dann hätte mein Mann auch etwas mehr Ruhe gehabt.

Abschließend ich noch mal sagen, wie stolz ich auf meinen Mann bin, das er trotz schwerer Krankheit, alles gegeben hat.

Wünsche dir alles gute und hoffe, das du auch alles schaffst. Viel Glück.

Petra

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Ineli
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Beitragvon Ineli » 25.04.2006 23:12

Hallo Suam!
Schön, dass du auch hierher gefunden hast.
Ich hab während der Chemo ein Praktikum in Zürich gemacht. Allerdings nur zu 50%. War teilweise recht anstrengend (war pro Tag auch 3h unterwegs), da ich Mühe hatte mit der Konzentration. Aber war sehr froh, dass ich mich ein bisschen ablenken konnte!

LG,
Ina

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Beitragvon Charlotte » 26.04.2006 20:32

Hallo Suam,

ich bin arbeiten gegangen, aber ohne Druck. Wichtig ist, dass man sich deswegen keinen Stress macht. Ich ahbe für's Arbeiten kein Extra - Geld vom Arbeitgeber bekommen. Ich habe ein bis vier Stunden pro Tag gearbeitet - je nach Verfassung. Und nur an Tagen, an denen es mir wirklich gut ging! So im Schnitt waren das 2-3 Wochen pro Monat. NAch der letzten erfolgten Chemo ging allerdings gar nichts mehr. (ab Weihnachten)
Während der Bestrahlung haben die Bestrahlungsärzte mir empfohlen, nicht arbeiten zu gehen. Im März ging es zur Kur. Am 04.04. kam ich wieder und seit Montag ( 24.04.) arbeite ich wieder. Ich habe einen Wiedereingliederungsplan und ab Juni arbeite ich wieder Vollzeit!!!

Mir hat es immer gut geholfen, durch die Arbeit Ablenkung und Kontakt zu anderen zu haben!!!

Ganz wichtig: Keinen Stress machen lassen und ganz alleine und frei entschieden, ob du arbeiten gehst! Da darf dir niemand reinreden, denn kein Nicht - Betroffener kann nachempfinden, was in uns vorgeht!

Liebe Grüße und alles alles Gute

Charlotte
Pflege deine Freundschaften, sonst bist du irgendwann alleine!!!


MH IIA, Diagnose 09/05, Chemo 10/05
4x ABVD + 30 Gy Bestrahlung
Chemo abgebrochen 01/06 ( 2,5x ABVD )
Bestrahlung abgeschlossen 15.02.2006
Kur in Wyk auf Föhr im März 2006


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