Beitragvon Axel B. » 22.08.2005 18:59
Durch Bestrahlungen in der Halsgegend, was bei MH-Patienten nicht selten vorkommt, wird die kleine Schilddrüse (wiegt gerade mal 20g) oft in Mitleidenschaft gezogen. D.h. sie wird irreparabel teilweise oder ganz zerstört und kann somit nicht mehr ausreichende Hormone produzieren.
So klein die Schilddrüse ist, so groß ist ihre Wirkung jedoch auf den gesamten Körper. Die möglichen Symptome, hervorgerufen durch eine Schilddrüsenfunktionsstörung, sind quasi unzählig. Wenn die Schilddrüse zuviel Hormone produziert, wird man ganz nervös, hyperaktiv, ruhelos und leidet oft unter Schlafstörungen. Ganz im Gegenteil, wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert. Dann neigt man zur Fettzunahme, ist dauernd müde und leidet unter Konzentrationsstörungen.
Ob eine Schliddrüse durch die Bestrahlung beschädigt wurde, kann nicht sofort ermittelt werden. Es wird dazu der Hormongehalt im Blut gemessen, der sich jedoch recht träge einpegelt. So kann es sein, dass eine Schilddrüsenstörung erst nach einem Jahr nach Therapieende erkannt wird.
So war es auch bei mir. Allerdings hatte mich mein Arzt schon frühzeitig davon in Kenntnis gesetzt und hat bei den Nachsorgen immer darauf geachtet.
Eine kaputte Schilddrüse ist aber nicht so schlimm, denn es gibt nebenwirkungsfreie Substitutionsmittel, die die notwendigen Hormone dem Körper beiführen. z.B. L-Thyroxin von Henning. Da meine Schilddrüse wohl ziemlich stark in Mitleidenschaft geraten ist, muss ich die relativ Hohe Dosis von 125µg in Tablettenform jeden morgen einnehmen. Dabei ist es nicht so schlimm, wenn man mal die Einnahme vergisst, denn - wie gesagt - der Hormonpegel reagiert sehr träge.
Im übrigen leiden sehr viele Menschen unter Schilddrüsenfunktionsstörungen, allein dadurch, dassl wir hier in Deutschland in einem Jodmangelgebiet leben. Nur wissen es die meisten nicht und wundern sich nur, dass sie z.B. dauernd müde sind. Meine Mutter muss z.B. die gleichen Tabletten schlucken wie ich, weil sie an einer "natürlichen" Schilddrüsenunterfunktion leidet. Hat aber auch sehr lange gedauert, bis man bei ihr herausgefunden hatte, welche Ursache ihre dauernde Müdigkeit hatte.
Diagnose: (18.09.2000) MH IIa, Nodulär-sklerosierender Subtyp, 1 Riskofaktor (3 Lnn-Areale befallen)
Behandlung: 4xABVD + 30Gy (HD11)
Vollremission (04.05.2001) bis heute ...
[mehr]