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frühling06
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Beitragvon frühling06 » 06.01.2008 16:25

Hallo Tati!
Ich habe für mich das Gefühl, dass ich viel sensibler und emotionaler geworden bin - gerade jetzt nach meiner letzten Therapie. Mir fällt es total schwer, mich von dem Leid anderer abzugrenzen, jede Liebesszene, jeder tragische Unfall, lachende Kinder ... alles geht mir so nah und ich fühle intensiv mit. Am Anfang hat mich das ganz schön irritiert, ich hatte (und habe immer noch zeitweilig) das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich, ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich denke, ich war immer ein eher kopfgesteuerter Mensch, wenngleich nun auch nicht gefühlskalt, aber das Ganze hatte eine andere Qualität. Seit ich diese Veränderung für mich als etwas Bereicherndes bewerte, freue ich mich über diese und sehe sie als Erweiterung meines Horizontes, als ob die Seele wächst.
Ich denke, wer eine solche Krankheit erlebt, die Angst, die Schmerzen, die Unsicherheit, der ist verletzt. Eine Strategie der Seele ist es vielleicht, sich "hart" zu machen, weil man spürt, dass diese Verletztlichkeit verunsichert und einen schwach macht. Diese Phase habe ich durchaus nach den ersten Therapien auch so erlebt wie du. Wenn man Nähe - körperlich wie seelisch - zu lässt, ist man auch verletztlich. Daher ist es kein Wunder, wenn dir danach nicht ist.
Für mich persönlich glaube ich aber, dass der Weg der "Heilung" von der Angst und der Verletztheit ist, diese zuzulassen, sich zu erlauben, das zu spüren, richtig in sich hineinzufühlen. Ich sage jetzt auch viel häufiger, wenn mich etwas verletzt oder traurig macht oder auch glücklich macht und ich habe festgestellt, dass das auch meinen Beziehungen noch mal eine ganz neue Tiefe gegeben hat.
Ein guter Therapeut kann sicherlich eine Hilfe sein, allerdings würde ich von jemandem, der in erster Linie die Verdrängung der Gefühle oder das "in den Griff bekommen" fociert eher abraten. Denn die Wahrheit ist, dass wir das Recht haben, zu Tode erschreckt zu sein und das wir das Recht haben, traurig zu sein über das, was uns passiert ist. Und wütend über die Ungerechtigkeit und glücklich über das Überleben ...
Lieben Gruß
Frü*
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2013: Weiterhin gesund!

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Tati
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Beitragvon Tati » 06.01.2008 20:50

corli28 hat geschrieben:Hallo Tati
Du solltest dich nicht verrückt machen ! Bei mir war es auch so . hatte mich so verändert , war sehr vergesslich (geb) ständig war jemand entäuscht ! Das war so ein stress für mich das ich mich von so einigen freunden getrennt habe, ich lasse nur noch gutes an mich ran denn stress macht krank! Bei mir ist das ganze 7 jahre her !!!
Zum thema nähe ,die habe ich sehr gern ,aber nur die! für alles andere bin ich zu 99% zu müde? keine ahnung ! ich mache mir ständig gedanken woran das liegen kann. ich arbeite seit 5 jahren in vollzeit leite ein geschäft ,wenn ich abens nach haus komme wartet mein elf j sohn und mein haushalt. wenn ich dann alles erledigt habe falle ich ins bett! Ich habe immer das gefühl oh ne heute bin ich zu kraftlos und verschiebe es auf morgen usw! habe auch schon mit meinen f arzt gesprochen bei mir ist alles in ordnung?! Mein mann ist schon vollig genervt was ich verstehe! keine ahnung was man da machen kann ???


BINGO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
genauso ist es!!!!!!!!!!!!!!!!

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Beitragvon Tati » 13.01.2008 22:19

so Schätzeleins,

ich hab jetzt mal mit meinem "Höhlenforscher" geredet und
bis März wird meine Spritze mal abgesetzt um zu sehen, ob
mein Gefühlschaos von dem Zeugs kommt......

nun muß eben mein Mann mal für die Verhütung sorgen ( wenn nötig )

jedenfalls stell ich jetzt ( nach 12 Tagen Pause ) fest, daß ich
mich irgendiwe "befreiter" fühle und vor allem bin ich jetzt eher
albern als deprimiert :think2: :verdacht:


das wollt ich mal noch schnell loswerden ;-)

Vielleicht werd ich jetzt ja zum Vamp :0057: :0057: :0057: :0057:
LG aus dem Saarland, Tati ;-)

- Diagnose 12/06
MH,Stadium2Ea ( Befall links
cervical + li. Lungenhilus )
- HD14
- 2X BEACOPP Start 02/07 +4XABVDEnde05/07
- 30gray Bestrahlungen ( 08/07 - 09/07)
- CT, Sono, Röntgen 10/07 tip top!!!
- 1. NS 12/07 alles paletti
- 2. NS 03/08 Verdacht auf Rezi
- PET 05/08 nix nachzuweisen! ;-)

b]mehr über mich[/b]

Christine
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Beitragvon Christine » 20.01.2008 22:49

Hallo Tati,

mit meinem Höhlenforscher hatte ich auch ein interessantes Gespräch. Denn Du hast mir mit Deiner Frage echt aus der Seele gesprochen. Wie so nebenbei sind wir dann auch auf meine Stimmunsschwankungen, Unlust in jeder Hinsicht und, und, und gekommen.
Und dann sagt er mir, dass das leider bei sehr vielen Frauen nach der Chemo vorkommt, sind alles Wechseljahresbeschwerden. Von Depri bis Reizbarkeit, von Unlust bis weiß der Geier. Mit bissle Glück klingt das wieder ab (max. 12 Monate hat er gemeint). Aber nicht jede hat Glück. Gibt auch ein paar Frauen, die dann "richtig" mit den Wecheseljahren zu kämpfen haben.

Aber freut mich, dass es Dir seit Absetzung der Spritze besser geht.
So soll's sein.

Liebe Grüße
Christine
Diagnose MH 03/2007 (17. Schwangerschaftswoche), IIa mit RF, großer Mediastinaltumor,
4xABVD letzte Chemo 04.07.2007
Geburt Lisa am 06.08.07
Betrahlung 24.08.07 bis 13.09.07, 30 Gray
24.08.2007 komplette Remission
letzte NS 08/09 alles bestens!

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Tati
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Beitragvon Tati » 21.01.2008 14:44

Hallo Chrissi ;-) :huhu:


super, daß auch du zu dem Thema, einige Antworten hast!!!!

Ich glaube ein, zwei andere hier, haben dieses Gefühlschaos
ebenfalls auch auf die "künstlichen" Wechseljahre geschoben.....

nur ich kann oder will mir das nicht so richtig vorstellen??!!!

Da ich nur 4x Zoladex bekam ( gut natürlich waren da
diese Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gereiztheit etc...)

aber nach der 3. Spritze waren diese weg....oder hab ich die nur
nicht mehr wahrgenommen????

Dann die Tatsache, daß ich bereits nach der vorletzten? Chemo
bereits wieder meine Periode bekam!

na ja, ich hoffe einige werden auf dieses Thema noch stoßen und ihre Erfahrungen mitteilen!!!!


Dir jedenfalls mal ein DANKE!!!!!
LG aus dem Saarland, Tati ;-)



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- CT, Sono, Röntgen 10/07 tip top!!!

- 1. NS 12/07 alles paletti

- 2. NS 03/08 Verdacht auf Rezi

- PET 05/08 nix nachzuweisen! ;-)



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Christine
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Beitragvon Christine » 21.01.2008 14:50

Tja, da war ich auch etwas überrascht. Ich hab direkt 5 Wochen nach der Entbindung, etwa 2 Monate nach der Chemo auch meine Periode wieder bekommen und dachte, "Glück gehabt".

Mußte mich jetzt aber vom Doc aufklären lassen, dass da wohl zwar Östrogene vorhanden sind, aber eben zu wenig, um das Gefühlschaos und Hitzewallungen und Co. zu verhindern....naja, wir werden das auch noch wegstecken, oder? Wobei meine Familie da im Moment mehr weg- bzw. einstecken muss :bash:

Aber am 29.01. fahr ich erst mal drei Wochen zur Reha und dann haben meine Lieben (und natürlich auch ich) erstmal Ruhe... 8)

Lieben Gruß
Diagnose MH 03/2007 (17. Schwangerschaftswoche), IIa mit RF, großer Mediastinaltumor,

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