Selbsternannter Ex-Hodgie und vom (Nichts-)Nutzen des PET

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Judith
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Beitragvon Judith » 23.03.2005 19:08

Hallo Elisabeth,

das hast Du sehr schön gesagt, wir denken sehr ähnlich.
Ich bezeichne mich gern als "Hobbymediziner", erstens weil ich mittlerweile seit 23 Jahren an meiner Haut rumlaboriere, zweitens wird man es als Mutter automatisch und drittens kommt die Lebenserfahrung dazu, was den jungen Ärzten noch fehlt.
Gleich zu Beginn der Therapie habe ich gemerkt, dass ich konsequent und sehr aufmerksam mitdenken muß, bei aller Fürsorge seitens der Praxis weiß ICH doch am besten wann ein neues Rezept fällig ist, oder dass Epo(?)-Spritze oder Blutcheck nicht vergessen wird, etc.
Jetzt können sich alle Portträger entspannt zurücklehnen:
Der einzige Zwischenfall, der nicht hätte sein müssen, war bei mir ein Danebenlaufen von Vincristin :shock: in der rechten Armbeuge (2.Zyklus), weil 4x in Folge dieselbe Vene angestochen wurde. Das war meinem Doc so peinlich :oops: , dass er ab sofort darauf bestand, das Zeug selbst zu spritzen.
Und ich habe daraus gelernt, dass man am besten selbst darauf achtet, wann wo gestochen wird.

Jetzt stürzen wir uns in den Frühling und lassen uns nicht mehr piesacken!

liebe Grüße,

Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER

alty
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Beitragvon alty » 24.03.2005 08:34

Also Judith,
nix für ungut ... aber das klingt schon ganz schön ... naja, ich sage mal "seeeehr selbstbewußt", was du hier von dir gibst. Es ist ja nix dagegen zu sagen, daß man den Ärzten oder Schwestern auch Hinweise gibt und Fragen stellt. So eine Therapie soll ja auch eine Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient sein, aber du stellst das Ganze so dar, als ob die Mediziner keine Ahnung haben, sondern nur du - Respekt!
Ich weiß ja nicht, was du von Beruf bist, aber ich würde mich in meinem bestimmt nicht von einem Laien belehren lassen. Ich meine speziell die Sache mit dem Zusenden einiger Unterlagen an den jungen Arzt. Auch wenn er wirklich nichts von der Studie oder dem Neupogen wußte, hat er bestimmt nicht darauf gewartet, von dir belehrt zu werden. Da hat dein Mann ganz recht - das war keine Information, sondern eine Belehrung. Niemand ist in seinem Beruf so perfekt, daß er nix dazu lernen müßte, aber das macht jeder innerhalb seines Metiers. Ein Lehrer wird sich auch kaum von einem Schüler belehren lassen, wie er seinen Unterricht zu führen und die Leistungen eines Schülers zu bewerten hat. Oder ein Busfahrer muß sich von einem Fahrgast sicher auch nicht sagen lassen, wie und wo lang er den Bus zu fahren hat.
Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich hier unbeliebt mache - ich finde viel von dem, was du schreibst, auch in anderen Beiträgen, ziemlich arrogant. Das soll keine Feststellung sein, das ist nur mein ganz individueller Eindruck.

LG Alty

P.S. Also wenn du schon 23 Jahre an deiner Haut rumlaborierst, wird dein reicher medizinischer Erfahrungsschatz nicht ausgereicht haben. Vielleicht stellst du dich ja doch mal einem unwissenden Arzt mit Bildungslücken vor.

Elisabeth
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Beitragvon Elisabeth » 24.03.2005 09:46

Hallo Alty,
also erst mal machst du dich bei mir nicht unbeliebt :) .
Aber antworten muss ich dir dennoch darauf.
Das mit dem Belehren sehe ich eher als Kooperation zwischen Arzt und Patient. Kein Arzt kann ein allumfassendes Wissen haben, und da kann es eben schon vorkommen, dass man bei seiner eigenen Krankheit (mit der man sich ja manchmal leider Tag und Nacht beschäftigen muss) einen kleinen Wissens- oder Erfahrungsvorsprung hat. Mein Hausarzt, ein Internist, wusste z.B. nicht mal genau was ein PET ist.
Ich möchte das ganze einfach eher als Wissensaustausch, denn als Belehrung sehen. Und dann kommt es sicher immer noch auf die Form an, in der man das tut. Mit meinen Jungärzten habe ich immer die Quellen ausgetauscht, das war eigentlich ganz lustig. Dabei ging es eigentlich nie um Belehrung, sondern immer um die Sache an sich.
Damit möchte ich den Arroganzvorwurf ein bissl entkräften.
LG
Elisabeth

alty
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Beitragvon alty » 24.03.2005 10:49

Hallo Elisabeth,
schön, daß ich mich bei dir nicht unbeliebt gemacht habe. :D Das fände ich auch schade. :cry:
Ich meinte ja nicht, daß es arrogant wäre, sich mit den Medizinern auszutauschen, das mache ich und wohl fast jeder andere auch und die Zusammenarbeit ist ja auch wichtig, wie ich schon schrieb. Da habe ich, wie du, gute Erfahrungen mit meinen Ärzten gemacht. Mir ging es nur um die Art und Weise, WIE die Judith das tut und beschreibt. Und da hast du vollkommen recht - Zitat: "Und dann kommt es sicher immer noch auf die Form an, in der man das tut."
Ganz sicher hat auch ein Arzt kein allumfassendes Wissen, da stimme ich dir auch absolut zu. Man darf aber als Patient nicht so tun, als ob man es selbst gepachtet hätte. Und den Eindruck habe ich leider bei Judith. Vielleicht sehe ich es auch falsch, deshalb meinte ich auch, daß es mein ganz persönlicher Eindruck ist.


LG Alty

arminio

Beitragvon arminio » 24.03.2005 13:22

Heee,

der Hobbydoktor bin immer noch ich hier !!!

8) :shock: 8)


Frohe Ostern

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Judith
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Beitragvon Judith » 26.03.2005 09:54

Hallo Alty,

ja, Du siehst es falsch. Ich bin mit meinen "Aktionen" jedenfals noch nirgends angeeckt, es kommt eben immer auf das WIE an.
Wegen meiner Haut bin ich in Behandlung, wie ich hoffe endlich bei einem guten Hautarzt :? .
Ein Beispiel für Wissenslücken bei Ärzten: hier im Forum war schon öfter die Rede vom Juckreiz an den Beinen, der vom Hautarzt mitunter viele Monate lang mit Salben und Cremes behandelt wird, erfolglos natürlich. In dieser Zeit wächst der Tumor fröhlich und ungestört vor sich hin :( .
Jetzt kannst Du mich wieder arrogant :twisted: schimpfen, aber 1. halte ich einen Hautarzt, der nicht nach der Ursache des Juckreizes forscht und nicht weiß, dass MH dahinter stecken kann, für unfähig.
2. würde ich mich keine Sekunde scheuen, nachdem ich die Zusammenhänge jetzt kenne, mit ihm darüber zu reden.

Und was würdest Du tun?

Frohe Ostern,

Judith
MH IIIA, nod.skler., HD15-Studie: 8xBEACOPP-14 von 5-9/04; 10/05 alte Stellen wieder aktiv, 22 Bestrahlungen 2/06, dann alles OK; seit 1992 kutanes T-Zell-Lymphom; 4/06 LK an neuer Stelle, 7-10/06 HD mit autologer Stammzelltransplantation SO FING'S AN und SO GING'S WEITER


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