yoda hat geschrieben:Vielleicht werde ich hier dann forsch angegangen, doch ich war während der Chemo wohl eher der weniger Vorsichtige. Mein Arzt unterstütze meine Haltung ein Stück weit und meinte immer, dass ich mich schon schlecht fühlen würde, wenn es meinem Körper nicht gut geht. Wenn ich knapp 39 Grad Fieber haben würde, solle ich vorbei kommen. Und so machte ich es auch. Einmal hatte ich eine starke Erkältung, so wie du. Und ich ging auch bei 38 Grad nicht zum Arzt.
Als ich dann kurz nach der Chemo innerhalb von wenigen Stunden auf 40 Grad Fieber kam, ging ich freiwillig. Denn dann fühlst du dich krank und bist es auch. Wenn du dich gut fühlst, dann kannst du mit engmaschiger Kontrolle des Fiebers auch die Kirche mal im Dorf lassen. Schon ok.
Yoda, ich danke dir! Genau das wollte ich hören.
Ich hatte eigentlich immer ein sehr gutes Körpergefühl. Ich wusste immer, was ernst ist und was nicht. Das mit dem Hodgkin hab ich ja eigentlich auch schon Monate vor meinen Ärzten gewusst.
Und nun bin ich seit Wochen völlig ausgeliefert und habe das Vertrauen in meinen Körper komplett verloren und die Verantwortung an die Ärzte abgegeben. Gestern Abend hatte ich aber zum allerersten Mal wieder das Gefühl: Ich weiß, was ich tue! Und es war ja auch, zumindest für gestern, richtig.
Was noch kommt weiß ich nicht. Wenn ich mich an meine 39° nach der letzten Chemo zurück erinnere: Da wäre ich im Leben nicht zu Hause geblieben, so mies wie ich mich fühlte.
Vielleicht ist es ein wenig wie mit einer Geburt: Spätestens beim dritten Kind weiß man, wann es sich lohnt die Kliniktasche zu greifen und sich auf den Weg zu machen
Ich hatte heute den ganzen Tag kein Fieber, keinen Hustenreiz und fühlte mich prima. Jetzt hab ich gerade das Gefühl, nochmal Husten zu müssen, aber eher so, als müsste ich ein Mal abhusten und dann ist gut. Richtige Erkältungszeichen haben sich bisher nicht gezeigt und im Moment traue ich meinen Körper zu, die abzuwehren.
Wenn ich es ihm nicht mehr zutraue fahre ich in die Klinik. Die Tasche steht gepackt unter der Treppe.
Trotzdem auch dank an dich, Picasso. Ich hätte vielleicht selbst auch zur Vorsicht geraten, denn man weiß ja nie, wie die Person am anderen Ende so drauf ist und ich möchte auch nicht verantworten, dass sich jemand überschätzt und nachher mit einer Sepsis vorm PC hängt.
Liebe Grüße, Droschel
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5153Diagnose MH: 7.10.2011
IIA mit RF 3 befallene Regionen
14.11.2011-24.04.2012:
2x BEACOPP esk., 2x ABVD, Bestrahlung 30 GY
06.06.2012. Komplette Remission
1. NU am 05.09.2012: Alles bestens!
Portentnahme am 10.07.2013
8. NU am 21.01.2015: Alles gut